Was keiner wagt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Was keiner wagt ist eine Ballade des Liedermachers Konstantin Wecker nach dem Gedicht des Theologen Lothar Zenetti.

Was keiner wagt
Konstantin Wecker
Veröffentlichung 2008
Länge 3:24
Genre(s) Liedermacher
Text Lothar Zenetti
Musik Konstantin Wecker
Album Zugaben

Inhalt

Das Lied fordert dazu auf, sich gegen die Haltung der Masse aufzulehnen. Man soll nicht gedankenlos die herrschende Meinung übernehmen, sondern sich ein eigenes Bild machen und gegebenenfalls zu einer anderen Äußerung kommen. Es fordert dazu auf, selbständig zu denken, neue Wege zu gehen und Offensichtliches zu hinterfragen.

Wecker ließ in seiner Vertonung Anfang und Ende des ursprünglichen Textes von Lother Zenetti weg: „Das Kreuz des Jesus Christus durchkreuzt, was ist, und macht alles neu“ und veränderte so die ursprünglich dezidiert christliche Deutung des Textes.

Aufbau

Die drei Strophen sind in vier vorwiegend aus Jamben bestehende Verse eingeteilt. Dabei wechseln sich stumpfe und klingende Reime ab.

Das Reimschema besteht aus je einem Kreuzreim. In der ersten Strophe reimen sich zusätzlich die jeweils zweiten Hebungen.

„Was keiner wagt, das sollt ihr wagen.
Was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken.
Was keiner anfängt, das führt aus.

Wenn keiner ja sagt, sollt ihr’s sagen.
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.

Wo alle loben, habt Bedenken.
Wo alle spotten, spottet nicht.
Wo alle geizen, wagt zu schenken.
Wo alles dunkel ist, macht Licht.“

Lothar Zenetti[1]

Musik

Rhythmik

Es ist ein Viervierteltakt mit einem ruhigen Rhythmus, der durch einige Punktierungen aufgelockert wird. Der letzte Ton wird durch eine Synkope vorgezogen.

Harmonik

Das Lied steht in G-Dur, wobei neben den anderen beiden Dur-Akkorden auch der parallele Moll-Akkord und die Doppeldominante verwendet werden, teils mit der Septime ergänzt.

Konstantin Wecker transponiert nach der ersten Strophe nach C-Dur, Reinhard Mey beginnt einen Ganzton höher und transponiert dann nur eine Quarte.

Melodik

Der Tonumfang bleibt mit einer Septime knapp unterhalb der leicht singbaren Oktave, was das Transponieren als Steigerungsmöglichkeit erleichtert. Die Melodie beginnt mit dem gängigen Quartsprung. In der zweiten Hälfte wird auch die kleine Septime als Melodieton verwendet.

Trivia

Der Text wird fälschlich häufig dem Heiligen Franz von Assisi zugeschrieben, die erste Strophe auch Johann Wolfgang von Goethe, allerdings immer, ohne eine Quelle zu nennen.

Veröffentlicht

Das Lied ist unter anderem von folgenden Künstlern veröffentlicht worden:

Quellen

  • Erstveröffentlichung des Textes in: Lothar Zenetti, Texte der Zuversicht, Verlag J. Pfeiffer München 1972, S. 253, hier mit dem Rahmenvers: „Das Kreuz des Jesus Christus / durchkreuzt was ist / und macht alles neu“
  • Reinhard Kossak: Songs für die Abschlussfeier, Band 1. Nierentisch Records & Verlag, Scharbeutz, S. 15 f.
  • Text bei LyricWikia[3]

Einzelnachweise

  1. aus: Lothar Zenetti: Auf Seiner Spur. Texte gläubiger Zuversicht (Topos 327). Matthias-Grünewald-Verlag, der Schwabenverlag AG. Ostfildern, 4. Auflage 2006
  2. Reinhard Kossak: Songs für die Abschlussfeier, Band 1. Nierentisch Records & Verlag, Scharbeutz, S. 15
  3. http://lyrics.wikia.com/wiki/Reinhard_Mey:Was_Keiner_Wagt