Víctor Jara

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Galpón Victor Jara (cropped).jpg

Víctor Lidio Jara Martínez (ˈβiktoɾ ˈliðjo ˈxaɾa maɾˈtines * 28. September 1932 in Lonquén bei Santiago de Chile; † 16. September[1] 1973 in Santiago de Chile) war ein chilenischer Sänger, Musiker und Theaterregisseur. Er wurde am 12. September 1973 verhaftet und am 16. September 1973 mit mindestens 44 Schüssen von Soldaten des am 11. September 1973 putschenden Militärs ermordet.[2]

Biographie

Kindheit und Jugend

Víctor Jara wurde in Lonquén, einer kleinen Stadt bei Santiago de Chile, geboren. Seine Eltern waren Landarbeiter – sein Vater Manuel arbeitete als einfacher Hilfsarbeiter, während seine Mutter Amanda einer Vielzahl von Beschäftigungen nachging, um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen.

Der Vater war Alkoholiker und misshandelte seine Frau häufig. Nachdem er die Familie verlassen hatte, kümmerte sich die Mutter allein um Víctor und seine vier Geschwister. Sie selbst sang und spielte Gitarre, was sie ebenso an ihren Sohn weitergab wie die Liebe zur traditionellen chilenischen Folklore. Als er 15 Jahre war, starb seine Mutter. Jara brach seine Ausbildung zum Buchhalter ab und trat in das Ordensseminar der Redemptoristen in San Bernardo ein, um Theologie zu studieren. Doch bereits nach zwei Jahren brach er das Studium ohne Abschluss ab.

Den Glauben an die Religion verloren, kehrte er ohne Arbeit nach Lonquén zurück und begann sich gemeinsam mit ein paar Freunden, mit denen er bald darauf die Gruppe Cuncumén gründete, dem Studium der chilenischen Folklore zu widmen. Er entwickelte Interesse am Theater und begann, Schauspielerei in der Schule des Theaters in der Universidad de Chile zu studieren. In dieser Zeit nahm Víctor Jara an unzähligen Theaterproduktionen teil (z. B. Carmina Burana). Die Begegnung mit Violeta Parra war für ihn ausschlaggebend. Sie war eine begnadete Sängerin und Künstlerin, bewunderte die traditionelle chilenische Folklore und besaß ein kleines Café in Santiago. Víctor half ihr in diesem Café und begann mehr und mehr zu singen. Den Ausschlag für die Musik hatten die Erlebnisse einer Ostblocktournee mit seiner Santiagoer Theatergruppe gegeben. Als Teil der Show hatte eine der Schauspielerinnen singen sollen; als diese jedoch erkrankte, sprang Jara mit seiner Gitarre ein und wurde vom russischen Publikum mit Blumen beworfen. Dies motivierte ihn schließlich dazu, in einem Moskauer Hotelzimmer sein erstes Lied, El cigarrito, zu schreiben.

Während dieser Zeit engagierte er sich auch erstmals in der chilenischen Politik.

Folksänger

1966 erschien seine erste Platte, Víctor Jara. Im selben Jahr erschien die Single La beata, in der Jara ein chilenisches Volkslied intonierte. Das Lied ist eher humoristisch gedacht und handelt von einer Nonne, die sich in einen Priester verliebt. Jaras Interpretation führte zu einem Skandal, so dass das Lied nicht mehr im Radio gespielt wurde und die Single aus den chilenischen Plattenläden verschwand. Daraufhin strömten immer mehr Besucher in Violeta Parras Café, um Jaras Interpretation von La beata zu hören.

In den folgenden Jahren arbeitete er als Regisseur weiter, widmete aber immer mehr Zeit seinen Liedern und seinen politischen Tätigkeiten. Ab 1970 verließ er das Theater und konzentrierte sich auf die Musik. Die Lieder von Víctor Jara zeigen die einfachen Leute, ihr Leben und ihre Probleme in einer Gesellschaft mit krassem Sozialgefälle. Viele seiner Texte handeln von der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit oder politischen Skandalen.

