Wilhelm Olshausen

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Wilhelm Olshausen (* 22. Mai 1798 in Oldesloe; † 5. November 1835 in Schleswig) war ein deutscher Pädagoge, Autor und Schulleiter.

Leben

Wilhelm Olshausen war der zweite Sohn des Superintendenten Detlev Olshausen. Hermann Olshausen, Theodor Olshausen und Justus Olshausen sind seine Brüder. Er besuchte zunächst die Gelehrtenschule in Glückstadt und wechselte 1814 an das Christianeum in Altona. Er studierte ab 1816 an der Christian-Albrechts-Universität Kiel und dann an der neuen Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin Theologie und Philologie. Während seines Studiums wurde er Mitglied der Kieler Burschenschaft.[1][2] Zusammen mit Carl Friedrich Heiberg verfasste er Gedichte für das Wartburgfest (1817).[3] Zum Ende des Studiums wandte er sich ganz der Philologie zu. Im Kieler Philologischen Seminar unter Karl Friedrich Heinrich wurden zwei seiner Arbeiten mit dem Schassianischen Stipendium[4] ausgezeichnet. Nach einer Tätigkeit als Hauslehrer bei Landrat Ernst Carl von Ahlefeldt auf Gut Olpenitz wurde er 1821 Konrektor der Domschule Schleswig und am 28. April 1835 deren Rektor, verstarb aber in diesem Jahr im Alter von 37 Jahren.

Schriften

  • Ciceronis de officiis, cum brevi notatione critica, 1823
  • Ciceronis de oratore, 1825, Schulausgaben.
  • Aufsätze von ihm erschienen in Seebode’s krit. Bibliothek 1825 und 1827 und den Schulprogrammen der Domschule Schleswig:
    • Lectionum Theocritearum particula, 1826
    • Ex familiari interpretatione Antigones, 1828
    • Apophoreta Euripidea. 1832
  • Er bearbeitete die 4. Auflage (1827) des von seinem Vater übernommenen Werks Leitfaden zum ersten Unterricht in der Geographie.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Walter Nissen: Eine Wanderfahrt zum ersten Wartburgfest. Das Tagebuch des Kieler Burschenschafters Wilhelm Olshausen aus dem Jahr 1817. In: Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert, Band 2: Männer und Zeiten des Vormärz (Beiträge zum Verständnis der deutschen Einheitsbewegung im 19. Jahrhundert.), hrsg. von Paul Wentzcke, Heidelberg 1959, S. 67–100.
  2. Und sagen das Wahre und Rechte laut in FAZ vom 12. Oktober 2017, Seiten R1 und R2
  3. Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 274.
  4. Das Schassianum war eine 1675 letztwillig errichtete Stiftung des Niederländers Samuel Schaß, eines Alumnus der Kieler Universität. Es wurde aus Mitteln des Legats des Geheimen Rates Johann Adolph Kielmann von Kielmannsegg aufgestockt; Rudolf Usinger: Das Schassianum, Kiel 1873