Wolf Erlbruch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wolf Erlbruch (* 30. Juni 1948 in Wuppertal) ist ein Illustrator, Kinderbuchautor und Hochschullehrer.

Leben

Wolf Erlbruch studierte von 1967 bis 1974 mit dem Schwerpunkt Zeichnung an der Folkwang Hochschule für Gestaltung in Essen und ist seit 1974 als Illustrator in der Werbebranche international erfolgreich. Erlbruch lehrte von 1990 bis 1997 als Professor für Illustration an der Fachhochschule Düsseldorf (heute Hochschule Düsseldorf), von 1997 bis 2009 als Professor im Fachbereich Architektur-Design-Kunst an der Bergischen Universität Wuppertal und von 2009 bis 2011 als Professor für Illustration an der Folkwang Universität der Künste in Essen.

Erlbruch lebt heute mit seiner Familie in Wuppertal. Sein Sohn Leonard Erlbruch wurde 1984 in Wuppertal geboren. Er hat ebenfalls Illustration studiert und ist ein erfolgreicher Kinderbuchautor geworden. Er hat auch schon mehrere Preise gewonnen und wohnt in Leipzig. Vater und Sohn haben auch schon gemeinsam Bücher und Kalender gestaltet.[1][2]

Künstlerisches Schaffen

In den 1980er Jahren begann Erlbruch, Kinderbücher zu illustrieren und später auch zu schreiben. Sein erstes Buch erschien 1985: Der Adler, der nicht fliegen wollte. Dabei umfassen seine Arbeiten so große Themen wie die Schöpfungsgeschichte (Am Anfang) oder den Sinn des Lebens (Die große Frage), den Tod (Ente, Tod und Tulpe), aber auch die einfache Geschichte Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. In Erlbruchs Büchern versammeln sich – bilderbuchklassisch – allerlei Tiere, er gestaltet sie jedoch auf eine skurrile, ausdrucksstarke Weise, die die Bücher in ihrer Ästhetik auch für Erwachsene ansprechend macht. 2007 gestaltete er mit Bühnenbild und Kostümen zu einer Dramatisierung von Max Kruses Urmel aus dem Eis für die Wuppertaler Bühnen seine erste Theaterausstattung.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • James Aggrey: Der Adler der nicht fliegen wollte, übersetzt von Alfons Michael Dauer. Jugenddienst-Verlag, Wuppertal 1985, ISBN 3-7795-7390-3.
  • Werner Holzwarth: Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat, Hammer, Wuppertal 1989, ISBN 3-87294-407-X; NA 2014: ISBN 978-3-7795-0503-7.
  • Die fürchterlichen Fünf, 1990
  • Leonard, 1991
  • Das Bärenwunder, 1992
  • John Saxby: Die Abenteuer von Eduard Speck. Hanser Verlag, 1993. ISBN 3-446-17427-3
  • Gioconda Belli: Die Werkstatt der Schmetterlinge 1994
  • Frau Meier, die Amsel, 1995
  • Zehn grüne Heringe, 1995
  • John Saxby: Neue Abenteuer von Eduard Speck. Hanser Verlag, 1996. ISBN 3-446-18197-0
  • Thomas Winding: Mein kleiner Hund Mister, 1996
  • Valérie Dayre: Die Menschenfresserin, 1996
  • Johann Wolfgang von Goethe: Das Hexeneinmaleins, 1998
  • Thomas Winding: Mein kleiner Hund Mister in der Nacht, 1998
  • Mirjam Pressler: Die wundersame Reise des kleinen Kröterichs, 1998
  • Engel und anderes Geflügel 1998
  • Nachts, 1999
  • Karl Philipp Moritz: Neues ABC Buch, Verlag Antje Kunstmann, München 2000, ISBN 978-3-95614-225-3.
  • Bart Moeyaert: Am Anfang, 2003
  • Dolf Verroen: Ein Himmel für den kleinen Bären 2003
  • Die große Frage, 2004
  • Bart Moeyaert: Olek schoss einen Bären, 2006
  • Ente, Tod und Tulpe, Verlag Antje Kunstmann, München 2007, ISBN 978-3-88897-461-8.
  • mit Heinz Janisch: Der König und das Meer, 21 Kürzestgeschichten. Sanssouci, München 2008, ISBN 978-3-8363-0118-3.
  • Gottfried Benn: Ratten, 2009.
  • James Joyce: Die Katzen von Kopenhagen, übersetzt von Harry Rowohlt, Hanser, München 2013, ISBN 978-3-446-24159-6.
  • Oren Lavie: Der Bär, der nicht da war, Verlag Antje Kunstmann, München 2013, ISBN 978-3-88897-970-5.

Literatur

  • David Fischbach (Hrsg.): Die Galerie im Setzkasten. Der Sammler Arno Stolz. Niggli Verlag, Salenstein 2019, ISBN 978-3-7212-0986-0.
  • Fedor Bochow: Erlbruch, Wolf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 34, Saur, München u. a. 2002, ISBN 3-598-22774-4, S. 395.
  • Heinrich Hahne: Wolf Erlbruch. In: Sabine Selchow (Red.): Künstler im Wuppertal. 76 Porträts. Herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Wuppertal. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1983, ISBN 3-87294-230-1, S.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Über mich - Leonard Erlbruch
  2. Vater und Sohn und die Bilder
  3. Klas Libuda: Maulwurf-Schöpfer mit Lindgren-Preis geehrt. Hrsg.: Rheinische Post. 5. April 2017, S. B7: „Mit Humor und Wärme, die tief in humanistischen Idealen verwurzelt sind präsentiert seine Arbeit das Universum in unserem Maßstab … Begründung der Jury …“