Wennemen

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Wennemen
Gemeinde Meschede
Koordinaten: 51° 21′ 13″ N, 8° 11′ 45″ O
Höhe: 239 m ü. NHN
Einwohner: 1737 (30. Jun. 2021)[1]
Wennemen (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Wennemen in Nordrhein-Westfalen

Luftaufnahme (2013)

Wennemen ist ein Ortsteil der Stadt Meschede im Hochsauerlandkreis. Am 30. Juni 2021 hatte Wennemen 1737 Einwohner.[2]

Lage

Wennemen liegt am nördlichen Hang des Ruhrtals etwa sechs Kilometer westlich von Meschede und drei Kilometer südöstlich von Freienohl. Die Ruhr fließt südlich an Wennemen vorbei, unterhalb von Wennemen mündet die Wenne in die Ruhr. Angrenzende Orte sind Bockum, Stesse und Stockhausen.

Nördlich von Wennemen führt die Landesstraße 743 von Freienohl nach Meschede (ehemalige B 7), von der bei Wennemen die Landesstraße 914 nach Calle abzweigt. Im Nordwesten von Wennemen liegt die Anschlussstelle Wennemen der A 46. Wennemen liegt an der Oberen Ruhrtalbahn, hat allerdings keinen Personenbahnhof mehr.

Geschichte

Fachwerkhäuser im Ortskern

Erste Siedlungsspuren stammen aus der Mittelsteinzeit aus der Zeit um 5000 v. Chr. Der Ortsname deutet auf eine Besiedlung für die Zeit von 500 bis 800 hin. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus deutlich späterer Zeit. Im Güterverzeichnis von Graf Ludwig von Arnsberg von 1281 ist Wennemen als zehntpflichtig verzeichnet. Das eng mit dem Ort verbundene Gut Stockhausen wurde erstmals 997 erwähnt. Das nahe Wennemen gelegene Gut Bockum gehörte dem Stift Meschede.

Wennemen blieb im Mittelalter und in der frühen Neuzeit eine bäuerliche Streusiedlung. Im Spätmittelalter gab es etwa ein Dutzend Höfe. Im Jahr 1685 zählte man 15 Familien mit etwa 65 Personen. Die Einwohnerzahl stieg bis 1785 auf 116 und bis 1819 auf 262 Menschen an. Durch Neubauten begann sich die besiedelte Fläche zu verdichten. Im Jahr 1871 zählte man 375 Einwohner.

Die Bevölkerung stieg in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg auf 1180 an.

St.-Nikolaus-Kirche

Kirchlich gehörte Wennemen zur Gemeinde Calle. Seit 1737 gab es eine dem Heiligen Nikolaus geweihte Kapelle. In den 1830er Jahren wurde eine eigene Schule im Ort gegründet. Der 1836 errichtete Schulbau beherbergte bis 1965 die Schule.

Eisenbahn und Wirtschaft

Langfristig entscheidend für die Entwicklung des Ortes war der Bau der Ruhrtalbahn 1871. Zunächst aber stieg die Bevölkerungszahl bis 1885 auf 394 nur mäßig an. Im Jahr 1909 wurde ein eigener Bahnhof errichtet. Mit dem Bau der Zweigbahn Finnentrop–Wennemen hatte Wennemen eine gewisse Bedeutung als Eisenbahnknotenpunkt.[3]

Infolge der Eisenbahn siedelten sich einige Betriebe an. Im Jahr 1921 wurde eine Holzwarenfabrik mit Sägewerk gegründet. Im Jahr 1926 entstand eine Firma zu Herstellung von Riegeln und Schlössern. Am Kehling südlich von Wennemen bestand ein Steinbruch.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Eisenbahnknotenpunkt Wennemen Ziel alliierter Bombenangriffe.

Auf der Strecke in Richtung Finnentrop wurde 1966 der Personenverkehr eingestellt, 1996 wurde sie stillgelegt. In den 1980er-Jahren endete die Bedienung des Bahnhofs Wennemen.

Vereinsleben

Seit den 1880er Jahren entstanden in Wennemen verschiedene Vereine.[4] Darunter war 1910 der örtliche Schützenverein.[5]

Im Ort wurde 1921 der Sauerländer Heimatbund gegründet.

Bauwerke

Im Jahr 1909 wurde die alte Kapelle zu einer Notkirche vergrößert. Eine erste Schützenhalle wurde 1921/22 erbaut. Im Jahr 1930 wurde eine neue Kirche eingeweiht.

Politik und Verantwortlichkeiten

Seit dem 1. Januar 1975 ist Wennemen ein Teil der Stadt Meschede.[6]

Aktueller Ortsvorsteher ist Peter Schüttler.[7]

Ortsheimatpfleger ist Otto Spaeth.[8]

Auszeichnungen

Im Jahr 1984 erhielt Wennemen einen Sonderpreis des Wettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden.

Weblinks

Commons: Wennemen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Meschede – Einwohnerstatistik 2021. In: meschede.de. Abgerufen am 28. August 2021.
  2. Wennemen –Einwohnerzahl bei meschede.de. Abgerufen am 28. August 2021.
  3. Heiner Lindau, Benno Biermann: Eröffnung der Eisenbahnlinie Wennemen – Finnentrop vor 100 Jahren. In: Wennetaler, Jg. 6 (2012), S. 24–37.
  4. Vereinsleben. Abgerufen am 4. August 2019 (deutsch).
  5. Die bisherigen Majestäten der Schutzenbruderschaft. Abgerufen am 4. August 2019 (deutsch).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 335.
  7. Ortsvorsteher. Abgerufen am 4. August 2019.
  8. Ortsteile. Abgerufen am 4. August 2019.