Víctor Jara zählt als einer der großen Vertreter der „Nueva Canción“ (Neues Lied) in Südamerika. Dies war eine große revolutionäre Bewegung in Südamerika, an der viele Künstler und Gelehrte teilnahmen.

Víctor Jaras politische Ideen waren wichtige Teile seiner Stücke. Er war – wie viele progressive Sänger Südamerikas – überzeugter Kommunist und Leiter der Künstlerabteilung der Kommunistischen Partei Chiles. Er gab, zusammen mit anderen Sängern, Konzerte zugunsten von Salvador Allende und der Unidad Popular, einer Sammelbewegung links stehender Parteien.

Vom Gefolge des von Augusto Pinochet angeführten Putsches gegen Allende wurde Víctor Jara am 12. September 1973 im Hof der Technischen Universität festgenommen, in der er als Dozent arbeitete; aufgrund der unsicheren Lage während des Putsches hatten er und einige Kollegen die Nacht in den Universitätsräumen verbracht, weil sie es als zu gefährlich angesehen hatten, nach Hause zu gehen.

Verhaftung und Tod

Die schlichte frühere Grabnische Víctor Jaras auf dem Cementerio General
Das 2009 neu errichtete Grab Víctor Jaras

Jara wurde zusammen mit vielen Dozenten und Studenten ins Estadio Chile verbracht, wo er von einem Offizier erkannt und gefoltert wurde. Unter diesen Umständen entstand sein letztes Gedicht (ohne Titel und daher meist nach der Anfangszeile Somos cinco mil, „Wir sind fünftausend“, genannt). Später brachen ihm seine Peiniger die Hände, damit er nicht mehr Gitarre spielen konnte. Viele glaubten, dass ihm die Hände abgehackt wurden, was jedoch seine Frau Joan Jara, die den Leichnam später sah, verneinte. Als Reaktion auf die hämische Aufforderung der Soldaten, er solle doch singen, wenn er ein Sänger sei, erhob Víctor Jara noch einmal seine Stimme, um das Lied der Unidad Popular Venceremos – „Wir werden siegen“, anzustimmen. Daraufhin wurde er zusammengeschlagen und schließlich mit einem Maschinengewehr getötet. Nach einigen Tagen wurde seine Frau darüber informiert, dass seine Leiche gefunden worden war, woraufhin sie ihr übergeben wurde. Sie verließ bald danach Chile. Ausländische Journalisten halfen ihr, versteckte Aufnahmen ihres Mannes nach Europa zu schmuggeln. Ende der 1980er Jahre kehrte sie nach Chile zurück, wo sie 1994 die Víctor-Jara-Stiftung gründete.

Außenansicht des Víctor-Jara-Stadions

Im September 2003, zum 30. Jahrestag seiner Ermordung, wurde das Estadio Chile offiziell in Estadio Víctor Jara umbenannt.

Am 9. Dezember 2004, mehr als 31 Jahre nach der Ermordung Jaras, erhob der Richter Juan Carlos Urrutia in Santiago Anklage gegen den pensionierten Oberst Mario Manríquez Bravo. Manríquez sei während des Mordes an Jara der ranghöchste Offizier im Estadio Chile gewesen und somit verantwortlich für den Mord unter seinem Kommando.

Jaras sterbliche Überreste wurden im Juni 2009 exhumiert. Nach dem rechtsmedizinischen Gutachten von Ende November wiesen sie zahlreiche Knochenbrüche und 44 Schusswunden auf. Im Dezember wurden Jaras Überreste auf den Zentralfriedhof von Santiago überführt. Tausende Chilenen defilierten am Sarg vorbei, darunter Präsidentin Michelle Bachelet.[3]

Zur endgültigen Aufklärung des Todes von Víctor Jara ordnete die chilenische Justiz im Dezember 2012 die Festnahme von acht tatverdächtigen Ex-Militärs an. Richter Miguel Vázquez vom Berufungsgericht in Santiago verfügte, dass sich zwei ehemalige Offiziere wegen Mordes und sechs weitere wegen Beihilfe verantworten müssten. Als Haupttäter werden Hugo Sánchez Marmonti und Pedro Barrientos Núñez gesucht, letzterer mit internationalem Haftbefehl.[2]

