Vokaltrapez
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Bei Symbolpaaren (u • g) steht das linke Symbol für den ungerundeten, das rechte Symbol für den gerundeten Vokal. |
Das Vokaltrapez ist eine visuelle Darstellung der phonetischen Vokalsysteme einer Sprache.
Die beiden Dimensionen des Trapezes (eine schematisierte Mundhöhle) bilden zwei grundlegende artikulatorische Dimensionen der Vokale ab: Die Horizontale steht für den vorderen bzw. hinteren Teil der Zunge, sodass zwischen Vorderzungenvokalen ([i], [e]) und Hinterzungenvokalen ([u], [o]) unterschieden werden kann. Die Vertikale des Vokaltrapezes bildet die Höhe der Zungenposition ab, sodass zwischen geschlossenen ([i], [u]) und offenen Vokalen ([a]) unterschieden werden kann. Vokale, die sich nur durch die Lippenstellung unterscheiden, stehen am selben Ort des Diagramms, z. B. [i] und [y]. Theoretisch können alle in den Sprachen der Welt vorkommenden „reinen“ Vokale durch die Einordnung in die beiden Dimensionen des Vokaltrapezes (sowie die Lippenrundung, die als dritte Dimension angesehen werden kann) abgebildet werden (andere Vokaleigenschaften wie Quantität, Nasalisierung, Stimmton, Phonationstypen und Töne sind dann allerdings nicht berücksichtigt). Eine der vollständigsten Systematisierungen der Vokaltypen wird durch das Trapez der International Phonetic Association geleistet.
Unterschied zum Vokaldreieck
Der Unterschied zum Vokaldreieck liegt an der unteren Seite der Darstellung: Während beim Trapez zwei a-Vokale unterschieden werden können, nämlich ein eher vorderes, palatales und ein eher hinteres, velares, wird beim Vokaldreieck vorausgesetzt, dass im betroffenen Vokalsystem nur ein a-Vokal vorhanden ist. Für die deutschen Aussprachevarietäten, die nur einen a-Vokal aufweisen (erkennbar z. B. daran, dass dort kein qualitativer Kontrast zwischen Bahn und Bann besteht), ist daher das Vokaldreieck die adäquate Darstellungsweise. In einigen Dialekten des Deutschen (z. B. Bairisch) wird hingegen zwischen mindestens zwei a-Vokalen unterschieden, so dass sich in diesen Fällen ein Vokaltrapez anbietet.
Man erhält eine physikalische Repräsentation von Vokalen, die dem Vokaldreieck ähnelt, indem man auf den Achsen eines Diagramms die ersten beiden Formantfrequenzen f1 und f2 einträgt. Im Gegensatz zum phonetischen Vokaldreieck und zum Vokaltrapez liegen hierbei Vokale mit verschiedenen Lippenrundungen an verschiedenen Orten.