Wikiup:Wikipedia im Bildungswesen/Verwendung der Wikipedia im Bildungsbereich
Immer wieder stellen Schüler ihren Lehrern die Frage, ob sie aus der Wikipedia „zitieren“ dürfen. Die Antwort der Lehrer fällt unterschiedlich aus, teilweise ist sie ablehnend. Die Frage aber setzt sich tatsächlich aus mehreren Einzelfragen zusammen, und die Antwort sollte differenzieren, vor allem aber keine Extraregeln für die Wikipedia schaffen.
Was ist die Wikipedia?
Die Wikipedia wird oftmals als gelebte Anarchie gesehen und, entsprechend den eigenen Ansichten, aus diesem Grund begrüßt oder abgelehnt. Tatsächlich hat sich im Laufe der Jahre ein umfangreiches Regelwerk herausgebildet. Wer in der Wikipedia mitschreiben oder sie gar nur benutzen will, sollte zumindest die Grundregeln kennen, um sich und anderen unnötige Ärgernisse zu ersparen. Mit am Wichtigsten sind die Grundregeln auf der Seite „Was Wikipedia nicht ist“.
Die Wikipedia ist kein Wörterbuch, heißt es dort, keine Datenbank, kein Adressverzeichnis. Sie ist kein allgemeines Diskussionsforum, kein Nachrichtenportal und keine Werbeplattform. Wenn ein neu eingestellter Artikel solchen und anderen Regeln nicht entspricht, wird er unbarmherzig gelöscht. Das gilt auch für Fach- und Seminararbeiten, die Schüler und Studenten – manchmal sogar nach Aufforderung durch den Dozenten – in die Wikipedia stellen, denn sie haben nicht den Aufbau und den Stil eines Enzyklopädie-Artikels (siehe auch Wikipedia und Seminararbeiten).
Fach- und Seminararbeiten orientieren sich an der wissenschaftlichen Literatur. Obwohl die Wikipedia sich ebenfalls an der Wissenschaft orientiert und auf Qualität bedacht ist, bleibt sie ein allgemeines Nachschlagewerk, das sich an die Allgemeinheit richtet. Eine weitere Grundregel besagt, dass die Wikipedia nicht für originäre Forschung da ist: Wenn beispielsweise ein Heimatkundler in Archiven geforscht und einen Text anhand seiner Forschungsergebnisse geschrieben hat, dann kann er diesen Text nicht ohne Weiteres für die Wikipedia verwenden. Er muss ihn anderswo (etwa in einer regionalen Geschichtszeitschrift) veröffentlichen, erst dann kann er oder jemand anders daraus für die Wikipedia zitieren.
Als Fazit kann jeder Stolz auf Wikipedia sein: Ein kleiner Beitrag der den Menschen Hilft. Google & Amazon oder Otto haben Werbung, die kleinen Kinder oder die Opies zu Beeindrucken. Wikipedia hat, dass aber nicht.
/ honor
Dein Ziel ist Abi? Ein Studium: Mein Vorschlag: Nimm 4-6 Quellen vom Wiki oder woanders! Mische alles Zusammen und mache am Ende eine Eigene gute Bewertung/ Vergleich!
Viel Erfolg
Literatur auf den Stufen des Bildungssystems
Die Wikipedia, der Brockhaus und die Microsoft Encarta sind als Konversationslexika allgemeine Nachschlagewerke. Daneben gibt es die wissenschaftlichen Nachschlagewerke, auch Hilfsmittel genannt. Dazu gehören Handbücher, Fachlexika und Geschichtsatlanten. Von all diesen Nachschlagewerken trennt man die eigentliche wissenschaftliche Fachliteratur, also Aufsätze und Monographien zu einzelnen Themen. Auf welche Art von Werken darf man sich in der eigenen Arbeit beziehen?
