Vierte Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs
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Mit der vierten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs vom 11. Juni 1935 entzog das NS-Regime 38 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit und machte sie somit staatenlos. Grundlage der Ausbürgerungslisten war das Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit.
Inhalt
Die Liste war die vierte von insgesamt 359 Listen und wurde am 11. Juni 1935 im Deutschen Reichsanzeiger veröffentlicht.[1] Die letzte derartige Liste wurde am 7. April 1945 veröffentlicht.[2] Insgesamt wurden bis zum Ende des NS-Staates 39.006 Personen ausgebürgert.[2]
Namensliste
- Max Abraham (1904–1977), Autor und Aktivist
- Bertolt Brecht (1898–1956), Dramatiker und Lyriker
- Isaak David Broszyner (* 1898 in Strazow, Polen), Jurist
- Hermann Budzislawski (1901–1978), Journalist
- Peter Bussemeyer (1906–), Redakteur in Argentinien
- Siegmund Crummenerl (1892–1940), Widerstandskämpfer
- Gustav Fehrl (1890–1970), sozialdemokratischer Politiker
- Nahum Goldmann (1895–1982), Autor und führender Zionist
- Max Gruschwitz (1892–ca. 1942 oder 1944), Journalist und politischer Aktivist
- Albert Günther (* 1869 in Pansfelde)
- Kurt Häntzschel (1889–1941), Jurist
- Werner Hegemann (1881–1936), Stadtplaner und Schriftsteller
- Rudolf Hilferding (1877–1941), Politiker und Publizist
- Kurt Hiller (1885–1972), Schriftsteller und Publizist
- Werner Hirsch (1899–1941), Journalist und Redakteur
- Max Hodann (1894–1946), Arzt und Publizist
- Karl Höltermann (1894–1955), sozialdemokratischer Politiker und Journalist
- Hans Joel (1892–1936), Fliegeroffizier im 1. Weltkrieg und Journalist
- Friedrich Kummer (1875–1937), Metallarbeiter und Gewerkschafter
- Kurt Levy (1901–), Journalist
- Max Liepmann (1905–1966), Schriftsteller und Dramaturg
- Erika Mann (1905–1969), Schauspielerin
- Siegfried Marck (1889–1957), Philosoph
- Walter Mehring (1896–1981), Schriftsteller
- Kreszentia Mühsam (1884–1962), Widerstandskämpferin
- Erich Ollenhauer (1901–1963), SPD-Funktionär
- Franz Pfemfert (1879–1954), Politiker und Literaturkritiker
- Viktor Schiff (1895–1953), sozialdemokratischer Journalist und Autor
- Peter Schneider (* 1882 in Hontheim)
- Arthur Seehof (1892–1966), linkssozialistischer Journalist und Schriftsteller
- Justin Steinfeld (1886–1970), Schriftsteller
- Paul Westheim (1886–1963), Kunstkritiker, Schriftsteller und Journalist
- Friedrich Wolf (1888–1953), Arzt, Schriftsteller und Dramatiker
- Arthur Wolff (1885–1945), Arzt, Musiker und Komponist
- David Yaskiel (1899/1900–1979), Verleger
- Dietrich von Zedlitz-Neukirch (* 1893 in Dresden)
- Stera Chaja Pfemfert (1883–1963), Ehefrau von Franz Pfemfert
- Betty Schneider (* 1896 in Berlin)
Literatur
- Michael Hepp (Hrsg.): Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen. Band 1: Listen in chronologischer Reihenfolge. Saur, München 1985, ISBN 3-598-10537-1 (Nachdruck: de Gruyter Saur, 2010, ISBN 978-3-11-095062-5).
- Klaus Pfeiffer, Joachim Rott: Die erste Ausbürgerungsliste vom 25. August 1933 (= Topographie des Terrors. Notizen. Band 9). Hentrich & Hentrich, Berlin 2016, ISBN 978-3-95565-085-8.
Siehe auch
- Erste Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs
- Zweite Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs
- Dritte Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs
- Liste von Ausgebürgerten während des Nationalsozialismus bis 1936
Einzelnachweise
- ↑ Deutscher Reichsanzeiger. 25. August 1933.
- ↑ a b Michael Hepp (Hrsg.): Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen. (PDF; 20 kB). 3 Bände. Saur, München u. a. 1985–1988, ISBN 3-598-10537-1.