Wöhner
Wöhner GmbH & Co. KG
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1929 |
Sitz | Rödental, Deutschland |
Leitung | Philipp Steinberger, Jochen Dressel, Frank Wöhner, Tanja-Maria Wöhner |
Branche | Elektrotechnik |
Website | www.woehner.com |
Die Wöhner GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen der Sparte Elektrotechnik, das Produkte für die Verteilung und Steuerung elektrischer Energie herstellt und vertreibt. Hauptsitz der Gruppe ist das oberfränkische Rödental nahe Coburg (Bayern). Die Wöhner-Gruppe umfasst elf Tochtergesellschaften sowie ein Joint Venture. In nahezu 80 Ländern der Welt unterhält das Unternehmen Vertretungen und Geschäftsbeziehungen. Vorsitzender der Geschäftsführung ist Frank Wöhner, der Enkel des Unternehmensgründers.
Geschichte
Gegründet wurde Wöhner im Jahr 1929[1] mit der Eröffnung eines elektrotechnischen Montagebetriebs im Wohnhaus von Alfred Wöhner. Im Jahr 1953 trat Klaus Wöhner, der Sohn des Gründers, als Teilhaber in das Unternehmen ein. Unter seiner Führung entwickelte Wöhner die 60 mm-Sammelschienen-Systemtechnik (1980) und den ersten Sammelschienen-Adapter (1986). 1994 übernahm Frank Wöhner die Unternehmensleitung von seinem Vater. Frank Wöhner verantwortet insbesondere den Ausbau des internationalen Vertriebs in wichtige Märkte Europas (Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Benelux, UK) und Übersee (USA, China, Indien) sowie die Entwicklung der CROSSLINK®-Technologie (2009). Er ist heute alleiniger geschäftsführender Gesellschafter der Wöhner-Gruppe.
Produktentwicklungen
1934 entwickelte Wöhner einen kompakten Sicherungssockel, der es seinem Nutzer ermöglicht, Sicherungen risikolos auszutauschen. Im Jahr 1980 brachte das Unternehmen die 60 mm-Sammelschienen-Systemtechnik auf den Markt. Die Innovationsleistung des 60 mm-Systems besteht in seiner flexiblen Nutzbarkeit: Auf das Schienensystem lässt sich eine breite Palette an Einzelkomponenten (z. B. Sicherungshalter, Lasttrennschalter, Leistungsschalter, Klemmtechnik) durch simples Aufrasten hinzufügen. Dabei werden in nur einem Arbeitsgang die Geräte mechanisch montiert und gleichzeitig elektrisch kontaktiert. Diese Entwicklung bildet bis heute das Kerngeschäft der Wöhner-Gruppe. Im Jahr 2009 erlangte eine weitere Produktfamilie der eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung Marktreife: die CROSSLINK®-Technologie, die den sicheren berührungsgeschützten Austausch von Energieverteilungskomponenten bei laufendem Betrieb ermöglicht.
Wöhner-Produkte werden in den beiden den Weltmarkt dominierenden Standards der Elektrotechnik (IEC, UL) bereitgestellt. Die von Wöhner entwickelte EQUES®-Adaptertechnologie ermöglicht systemfremden Komponenten, wie z. B. Leistungsschaltern oder Motorabgängen, die platz- und zeitsparende Montage und Kontaktierung auf Sammelschienensystemen. Bis heute werden Wöhner-Produkte in Deutschland endgefertigt.
Design
Das Produkthandbuch des Unternehmens wurde 1995 mit dem „Deutschen Preis für Kommunikationsdesign“ (inzwischen in Red Dot Design Award umbenannt) prämiert.
Nachhaltigkeit
Neben Produkten für den Bereich der klassischen elektrischen Energie entwickelt und vertreibt Wöhner auch Lösungen für das Segment der erneuerbaren Energien. Im Jahr 2010 wurde etwa ein spezieller Sicherungshalter für Photovoltaikanlagen vorgestellt. Der Energiebedarf am Hauptsitz des Unternehmens soll – nach Unternehmensangaben – künftig durch erneuerbare Energien abgedeckt sein.
Weltweiter Vertrieb
Aufgrund der internationalen Ausrichtung gehört die Wöhner-Gruppe laut einer Untersuchung der IKB-Bank (Handelsblatt v. 14. Juli 2008) zu den 180 wachstumsstärksten deutschen Mittelstandsunternehmen, den so genannten „Wachstumschampions“: „Selbst kleine Unternehmen haben sich frühzeitig ein weltweites Vertriebs- und Produktionsnetz aufgebaut. Die Wöhner GmbH … beispielsweise, ein Spezialist für Steuerungstechnik, ist mit einem Umsatz von rund 50 Mill. Euro vergleichsweise klein, aber mittlerweile in 60 Ländern vertreten.“[2] Wöhner kann deshalb auch als Hidden Champion bezeichnet werden.
2011 gab es Wöhner-Dependancen in 80 Ländern der Welt.
Anwendungsgebiete
Technologie von Wöhner kommt unter anderem in den folgenden Gebäuden und Produktionsstätten zur Anwendung:
- Amsterdam Airport Schiphol, Amsterdam
- ING House, Unternehmenszentrale, Amsterdam
- Johan-Cruyff-Arena, Stadion, Amsterdam
- Allianz Arena, Stadion, München
- Mandelli Sistemi SpA (inzwischen zur Gruppo Riello Sistemi gehörend), Metallverarbeitung, Piacenza
- Allianz Kai, Büro- und Dienstleistungszentrum, Frankfurt am Main
- Kunsthaus Graz, Museum, Graz
- Plabutschtunnel, A 9, Graz (Österreich)
- Fabio Perini S.p.A., Papierindustrie, Lucca (Italien)
- Michael Weinig AG, Massivholzbearbeitung, Tauberbischofsheim
- Clivet spA, Klimaanlage, Mailand
Weblinks
- Webpräsenz des Unternehmens
- Nominierung für den „Großen Preis des Mittelstandes“, 2009
- Ministerpräsident Seehofer besucht Wöhner, 2010 (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
- Video zur CrossLink-Technologie (Wöhner)
Quellen
- Coburger Tageblatt vom 12. Juni 2008: Wöhner sorgt weltweit für Spannung. Internationale Sicherungs- und Adaptersysteme „Made in Germany“
Einzelnachweise
- ↑ Website Stadt Rödental (Memento des Originals vom 5. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 18. Januar 2013.
- ↑ „Exklusiv-Studie: Was Mittelständler erfolgreich macht“, Handelsblatt vom 14. Juli 2008, abgerufen 18. Januar 2013