Wiesław Maniak

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wiesław Maniak 1964

Wiesław Jan Maniak (* 22. Mai 1938 in Lwów, Polen; † 28. Juni 1982 in Kurtschatow, Oblast Kursk, Sowjetunion) war ein polnischer Leichtathlet. Bei einer Körpergröße von 1,71 m betrug sein Wettkampfgewicht 74 kg.

Seinen ersten Start bei einer großen internationalen Meisterschaft absolvierte Maniak bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio. Im 100-Meter-Lauf erreichte er das Finale und belegte in 10,4 s als bester Europäer den vierten Platz. Auch mit der polnischen 4-mal-100-Meter-Staffel erreichte er das Finale. In der Besetzung Andrzej Zieliński, Wiesław Maniak, Marian Foik und Marian Dudziak gewann man in 39,3 s nach Zielfotoentscheid Silber vor der gleichauf liegenden französischen Staffel, lediglich die Staffel der USA war nicht erreichbar.

Bei den Europameisterschaften 1966 in Budapest konnte Maniak seinen Ruf als bester europäischer Sprinter bestätigen. In 10,5 s gewann er den 100-Meter-Titel vor den zeitgleich ins Ziel kommenden Franzosen Roger Bambuck und Claude Piquemal. Die polnische Staffel erreichte nicht das Finale, da sich Marian Dudziak auf der Gegengeraden verletzte.

1968 bei den Europäischen Hallenspielen in Madrid erreichte Maniak Platz 4 über 50 Meter. Bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt schied Maniak bereits im 100-Meter-Vorlauf aus. Die polnische Staffel qualifizierte sich in 38,99 s für das Finale, belegte aber in 39,22 s nur den achten und letzten Platz.

1971 bei den Europameisterschaften in Helsinki trat Maniak noch einmal über 100 Meter an, schied aber im Vorlauf aus und wurde deshalb in der Staffel nicht eingesetzt.

Maniak gewann 1965 die polnische Landesmeisterschaft über 100 Meter und über 200 Meter. Über 100 Meter wurde er auch 1966, 1967 und 1971 polnischer Meister. Sein polnischer Rekord von 1965 mit 10,1 s über 100 Meter wurde erst 1984 von Marian Woronin unterboten.

Er starb auf einer Dienstreise zwecks Baues eines Kraftwerks in der UdSSR. Er wurde in Warschau auf dem Wawrzyszewski-Friedhof beigesetzt.

Literatur

  • Ekkehard zur Megede: The Modern Olympic Century 1896-1996 Track and Field Athletics. Berlin 1999, publiziert über Deutsche Gesellschaft für Leichtathletik-Dokumentation e.V.