Wikiup Diskussion:Schiedsgericht/Wahl/November 2007/Karsten11

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Gewaltentrennung

Hallo Karsten11!

Du kandidierst fürs Schiedsgericht und bist derzeit Admin auf der de-Wikipedia. Bist du bereit -im Fall deiner Wahl ins Schiedgericht- für die Zeit, der du dem Schiedsgericht angehörst, auf die Ausübung deiner Admin-Rechte zu verzichten? (Das meint nicht Lese-Rechte für die Ausübung der Schiedsrichteraufgabe, sondern die operativen Admin-Aufgaben) --Sir Quickly 01:07, 8. Nov. 2007 (CET)

Gegenfrage: Welchen Nutzen sollte dies haben? Die erweiterten Benutzerrechte werden von mir genutzt um die ganz normale Arbeit zu machen: SLA´s und Löschdiskussionen abarbeiten, Edit Wars beenden, Vandalen sperren... Wenn es an dieser Arbeit Kritik gibt, bin ich gerne bereit auch auf die erweiterten Rechte zu verzichten. Solche Kritik ist bisher nicht an mich herangetragen worden. Welchen Grund könnte es geben, dass Mitglieder des SG (zeitweise) auf die erweiterten Rechte zu verzichten?
Der einzige Grund, der mir einfällt ist, dass Admin-Entscheidungen naturgemäß Gegenstand von SG-Verfahren werden können. In diesem Fall ist aber nicht das de-admin der SG-Mitglieder die richtige Antwort, sondern die ganz normale Regelung der Befangenheit. Natürlich werde ich nich in einem Schiedsgerichtverfahren als Schiedsrichter mitwirken, in dem Handlungen oder Entscheidungen von mir angegriffen werden oder ich selbst Partei bin. PS: Das gilt natürlich auch für ganz normale Edits ohne Nutzung der erweiterten Benutzerrechte.Karsten11 09:05, 8. Nov. 2007 (CET)
Du hast natürlich nicht ganz unrecht: Zum einen sind Admin-Entscheidungen häufig Gegenstand von SG-Verfahren. Da besteht grundsätzlich die Gefahr eines Interessenskonflikts - Den kann es auch bei "normalen" Benutzern geben, ist aber bei einem Admin in besonderer Weise gegeben. Und die wichtigere Frage ist die der Befangenheit. Die ist im Zweifel aber eine wenig objektivierbare Ermessensfrage.
Die Trennung von Admin- und SG-Tätigkeit ist dagegen "nur" eine Frage der formalen, äußeren Unabhängigkeit. Ich darf z.B. aufgrund meiner beruflichen Tätigkeiten bei gewissen Unternehmen keine Versicherungsverträge abschließen, auch wenn es absurd scheint, dass ich meinen Beruf anderst ausüben würde, wenn ich z.B. eine Auslandsreisekranken dort abschließen würde. --Sir Quickly 20:29, 8. Nov. 2007 (CET)

Wie würden Sie entscheiden?

Entsprechend Elians Probefall von der letzten Wahl diesmal von mir ein kleiner Probefall: Gesetzt den Fall, ein Benutzer bitte, da noch immer kein förmliches Entsperrverfahren vorliegt um seine Entsperrung nach Tag und Jahr nach seiner Sperrung. Vorgeworfen wurde dem Benutzer, er habe rechtliche Schritte gegen einen anderen Benutzer eingeleitet. Inzwischen seien diese Gerichtsverfahren aber von ihm beendet worden, er habe schon länger eingesehen, dass dies falsch war.

