Wohnhaus Schnoor 5
Das Wohnhaus Schnoor 5 befindet sich in Bremen, Stadtteil Mitte im Schnoorviertel, Schnoor 5/Hinter der Balge. Es entstand um 1800.
Das Gebäude steht im Verbund mit dem Schnoor 6 seit 1973 unter Bremer Denkmalschutz.[1][2]
Geschichte
Die ursprüngliche Bevölkerung des Schnoors bestand überwiegend aus Flussfischern und Schiffern. In der Epoche des Klassizismus und des Historismus entstanden von um 1800 bis 1890 die meisten oft kleinen Gebäude. Im weiteren Verlauf wurde es zum Arme-Leute-Viertel, das in weiten Bereichen verfiel, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg.
1959 wurde von der Stadt ein Ortsstatut zum Schutz der erhaltenswerten Bausubstanz beschlossen. Die Häuser wurden dokumentiert und viele seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz gestellt. Ab den 1960er Jahren fanden mit Unterstützung der Stadt Sanierungen, Lückenschließungen und Umbauten im Schnoor statt.
Das zweigeschossige Giebelhaus als Fachwerkhaus mit zwei Vorkragungen im Giebel, der Verbretterung im rückwärtigen Giebeldreieck und einem Satteldach wurde um 1800 in der Epoche des Klassizismus gebaut. Im Hof steht im Winkel zwischen den Häusern Schnoor 7 und 8 das eingeschossige, sehr kleine Fachwerkhaus Schnoor 6.
Das Stadtoriginal Heini Holtenbeen wohnte 1867/68 in Schnoor Nr. 6 und 1870 bis 1873 in Nr. 5. Nach 1960 erfolgte eine Sanierung und Umbauten, wobei das Fachwerk wieder sichtbar wurde.
Heute (2018) werden die Häuser Schnoor 5, 6 und 7 als Galerie Wildes Weiss und zum Wohnen genutzt.
Der niederdeutsche Straßenname Schnoor (Snoor) bedeutet Schnur: Hier stehen die Häuser wie an einer Schnur aufgereiht. Der Name kam aber durch das Schiffshandwerk und der Herstellung von Seilen und Taue (= Schnur).
Literatur
- Karl Dillschneider: Der Schnoor, Bremen 1978.
- Dieter Brand-Kruth: Der Schnoor – ein märchenhaftes Viertel. Bremer Drucksachen Service Klaus Stute, 3. Auflage Bremen, 2003.
- Karl Dillschneider, Wolfgang Loose: Der Schnoor Alt + Neu Eine Gegenüberstellung in Bildern. Schnoor-Verein Heini Holtenbeen, Bremen 1981.
- Karl Dillschneider: Der Schnoor. Pulsierendes Leben in Bremens ältestem Stadtteil. Bremen 1992.
Weblinks
Einzelnachweise
Koordinaten: 53° 4′ 21,6″ N, 8° 48′ 37,1″ O