Weltmarktpreis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Unter dem Weltmarktpreis versteht man in der Außenwirtschaft den auf den Weltmärkten vorherrschenden Preis eines Gutes (v. a. bei standardisierten Gütern), der sich im internationalen Handel herausbildet. Die Preisbildung erfolgt durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Der Preis selbst ist meist ein Durchschnittswert, der zum Beispiel von Warenterminbörsen beeinflusst wird, etwa der Ölpreis, der Preis hochwertiger Metalle Gold-, Silber-, Platin-, Palladiumpreis oder der Preis Seltener Erden.

Einzelanbieter oder eine Gruppe von Produzenten, die ein bestimmtes Produkt ausschließlich weltweit anbieten, können über ihr Weltmonopol den Weltmarktpreis bestimmen oder diktieren. Meist liegt der Preis des Gutes im dortigen Inland unter dem Weltmarktpreis.

Veröffentlicht werden Preisinformationen international von Diensten wie Pratts (Öl), Argus Media oder tagesaktuell und kostenpflichtig dem Institut für Seltene Erden und Metalle (ISE).

Einflüsse der Preise

Die Weltmarktpreise haben direkten Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes bzw. eines Unternehmens. Ist das betreffende Land in der Produktion auf einige wenige Güter im Export beschränkt (z. B. Kaffee, Zucker, Tabak), so entsteht häufig eine Abhängigkeit von Entwicklungen deren Weltmarktpreise, die auch zu nationalen Wirtschaftskrisen führen kann. In Krisensituationen versuchten Länder bereits, den Angebotspreis ihrer Produkte durch eine Abwertung der eigenen Währung zu senken. Da dabei die Wettbewerbsfähigkeit anderer Anbieter sinkt, spricht man von einer Beggar-thy-neighbour-Politik.

Weblinks