42 Jahre nach Jaras Ermordung wurden zehn ehemalige chilenische Militärangehörige, darunter auch der ehemalige Lieutenant Pedro Pablo Barrientos Núñez, der heute in Florida lebt, im September 2015 des Mordes angeklagt.[4][5] Bereits im Jahre 2013 reichten Nachfahren Víctor Jaras Klage gegen Barrientos ein, der die Folter und Ermordung angeordnet haben soll.[5]

Pedro Pablo Barrientos Núñez wurde am 28. Juni 2016 von einem Zivilgericht in Orlando (Florida) in den Vereinigten Staaten des Mordes für schuldig befunden und zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von 28 Millionen US-Dollar (rund 25,5 Millionen Euro) an die Familie Jaras verurteilt.[6]

Am 4. Juli 2018 wurden weitere acht ehemalige Offiziere wegen des Mordes an Jara und dem Gefängnisdirektor Littré Quiroga Carvajal zu 15 Jahren und einem Tag Gefängnis verurteilt. Dabei handelt es sich um Hugo Sanchez Marmonti, Raul Jofre Gonzalez, Edwin Dimter Bianchi, Nelson Haase Mazzei, Ernesto Bethke Wulf, Juan Jara Quintana, Hernan Chacon Soto und Patricio Vásquez Donoso. Ein weiterer Offizier, Rolando Melo Silva, wurde wegen Beihilfe zu fünf Jahren und 61 Tagen verurteilt.[7][8]

Musikalisches Werk

Víctor Jaras Lieder lassen sich grob in sieben Gruppen einteilen:

  1. Lieder über das aktuelle politische Geschehen in Chile, z. B. Ni chicha ni limoná und „Movil“ Oil Special. Einige dieser Stücke sind lyrische Anklagen gegenüber den Drahtziehern von politischen Skandalen und Morden, z. B. Las casitas del barrio alto und Preguntas por Puerto Montt – in letzterem geht es um ein Massaker an der armen Landbevölkerung, die ungenutztes Land besetzt hat. Auf den dafür verantwortlichen Politiker Ramón Pérez Zujovic, der im Lied namentlich erwähnt wird, wurde einige Jahre später ein Mordanschlag verübt, wofür Jara sich mitschuldig fühlte. Einer Landbesetzung in Santiago, aus der schließlich der Stadtteil Herminda de la Victoria wurde, widmete er sein Album La población.
  2. Volkstümlich anmutende Stücke über das Leben der armen Leute, die jedoch meist einen mehr (Plegaria a un labrador) oder weniger (El hombre es un creador) revolutionären Unterton haben.
  3. Vertonungen von Gedichten, allen voran denen Pablo Nerudas (Aquí me quedo, Poema 15).
  4. Lieder, die die internationale Solidarität, die Völkerfreundschaft oder Ähnliches besingen, vor allem Una palabra solamente und El derecho de vivir en paz.
  5. Coverversionen: Zu den Künstlerinnen und Künstlern, deren Lieder Víctor Jara gerne nachspielte, gehören unter anderem Daniel Viglietti (A desalambrar), Violeta Parra (La carta) und Atahualpa Yupanqui (Duerme Negrito). Dazu adaptierte er US-amerikanische Lieder, unter anderem von Malvina Reynolds (Las casitas del Barrio Alto) und Pete Seeger (El martillo).
  6. Volkstümliche Musik: Die von Jara intonierten Volkslieder stammten meist aus Chile und den benachbarten Andenländern, mit Hush a bye findet sich aber auch ein nordamerikanisches Traditional. Sein Album Canto por travesura widmete er ganz der chilenischen Folklore.
  7. Instrumentalstücke, darunter Charagua, Cai cai vilú, La partida und die vier Teile von La remolienda

Musikalisch reicht die Palette vom klassischen Liedermacherstil (nur Gesang und Gitarre) über andine Folklore (begleitet von zahlreichen Musikern mit indigenen Instrumenten – von denen einige in der Regierungszeit Pinochets verboten wurden, weil sie zu sehr an Víctor Jara und seine Weggefährten erinnerten) bis zu, vereinzelt, leicht rockigem, hippiesken Sound (in El derecho de vivir en paz). Begleitet wurde er meistens von Musikern der Gruppen Inti-Illimani oder Quilapayún, denen er in ihrer Anfangszeit mit Rat und Tat zur Seite stand.

