Wilhelm Pleikard Ludwig von Gemmingen

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Wilhelm Pleikard Ludwig von Gemmingen (* 20. Mai 1823 in Karlsruhe; † 29. Juli 1903 ebenda) war deutscher Offizier. Er gehörte ab 1855 zum Gefolge des Prinzen Wilhelm von Baden und bekleidete später höchste Ämter an dessen Hof.

Leben

Er war ein Sohn des August Karl Franz Johann von Gemmingen (1792–1870) und der Amalia von Gemmingen-Hornberg (1801–1865). Er besuchte das Lyzeum in Karlsruhe und studierte in Heidelberg und Berlin. 1848 trat er als Freiwilliger in das 1. bad. Dragonerregiment Markgraf Max ein. Bei Ausbruch der Badischen Revolution gehörte er der Eskorte an, die die großherzogliche Familie nach Germersheim begleitete. Anschließend war er im Mai 1849 unter den Truppen des Generals Hoffmann, die nach einem Marsch nach Fürfeld und Bonfeld, alten Besitztümern der Freiherren von Gemmingen, einen Anschluss an die württembergischen Truppen suchten. Das Unternehmen geriet zum Fiasko, ein badischer Hauptmann erschoss sich im Garten des Bonfelder Unterschlosses, den badischen Soldaten gelang es nur unter dem Schutz der Heilbronner Bürgerwehr, aus Bonfeld zu entkommen. Wilhelm begab sich danach nach Ludwigsburg und weiter nach Frankfurt am Main. Nach der Niederschlagung der Revolution kam er im September 1849 zum Cavallerie-Depot nach Bruchsal, 1850 wurde er zum Leutnant im 3. badischen Dragonerregiment ernannt. 1855 begleitete er den Prinzen Wilhelm von Baden zur Zarenkrönung nach St. Petersburg. Er blieb im Gefolge des Prinzen und trat 1860 vom Militärdienst zum Hofdienst als Kammerherr über. 1861 wurde er Hofmarschall, 1872 Oberhofmarschall und 1881 Oberkammerherr. Für seine Verdienste wurden ihm zahlreiche Orden verliehen.

Auszeichnungen

Familie

Marie, geb. von Grävenitz (1837–1873)

Er war ab 1861 verheiratet mit Marie von Grävenitz (* 23. November 1837; † 3. Oktober 1873), sie war die Tochter von Ludwig Wilhelm von Grävenitz (* 28. Mai 1791; † 2. Dezember 1841) und Freiin Marie Sophie Elisabeth Rüdt von Collenberg (* 29. Mai 1803: † 8. Februar 1873). Das Paar hatte folgende Nachkommen:

Literatur

  • Carl Wilhelm Friedrich Ludwig Stocker: Familien-Chronik der Freiherren von Gemmingen, Heidelberg 1895, S. 96f.
  • Walter von Hueck: Stammfolge des Geschlechts der Freiherren von Gemmingen, Limburg an der Lahn 1966
  • Maria Heitland: Familien-Chronik der Freiherren von Gemmingen. Fortsetzung der Chroniken von 1895 und 1925/26, Elztal 1991, S. 46f.