Vogelfuß-Segge

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Vogelfuß-Segge

Illustration der Vogelfuß-Segge (Carex ornithopoda) (links) und der Heide-Segge (Carex ericetorum) (rechts)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Seggen (Carex)
Art: Vogelfuß-Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex ornithopoda
Willd.

Die Vogelfuß-Segge (Carex ornithopoda) ist eine in Mitteleuropa heimische Seggenart (Carex). Sie ist eine verschiedenährige Segge.

Beschreibung

Die Vogelfuß-Segge ist eine ausdauernde Pflanze, wächst in kleinen Horsten und hat eine zentrale, sterile Blattrosette. Sie wird 8 bis 15 cm hoch. Die Stängel sind seitenständig und aufrecht, annähernd stielrund und im oberen Bereich rau. Die Blätter sind meist unter 10 cm lang, 1 bis 3 mm breit. Sie sind derb, blassgrün und schwach glänzend. Der Blattrand ist rau. Die Bauchscheidenwand ist rot und seicht bis tief eingebuchtet. Die Blätter sind kürzer als der Stängel. Die grundständigen Blattscheiden sind hellbraun bis schmutzig-purpurn und zerfasern.

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Vogelfuß-Segge (Carex ornithopoda)
Datei:Carex ornithopoda subsp. ornithopoda sl8.jpg
Die untersten Blattscheiden sind hellbraun bis verwaschen purpurn.
Deckblatt und zwei Schläuche
Vogelfußartiger Blütenstand mit zwei weiblichen und einer männlichen Ähre

Es gibt zwei bis vier weibliche Ährchen mit je zwei bis fünf locker stehenden Blüten. Die Ährchen sind 6 bis 10 mm lang, die unteren sind deutlich gestielt und ragen mit ihrem Stiel aus ihrem Hüllblatt heraus. Die Ährchen sind einander fingerförmig genähert. Die männliche Ährchen sind bis 8 mm lang und schmal. Die Tragblätter sind rot- bis blassbraun und haben fast immer einen schmalen Hautrand. Sie sind verkehrt-eiförmig und sind nicht gezähnelt. Der Griffel trägt drei Narben. Die Frucht ist 2,5 bis 3 mm lang und länger als ihr Tragblatt. Sie ist behaart und hat einen dünnen Schnabel.

Blütezeit ist April bis Juni.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 52 oder 54.[1]

Verbreitung

Die Art ist im subozeanischen Europa bis zur Türkei beheimatet und ist ein submeridional-alpines bis temperat-montanes sowie boreales Florenelement. In den Alpen ist sie verbreitet, im Rest Deutschlands zerstreut bis selten. Sie wächst in wärmeliebenden Wäldern, Gebüschen und Halbtrockenrasen. Sie ist kalkhold. Sie hat in Mitteleuropa ihren Schwerpunkt in Erico-Pinion-Gesellschaften, kommt aber auch im Carici-Fagetum, in Gesellschaften des Alno-Ulmion, Quercion pubescentis, Berberidion oder in offenen Brometalia- und Seslerietalia-Gesellschaften vor.[1]

Systematik

Man unterscheidet zwei Unterarten[2], die von manchen Autoren aber auch als Arten angesehen werden:

  • Carex ornithopoda subsp. ornithopoda: Sie kommt in Europa und in der Türkei vor. In den Allgäuer Alpen steigt sie in Vorarlberg am Üntscheller bei Schoppernau bis zu 2130 m Meereshöhe auf.[3]
  • Carex ornithopoda subsp. ornithopodioides (Hausm.) Nyman (Syn.: Carex ornithopoda subsp. elongata (Leyb.) Vierh., Carex ornithopodioides Hausm.): Sie kommt in Mittel- und Südeuropa in Schneeboden-Gesellschaften als Arabidetalia caeruleae-Ordnungscharakterart, aber auch im Caricetum firmae im Hochgebirge vor.[1] Ihre Vorkommen liegen in den Allgäuer Alpen zwischen 1500 m und 2200 m Meereshöhe.[3] Sie hat die Chromosomenzahl 2n = 54.[1]

Literatur

  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

  1. a b c d Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
  2. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex ornithopoda. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 22. Oktober 2016.
  3. a b Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 268–269.

Weblinks

Commons: Vogelfuß-Segge – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien