Wikiup:Schiedsgericht/Anfragen/Beschneidung oder Verstümmelung weiblicher Genitalien

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Der Fall ist abgeschlossen und wird nicht mehr diskutiert.

Problemschilderung

Es gibt eine Streiterei um das Lemma sowie um die Bezeichnungen innerhalb des Artikels Beschneidung weiblicher Genitalien, die zwischen den Autoren des Artikels nicht mehr zu lösen ist. Grundlegend ist die Frage: soll man im Lemma, aber auch im Artikel von "Verstümmelung" oder von "Beschneidung" sprechen? Vorangehend war eine angestoßene Diskussion von meiner Seite, da ich Quellen und Belege gefunden hatte, die der damaligen Form des Artikels widersprachen. Daraufhin habe ich den Artikel auch aufgrund von schon geführten Diskussionen dann verschoben und in der darauffolgenden Zeit dann auch editiert.

Daraufhin folgt dann am 29.10. mit Juliana da Costa José ein Edit- und Verschiebewar, wie man sehen kann. Diesem wurde von STBR durch eine Sperrung des Lemmas (da stand es auf "Verstümmelung") ein Riegel vorgeschoben, woraufhin es dann zahlreiche Diskussionen gab, die aufgrund von keiner Reaktion innerhalb von mehreren Tagen Seitens JdCJ von STBR schließlich auf meinen Hinweis hin zum "Beschneidungs-Lemma" zurückverschoben wurde. Daraufhin meldete sich JdCJ dann doch, widersprach dem Verschub und es gab erneut Diskussionen, die aber jetzt vor allem dezentral auf den Diskussionsseiten der involvierten Benutzer ausgetragen wurden (siehe unten) und in einer Adminproblem-Beschwerde mündete.

Darum haben wir uns auf Rat von STBR nun beide geeinigt, vors Schiedsgericht zu ziehen, um eine endgültige Entscheidung zu erwirken. Allerdings hielt es JdCJ auch danach noch für nötig, den Artikelweiter zu bearbeiten und damit weiter zu provozieren.


Bisherige Lösungsversuche und Diskussionen zur Sache

Trage bitte hier auch Diskussionen ein, die du im obigen Text bereits verlinkt hast.

Beteiligte Benutzer

Benutzer benachrichtigt? einverstanden?
Benutzer:ZDragon (Antragsteller) Ja. ZDragon 12:35, 4. Nov. 2007 (CET)
Benutzer:Juliana_da_Costa_José ja

Befangenheit

  1. Ich hatte in dem Umkreis bereits einmal einen Löschantrag gestellt[1], dürfte damit nicht hinreichend neutral sein.--Kriddl Disk... 10:38, 5. Nov. 2007 (CET)
  2. --Henriette 11:27, 5. Nov. 2007 (CET)
  3. -- SVL Vermittlung? 14:00, 1. Dez. 2007 (CET) Dürfte hier nicht neutral genug agieren - meine ehem. afrik. Lebenspartnerin hat selbst unter dem Problem gelitten.

Stellungnahmen der beteiligten Benutzer

Jeder der beteiligten Benutzer kann hier eine Stellungnahme zu seiner Rolle im Fall abgegeben. Bitte den Benutzernamen/IP (ohne Link) in die Überschrift schreiben und den Beitrag signieren.

Benutzer:ZDragon

Ich bin der Ansicht, dass es Beschneidung heißen sollte. Gründe hierfür:

  • Verstümmelung ist eine Wertung und alles andere als neutral - und damit mit den Wikipedia-Grundsätzen schon mal nicht vereinbar (NPOV).
  • Beschneidung dagegen ist ein neutraler Begriff, der sich einfach nur auf die vorliegende Handlung ohne Wertung bezieht: es wird etwas weggeschnitten, beschnitten.
  • Beschneidung ist die korrekte Übersetzung des Lemmas in der englischen Wikipedia.

Besonders letztere Quelle befasst sich ausgesprochen wissenschaftlich kritisch mit den oftmals geäußerten Aussagen der Gegner der Beschneidung, da sehr viele Untersuchungen (vor allem Befragungen) bei betroffenen Frauen vorgenommen wurden. In der englischen Wikipedia steht dazu auch ein eigener Teil: "An in-depth analysis by Carla Obermeyer (2003) shows that past studies, plagued by “incomplete analysis” and “inconsistent numbers”, have greatly overestimated the likelihood of serious medical complications resulting from FGC procedures. She notes that there is no significant statistically represented relationship between FGC and sexually transmitted diseases/infections, infertility or birth complications. Her study illustrates how the opposers of FGC may be relying on inadequate health data to justify their opposition, and instead more meaningful and relevant medical research needs to be conducted in order to help support the cessation of this practice." Erstere Quelle ergänzt dies weiter, indem unter anderem durch weitere Untersuchungen gezeigt wird, dass Betroffene sich nicht als Verstümmelte fühlen, sondern sehr an der Tradition hängen und ganz einfach ein anderes ästhetisches Empfinden davon haben, wie ihr eigener, weiblicher Körper auszusehen hat.

  • In der Fachliteratur findet man aber nicht nur bei meinen Quellen, sondern ganz allgemein laut JSTOR folgende Aufteilung der verwendeten englischen Begriffe (AND-verknüpft und auf Artikel beschränkt; Danke an Wiggum und seinen Beitrag):
19205 Treffer, die sich wie folgt verteilen:
"female cutting" 14.356 / 75%
"female circumcision" 2.346 / 12%
"female mutilation" 2.503 / 13%
Mit Beschränkung auf Artikel ab 1990 (7890 Treffer):
"female cutting" 5680 / 72%
"female circumcision" 944 / 12%
"female mutilation" 1266 / 16%
Dies ist ein klarer Beweis, dass in der wissenschaftlichen Fachliteratur der Begriff der Beschneidung überwiegt.
  • Aber auch verschiedene on- und offline-Lexika zeigen uns klar, an welchem Begriff wir uns orientieren sollten.
  • Selbst die UNO lehnt "Mutilation" (also Verstümmelung) als Bezeichnung ab. Zitat (Quelle: hier): "REACH seeks to avoid fuelling unnecessary sensitivity about the issue. Thus, for example, participants coined a new phrase for FGM: "female genital cutting." The term "female circumcision" was rejected as a misleading euphemism, but "female genital mutilation" was thought to imply excessive judgement by outsiders as well as insensitivity toward individuals who have undergone excision."
  • Der Begriff "female genital cutting", also Beschneidung wird aber nicht erst seit neustem, schon seit mindestens 2005 in offiziellen UN-Dokumenten häufiger verwendet als "Verstümmelung": klick.


