Weichteilhemmung

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Bewegungsausmaß des Ellbogengelenks (Normalwerte)

Als Weichteilhemmung wird in der Medizin eine Art der Bewegungshemmung von Gelenken (Gelenkhemmung) bezeichnet.

Definition

Bei der Weichteilhemmung wird die Bewegung des Gelenks durch das vorhandene Weichteilgewebe, vor allem Fett- und Muskelgewebe, eingeschränkt. Das jeweilige Gelenk erreicht dadurch nicht die theoretisch maximale Flexion. Die Weichteilhemmung wird durch antrainierte Muskelmasse, zum Beispiel bei Kraftsportlern oder Sprintern, zusätzlich verstärkt.[1] Ebenso kommt es bei Übergewicht zu gesteigerten Hemmungen der Gelenke durch Weichteilgewebe.[2][3]

Beispiel: Hemmung des Ellbogengelenks

Wird das Ellbogengelenk gebeugt, berührt nach einem gewissen Grad der Bewegung der Unterarm die Muskulatur des Oberarms, die Flexion des Gelenks wird gehemmt. Verstärkt wird der Effekt zum Beispiel durch ausgeprägtes Training des Musculus biceps brachii.[4]

Beispiel: Hemmung des Kniegelenks

Bei der Beugung des Kniegelenks hemmt der Weichteilmantel, also das Fett- und Muskelgewebe der Ober- und Unterschenkel, die maximale Flexion des Gelenks, je nach Ausprägung des jeweiligen Gewebes in unterschiedlicher Stärke. Sichtbar wird die Hemmung etwa beim Heranziehen der Ferse an das Gesäß oder beim „knieenden“ Sitzen.[5]

Literatur

  • Michael Schünke: Funktionelle Anatomie – Topographie und Funktion des Bewegungssystems. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-13-118571-6, S. 56 ff., 250 ff., 358 ff.

Einzelnachweise

  1. Hans-W. Müller-Wohlfahrt, Peter Ueblacker, Lutz Hänsel: Muskelverletzungen im Sport. 2. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-13-177372-2, S. 123 (Google Books).
  2. Frank Diemer, Volker Sutor: Praxis der medizinischen Trainingstherapie. Band 1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-13-139981-6, S. 340 (Google Books).
  3. Bernd Gimbel: Körpermanagement: Handbuch für Trainer und Experten in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Springer-Verlag, 2015, ISBN 978-3-662-43643-1, S. 126 (Google Books).
  4. Udo M. Spornitz: Anatomie und Physiologie für Pflegeberufe. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-05737-7, S. 99 f. (Google Books).
  5. Markus Voll, Karl H. Wesker: Duale Reihe Anatomie. 3. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-13-152863-6, S. 233 (Google Books).