Für Forscher ist das relativ einfach zu beantworten. Wer selbstständig in einem Fach forscht, der soll die wissenschaftliche Fachliteratur verwenden. Wissenschaftliche Hilfsmittel sind für das schnelle Anlesen eines Hintergrundwissens oder für Rohdaten da, nur im Ausnahmefall (in einer Einleitung oder am Rande) zitiert man aus ihnen. Allgemeine Nachschlagewerke sind tabu, außer etwa ein Historiker verwendet alte Konversationslexika als Quelle für frühere Ansichten.
Bereits bei Studenten der unteren Semester ist man weniger streng. Schließlich sollen sie zeigen, dass sie die wissenschaftlichen Hilfsmittel kennen, daher zitiert der Erstsemestler sowohl aus einem Fachlexikon oder Handbuch als auch aus der eigentlichen Fachliteratur – die er meist eben über die Hilfsmittel gefunden hat. Bereits etwa im dritten Semester wird eine reifere Haltung erwartet, und dazu gehört der Verzicht darauf, sich an die überschaubaren und leicht auffindbaren Hilfsmittel zu klammern.
Schüler der Oberstufe sollten sich zunehmend bereits an der wissenschaftlichen Arbeitsweise von Studenten orientieren, wie es gerade für die Facharbeit gilt. Je jünger die Schüler, desto weniger streng werden die Anforderungen an die Literaturauswahl, so dass auch allgemeine Nachschlagewerke in Betracht kommen. Traditionell denkt man an den Brockhaus und an Meyers Konversations-Lexikon, vielbändige, gedruckte, traditionsreiche Konversationslexika, mit eindrucksvollen Listen von Professoren im Vorwort, obgleich natürlich nicht jeder einzelne Artikel von einem entsprechenden Experten geschrieben worden sein kann.
Vorbehalte gegenüber der Wikipedia: ein Internetmedium
Sind in einer Lehrsituation allgemeine Nachschlagewerke zugelassen, dann müsste automatisch auch die Wikipedia dazu gehören. Tatsächlich aber finden sich unter Lehrenden eine Reihe von Vorbehalten, die teilweise aus der Publikationsform Internet, teilweise aus der speziellen Arbeitsweise der Wikipedia herrühren.
Die Veröffentlichung auf Papier hat ihre Vor- und Nachteile. Einerseits kann etwas einmal Gedrucktes nicht mehr so ohne Weiteres verbessert oder aktualisiert werden. Es kann sich kaum jemand erlauben, alle Bücher zu kaufen oder Fachzeitschriften zu abonnieren, die er für seine Geistesarbeit benötigt. Man braucht daher Zugang zu einer gut ausgestatteten Bibliothek, am besten einer Universitätsbibliothek. Bezieht ein Text sich auf gedruckte Literatur, wäre eine Nachprüfung oftmals mit hohem Aufwand verbunden. Andererseits hegen manche Menschen eine traditionelle Wertschätzung gegenüber Papier und schätzen seine sinnlichen Qualitäten.
Auch die Veröffentlichung im Internet hat ihre Vor- und Nachteile. Der Autor kann schnell und billig veröffentlichen, ebenso schnell und billig ist der Zugang für den Leser. Man bedenke, dass es qualitativ hoch stehende elektronische Fachzeitschriften gibt – umgekehrt ist die Veröffentlichung auf Papier keineswegs ein zwingender Beweis für Qualität.
Wegen der leichteren Veränderbarkeit elektronischer Daten hat man einige Regeln für das Zitieren aus dem Internet aufgestellt. Neben der Erwähnung der URL (der Adresse im Netz, die meist mit http:// oder https:// beginnt) soll angegeben werden, wann man die Seite das letzte Mal selbst gesehen hat. Außerdem wird das Zitieren eines Aufsatzes, der in einer renomierten elektronischen Zeitschrift oder auf der Website eines Universitätsinstituts erschienen ist, anders beurteilt als das Zitieren aus einer privaten „Homepage“.
Lehrende haben teilweise deshalb eine negative Haltung zur Arbeit mit Internetquellen entwickelt, weil durch die Verfügbarkeit von elektronischen Texten das Plagiat umso leichter geworden ist. Ein Schüler muss seine Vorlage noch nicht einmal mühsam mit der Hand abschreiben, sondern kopiert mit Copy and Paste. Allerdings ist für den Lehrenden die Vorlage aus dem Internet wesentlich leichter zu ermitteln als eine gedruckte Vorlage, und schließlich hat es auch vor dem Internet-Zeitalter Plagiate gegeben.
Vorbehalte gegenüber der Wikipedia: ein Wiki
Wenn es auch mittlerweile gängig geworden ist, aus dem Internet zu zitieren, so gibt es weiterhin Vorbehalte gegenüber der besonderen Funktionsweise der Wikipedia. Sie basiert auf dem Wiki-Prinzip, bei dem – vereinfacht gesprochen – „jeder mitmachen“ darf. Hinzu kommt die Möglichkeit der Anonymität, die von den Wikipedia-Autoren tendenziell häufiger in Anspruch genommen wird als im Wissenschaftsbetrieb: Ein persönlich erkennbarer und ansprechbarer Wissenschaftler bürgt mit seinem Namen für seine wissenschaftliche Arbeitsweise.
Die Befürworter des Wiki-Prinzips verweisen darauf, dass ein Wikipedia-Artikel durch die Beteiligung möglichst vieler Autoren immer besser wird, da jeder die Fehler oder Mängel des anderen korrigiert. Es ist fraglich, ob diese Vorstellung in der Realität in absolut jedem einzelnen Fall so aufgeht. Doch es finden sich tatsächlich viele erstaunlich gute Artikel in der Wikipedia, und eine vielbeachtete (im Stern veröffentlichte) Studie urteilte Ende 2007, dass in der Wikipedia sogar weniger Fehler vorkommen als im Brockhaus.[1]
In den ersten Jahren stand eher das Wachstum der Wikipedia im Vordergrund, doch dann kam es zu einer Qualitätsoffensive. Aktuell wird ein System verwendet, in dem erfahrenere Mitschreiber eine Artikelversion sichten und so freischalten, dass Leser nur die gesichtete Version sehen. Unangemeldete und ganz neue Autoren können zwar am Artikel weiterarbeiten, doch erst nach einer neuen Sichtung erscheint der veränderte Artikel für die Allgemeinheit. Dieses System der gesichteten Versionen wird womöglich auch helfen, Vorbehalte gegenüber der Wikipedia weiter abzubauen.
Allgemeine Regeln auch für den Gebrauch der Wikipedia
In der Wikipedia bemüht man sich, möglichst keine neuen eigenen Regeln einzuführen, sondern sich an den allgemeinen wissenschaftlichen Gepflogenheiten zu orientieren. Ebenso sollten Schulen und Hochschulen keine Extraregeln zum Wikipedia-Gebrauch einführen, sondern die Wikipedia auf der Grundlage allgemeiner Regeln beurteilen. Wenn in den unteren Klassen der Gebrauch von allgemeinen Nachschlagewerken erlaubt ist, wenn das Zitieren aus dem Internet erlaubt ist, dann wird es Lehrenden, Schülern und Eltern schwer zu vermitteln sein, warum die Wikipedia tabu sein soll.
Mit einfachen Ver- und Geboten fängt die Bewusstseinsbildung dafür an, aus welchen „Quellen“ (gemeint ist meist: Sekundärliteratur) man zitieren darf. Um diese Frage jedoch angemessen im Einzelfall beantworten zu können, bedarf es einer Medienkompetenz, die einen verantwortungsbewussten Umgang mit Texten aller Art ermöglicht. Vielleicht ist gerade die Diskussion über die Wikipedia eine geeignete Hinleitung dazu.
Fazit: Skill ist auch Können, sprich jeder der/die etwas gut kann und Wissen hat, soll hier Sprechen. Vergesst nicht: Bei Wikipedia gibt es auch viele Fachleute und Quellen die Gold oder Silber wert sind.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia schlägt Brockhaus (Stern.de-Artikel vom 5. Dezember 2007). Abgerufen am 8. April 2009.