Wilhelm Kray

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Wilhelm Kray
Der Frühling, 1887

Wilhelm Kray (* 29. Dezember 1828 in Berlin; † 29. Juli 1889 in München) war ein deutscher Porträt-, Genre- und Landschaftsmaler sowie Illustrator.

Leben

Wilhelm Kray (in einigen englischen Texten alternativ William Kray geschrieben) war vor 1848 als Goldschmied tätig. Ab 1848 studierte er an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin bei Julius Schrader, Wilhelm Schirmer und Hermann Stilke. Zwischen 1856 und 1872 nahm er an den Berliner Akademie-Ausstellungen teil. 1859/60 war er in Paris und studierte andas Atelier von Alexandre Cabanel und Paul Baudry. Er ging anschließend wieder nach Berlin, wo er vorwiegend als Porträtist tätig war. Zwischen 1867 und 1871 arbeitete Kray in einem Kunstatelier in Rom, von dem aus er zahlreiche Reisen nach Neapel und Venedig unternahm. Um 1872 nach Preußen zurückgekehrt, wurde er Mitglied des Deutschen Künstlerverein.[1] Ab 1878 lebte er in Wien und nahm 1879 bis 1888 an den Internationalen Kunstausstellungen im Münchener Glaspalast teil.

Wilhelm Krays Stil ist bezeichnend für die deutsche Salon- und Ausstellungsmalerei des mittleren bis späten 19. Jahrhunderts und konzentriert sich auf romantisierte Themen aus Geschichte, Mythologie und Allegorie. Zu seinen wichtigsten Werken gehören „Psyche mit Schmetterling am Seeufer“, „Allegorie auf den Winter“, „Südländerin als Allegorie der Musik“, „Die Meerjungfrau“, „Der Schiffer und die Meerjungfrauen“ und „Der Mythos der Loreley“. “, die alle zu seinen Lebzeiten vielfach kopiert und reproduziert wurden, wobei „Psyche“ um 1889 auf den Serviertellern der Royal Vienna China Company nachgebildet wurde. Krays öffentliche Gemälde zieren noch immer die Wände des Kölner Museums und des Museums Gratz.

Laut E. Benezit wurde Krays um 1880 entstandenes Gemälde „Venus Aphrodite“, das ursprünglich als Prunkstück für König Ludwig II. von Bayern gedacht war, am 7. März 1911 für 8500 Francs – eine damals enorme Summe – an einen französischen Sammler verkauft. Das Gemälde, eines der größten von Kray, ähnelt thematisch und stilistisch William-Adolphe Bouguereaus Geburt der Venus (1879).

Die Werke von Wilhelm Kray werden in dem Buch „Master Paintings of the World“, einem amerikanischen Text, herausgegeben von Dupont Vicars im Auftrag von The White City Art Co., Chicago, 1902, prominent diskutiert.

Literatur

  • Hyacinth HollandKray, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 370–373.
  • Gitta Ho: Kray, Wilhelm. In: Bénédicte Savoy, France Nerlich (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 2: 1844–1870. de Gruyter, Berlin/Boston 2015, ISBN 978-3-11-031477-9, S. ?.
  • Dupont Vicars: Master Paintings of the World. The White City Art Co. Press, Chicago, 1902. pp. 1-192

Weblinks

Commons: Wilhelm Kray – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Noack: Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1927, Band 2, S. 334