Waschbär Umweltversand

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Waschbär – Der Umweltversand, Triaz GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1987
Sitz Freiburg i. Breisgau
Leitung Matthias Wehrle, Katharina Hupfer
Mitarbeiterzahl 375
Umsatz 2016: 80 Mio. EUR (inkl. aller verbundenen Unternehmen der Triaz-Gruppe)
Branche Versandhandel
Website www.waschbaer.de
Betriebsgebäude in Freiburg

Der Waschbär Umweltversand ist ein Versandhandel für Öko-Produkte, der 1987 in Freiburg im Breisgau gegründet wurde. Geführt werden ca. 7000 Artikel aus den Bereichen Naturtextilien (auch aus kontrolliert biologisch angebauter Baumwolle und nach dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zertifiziert), Wäsche, Schuhe, Naturkosmetik (mit BDIH-Siegel), Naturmöbel (aus Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft) und Haushaltsartikel sowie extra ein Sortiment für Babys und werdende Mütter.

Geschichte

Seit Bestehen engagiert sich Waschbär besonders für den Umweltschutz. Bei der Gründung 1987 durch Leo Pröstler vertrieb das Unternehmen zunächst eine Öko-Putzkiste, ab 1993 auch Naturtextilien.[1] Bereits Mitte der 1990er Jahre beteiligte es sich an Windparks. Auch Wiederaufforstungsprogramme und Solarprojekte unterstützt es seitdem.

Im Jahr 2000 übernahm Waschbär die in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Firmen Alb Natur Versandhandel und Alb Natur Einzelhandel.[2] Diese Übernahme sowie Belastungen durch ein neues Logistikzentrum und einen Rückgang der Textilnachfrage führten nach Angaben des damaligen Geschäftsführers Leo Pröstler dazu, dass Waschbär 2001 Insolvenz anmelden musste.[3] Im Jahr 2002 übernahm eine Investorengruppe mit dem Triodos Venture Capital Fonds als Hauptinvestor das Unternehmen und führte es als Teil der Triaz Unternehmensgruppe weiter.[4][5] Zur Triaz-Gruppe gehören außerdem die Versandhäuser Vivanda GmbH (ehemals Panda Versand GmbH) sowie die PranaHaus GmbH. Seit 2001 liegt die Unternehmensleitung bei Ernst Schütz, der seit 2007 auch Inhaber ist.[6]

2005 hat Waschbär zusammen mit dem Logistik-Dienstleister DHL das „Grüne Paket“ entwickelt.[7]

Für sein „herausragendes Engagement im Bereich Umwelt und Soziales als Vorreiter ethischen Handelns“ wurde Waschbär 2005 mit dem Ethics in Business Award ausgezeichnet.[8] Zum ethischen Verständnis von Waschbär zählt nach eigenen Angaben die Verantwortung für die berufliche Ausbildung junger Menschen oder das Einbeziehen der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg genau so wie familienfreundliche Heim- und Teilzeitarbeitsplätze. Auch ein Frauenanteil von 50 % in der Führungsebene, Fairer Handel und sozial verträgliche Arbeitsbedingungen sollen das Selbstverständnis des Freiburger Unternehmens zeigen. Die Firma ist Mitglied der Fair Wear Foundation und setzt sich aktiv für soziale Arbeitsbedingungen weltweit ein.

Im Jahr 2008 spendete Waschbär einen Teil der Verkaufserlöse an den Verein SOS-Kinderdorf. Damit wurde die Renovierung des Kinderdorfes in Sulzburg unterstützt, 20.000 EUR konnten an das Kinderdorf übergeben werden.[9]

Zum 25-jährigen Firmenjubiläum initiierte und finanzierte Waschbär in Höhe von 150.000 Euro ein „Erfahrungsfeld der Sinne“ in Freiburg, das Naturbewusstsein wecken soll. Aus dieser Initiative entstand der Nistplatz e. V., der das Erfahrungsfeld seither betreut.[10]

Heute kann Waschbär nach eigenen Angaben eine neutrale CO2-Bilanz vorweisen. Das britische Unternehmen The Carbon Neutral Company errechnet für das Freiburger Versandhaus alle CO2-Emissionen, die im Unternehmen oder durch das Handeln des Unternehmens entstehen. Dazu gehören die Produktion und der Versand von Katalogen, Werbesendungen und Paketen sowie alle Rücksendungen. Auch die Firmengebäude, Dienstwagen und Dienstreisen und der Abfall sind mit einbezogen.

Im März 2016 wurde für zwei Millionen Euro der Kaufvertrag für ein neun Fußballfelder großes Grundstück in Kenzingen unterzeichnet. Der Plan, dort einen Neubau zu errichten und die Firma dorthin zu verlegen, wurde jedoch im Juni 2020 aufgegeben. Die Triaz-Gruppe verbleibt somit am bisherigen Standort.[11]

Auf dem Versandhausberater-Kongress am 8. November 2017 im Kurhaus Wiesbaden wurde .waschbaer.de als „Onlineshop des Jahres - 2017“ ausgezeichnet.[12]

Waschbär unterstützt das 2019 gegründete Volksbegehren „Rettet die Bienen“ – ein Bündnis für den Artenschutz.[13]

Einzelnachweise

  1. Wir stellen uns vor - Unternehmensgeschichte (Memento vom 17. Januar 2014 im Webarchiv archive.today)
  2. Waschbär übernimmt Alb Natur. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Textilwirtschaft. Deutsche Fachverlag GmbH, 24. Februar 2000, archiviert vom Original am 22. Februar 2014; abgerufen am 17. Januar 2014.
  3. Waschbär ist insolvent. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Textilwirtschaft. Deutsche Fachverlag GmbH, 21. Juni 2001, archiviert vom Original am 22. Februar 2014; abgerufen am 17. Januar 2014.
  4. Markus Fuhrmeister: Ethik aus den Niederlanden. In: taz. 3. Juni 2002, abgerufen am 1. Januar 2014.
  5. Waschbär darf weitermachen. In: taz.de vom 9. Januar 2002. Abgerufen am 17. März 2022.
  6. Jens Tönnesmann: Wischen, schrubben, fegen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: brand eins Wirtschaftsmagazin. 2013, archiviert vom Original am 22. Februar 2014; abgerufen am 17. Januar 2014.
  7. dp-dhl.com: Mit dem Grünen Paket der Umwelt Gutes tun, Pressemeldung, 1. Juni 2005; abgerufen am 19. April 2012
  8. coc-runder-tisch.de: Die Initiative ETHICS IN BUSINESS Deutschland (Memento vom 27. Januar 2016 im Internet Archive), Pressemeldung, 2005; abgerufen am 19. April 2012
  9. sos-kinderdorf.de: 20.000 Euro für das SOS-Kinderdorf Schwarzwald, Pressemeldung, 8. Februar 2008; abgerufen am 19. April 2012
  10. Erfahrungsfeld Freiburg, Homepage der Nistplatz e. V.. Abgerufen am 1. August 2013
  11. Ilona Hüge: Triaz kommt doch nicht - Umzug und Bau zu teuer. Badische Zeitung vom 27. Juni 2020. Abgerufen am 17. März 2022.
  12. Versandhausberater: Onlineshop des Jahres. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 4. Dezember 2017; abgerufen am 4. Dezember 2017.
  13. Bündnis - Volksbegehren Artenschutz. Abgerufen am 10. Dezember 2019 (deutsch).

Koordinaten: 48° 2′ 1,7″ N, 7° 50′ 59,4″ O