Verzweigungskabel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Datei:Haupkabel.verzweigungskabel.installationskabel.jpg
Hauptkabel, Verzweigungskabel und Installationskabel mit 2000, 100 und 6 Doppeladern

Ein Verzweigungskabel (Vzk, auch Verzweigerkabel genannt) ist ein Telefonkabel, das zwischen dem Kabelverzweiger (meist ein Schaltschrank am Straßenrand) und dem Abschlusspunkt Linientechnik (APL, normalerweise der Hausanschluss beim Teilnehmer) verlegt ist.[1][2] Es gehört zur Netzebene 3.

Verzweigungskabel im Telefonnetz

[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Struktur des Teilnehmeranschlussnetzes

Verzweigungskabel sind ein Teil der Teilnehmeranschlussleitung. Sie sind gewöhnlich erdverlegt (81 %), können aber auch als Röhrenkabel verlegt, in Kabelkanalanlagen eingezogen (7 %) oder insbesondere in ländlichen Gegenden als Luftkabel an Telefonmasten entlang oberirdisch verlegt sein. Die aufsummierte Länge aller in Deutschland verlegten Verzweigungskabel beträgt etwa 720.000 km. Sie stellen bei weitem den größten Teil des Telefonnetzes dar. 90 % aller Verzweigungsleitungen haben eine Länge von weniger als 500 m. Diese geringe Länge ist ein wesentliches technisches Merkmal, das den nahezu flächendeckenden Einsatz von VDSL in Deutschland ermöglicht.

Technische Beschaffenheit

Die Verzweigungskabel im Telefonnetz bestehen zum größten Teil aus verdrillten Kupferadern. In einigen Gebieten, besonders im Osten Deutschlands, Berlin und Hamburg, gibt es bereits viele Stellen, an denen Glasfaserkabel bis zu den einzelnen Haushalten verlegt wurden (OPAL). Wegen der immer größeren geforderten Datenübertragungsraten bietet die Glasfasertechnik aufgrund ihrer großen Bandbreiten, trotz hoher Installationskosten, langfristig hohes Zukunftspotential. Deshalb verlegen Telefonanbieter zunehmend Glasfaserkabel bis zu den Kabelverzweigerstandorten.[3]

Verzweigungskabel im Kabelfernsehnetz

Während es sich bei Verzweigungskabeln des Telefonnetzes um Kabel mit Kupferdoppeladern handelt, teilweise auch Glasfaserkabel, sind es im Kabelfernsehnetz Koaxialkabel in 75-Ohm-Technik. Sie enden wie die Telefonverzweigungskabel entsprechend am Hausübergabepunkt, der den Netzabschluss der BK-Linientechnik und den Übergang zur privaten Hausverteilanlage (Netzebene 4) darstellt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Handbuch der Fernmeldetechnik, Grundreihe Band 7 Linientechnik, Stand 1980, S. 19
  2. Zugangsnetze für die Telekommunikation, Hanser, S. 63
  3. http://www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/:Arcor%20VDSL%20Netz/279358.html (Memento vom 17. November 2007 im Internet Archive)