Theaterinszenierungen

Diskografie

Studio-Alben

  • Víctor Jara [Canto a lo humano] (1966)
  • Canciones folklóricas de América (1967)
  • Víctor Jara [Odeon] (1967)
  • Pongo en tus manos abiertas (1969)
  • Canto libre (1970)
  • El derecho de vivir en paz (1971)
  • La población (1972)
  • Canto por travesura (1973)
  • Manifiesto (1974)

Live-Alben

  • El Recital (1983)
  • Víctor Jara en México, WEA International (1996)
  • Habla y Canta en la Habana Cuba, WEA International (2001)
  • En Vivo en el Aula Magna de la Universidad de Valparaíso, WEA International (2003)
Postum erschienene Alben/Kompilationen
  • Te recuerdo Amanda, Fonomusic (1974)
  • Presente, (1975)
  • Vientos del Pueblo, Monitor (1976)
  • Canto Libre, Monitor (1977)
  • 10 Anos Cantando con Nosotros (1983)
  • An Unfinished Song, Redwood Records (1984)
  • Todo Víctor Jara, EMI (1992)
  • 20 Años Despues, Fonomusic (1992)
  • Deja la Vida Volar (Lass das Leben fliegen) (1996)
  • Víctor Jara presente, colección „Haciendo Historia“, Odeon (1997)
  • Te Recuerdo, Víctor, Fonomusic (2000)
  • Antología Musical, WEA Warner (2001) 2CDs
  • 1959–1969–Víctor Jara, EMI Odeon (2001) 2CDs
  • Latin Essential: Victor Jara, (WEA) 2CDs (2003)
  • Colección Victor Jara – Warner Bros. (2004) (8-CD-Box)
  • Victor Jara. Serie de Oro. Grandes Exitos, EMI (2005)