  • Die verschiedenen Methoden mit denen beschnitten wird sind mannigfaltig in ihren Formen und Auswirkungen. Schreibt man Verstümmelung darüber, so wird auch Klitoridektomie als eine gewertet, obwohl es auch mit medizinischen Gründen bei uns durchgeführt wird und dort nicht als Verstümmelung zählt. Wenn es derselbe Eingriff ist, kann man ihn nicht einmal als Beschneidung und einmal als Verstümmelung werten.
  • Das Ganze ist in erster Linie ein sozialwissenschaftliches Phänomen, kein medizinisches. Darum sind medizinische Quellen wie Pschyrembel Wörterbuch Sexualität, WHO etc. nur bedingt relevant für die Benennung des Artikels. Weiterhin gibt z.B. die WHO ihrerseits in ihren Berichten fast keine Angaben zu den Untersuchungen der Sache. Mit anderen Worten: die wissenschaftlichen Ergebnisse lassen sich nicht nachvollziehen, sie stehen nur einfach so im Raum. Nicht mal die Methode, mit der man an die Zahlen gekommen ist, wird beschrieben.
  • Die männliche Beschneidung ist ebenfalls nicht unumstritten, siehe hier. Juden beispielsweise beschneiden auch hierzulande ihre Kinder, kategorisch rein aus Gründen des Glaubens und der Tradition und nicht weil irgendwelche medizinischen Indikationen vorliegen (die bei Kindern ohnehin so gut wie nie vorkommen). Damit ist es in allen Punkten außer der Schwere des Eingriffs vollkommen analog zu der weiblichen Beschneidung:
    • Es wird ohne medizinische Indikation beschnitten.
    • Es werden Minderjährige beschnitten.
    • Das ganze ist häufig als ein kulturelles Festritual/Initiationsritual eingebettet und das beschnittene Kind erhält Geschenke.
Dennoch nennt man es auch hierzulande bei Männern "Beschneidung" und das wird von kaum jemandem als Euphemismus bezeichnet. Das halte ich für eine Doppelmoral - insbesondere wenn man (wie oben geschildert) das Phänomen soziologisch angeht und medizinische Gesichtspunkte vernachlässigt, das Ganze also als das kulturelle Ritual begreift das es auch ist, dann gibt es einfach keinen Unterschied zu der Praktik der Juden.
  • Beschneidung ist der von betroffenen Frauen gewählte Begriff (siehe dazu oben die Quellen Shweder und Obermeyer).
  • Auch erwachsene Frauen lassen sich beschneiden. Wäre es eine Verstümmelung, würden sie dies kaum freiwillig tun. Diese Frauen stammen außerdem nicht aus irgendwelchen unteren Schichten - solche Fälle werden von der Quelle Shweder explizit erwähnt, eine von ihnen ist selbst eine amerikanische Sozialwissenschaftlerin.
  • Verstümmelung stigmatisiert die Betroffenen als Verstümmelte und die Mütter der Betroffenen als Kinderschänder.
  • Die Gründe für hohe Todesraten, Schmerzen etc. ist nicht der Eingriff selbst, sondern die in den betroffenen Ländern vorrangig herrschenden unhygienischen, unprofessionellen Operationsbedingungen. Bei der im Artikel angesprochenen Medikalisierung (also professionellen Eingriffen im Krankenhaus, auf Wunsch auch mit Betäubung/Anästhesie) sieht das Ganze vollkommen anders aus (hier beziehe ich mich vor allem auf die Quelle Obermeyer).

-- ZDragon 00:46, 15. Nov. 2007 (CET)

Annahmeentscheidung

Dieser Abschnitt ist nur von Schiedsrichtern auszufüllen.

Fall wird angenommen von

  1. --Streifengrasmaus 22:51, 14. Nov. 2007 (CET)
  2. --m  ?! 22:52, 14. Nov. 2007 (CET)
  3. --Thogo BüroSofa 22:53, 14. Nov. 2007 (CET) VA erscheint mir nach dem Diskussionsverlauf als nicht durchführbar.
  4. --Rainer Z ... 22:55, 14. Nov. 2007 (CET)
  5. -- Achates Be afraid baby ... 23:11, 3. Dez. 2007 (CET)
  6. sebmol ? ! 09:59, 4. Dez. 2007 (CET)

Fall wird abgelehnt von

Lösungsvorschläge, Anträge der Konfliktparteien

Benutzer:ZDragon

  • Zunächst einmal sollte zusätzlich zum Lemma auch das Artikelintro gesperrt werden, damit weiteren Editwars vorgebeugt wird. Schreibvieh hat auf der Diskussionsseite des Artikels einen guten Vorschlag gemacht, wie das Artikelintro zunächst lauten könnte, bis dieser Streit beigelegt ist.
  • Das Schiedsgericht sollte möglicherweise eine Expertengruppe zusammenstellen, welche die Thematik inhaltlich untersucht und dann eine Entscheidung fällen kann. Beide beteiligten Benutzer verpflichten sich, dieses Urteil anzuerkennen und nicht in Frage zu stellen.
  • Das Lemma und das Artikelintro sollten aufgrund der schon seit Jahren immer wieder geführten Diskussion gesperrt werden bzw. gesperrt bleiben. Es ist eine Lösung zu finden, die endlich mal längeren Bestand hat und weiteren Diskussionen vorbeugt. Das kontroverse Thema ist zwangsläufig Zündstoff für immer neue Editwars.
  • Ich würde den Artikel gerne in dieser Form wiederhergestellt haben, insofern das Schiedsgericht zu dem Entschluss kommen sollte, dass "Beschneidung" der korrekte Begriff ist.

