WEG 1s bis 3s

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WEG 1s bis 3s
Werkfoto Borsig
Werkfoto Borsig
Nummerierung: WEG 1s bis 3s
Anzahl: 3
Hersteller: Borsig
Fabriknummern: 4870–4872
Baujahr(e): 1901
Ausmusterung: bis 1956
Bauart: C n2t
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 7.470 mm
Höhe: 3.700 mm
Breite: 2.300 mm
Gesamtradstand: 2.250 mm
Leermasse: 22 t
Dienstmasse mit Tender: 28,5 t
Reibungsmasse: 28,5 t
Radsatzfahrmasse: 9,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h
Indizierte Leistung: 220,8 kW (300 PS)
Raddurchmesser: 920 mm
Steuerungsart: Allan-Steuerung
HD-Zylinderdurchmesser: 340 mm
Kolbenhub: 500 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Anzahl der Heizrohre: 118
Rostfläche: 1,02 m²
Verdampfungsheizfläche: 47,6 m²
Wasservorrat: 3 m³
Brennstoffvorrat: 1,2 t
Bremse: Westinghouse-Bremse
Handbremse
Kupplungstyp: Balancierhebelkupplung

Die Dampflokomotiven WEG 1s bis 3s waren meterspurige dreiachsige Tenderlokomotiven, die von Borsig für die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft gebaut wurden und auf der Bahnstrecke Amstetten–Laichingen eingesetzt waren. Die Lokomotiven waren bis 1956 auf der Strecke im Einsatz. Die WEG 2s ist heute bei den Ulmer Eisenbahnfreunden nach 25 Jahren als Denkmallok zur betriebsfähigen Aufarbeitung für den Museumsverkehr zwischen Amstetten und Oppingen vorgesehen.

Geschichte und Einsatz

Vorgeschichte

Die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft bestellte 1899 für ihre beiden in Meterspur geplanten Strecken Amstetten–Laichingen und Gaildorf–Untergröningen bei Borsig vier dreifach gekuppelte Lokomotiven.

Da sich die WEG zur Bauzeit der Lokomotiven entschloss, ihre Strecke nach Untergröningen in Normalspur auszuführen, übernahm sie für die Strecke nach Laichingen lediglich drei Lokomotiven. Die vierte bestellte Lokomotive übernahmen die Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen, die für ihre Strecke Nagold–Altensteig dringend Lokomotiven brauchte und sie dort als K.W.St.E. Ts3 einsetzte. Bis 1928 war die Lokomotive in Betrieb.

Bahnstrecke Amstetten–Laichingen

Die Lokomotiven für die WEG bekamen die die Bezeichnung WEG 1s bis 3s und verrichteten den Personen- und Güterzugdienst. Dafür waren sie mit einer Westinghouse-Bremse ausgestattet, zur Beförderung der Güterzüge wurden die Rollböcke mit einer Kuppelstange verbunden.[1][2]

Ab 1956 wurden sie von Triebwagen abgelöst. Die Lokomotiven 1s und 3s wurden zerlegt, wobei aus dem Fahrwerk der 3s ein Schneepflug gebaut wurde,[1] die Lokomotive 2s blieb erhalten. Ursprünglich war eine Aufstellung im Heimatmuseum Laichingen geplant, was von den Abmaßen her nicht realisiert werden konnte. Daher wurde sie ab 1964 als Denkmal in Laichingen aufgestellt.[3] Etwa 13 Jahre stand sie dort. Da sich ihr Zustand ständig verschlechterte, wurde sie 1977 dem Fahrzeugmuseum Marxzell übergeben, wo sie ebenso nicht witterungsgeschützt unterstellt werden konnte. 2002 wurde sie nach Amstetten überführt mit dem Ziel, sie als rollfähiges Schaustück wieder aufzubauen (2020).[4]

Konstruktion

Merkmale der Lokomotiven waren:

  • genieteter Blechrahmen mit Wasserbehälter im vorderen Bereich,
  • Laufwerk ohne Ausgleich mit Tragfedern oberhalb der Achslager bei den ersten beiden Achsen und unterhalb der Achslager bei der Treibachse,
  • genieteter Langkessel aus zwei Schüssen mit 2,9 m Abstand zwischen den Rohrwänden, auf dem ersten Kesselschuss saßen das Läutewerk und der rechteckige Sandkasten, auf dem zweiten Kesselschuss der Dampfdom,
  • rechteckige Feuerbüchse mit stark geneigtem Rost zwischen den Rahmenwangen,
  • Zweizylinder-Nassdampftriebwerk mit außenliegenden waagerecht angeordneten Zylindern mit Allan-Steuerung und Flachschieber,
  • einstufige Luftpumpe vorn auf dem Umlauf und je ein Luftbehälter vor den seitlichen Wasserbehältern,
  • seitlicher Kohlekasten vor der linken Führerhaushälfte am Wasserkasten.

Literatur

  • Ludger Kenning: Die Schmalspurbahn Amstetten-Laichingen. Verlag Kenning, Nordhorn 2001, ISBN 3-933613-48-5, S. 50–52.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Ludger Kenning: Die Schmalspurbahn Amstetten–Laichingen. Verlag Kenning, Nordhorn 2001, ISBN 3-933613-48-5, S. 50–52.
  2. Foto von den WEG 1s und 3s bei eisenbahnstiftung.de
  3. Foto von der WEG 2.s als Denkmal
  4. Internetseite über die WEG 2s bei den UEF