Würdigungen

– chronologisch –

  • 1973–1975: Der Komponist Leon Schidlowsky widmete seine misa sine nomine Victor Jara.
  • 1974: Der britische Lyriker Adrian Mitchell schrieb Victor Jara of Chile. Das Gedicht wurde von dem amerikanischen Folksänger Arlo Guthrie unter dem Titel Victor Jara vertont.
  • 1974: Der amerikanische Folksänger Phil Ochs organisierte im Mai das Benefiz-Konzert An Evening with Salvador Allende in New York City. Ochs hatte Victor Jara 1971 während eines Chile-Aufenthaltes kennengelernt. Das Konzert, bei dem u. a. Pete Seeger, Arlo Guthrie und Bob Dylan auftraten, sollte sowohl an Victor Jara erinnern wie auch ein Bewusstsein für die Situation in Chile schaffen.
  • 1974/1976: Die Folk-Musikerinnen Joan Baez und Judy Collins nahmen Lieder von Víctor Jara auf: Baez 1974 Te recuerdo Amanda auf ihrer spanischsprachigen LP Gracias a la vida;[9] Collins 1976 Plegaria a un labrador auf ihrer LP Bread & Roses.
  • 1975: Der Basler Liedermacher Ernst Born komponierte und textete sein Lied Victor Jara, erstmals herausgekommen auf der LP D'Ballade vo dr Münschterfähri (1975).
  • 1975: Der norwegische Liedermacher Lillebjørn Nilsen widmete Víctor Jara ein Lied auf seinem Album Byen med det store hjertet.
  • 1977: Víctor Jaras Leben ist Thema von Dean Reeds DDR-Fernsehfilm El Cantor.
  • 1977: Die österreichische Band Die Schmetterlinge besang Victor Jara in einem Lied aus der Proletenpassion von Unger.
  • in den 1970ern: Auch die Gruppe Zupfgeigenhansel zeigte ihre Solidarität mit Víctor Jara in einem gleichnamigen Lied, das seine Lebensgeschichte erzählt (es handelt sich um eine deutsche Fassung des Liedes von Adrian Mitchell und Arlo Guthrie).
  • 1980: Die Band The Clash besang ihn in ihrem Lied Washington Bullets vom Album Sandinista.
  • Um 1980: (Zwar mit anderem Namen, aber durch zahlreiche Anspielungen doch identifizierbar) taucht Víctor Jara als Sänger im Roman Das Geisterhaus von Isabel Allende auf.
  • 1984: Die Modern Soul Band aus der DDR erwähnt ihn in dem Lied Ideale.
  • 1985: Der sowjetisch und russische Komponist, Dichter und Sänger Alexander Gradskij veröffentlicht eine Doppel-LP mit der Rockoper «Стадион» («Das Stadion»), deren Inhalt der Staatsstreich in Chile und die Ermordung von Víctor Jara sind. Die Hauptrollen der Rockoper wurden von Alla Pugatschowa, Alexander Gradskij, Michail Bojarski, Andrei Mironow, Elena Kamburowa, Iossif Kobson, Wladimir Kusmin, Leonid Jarmolnik und anderen populären sowjetischen Theater- und Filmsängern und -schauspielern gespielt.
  • 1987: Die irische Rockband U2 sang auf dem Album Joshua Tree in ihrem Song One Tree Hill über Jara: „And in the world a heart of darkness – A fire zone. Where poets speak their heart then bleed for it. Jara sang – his song a weapon – In the hands of one whose blood still cries from the ground“.
  • Um 1983: Im Köpenicker Allende-Viertel wurde eine lebensgroße Bronzestatue für Jara vor der damaligen Gerhart-Hauptmann-Oberschule in der Alfred-Randt-Straße aufgestellt, die der Bildhauer Peter Goettsche geschaffen hatte.[10]
  • Seit den 1980ern: In Berlin-Biesdorf trägt ein Studentenwohnheim seinen Namen.[11]
  • in den 1980ern: In Leipzig hatte sich in Vorwendezeiten der FDJ-Jugendclub „Victor Jara“ gegründet. Als Verein Victor Jara besteht er weiter und veranstaltet im Felsenkeller Vernissagen, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Partys.
  • Mitte der 1980er: Die argentinische Gruppe Los Fabulosos Cadillacs besang ihn in ihrem Lied El Matador.
  • Mitte der 1980er: Die Schauspielerin und Sängerin Donata Höffer sang einige der bekanntesten Lieder von Víctor Jara. Begleitet wurde sie unter anderem von dem Gitarristen Hector Sandos.
  • 1988: Der Schauspieler Peter Franke, Ehemann von Donata Höffer, benannte einen von ihm erstandenen Haikutter aufgrund dieser engen Verbundenheit um.[12]
  • 1989: Die Band Simple Minds widmete Víctor Jara ihren Song Street Fighting Years vom gleichnamigen Album.
  • in den 1990ern: Pippo Pollina erzählt eindrucksvoll in seinem Lied Il giorno del falco von den Geschehnissen im Estadio Chile.
  • 1997: Freundeskreis erwähnt Jara und die CIA-Aktivitäten in Chile in ihrem Lied Leg dein Ohr auf die Schiene der Geschichte.
  • 1998: Die spanische Band Ska-P besang den „Unvergessenen“ in ihrem hinzugefügten Refrain ihres Covers von Jaras Lied Juan Sin Tierra.
  • 1999: Die chilenische Regisseurin Carmen Luz Parot drehte den Dokumentarfilm El derecho de vivir en paz über Víctor Jaras Leben. Im Film kommen unter anderem seine Witwe sowie einige seiner Mithäftlinge aus den letzten Tagen seines Lebens zu Wort.
  • 2001: Der deutsche Liedermacher Hannes Wader veröffentlichte auf seinem Album Wünsche ein Lied über Victor Jara.
  • 2001/2006: Der irische Liedermacher Christy Moore veröffentlichte auf seinem Album This Is The Day ein Lied über das Leben Jaras. Bis heute singt Moore bei Auftritten häufig das aus der Feder von Adrian Mitchell stammende und von Arlo Guthrie vertonte Lied (beispielsweise auf der CD und DVD Live in Dublin 2006).
  • In den 2000ern: Die Metalcore-Band Heaven Shall Burn besang in den Liedern The Weapon they Fear, The Martyrs' Blood und Die Stürme rufen dich Víctor Jara und in Buried In Forgotten Grounds allgemein die Opfer der Pinochet-Diktatur.
  • 2008: Die US-amerikanische Band Calexico besang ihn in Victor Jara’s Hands vom Album Carried To Dust und will damit auch Bezug auf die Gegenwart nehmen (Guantanamo Bay, Abu Ghraib).
  • 2010: Für das Museo de la Memoria y los Derechos Humanos in Santiago de Chile gestaltete der chilenische Künstler Jorge Tacla ein Wandbild mit einem Auszug aus Jaras letztem Gedicht Estadio Chile.[13]
  • 2013: Bei seinem Konzert in Santiago de Chile spielte Bruce Springsteen am 12. September 2013 Jaras Lied Manifiesto auf Spanisch.[14]
  • Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (2644) Victor Jara ist nach ihm benannt.[15]
  • 2020: Die US-amerikanische Band Stick to Your Guns veröffentlicht einen Song, welcher vom Leben Jaras und dessen Philosophie handelt.
  • 2020: Der Sänger der Manic Street Preachers, James Dean Bradfield, veröffentlicht das vom Leben Jaras inspirierte Album „Even in exile“.