--ZDragon 13:21, 4. Nov. 2007 (CET)

Juliana

Ich bin, wie von Thogo und RalfR vorgeschlagen, für Verlagerung in einen WP:VA, da ich nicht die Zeit hatte sämtliche Quellen zu sichten und ich auch der Meinung bin, dass das WP:SG erst nach Ausschöpfen aller Instanzen belastet werden sollte. Meine Aufforderung hier zum Schiedsgericht zu gehen, entsprang einer flapsigen Bemerkung heraus, nachdem die 476. Argumente das 987. mal reloaded ausgetauscht wurden und ist somit als nichtig zu behandeln. --J dCJ RSX/RFF 23:48, 4. Nov. 2007 (CET)

Diskussion des Falls

Die Diskussion wird von den Schiedsrichtern moderiert. Beiträge von unbeteiligten Benutzern, Nachtreten sowie Unsachlichkeiten sind hier nicht erwünscht. Solche Beiträge werden vom Schiedsgericht (und nur von diesem) entfernt. Am Fall unbeteiligte Benutzer können ihre Meinung (ausschließlich zu diesem Fall) auf der Diskussionsseite kundtun. Verstoßen beteiligte Benutzer gegen die Diskussionsprinzipien der Wikipedia (WP:WQ bzw. WP:KPA), kann das zum Ausschluss von der Diskussion führen, in schwereren Fällen auch zu kurzfristigen Sperren, die durch unbeteiligte Administratoren auf Antrag der Schiedsrichter ausgeführt werden.

Wollt ihr es nicht erstmal mit einem Vermittlungsausschuss probieren? --Thogo BüroSofa 14:37, 4. Nov. 2007 (CET)

Ich sehe da keine besonders große Hoffnung, weil sich jetzt schon herauskristallisiert hat, dass die Fronten dazu viel zu verhärtet sind. Außerdem ist es gar nicht wirklich ein Problem der Verständigung zwischen uns - der eine akzeptiert die Quellen des anderen nicht als ausschlaggebend und umgekehrt. Die Diskussion ist kontrovers, jeder hat seine eigene Meinung dazu, wie man gerade auch wieder bei aufflammenden Diskussionen hier sieht: Diskussion:Beschneidung_weiblicher_Genitalien#Schiedsgericht Ich denke nicht, dass wir uns einigen können und glaube, dass einfach jemand mal von oben herab eine Entscheidung herbeigewirkt werden müsste.--ZDragon 17:00, 4. Nov. 2007 (CET)

Meinen Kommentar auf die Diskussionsseite verschoben - Sorry.--schreibvieh muuuhhhh 23:38, 4. Nov. 2007 (CET)

Kommentare von Boehse Tante und Antwort darauf auf die Disk. verschoben. Bitte achtet auf das, was in dem grünen Kasten steht, danke! --Henriette 00:31, 5. Nov. 2007 (CET)

  • Unter den beteiligten Nutzern sehe ich weder Schreibvieh noch Boehse Tante eingetragen: Wenn ihr euch als offiziell am Verfahren beteiligte hier zu Wort melden möchtet, dann tragt euch dort oben in die Tabelle ein. Wenn nicht, dann kopiert eure Beiträge bitte auf die Dikussionsseite – sollte das bis 23 Uhr nicht von euch aus passiert sein, dann mache ich das. Sorry für die harte Ansage, aber wir müssen hier leider streng moderieren, weil das sonst nur eine verlagerte Diskussion wird. --Henriette 19:45, 4. Nov. 2007 (CET)