Wie würdest Du entscheiden bezüglich des seinerzeit sperrenden Admins und bezüglich der Benutzersperre?--Kriddl Disk... 06:31, 8. Nov. 2007 (CET)

Ein Sperrverfahren ist (entgegen der verbreiteten Wahrnehmung) keine Strafe, sondern ein Instrument, die Funktionsfähigkeit der wikipedia und die Durchsetzung der WP:RL durchzusetzen.
Dies gilt für reguläre Sperrverfahren genauso wie für Sperrungen durch Admins. Nur sind bei letzteren die Anforderungen höher. Auch der unter WP:BS explizit genannte Hinweis aus en:Wikipedia:No legal threats ist lediglich ein Sonderfall dieses Prinzips.
Da der Benutzer klar gegen die WP:RL verstossen hat und einer der explizit genannten Fälle vorlag, in denen eine Sperre ohne Sperrverfahren möglich ist, ist dem sperrenden Admin kein Vorwurf zu machen.
Es ist nun zu fragen, inwieweit eine Aufrechterhaltung der Sperre nach wie vor sinnvoll und/oder nötig ist, dem Ziel (der Durchsetzung der WP:RL) zu dienen.
Zunächst wäre hier zu fragen: Besteht Wiederholungsgefahr? Natürlich wird der Benutzer dies verneinen. Hier wäre ein Blick in die Historie des Benutzers notwendig: War die Klage ein Einzelfall? Gab es weitere Konflikte, die entgegen WP:GP behandelt wurden? Neigt der Benutzer zu "Prozesshanselei"? Wenn ja, sollte der Benutzer auch weiterhin sein Recht zu gehen wahrnehmen.
Wenn nein, wäre abzuwägen: Zum einen dient die erneute Mitarbeit des Benutzers wikipedia, zum anderen besteht die Gefahr, dass andere Nutzer durch die Entsperrung verärgert werden oder die Entsperrung ein falsches Signal an an andere Benutzer sendet. Hierzu wäre es zwingend notwendig, die Meinung des verklagten Benutzers einzuholen und zu berücksichtigen.
Das Ergebnis dieser Abwägung ist abstrakt nicht vorherzusagen. Genau für solch eine individuelle Abwägung brauchen wir eben ein Schiedsgericht.Karsten11 09:31, 8. Nov. 2007 (CET)

Entsprechend wie bei anderen Benutzern die Weiterentwicklung: Es war eine Artikeldiskussion, die in wechselseitigen Verstößen gegen KPa mündete. Laut Behauptung des Gesperrten wurde das gerichtliche Verfahren durch einen Vergleich beendet. Da der andere Benutzer die Wikipedia verlassen hat äußert er sich nicht dazu. Der sperrende admin hält den Gesperrten aber sowieso für eine Diskutiersocke. Mittlerweile hat sich der Gesperrte aber größtenteils konstruktiv als IP beteiligt.--Kriddl Disk... 08:19, 9. Nov. 2007 (CET)

In den letzten beiden Sätzen liegt die Herausforderung: Herauszufinden, ob der Benutzer sich als Störsocke oder konstruktiv verhält. Abstrakt ist das nicht zu beantworten. Da muss man sich schon die einzelnen Edits anschauen. Wobei "größtenteils konstruktiv" mir persönlich nicht ausreichen würde. Es hilft nichts wenn ich hunderte konstruktiver Edits mache und durch einige wenige Fälle von Edit War, POV-Darstellung oder KPA-Verstößen Aufwand, Ärger und Wikistress verursache. Gerade wenn ein Benutzer bereits in der Vergangenheit gezeigt hat, dass er die Spielregeln nicht einhält, sollte die Mitarbeit als IP zeigen, dass er daraus gelernt hat und eben nicht nur "größtenteils" die Spielregeln einhält.
Die Frage, ob konstruktiv oder nicht konstruktiv ist zu einem ordentlichen Teil eine subjektive. Daher ist es gerade in diesem Beispielsfall sinnvoll, dass das SG aus vielen erfahrenen Benutzern besteht und eine gemeinsame Bewertung des Sachverhaltes erarbeitet werden kann.Karsten11 13:16, 9. Nov. 2007 (CET)

Danke fürDeine antworten, ich spinne das jetzt nicht weiter aus, Deine Entscheidungsfindung dürfte nun klar sein.--Kriddl Disk... 13:22, 9. Nov. 2007 (CET)