Ramin (Adelsgeschlecht)
Ramin ist der Name eines pommerschen Uradelsgeschlechts mit gleichnamigem Stammhaus Ramin zwischen Löcknitz und Grambow. Es galt als ein vornehmes und Schloss gesessenes Geschlecht in Vorpommern. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Geschichte
Über die erste urkundliche Erscheinung des Geschlechtes gibt es unterschiedliche Angaben. Eine Quelle besagt, dass ein gewisser Unon von Ramin in einer Urkunde von 1188 vorkommt.[1] Eine andere Quelle benennt als Datum der erstmaligen urkundlichen Erscheinung den 15. April 1280 mit Otto de Rambyn (auf seinem Siegel: de Monte).[2] Die Stammreihe beginnt mit Otto von Ramin, der 1375 auf Zernikow belegt ist.
Seit 1577 unter Philipp I. (Pommern) waren die Ramin Erbschenken von Pommern. Neben Ramin hatten die Familie noch weitere Lehen und Güter wie Kyritz, Lebehn und seit 1544 Stolzenburg bei Stettin. 1449 konnten sie das Städtchen Brüssow mit Zubehör in der Uckermark erwerben, das zu diesem Zeitpunkt zu Pommern gehörte. Sie behaupteten diesen Besitz auch in die brandenburgische Zeit hinein bis 1725.[3]
Wappen
Das Wappen zeigt im silbernen Feld des Schildes einen roten Steighaken mit drei goldenen Quersprossen. Auf dem Helm über rot-silbernen Decken die Laubkrone oder eine rot-silberne Helmwulst, darüber zwei fächerartig gestellte rote Steighaken.
Das Wappenbild mit der roten Steigleiter ist identisch mit dem der von Bredow. Laut Kneschke besteht auch eine Stammesverwandtschaft der beiden Geschlechter.[4]
Namensträger
- Busso von Ramin (* 1472), Herr auf Boeck und Daber, Kanzler des Herzogs Barnim X. von Pommern (1529)
- Henning von Ramin (1544–1598), Herr auf Boeck etc., Kanzler des Herzogs Ernst Ludwig
- Friedrich Caspar von Ramin († 1588), Herr auf Stolzenburg, Boeck, Daber und auf Baumgarten (1545), königlich dänischer Obermarschall, pommerscher Landrat
- Otto von Ramin († 1610), Kanzler im Herzogtum Pommern-Stettin
- Jürgen Bernd von Ramin (* 1693; † 1775), preußischer Landrat des Randowschen Kreises
- Friedrich Ehrenreich von Ramin (* 1709; † 1782), preußischer Generalleutnant und Generalinspekteur der Infanterie
- Christian Friedrich von Ramin (* 1714; † 1761), preußischer Justizjurist, Vizepräsident der Pommerschen Regierung
- Carl Bogislav von Ramin (* 1716; † 1788), preußischer Landrat des Randowschen Kreises
- Otto von Ramin (* 1815; † 1882), preußischer Verwaltungsbeamter, Rittergutsbesitzer und Parlamentarier
- Jürgen von Ramin (* 1884; † 1962), deutscher Junker, Kaufmann, Schriftsteller und völkisch-nationalsozialistischer Politiker
- Clemens von Ramin (* 1967), deutscher Rezitator bzw. Sprecher und Filmschauspieler
Märchen und Sagen
- Hans von Ramin in die „Die Räuberhöhle bei Schmölle“[5]
- Hans von Ramin in die „Der Leichensee“[5]
Siehe auch
Quellen
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2000.
- Alfred Zappe: Grundriss der Heraldik. Starcke, Limburg/Lahn 1968
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. Teil A, 1916, S. 685 ff.; Textarchiv – Internet Archive.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, 1905, Sechster Jahrgang, S. 633 ff. Stammreihe und ältere Genealogie
Einzelnachweise
- ↑ Leopold Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Leipzig 1837, Band 4, S. 85.
- ↑ Mecklenburgisches Urkundenbuch 4, S. 237.
- ↑ Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII Uckermark. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2, S. 147–152; 1210 S.
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig 1867, Band 7, S. 332; Textarchiv – Internet Archive.
- ↑ a b Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin 1840, S. 202–205, ISBN 3-86640-157-4