Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 45′ N, 7° 0′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bernkastel-Wittlich | |
Fläche: | 144,64 km2 | |
Einwohner: | 7245 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | WIL, BKS | |
Verbandsschlüssel: | 07 2 31 5006 | |
Verbandsgliederung: | 21 Gemeinden | |
Adresse der Verbandsverwaltung: |
Saarstraße 7 54424 Thalfang | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Vera Höfner (CDU) | |
Lage der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf im Landkreis Bernkastel-Wittlich | ||
Die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf ist eine Verwaltungseinheit in der Rechtsform einer Gebietskörperschaft im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören 21 eigenständige Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der namensgebenden Gemeinde Thalfang. Im Gebiet der Verbandsgemeinde liegt der ebenfalls namensgebende Erbeskopf, die höchste Erhebung in Rheinland-Pfalz.
Geographie
Die Gewässer 2. Ordnung im Bereich der Verbandsgemeinde sind die Dhron und die Kleine Dhron im Einzugsbereich der Mosel. An der Kleinen Dhron liegt die Dhrontalsperre. Auf der Gemarkung von Malborn entspringen die Kleine und die Große Prims im Einzugsbereich der Saar.
Verbandsangehörige Gemeinden
Ortsgemeinde | Fläche (km²) | Einwohner |
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Berglicht | 7,55 | 444 |
Breit | 4,00 | 292 |
Büdlich | 4,02 | 218 |
Burtscheid | 2,99 | 114 |
Deuselbach | 4,03 | 256 |
Dhronecken | 1,45 | 123 |
Etgert | 3,75 | 66 |
Gielert | 4,09 | 150 |
Gräfendhron | 3,13 | 97 |
Heidenburg | 9,49 | 707 |
Hilscheid | 18,07 | 257 |
Horath | 11,89 | 407 |
Immert | 3,14 | 160 |
Lückenburg | 2,57 | 95 |
Malborn | 26,31 | 1.346 |
Merschbach | 3,20 | 69 |
Neunkirchen | 3,16 | 148 |
Rorodt | 3,41 | 53 |
Schönberg | 5,10 | 225 |
Talling | 3,90 | 217 |
Thalfang | 19,44 | 1.801 |
Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf | 144,68 | 7.245 |
(Einwohner am 31. Dezember 2021)[1]
Geschichte
Nach einer in ihrem historischen Wert allerdings umstrittenen Urkunde vom 4. April 633 schenkte der fränkische König Dagobert I. dem Kloster Sankt Maximin bei Trier das königliche Land zwischen Ruwerbach und Hochwald, zu dem auch das Hofgut Talovanc gehörte. Ab dem 12. Jahrhundert gehörte Thalfang zur Mark Thalfang, die ab dem 14. Jahrhundert auch Amt Dhronecken genannt wurde.
Die wildgräfliche Burg Dhronecken war Verwaltungssitz des Amtes. Die Burg wurde 1403 durch den Trierer Kurfürsten erfolglos belagert. Erst unter den Franzosen wurde 1800 die Mark Dhronecken aufgelöst. Die Franzosen reorganisierten die Landverteilung, und die Mairien Talling und Thalfang entstanden. Zur Mairie Thalfang gehörten die Orte Bäsch, Burtscheid, Deuselbach, Dhronecken, Etgert, Hilscheid, Immert, Malborn, Rorodt und das ausgestorbene Röderbach (um 1900 aufgegeben). Zur Mairie Talling gehörten die Ortschaften Berglicht, Gielert, Lückenburg, Neunkirchen und Schönberg. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam das Rheinland 1815 zu Preußen. Aus den beiden Mairien wurden 1816 die Bürgermeistereien Talling und Thalfang gebildet, die dem Kreis Bernkastel und dem Regierungsbezirk Trier zugeordnet waren.[2] Diese Gebietsneuordnung hält noch bis heute an, außer dass in den Jahren 1969 bis 1972 durch die rheinland-pfälzische Gebietsreform noch die Ortsgemeinden Gräfendhron und Horath aus der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, Merschbach aus der Verbandsgemeinde Morbach sowie Breit, Büdlich und Heidenburg aus der Verbandsgemeinde Klüsserath hinzukamen.[3] Im Rahmen der zeitgleichen Verwaltungsreform wurde die „Verbandsgemeinde Thalfang“ neu gebildet. Seit dem 14. Januar 1993 führt die Verbandsgemeinde die Zusatzbezeichnung „am Erbeskopf“.[4]
Im Rahmen einer Gebietsreform seit 2009 ist ein Änderungsbedarf für die Verbandsgemeinde Thalfang a. E. vorgesehen.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5][1]
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Politik
Verbandsgemeinderat
Der Verbandsgemeinderat Thalfang am Erbeskopf besteht aus 22 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:[6]
Wahl | SPD | CDU | FDP | Grüne | FWE | NL | TFL | Gesamt |
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2019 | 6 | 7 | 2 | 2 | 1 | 2 | 2 | 22 Sitze |
2014 | 8 | 7 | 2 | – | 3 | 2 | – | 22 Sitze |
2009 | 9 | 9 | 4 | – | 2 | – | – | 24 Sitze |
2004 | 8 | 10 | 3 | – | 3 | – | – | 24 Sitze |
- FWE = Freie WählerGemeinschaft Erbeskopf e. V.