So langsam fühle ich mich hier wirklich hilflos von JdCJ traktiert. Ich habe damit auch direkt einen weiteren Beleg dafür, dass ein Vermittlungsauschuss keinen Sinn macht (ob es das ein Schiedsgericht tut - kein Plan). Und zwar ist es das, was JdCJ gerade abzieht: sie hat sich erst wie oben durch Diff-Link bewiesen für das Schiedsgericht ausgesprochen, sich aber bis jetzt nicht dazu gemeldet. Stattdessen hat sie nicht nur wie oben beschrieben den Artikel weiter bearbeitet, sondern jetzt auch einen VA-Antrag gestellt um den Artikel ihrem Wunsch entsprechend zu "Verstümmelung" zu verschieben. Zu diesem VA bringt sie nicht mal einen Link (offenbar damit dort niemand sonst zu Wort kommen kann) und sammelt immer nur weiter Quellen auf der Diskussionsseite des Artikels an, die meine Quellen versuchen zu entkräften. Weiterhin diffamiert sie mich und die Gegner des "Verstümmelungs"-Lemmas noch. Ich fühle mich komplett überfordert mit der Situation, was soll ich da denn jetzt noch machen? Ich könnte echt grad heulen. Hier der Link zum Abschnitt: klick --ZDragon 00:45, 5. Nov. 2007 (CET)

Anmerkung des Schiedsgerichts: Der Fall ist angenommen, aber ausgesetzt. Er wird wieder aufgenommen, wenn die Beteiligte Juliana da Costa José wieder aktiv ist (Ende Januar), wenn bis dahin keine Lösung gefunden wurde, zum Beispiel durch einen VA oder eine Diskussion, die wir bereit sind zu beobachten. --Streifengrasmaus 21:14, 5. Dez. 2007 (CET)

Okay. Ich möchte an dieser Stelle meine Sorge kund tun, dass ich hier formell irgendetwas falsch mache. Juliana ist ja schon sehr lange dabei und wird die Abläufe vermutlich komplett kennen, mich würde es allerdings freuen wenn ich hier etwas "an die Hand genommen" werden könnte. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich eine Sonderbehandlung oder sowas will - ich habe halt nur Angst, hier von jeder Menge erfahrenen Benutzern umgeben zu sein und deshalb unterzugehen/von vorne herein keine Chance zu haben/etc. Würde mich natürlich freuen wenn mich jemand davon überzeugen könnte, dass das eine unbegründete Sorge ist ;) --ZDragon 00:52, 6. Dez. 2007 (CET)
Sag einfach Bescheid, sobald du dich untergegangen fühlst, oder wenn du eine Frage über irgendwelche Abläufe hast. --Thogo BüroSofa 08:56, 6. Dez. 2007 (CET)
Müssen sämtliche Belege für die eigene Position hier auf der Seite stehen und wird es dazu eine Art Deadline geben, aber dem neue Nachweise nicht mehr angenommen werden können? --ZDragon 18:44, 15. Dez. 2007 (CET)

Entscheidung des Gerichtes und Begründungen der Schiedsrichter

Das Meinungsbild zum Schiedsgericht sagt zwar aus, dass das SG über kommunikative Auseinandersetzungen zwischen Benutzern und Auseinandersetzungen um Adminfunktionen, entscheiden darf – siehe Punkt 4, Was darf das Schiedsgericht bestimmen – allerdings dürfen Konflikte zu inhaltlichen Fragen im Artikelnamensraum nicht durch das Schiedsgericht entschieden werden. Jedoch wurde im Antrag beides gefordert. Mit dem Schiedsspruch versuchen wir den beiden Vorgaben des Meinungsbildes gerecht zu werden.

Zu den Grundprinzipien der Wikipedia zählt die „Neutralität“, der neutrale Standpunkt versucht, [...] Fakten in einer Weise zu präsentieren, dass sowohl Gegner als auch Befürworter [...] deren Beschreibung tolerieren können. Er fordert nicht die Akzeptanz aller; dies wird man selten erreichen [...]. Daher sollte das Ziel darin bestehen, eine für alle rational denkenden Beteiligten akzeptable Beschreibung zu formulieren. Die Beschreibung findet nicht nur durch den Inhalt statt, sondern auch über das Lemma mit dem das Beschriebene verschlagwortet wird.

