Wilhelm Lochstampfer

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Wilhelm Lochstampfer (* 1881 in Künzelsau; † 1970 in Karlsruhe) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Leben

Wilhelm Lochstampfer machte eine Schreiner-Lehre und studierte von 1901 bis 1905 an der Kunstgewerbeschule Stuttgart. Es folgte ein Praktikum im Architekturbüro Kärcher in Bad Cannstatt. Von 1907 bis 1908 studierte Lochstampfer als Gasthörer (zeitgenössisch „außerordentlicher Architekturstudent“) an der Technischen Hochschule Stuttgart. Danach war er selbstständig als Architekt tätig. Ab 1911 lehrte er auch als Professor an der Baugewerkschule Karlsruhe.

Ab 1919 war er Mitglied im 1934 aufgelösten Deutschen Werkbund und wurde mehrfach mit der Adresse Uhlandstraße 38 in Karlsruhe erwähnt.[1]

1934 setzte Lochstampfer durch die von ihm veranlasste Bestandsaufnahme von Schwarzwaldhäusern eine der Grundlagen zur Erforschung der Bau-, Konstruktions- und Nutzungsweise, die in der 1953 erschienenen Veröffentlichung „Das Schwarzwaldhaus“ von Hermann Schilli ihren Niederschlag fand.[2]

1945 wurde Wilhelm Lochstampfer Direktor der Hochbauabteilung.[3]

Bauten und Entwürfe

  • 1913: Wohnhaus für Franz Michael Heger in Grötzingen, Reithol 7 (eingeschossiges Wohnhaus mit Walmdach)[4]
  • 1915: Wettbewerbsentwurf (Motto „Heldengrab“) im Badischen Wettbewerb betreffend Entwürfe für Kriegergrabmäler (gemeinsam mit C. Schloz; prämiert mit einem 3. Preis in Höhe von 50 Mark)[5][6]
  • um 1915/1916: Entwurf eines Gefallenen-Grabmals („Reichere Form eines Grabkreuzes für Friedhöfe der Heimat“)[7]
  • 1922: Villa Weitbrecht in Stuttgart-Degerloch, Lohengrinstraße 9 (gemeinsam mt G. P. Gessinger)[8]
  • 1928: Wettbewerbsentwurf für die Siedlung Dammerstock in Karlsruhe (gemeinsam mit Paul Schmitt; prämiert mit einem von vier 3. Preisen)[9][10]
  • 1929: „Gruppe 10“ in der Siedlung Dammerstock in Karlsruhe, Falkenweg 37–51 (acht Reiheneinfamilienhäuser mit je vier Zimmern und 75 m²)[9][11]

Veröffentlichungen

  • Das alte Bauernhaus des Hochschwarzwaldes. Staatsbauschule Karlsruhe Hochbauabteilung, Karlsruhe 1942, S. 10, S. 12, S. 13, S. 35.

Literatur

  • Heide Becker, Sabine Knott: Geschichte der Architektur- und Städtebauwettbewerbe. Kohlhammer, Stuttgart 1992, ISBN 3-17-012504-4, S. 184. (Vergleich der Entwürfe von Lochstampfer und Hans Freese unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit des Erschließungssystems)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitgliedschaft im Deutschen Werkbund nach Datensatz zu Wilhelm Lochstampfer in der GTA-Forschungsdatenbank zur Baukultur, abgerufen am 19. September 2013
  2. Ulrich Schnitzer: Schwarzwaldhäuser von gestern für die Landwirtschaft von morgen. (= Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Arbeitsheft 2.) Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-8062-0567-1, S. 16. (online (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.denkmalpflege-bw.de als PDF-Dokument mit 21,5 MB)
  3. Freie Landsmannschaft „Markomannia“ Karlsruhe (Hrsg.): Die Geschichte unserer Karlsruher Studienstätte. (PDF; 15,2 MB)
  4. Baubeschreibung, abgerufen am 19. September 2013
  5. Deutsche Bauzeitung, 49. Jahrgang 1915, Nr. 56 (vom 14. Juli 1915), S. 332. (Nrn. 53–61 online als PDF-Dokument mit 35,9 MB, darin S. 26)
  6. Zentralblatt der Bauverwaltung, 35. Jahrgang 1915, Nr. 58 (vom 21. Juli 1915), S. 383. (Notiz zum Wettbewerbsergebnis)
  7. Die Kunst, Monatshefte für freie und angewandte Kunst, Jahrgang 1916, S. 358. (Abbildung der Entwurfszeichnung) (online bei archive.org, abgerufen am 19. September 2013)
  8. Liste der Kulturdenkmale Unbewegliche Bau- und Kunstdenkmale, 2008, S. 157 (PDF; 501 kB), abgerufen am 19. September 2013
  9. a b Brigitte Franzen: Die Siedlung Dammerstock in Karlsruhe 1929. Zur Vermittlung des Neuen Bauens. Jonas, Marburg 1993, ISBN 3-89445-156-4, S. 17–22 (Wettbewerb), S. 78 f. (Hausgruppe 10 von Lochstampfer).
  10. Völter: Der Sieg der Streifenbebauung. In: Baugilde, 11. Jahrgang 1929, S. 176 ff. (Erwähnung des Artikels (Memento des Originals vom 22. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.docomomo.de in der Literaturdatenbank auf www.docomomo.de, abgerufen am 19. September 2013)
  11. Brigitte Franzen, Peter Schmitt: Neues Bauen der 20er Jahre. Gropius, Haesler, Schwitters und die Dammerstocksiedlung in Karlsruhe 1929. (Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe) Info Verlag, Karlsruhe 1997, ISBN 3-88190-217-1, S. 61 (Abbildung der „Gruppe 10“) (online bei Google Bücher, abgerufen am 19. September 2013)