Wessman–Barkens Jernväg

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Väsman–Barken
Wessman–Barkens Järnväg
Lok BARKEN mit Personenzug in Marnäs (1892)
Karte von 1867
Streckenlänge:18,2 km
Spurweite:1188 mm
Betriebsstellen und Strecken[1][2]
0,0 Marnäs
Bahnstrecke Ludvika–Falun
Ludvika Hållplats
Hillänge
von der Kiesgrube
vom Hafen
Norsbro
Skarviken
Flogberg
Sandsta Övre
Sandsta Nedre
Källänge
Risingsbo herrgård (inoffizielle Hst.)
Leran (Munkbobro)
Leran (Munkbobro)
vom Hafen
Munkbo
Nybergets Järnväg
Risingsbo
Morgårdshammar
18,2 Smedjebacken

Die Wessman–Barkens Jernväg (WBJ), später Väsman–Barkens Järnväg, war eine schwedische Schmalspurbahn, die zwischen 1859 und 1903 die Seen Väsman und Barken in Dalarna verband.

Die Strecke wurde nach einer Umorganisation der Betreibergesellschaft ab 1883 Smedjebackens järnväg genannt, ihre Hauptfracht waren Erz, Eisen, Getreide und Holz. Zeitweise wurde Personenverkehr durchgeführt.

Wessman–Barkens Jernvägs-Aktiebolag

Wessman–Barkens Jernvägs-Aktiebolag wurde 1855 gegründet, ein Jahr später wurde mit dem Bau der Strecke begonnen. Die Strecke wurde am 17. August 1860 eröffnet und war damit eine der ersten Eisenbahnen in Schweden.

Zur Eröffnung kam König Carl XV. mit einem Dampfboot nach Smedjebacken. Er befuhr die Strecke mit einem für diesen Zweck besonders hergerichteten Kungavagn (deutsch Königswagen).

Streckendaten

Die Strecke wurde mit der seltenen Spurweite von 1188 mm oder vier schwedische Fuß gebaut. Die Länge der Strecke betrug 18,2 Kilometer. Der östliche Endpunkt war der Hafen von Smedjebacken am See Norra Barken. Das westliche Ende war ursprünglich Marnäs (heute ein Stadtteil von Ludvika) und befand sich am See Väsman im heutigen Ludvika. Der Stationsname wurde später in „Ludvika“ geändert. Innerhalb des Stadtgebietes von Ludvika entspricht der Streckenverlauf in etwa dem des heutigen Riksväg 66.

1874 wurde im Hafen von Smedjebacken ein Lokschuppen gebaut. Bahnübergänge gab es in Hillänge, Norsbro, Lernbo, Munkbo, Morgårdshammar und Smedjebacken.

In Smedjebacken befand sich die Jernvägsexpedition in einem nicht mehr vorhandenen Haus an der Kyrkogatan. Bahnhöfe und Haltestellen waren Munkbo, Sandsta Övre, Sandsta Nedre, Norsbro, Ludvika hållplats (heute Sockenstugeparken) und Marnäs am Väsman sowie in Ljusåsen, Källänge und Hillänge.

Fahrzeuge

Insgesamt wurden folgende Dampflokomotiven beschafft:[3]

Nummer Name Bauart Achsfolge Hersteller Fabr.-Nr./
Baujahr
Besonderes
1 WESSMAN Tenderlok Cst Munktells Mekaniska Verkstad, Eskilstuna 6
1857
Kaufpreis 27.000 Riksdaler, 1897 ausgemustert
2 BARKEN Tenderlok 1 Bst Munktells Mekaniska Verkstad, Eskilstuna 10
1860
3 SMEDJEBACKEN Tenderlok 1 Bt Munktells Mekaniska Verkstad, Eskilstuna 16
1874
1903 ausgemustert
4 LUDVIKA Tenderlok 1 Bt Munktells Mekaniska Verkstad, Eskilstuna 31
1893
1905 an Stockholm–Västerås–Bergslagens Järnvägar, Umbau in Normalspur (SWB 9), ausgemustert 1912

Der Wagenpark bestand aus etwa 70 Güterwagen, 5 bis 6 Personenwagen und einigen Sonderfahrzeugen.

Kommunikationsleden

Der Hafen in Smedjebacken war zu dieser Zeit sehr wichtig für die Lieferung von Produkten aus den Bergwerken und Hüttenbetrieben in Västerbergslagen. Durch den Strömsholm-Kanal gab es eine Verbindung zum Mälarsee und nach Stockholm. Durch die Wessman–Barkens Jernväg hatte das Gebiet westlich von Smedjebacken Zugang zu diesem Kommunikationsleden (deutsch Verkehrsweg) deutlich erleichtert. Viele Waren wurden über den Väsman und dem zugehörigen Wasserstraßensystem zum Hafen von Ludvika gebracht und von dort mit dem Zug nach Smedjebacken, wo erneut ein Umschlag auf Boote erfolgte.

Smedjebackens Järnväg

Nach einer Umstrukturierung der Betreibergesellschaft wurde diese ab 1883 Smedjebackens Järnväg (SmbJ) genannt. Die Strecke wurde 1898 von der Stockholm–Västerås–Bergslagens Järnvägar übernommen. Deren Normalspurstrecke erreicht Ludvika im Jahr 1900. Die beiden Bahnen liefen in etwa parallel zwischen den beiden Orten, so dass am 6. August 1903 die Schmalspurstrecke stillgelegt wurde.

Im Hafen von Smedjebacken ist der Lokschuppen als Teil des Ekomuseum Bergslagen erhalten geblieben.

Historische Bilder

Aktuelle Bilder, Lokschuppen Smedjebacken

Weblinks

Commons: Väsman-Barkens Järnväg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Dalarnas tidning: 150 år sedan första invigningen. dt.se, 11. August 2010, abgerufen am 24. Oktober 2017 (schwedisch).
  • Nils Göte Håkansson: Wessman-Barkens järnväg: Smedjebacksbanans historia 1858–1903. Hrsg.: Sv. järnvägsklubben (= Svenska järnvägsklubbens skriftserie [Hrsg.]: 0346–8658; 30). Stockholm 1983, ISBN 91-85098-30-2 (schwedisch).
  • Ivan August Bodstedt: Historik över Sveriges småbanor, bruks-, gruv- m.fl. banor: under tiden 1802–1865. Stockholm 1945, S. 220–238 (schwedisch).
  • Smedjebacken. Project Runeberg – Historiskt-geografiskt och statistiskt lexikon öfver Sverige / Sjette Bandet. S - 1859–1870. Projekt Runeberg, S. 231, abgerufen am 24. Oktober 2017 (schwedisch).
  • WBJ – Wessman–Barkens Jernväg. geocaching.com, abgerufen am 24. Oktober 2017 (schwedisch, englisch).

Einzelnachweise

  1. Wessman-Barkens Järnväg 1859 – 1883. google.com, abgerufen am 24. Oktober 2017 (schwedisch).
  2. Ludvika–Smedjebackens hamn. Bandel 229. banvakt.se, abgerufen am 25. Oktober 2017 (schwedisch).
  3. Lokstatistik nach Pospichal. Wessman – Barkens Järnväg (WBJ). In: pospichal.net. Abgerufen am 24. Oktober 2017.