Diese akzeptable Beschreibung kann nicht durch einen Verschiebewar gefunden werden. Wikipedia:Edit-War legt fest, dass umstrittene Änderungen an Artikeln begründet und, bei relevanter Opposition, diskutiert werden müssen. Erst wenn ein Konsens zu erkennen ist, kann eine umstrittene Änderung durchgeführt werden. Das gilt auch für den Fall, wenn zwei oder mehrere Benutzer abwechselnd Verschiebungen durch andere Benutzer an einem Artikel rückgängig machen. Verschiebewars sollten gemeldet werden, wenn eine direkte Ansprache keine Aussicht auf Erfolg hat. Administratoren sind dazu berechtigt, Verschiebewars durch Sperren der Seite gegen Verschieben oder befristeten Sperren der beteiligten Benutzer zu beenden. Die Wahl der Mittel muss verhältnismäßig sein. Benutzer sollten einen Verschiebewar nicht dadurch zu lösen versuchen, dass sie den Artikel selbst (zurück-) verschieben. Bei der Sperre einer Seite ist der Administrator nicht an eine bestimmte Version gebunden. (siehe auch: Wikipedia:Administratoren#Seitensperrungen und Wikipedia:Geschützte Seiten)

Wikipedia-Artikel sollen belegt sein und sich nur auf zuverlässige Publikationen oder Quellen stützen. Wikipedia:Belege führt weiter aus: Die in einen Lexikonbeitrag eingeflossenen Informationen sollten in ihrer Herkunft transparent und ihrer Art nach nachprüfbar sein. Daher sind grundsätzlich Informationsquellen zu bevorzugen, die nach den Grundsätzen wissenschaftlichen Arbeitens erstellt wurden. Sind solche Quellen nicht oder nicht in ausreichendem Maße vorhanden, kann man auch journalistische Quellen, die als solide recherchiert gelten können, heranziehen. Hierbei sollte jedoch besonders auf Ausgewogenheit der Quellen geachtet werden. Wissenschaftlichen Informationsquellen ist journalistischen gegenüber im Konfliktfall der Vorzug zu geben. Ein Anzeichen für die Wissenschaftlichkeit einer Quelle ist, ob sie in den akademischen Diskurs, etwa in akademischen Fachzeitschriften des betreffenden Themengebiets, einbezogen wird.

Deswegen hat das Schiedsgericht eine Bibliographie zu diesem Thema ausgewertet und kam zu diesem Ergebnis:

Begriff englisch französisch italienisch deutsch niederländisch
mutilation/mutilation/Verstümmelung 28 26 1 6 -
circumcision/circoncision/Zirkumzision 81 11 1 2 2
Beschneidung - - - 21 2
excision 5 53 1 3 -
infibulation 13 6 1 1 -
clitorydectomy/clitoridectomie/Klitoridektomie 5 2 - 1 -

Quelle: Dominique Béguin Stöckli: Genitale Verstümmelung von Frauen: eine Bibliographie. Arbeitsblätter des Instituts für Ethnologie der Universität Bern Nr. 8, 1993.

Aufgrund dieser Auswertung, die wir als zugunsten des Begriffs „Beschneidung“ ausgegangen sehen, bitten wir die Beteiligten, sich auf ein Lemma zu einigen, einzelne Schiedsrichter stehen dazu gerne als Vermittler zur Verfügung. Die an dem Verschiebewar beteiligten Benutzer werden gerügt und ermahnt, solche Aktionen fürderhin zu unterlassen und die Wikiquette zu verinnerlichen, insbesondere „Sei freundlich“ und „Geh von guten Absichten aus“. Wenn jemand entscheidet, dass das Lemma nicht in Ordnung ist und mutig ist, das zu ändern und sich dann aber andere Benutzer dagegen aussprechen, dann wird die Verschiebung zunächst ohne zu murren rückgängig gemacht, danach wird darüber diskutiert und erst, wenn ein Konsens gefunden wurde, kann erneut verschoben werden.

Das Schiedsgericht