- NL = Neue Liste e. V.
- TFL = Thalfanger Freie Liste
Bürgermeister
Die Bürgermeister, unter Einbeziehung des vorhergehenden Amtes Thalfang:
- 1946–1960: Otto Boussonville, Amtsbürgermeister
- 1960–1965: Rolf Ströher, Amtsbürgermeister
- 1966–1986: Walter Freis, Amtsbürgermeister bis 1968, Bürgermeister ab 1968
- 1986–1989: Albert Schmidt, Bürgermeister
- 1989–2013: Hans-Dieter Dellwo, Bürgermeister
- 2013–2019: Marc Hüllenkremer, Bürgermeister
- seit 2020: Vera Höfner, Bürgermeisterin
Vera Höfner (CDU) wurde am 1. Oktober 2020 Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde,[7] nachdem sie als bisherige Erste Beigeordnete die Amtsgeschäfte seit der vorzeitigen Pensionierung ihres Vorgängers bereits kommissarisch geführt hatte.[8] Am 20. September 2020 war sie in einer Stichwahl mit einem Stimmenanteil von 62 % für die Dauer von fünf Jahren zur neuen Bürgermeisterin gewählt worden, nachdem bei der Direktwahl am 6. September 2020 keiner der ursprünglich fünf Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[9]
Die Neuwahl hatte sich aufgrund der COVID-19-Pandemie in Deutschland weiter verzögert, nachdem zunächst die gesetzliche Grundlage für eine Abstimmung geschaffen werden musste. Wegen des festgestellten Gebietsänderungsbedarfs war eigentlich keine Neuwahl für die jetzige Verbandsgemeinde vorgesehen. Da die Suche nach einer einvernehmlichen Lösung jedoch noch zusätzliche Zeit benötigt, wurde im Januar 2020 durch Änderung des Landesgesetzes die Wahl eines Bürgermeisters für eine fünfjährige Amtszeit ermöglicht.[10][11]
Bildung
Ansässig sind die Grundschulen in Heidenburg, Malborn und Thalfang sowie die Erbeskopf-Realschule plus Thalfang.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830, Seite 921
- ↑ Die Geburtsstunde der heutigen VG Thalfang aus: Trierischer Volksfreund Online vom 9. Januar 2012
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 31. Dezember 2016 im Internet Archive) (PDF; 2,1 MB), Internetarchiv
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Verbandsgemeinderatswahl 2019 Thalfang am Erbeskopf. Abgerufen am 11. August 2019.
- ↑ Vera Höfner ist vereidigt. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 2. Oktober 2020, abgerufen am 8. Oktober 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Vera Höfner kandidiert als Bürgermeisterin für die VG Thalfang. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 8. März 2020, abgerufen am 8. Oktober 2020.
- ↑ Christian Moeris: Erste Frau auf dem Chefsessel: Vera Höfner (CDU) gewinnt Bürgermeisterwahl in der VG Thalfang. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 21. September 2020, abgerufen am 24. September 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Gesetzentwurf „…tes Landesgesetz zur Änderung des Landesgesetzes über Maßnahmen zur Vorbereitung der Gebietsänderungen von Verbandsgemeinden“. In: Drucksache 17/10711. Landtag Rheinland-Pfalz, 3. Dezember 2019, abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ Plenarbeschlussprotokoll 17/98. Landtag Rheinland-Pfalz, 29. Januar 2020, abgerufen am 8. Oktober 2020.