Wahl zum 18. Landtag von Baden-Württemberg

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Die Wahl zum 18. Landtag von Baden-Württemberg wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 stattfinden.

Organisation

Termin

Gemäß Artikel 30 Absatz 1 der Verfassung des Landes Baden-Württemberg (BWVerf) ist die Wahl nach Ablauf der fünfjährigen Wahlperiode,[1] demnach im Jahr 2026, zu vollziehen, sofern es nicht zu vorgezogenen Neuwahlen kommt.

Wahlrecht

Im Gegensatz zu den anderen Ländern existieren in Baden-Württemberg keine Landeslisten und keine Zweitstimme. Eine Partei kann somit ihren Spitzenpolitikern keine sicheren Listenplätze bieten. Sie müssen daher, um relativ sicher ins Parlament einzuziehen, in mindestens einem der 70 Wahlkreise antreten, der als Parteihochburg gilt, und dazu von den dort ansässigen Parteimitgliedern aufgestellt werden.

Bei dieser „personalisierten Verhältniswahl ohne Listen“ stimmen die Wähler gleichzeitig für einen Direktkandidaten sowie dessen Partei ab – sofern er nicht als Einzelbewerber antritt, wofür 75 Unterschriften nötig sind. Ein Wahlvorschlag kann zusätzlich auch einen Ersatzbewerber enthalten, der bei Bedarf als Nachrücker in das Parlament einzieht.

Die jeweiligen Gewinner ihrer Wahlkreise ziehen mit einem Direktmandat (Erstmandat) direkt in den Landtag ein. Zusätzlich werden Zweitmandate zugeteilt, so dass die Sitzverteilung das Verhältnis der Stimmen für die Parteien widerspiegelt. Berücksichtigt werden nur diejenigen Parteien, auf die mindestens 5 Prozent der Stimmen entfallen. Die Sitze werden innerhalb einer Partei in absteigender Reihenfolge der Stimmenanteile regional auf die vier Regierungsbezirke (Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen) verteilt. Um diese Verhältnisse gewährleisten zu können, werden im Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren gegebenenfalls Überhangmandate vergeben.

Ausgangslage

Vorherige Wahl 2021

Wahl zum Landtag 2021
 %
40
30
20
10
0
32,6
24,1
11
10,5
9,7
3,6
3
5,5

Bei der Landtagswahl 2021 wurden die Grünen unter Führung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann stärkste Kraft mit 32,6 Prozent, was das bundesweit historisch beste Ergebnis bei einer Landtagswahl für die Grünen darstellte. Der Koalitionspartner CDU erreichte mit 24,1 Prozent das schlechteste Ergebnis seiner Geschichte.

Auch die SPD erreichte mit 11 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis, wurde aber wieder drittstärkste Kraft. Die FDP erreichte eines ihrer besten Ergebnisse mit 10,5 Prozent. Die AfD musste starke Verluste hinnehmen und wurde mit 9,7 Prozent kleinste Fraktion im Landtag.

Hauptartikel: Kabinett Kretschmann III

Diskutiert wurden nach der Wahl eine Fortsetzung der grün-schwarzen „Kiwi-Koalition“ oder einer Ampelkoalition aus Grünen, SPD und FDP. Am 3. April 2021 einigten sich Grüne und CDU auf die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen. Teile der Grünen favorisierten jedoch eine Ampelkoalition. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hingegen bevorzugte als bekennender Öko-Konservativer die Fortsetzung der bisherigen Koalition mit der CDU und setzte diesen Wunsch durch.

Am 12. Mai 2021 wurde Winfried Kretschmann mit 95 Stimmen erneut zum Ministerpräsidenten gewählt. Er erhielt fünf Stimmen weniger, als die Regierungskoalition über Sitze verfügt.

Bisher im Landtag vertretene Parteien

Fraktion / Landesverband Kurzbe-
zeichnung
Sitze
Bündnis 90/Die Grünen GRÜNE 58
Christlich-Demokratische Union Deutschlands CDU 42
Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD 19
Freie Demokratische Partei FDP 18
Alternative für Deutschland AfD 17

Umfragen

Sonntagsfrage

Aktuelle Umfragen

INSA-Umfrage vom 13. Juli 2022
im Vergleich zur Landtagswahl 2021
 %
30
20
10
0
29
26
14
11
10
3
7
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2021
(auf halbe Prozent gerundet)
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
−3,5
+2
+3
+0,5
+0,5
−0,5
−1,5
     
Insgesamt 120 Sitze
Institut Datum Grüne CDU SPD FDP AfD Linke Sonst.
INSA[2] 13.07.2022 29 % 26 % 14 % 11 % 10 % 3 % 7 %
Infratest dimap[2] 21.04.2022 28 % 26 % 15 % 11 % 9 % 3 % 8 %
INSA[2] 06.04.2022 25 % 23 % 19 % 11 % 10 % 3 % 9 %
Infratest dimap[2] 10.03.2022 27 % 24 % 18 % 13 % 9 % 3 % 6 %
Infratest dimap[2] 20.01.2022 26 % 23 % 16 % 12 % 11 % 4 % 8 %
Infratest dimap[2] 14.10.2021 27 % 17 % 20 % 15 % 9 % 3 % 9 %
INSA[2] 12.10.2021 24 % 20 % 21 % 16 % 9 % 3 % 7 %
Landtagswahl 2021 14.03.2021 32,6 % 24,1 % 11,0 % 10,5 % 9,7 % 3,6 % 8,5 %

Verlauf

Umfragewerte auf monatliche Umfrageergebnisse gemittelt, von der Wahl 2021 bis 21. April 2022

Siehe auch

Einzelnachweise