Via de la Plata

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Tabula Peutingeriana (Ausschnitt aus Hispania, dem westlichsten Teil)

Die Via de la Plata ist eine historische Straßenverbindung zwischen Sevilla und Astorga auf der Iberischen Halbinsel.

Sie zieht sich über hunderte Kilometer in Nord-Süd-Richtung durch die ehemalige römische Provinz Lusitania in Hispania. Ihr genäherter Verlauf mitsamt den wichtigsten Verkehrsknoten ist in der Tabula Peutingeriana kartiert.

Verlauf

Teilstück der Römerstraße bei Baños de Montemayor

Die Via de la Plata verband Hispalis (heute Sevilla) über Italica (heute Santiponce), Emerita Augusta (heute Mérida), Castra Caecilia (heute Cáceres), Helmantica (heute Salamanca) und Ocelum (heute wahrscheinlich Zamora) mit Asturica Augusta (heute Astorga).[1][2][3]

Geschichte

Wörtlich übersetzt würde der Name "Silberstraße" bedeuten. Die Namensgebung stammt jedoch nicht aus römischer Zeit, sondern ihr Ursprung liegt wahrscheinlich in der volksetymologischen Veränderung der jüngeren maurischen Bezeichnung Bal'latta für "breiter gepflasterter Weg". Im 1. Jahrhundert n. Chr. war der Weg von Sevilla bis nach Astorga vollständig gepflastert. Die Nord-Süd-Verbindung nördlich der Meerenge von Gibraltar hatte in der Römerzeit hingegen keine einheitliche Bezeichnung.

Die Römer bauten vorhandene Wege aus. Bereits die Phönizier sollen den Handelsweg für den Transport von Gold und Zinn verwendet haben. Man vermutet, dass diese Wege vorher von Schäfern und Jägern benutzt wurden (cañadas), um den Sommer in der kühleren kastilischen Hochebene und den Winter in der Extremadura zu verbringen. Bereits seit dem Mittelalter wird die Via de la Plata auch als Pilgerweg genutzt; sie gehörte zum Netz der Jakobswege (Caminos de Santiago), deren gemeinsames Ziel die Stadt Santiago de Compostela in Galicien ist.

Brücken

römische Brücke bei Salamanca
Antike
Mittelalter

Wichtige Orte

Römerstraßen auf der Iberischen Halbinsel
Andalusien
Extremadura
Kastilien-León

Literatur

  • Raimund Joos, Michael Kasper: Spanien: Jakobsweg - Via de la Plata und Mozarabischer Jakobsweg, Conrad Stein Verlag, 2019, ISBN 978-3-86686-251-7
  • Bernd Münzenmayer, Alison Raju: Camino Mozarabe. Via de la Plata. Der Jakobsweg des Südens. Sevilla, Astorga, Santiago de Compostela, Nink-Verlag (1999), 116 S., ISBN 3-934159-02-8
  • Cordula Raabe: Via de la Plata. Jakobsweg von Sevilla nach Santiago de Compostela, Bergverlag Rother, 2006, ISBN 3-7633-4333-4
  • Siegfried Wiesenhofer: Mein anderer Jakobsweg. Mit dem Fahrrad auf der Via de la Plata, Books on Demand GmbH, 2007, ISBN 3-8370-0338-8
  • José Manuel Roldán, Luis Carandell, Koldo Chamorro [Foto]: La Viá de la Plata. Barcelona, Lunwerg Editores, S.A., 1995. ISBN 84-7782-329-4

Weblinks

Commons: Via de la Plata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Via de la Plata – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Via de la Plata - Übersichtskarte mit Verlauf des Pilgerweges
  2. Andreas Bechtold und Barbara Dickenberger: Spanien. Via de la Plata I: Die Römerstrasse nach Salamanca. Eine Produktion des Saarländischen Rundfunks. TR Verlagsunion, März 2005, ISBN 3-8058-3684-8
  3. Andreas Bechtold und Barbara Dickenberger: Spanien. Via de la Plata II: Im Herzen Spaniens. Eine Produktion des Saarländischen Rundfunks. TR Verlagsunion, März 2005, ISBN 3-8058-3684-8