Weertzen

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Weertzen (plattdeutsch Wiertzen) ist eine Ortschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen. Die Ortschaft ist seit dem 1. März 1974 Teil der Gemeinde Heeslingen und liegt an der Oste.

Gemeinde Heeslingen
Koordinaten: 53° 17′ 56″ N, 9° 23′ 5″ O
Einwohner: 459 (31. Dez. 2019)[1]
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 27404
Vorwahl: 04287
Weertzen (Niedersachsen)

Lage von Weertzen in Niedersachsen

Ostehof in Weertzen, Borchers Hus, erbaut 1813

Geographie und Verkehrsanbindung

Geographische Lage

Weertzen liegt auf der Stader Geest an der Oste, 4–5 km südöstlich vom Kernort Heeslingen.

Nachbarorte

Nachbarorte sind Boitzen und Osterboitzen im Norden, Marschhorst und Langenfelde im Nordosten, Hanrade, Klein Meckelsen und Groß Meckelsen im Osten, Freyersen und Rüspel im Süden, Frankenbostel im Südwesten, Ahof und Adiek sowie Wiersdorf im Westen und Heeslingen und Osterheeslingen im Nordwesten

Ortsgliederung

Zur Ortschaft gehört neben Weertzen auch das zugeordnete Hanrade.

Verkehr

Straße

Weertzen liegt an der Landesstraße 142, die im Westen über Wiersdorf nach Zeven zur Bundesstraße 71 und im Südosten über Groß Meckelsen nach Sittensen und Tostedt führt. Die Kreisstraße 130 verbindet den Ort zudem mit Osterheeslingen und Heeslingen im Nordwesten sowie Freyersen und Rüspel im Süden.

Schiene

Weertzen hat einen Haltepunkt an der nur noch im Güterverkehr betriebenen Bahnstrecke Wilstedt–Tostedt. Personenverkehr gab es hier von 1917 bis 1971. Die nächsten Personenbahnhöfe sind heute die Bahnhöfe in Scheeßel und Lauenbrück an der Bahnstrecke Hamburg–Bremen sowie der Bahnhof Harsefeld an der Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude (alle über 20 km entfernt).

Geschichte

Weertzen wurde am 17. März 986 als Uuiredeshusun erstmals urkundlich in einer Urkunde König Ottos III. vor, in der das Verhältnis zwischen dem Kloster Heeslingen und dem Erzbistum Bremen geregelt wurde.[1]

Im Ersten Weltkrieg sind zehn Soldaten aus Weertzen gefallen oder werden vermisst und im Zweiten Weltkrieg 44.[2]

Verwaltungsgeschichte

Vor 1885 gehörte Weertzen zur Börde Heeslingen im Amt Zeven und nach 1885 zum Kreis Zeven. Dieser ging 1932 im Kreis Bremervörde auf. Dieser fusionierte wiederum 1977 mit dem alten Landkreis Rotenburg (Wümme) zum neuen Landkreis Rotenburg (Wümme), der bis heute besteht.

Eingemeindung

1929 wurde der Nachbarort Freyersen nach Weertzen eingemeindet. Im Zuge der Gebietsreform ging die Gemeinde Weertzen zum 1. März 1974 in die Gemeinde Heeslingen auf.

Einwohnerentwicklung

Datum Einwohner
1793[3] 7 Feuerstellen
1824[4] 9 Feuerstellen
1848[5] 87 Leute, 16 Häuser
1. Dezember 1871[6] 166 Leute, 21 Häuser
1. Dezember 1910[7] 171

Religion

Weertzen ist evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zum Kirchspiel der St.-Viti-Kirche in Heeslingen.

Für die (wenigen) Katholiken ist die Christ-König-Kirche in Zeven zuständig, die seit dem 1. November 2006 zur Kirchengemeinde Corpus Christi in Rotenburg (Wümme) gehört.

Politik

Ortsbeauftragter

Ortsbeauftragter ist Bernd Ehlen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmale

In der Liste der Baudenkmale in Heeslingen sind für Weertzen fünf Baudenkmale eingetragen:

  • Bahnhofstraße 12: Hauptgebäude
  • Bahnhofstraße 12: Remise
  • Bahnhofstraße 12: Stall
  • Bahnhofstraße 12: Scheune
  • Im Dorfe 30: Wohn-/Wirtschaftsgebäude

Die ersten vier oben genannten Baudenkmale bilden zusammen die Hofanlage Bahnhofstraße 12.

Kriegerdenkmal

Ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen aus beiden Weltkriegen steht an der Straße nach Heeslingen.

Vereinswesen

  • Freiwillige Feuerwehr
  • Vfl Weertzen e. V.
  • FC Rüspel-Weertzen
  • Angelsportverein Weertzen
  • Spielmannszug Weertzen

Wirtschaft und Infrastruktur

Weertzen ist stark landwirtschaftlich geprägt, aber auch ein großes mittelständisches Unternehmen ist hier ansässig. Auch gibt es vor Ort einen Kindergarten.

Weblinks

Commons: Weertzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. RI II,3 n. 1083, Otto III., 993 Februar 6, Duisburg : Regesta Imperii. Abgerufen am 6. Mai 2021.
  2. Heeslingen-Weertzen, Landkreis Rotenburg-Wümme, Niedersachsen - Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. Abgerufen am 6. Mai 2021.
  3. Christoph Barthold Scharf: Statistisch-Topographische Samlungen Zur Genaueren Kentnis Aller Das Churfürstenthum Braunschweig-Lüneburg Ausmachenden Provinzen. Verfasser, 1791 (google.de [abgerufen am 6. Mai 2021]).
  4. C. H. C. F. Jansen: Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover. In Commission der Helwings̓chen Hofbuchhandlung, 1824 (google.de [abgerufen am 6. Mai 2021]).
  5. Friedrich W. Harseim: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848 (google.de [abgerufen am 6. Mai 2021]).
  6. Prussia (Germany) Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung: Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871. Verlag des Königlichen Statistischen Bureaus, 1873 (google.de [abgerufen am 6. Mai 2021]).
  7. Willkommen bei Gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 6. Mai 2021.