Wenkheim (Werbach)

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Wenkheim
Gemeinde Werbach
Koordinaten: 49° 42′ 2″ N, 9° 42′ 18″ O
Fläche: 11,93 km²
Einwohner: 614 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1973
Postleitzahl: 97956
Vorwahl: 09349

Wenkheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Werbach im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.[2]

Geographie

Gemarkung von Wenkheim, 1909

Geographische Lage

Wenkheim liegt etwa sieben Kilometer nordöstlich von Werbach im Welzbachtal. Wenkheim ist, mit nur zwei Kilometern Abstand zur bayerischen Landesgrenze, der östlichste Ort der Gemeinde. Der Ort hat 614 Einwohner (31. Dezember 2020) und ist mit 1193 Hektar der flächenmäßig größte Ortsteil der Gemeinde Werbach.

Dorfgliederung

Zur ehemaligen Gemeinde Wenkheim gehören das Dorf Wenkheim, die Höfe Neumühle, Öl- und Sägmühle, Seemühle und der Wohnplatz Siedlung Mehlen.

Schutzgebiete

In Wenkheim liegen Teile des Wasserschutzgebietes Welzbachtal (WSG-Nr. 128131), das mit einer Verordnung vom 3. Februar 2004 eingerichtet wurde und 2.442,43 ha umfasst.

Geschichte

Mittelalter

Im Jahre 800 wurde Wenkheim erstmals als Wencheim urkundlich erwähnt.[2] 1149 wurde der Ort Wegengheim genannt. Es wird vermutet, dass die Herren von Wenkheim, die später in Thüringen saßen, ursprünglich aus Wenkheim stammen.[1]

Neuzeit

Ab 1625 war der Ort Bestandteil der Grafschaft Löwenstein-Wertheim. 1673 brannten die Franzosen das Wenkheimer Schloss nieder. Im Jahre 1750 brannte ein Großteil Wenkheims nieder und 1776 wurde der Ort bei einem Unwetter schwer verwüstet.[1] 1806 kam Wenkheim unter die Landeshoheit des Großherzogtums Baden.[2]

Am 31. Dezember 1973 kam Wenkheim zur Gemeinde Werbach.[3]

Religion

Christentum

In Wenkheim besteht eine römisch-katholische Pfarrgemeinde St. Maria.[4] Diese gehört zur Seelsorgeeinheit Großrinderfeld-Werbach im Dekanat Tauberbischofsheim.

Die Evangelische Kirchengemeinde Wenkheim gehört zum Kirchenbezirk Wertheim.

Jüdische Gemeinde Wenkheim

Die Synagoge der ehemaligen jüdischen Gemeinde Wenkheim (2013)

Die jüdische Gemeinde Wenkheim entstand im 16. Jahrhundert. Der Ort ist für seine jüdische Geschichte bekannt, erstmals werden 1576 und 1591 Juden am Ort genannt. Neben der früheren Synagoge Wenkheim besaß die jüdische Gemeinde Wenkheim eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und den jüdischen Friedhof Wenkheim. Bei den Novemberpogromen 1938 wurde die Synagoge demoliert. Bis 1940 emigrierte über die Hälfte der jüdischen Einwohner (22 in die USA, 8 nach Palästina). Am 22. Oktober 1940 wurden die letzten 11 jüdischen Einwohner Wenkheims, während der Wagner-Bürckel-Aktion, in das Camp de Gurs deportiert.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

An der Wenkheimer Neumühle befindet sich eine Agrar-Niederlassung der ZG Raiffeisen, in der alle Getreidesorten sowie Raps erfasst und gelagert werden. Am Standort gibt es eine Dinkelentspelzung.[6]

Verkehr

Welzbachbad

Hinweisschild für das Welzbachbad

Im Ort befindet sich mit dem Welzbachbad ein solarbeheiztes Freibad.[7]

Welzbachtalradweg

Der Welzbachtalradweg verbindet den Ort nach etwa acht Kilometern in südwestlicher Richtung in Werbach mit dem Taubertalradweg. In nordöstlicher Richtung führt der Welzbachtalradweg bis nach Oberaltertheim. Von dort besteht über weitere Radwege ein Anschluss bis zum Main-Radweg bei Würzburg.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmale

Die Marienkirche in Wenkheim (2017)

Pfarrkirche St. Maria

Die in den 1850er Jahren erbaute Kirche St. Maria befindet sich im Ort.[4]

Synagoge Wenkheim

Die Synagoge der ehemaligen jüdischen Gemeinde des Ortes wurde 1841 errichtet.

Naherholung

Die Wenkheimer Kneipp-Anlage am Denkmalplatz wurde Ende Juni 2019 eingeweiht.[9]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Steger, Johann: Quellenbüchlein zur Kirchen- und Familiengeschichte des Dorfes und Marktfleckens Wenkheim. Wertheim 1929.

Weblinks

Commons: Wenkheim (Werbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Gemeinde Werbach: Wenkheim. Online auf www.werbach.de, abgerufen am 4. Februar 2021
  2. a b c LEO-BW.de: Wenkheim auf der Website leo-bw.de. Abgerufen am 15. Februar 2017
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 469.
  4. a b Seelsorgeeinheit Großrinderfeld-Werbach: Wenkheim, St. Maria. Katholische Pfarrgemeinde Wenkheim. Online auf www.kath-grossrinderfeld.de, abgerufen am 21. März 2017
  5. Alemannia Judaica: Wenkheim (Gemeinde Werbach, Main-Tauber-Kreis) Jüdische Geschichte / Synagoge. Online auf www.alemannia-judaica.de, abgerufen am 26. Mai 2015
  6. ZG Raiffeisen: ZG Raiffeisen Agrar-Niederlassung Werbach-Wenkheim. Online unter www.zg-raiffeisen.de. Abgerufen am 1. September 2018.
  7. Schwimmbadförderverein Wenkheim: Das Welzbachbad stellt sich vor. Online auf www.schwimmbadförderverein-wenkheim.de, abgerufen am 21. März 2017
  8. Inlinemap.net: Welzbachtalradweg. Online auf www.inlinemap.net, abgerufen am 21. März 2017
  9. Fränkische Nachrichten: Offizielle Übergabe Die Bürger von Wenkheim finden ab sofort an heißen Tagen Kühlung. Kneipp-Anlage in Betrieb genommen. 29. Juni 2019. Abgerufen am 27. Juli 2019.