Literatur

  • Joan Jara: Das letzte Lied. Das Leben des Victor Jara. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2000, ISBN 3-442-72388-4.
  • Joan Jara: Victor. Ein unvollendetes Lied. Verlag Volk und Welt, Berlin 1986, ISBN 3-353-00043-7.
  • Joan Jara: Victor Jara – Chile, mein Land, offen und wild. Sein Leben. Rowohlt, Reinbek 1987, ISBN 3-499-15523-0.

Weblinks

Commons: Victor Jara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Justicia procesó a ocho ex militares por asesinato de Víctor Jara auf cooperativa.cl
  2. a b Haftbefehl gegen Militärs wegen Mord an Victor Jara auf welt.de
  3. Späte Ehrung für Victor Jara Zeit online vom 5. Dezember 2009
  4. 42 Years Later, Officers Charged for Murder of Defiant Chilean Folk Singer (englisch), abgerufen am 1. September 2015
  5. a b 10 former Chilean soldiers charged in Victor Jara killing (englisch), abgerufen am 1. September 2015
  6. Chilenischer Musiker: Ex-Militär in den USA wegen Mordes an Víctor Jara verurteilt, in: Spiegel Online, 28. Juni 2016
  7. Mord an Victor Jara: Militärs in Chile verurteilt, in: Deutsche Welle, 4. Juli 2018
  8. Ex-Soldiers Convicted of Killing Chilean Singer Victor Jara, in: usnews.com, 4. Juli 2018
  9. Allmusic, Gracias a la vida von Joan Baez
  10. Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-II. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 304/3015.
  11. Studentenwohnheim Viktor Jara Biesdorf, Oberfeldstraße
  12. Schiffsdetails zur Victor Jara. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 14. August 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hansesail.webseiten.cc
  13. Diseño para la reflexión. In: Museo de la Memoria y los derechos humanos. Midia, Santiago de Chile 2011, ISBN 978-956-9144-00-4.
  14. Bruce Springsteen singt Manifiesto. Abgerufen am 13. September 2013.
  15. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-540-29925-7, S. 186 (englisch, 992 S., link.springer.com [ONLINE; abgerufen am 2. September 2019] Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1973 SO2. Discovered 1973 Sept. 22 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.”