Wollrode
Wollrode Gemeinde Guxhagen Koordinaten: 51° 12′ 40″ N, 9° 30′ 45″ O
| |
---|---|
Höhe: | 224 (206–248) m ü. NHN |
Fläche: | 3,19 km²[1] |
Einwohner: | 569 (30. Jun. 2018)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 178 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 34302 |
Vorwahl: | 05665 |
Wollrode von Norden, im Hintergrund Albshausen
|
Wollrode ist ein Ortsteil der Gemeinde Guxhagen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Geographische Lage
Wollrode liegt zwischen der Söhre im Osten, auf der sich Teile des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) erstrecken, und dem Guxhagener Kernort im Westsüdwesten. Weitere Nachbarortschaften sind Dörnhagen im Nordnordwesten, Wattenbach im Osten und Albshausen im Süden. Durchflossen wird Wollrode vom aus der Söhre kommenden und in die Fulda mündenden Schwarzenbach.
Geschichte
Die älteste bekannte Erwähnung von Wollrode erfolgte im Jahr 1128 unter dem Namen „Wolvolder“ in einer Urkunde des Klosters Breitenau.[1] Die Endung des Ortsnamens -rode weist auf eine Rodungssiedlung hin. In erhaltenen Urkunden wurde der Ort später unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung bzw. die Quelle):[1] Wolvolderode (1232), Wolvilderode (1309), Walderode (1412), Woldenrode (1470) und Wulderade (1499).
1412 wurde die erste Kirche erbaut; das heutige Gotteshaus stammt von 1741.
Zum 1. Februar 1971 wurde die die bis dahin selbständige Gemeinde Wollrode im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Ortsteil der Gemeinde Guxhagen eingegliedert.[3][4] Für Wollrode wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten, in denen Wollrode lag, und deren Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Melsungen
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Melsungen
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Melsungen
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Melsungen[7]
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen[8]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Melsungen
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wollrode 582 Einwohner. Darunter waren 3 (0,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren, 273 zwischen 18 und 49, 135 zwischen 50 und 64 und 117 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 252 Haushalten. Davon waren 60 Singlehaushalte, 78 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 168 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[9]
Einwohnerentwicklung
- 1585: 20 Haushaltungen[1]
- 1747: 26 Haushaltungen[1]
Wollrode: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 323 | |||
1840 | 375 | |||
1846 | 409 | |||
1852 | 361 | |||
1858 | 339 | |||
1864 | 338 | |||
1871 | 319 | |||
1875 | 316 | |||
1885 | 352 | |||
1895 | 335 | |||
1905 | 350 | |||
1910 | 371 | |||
1925 | 461 | |||
1939 | 431 | |||
1946 | 725 | |||
1950 | 692 | |||
1956 | 591 | |||
1961 | 538 | |||
1967 | 540 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
1996 | 589 | |||
2002 | 591 | |||
2006 | 601 | |||
2010 | 600 | |||
2011 | 582 | |||
2018 | 569 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Spangenberg:[10]; Zensus 2011[9] |
Historische Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: | 351 evangelische (= 99,72 %), ein katholischer (= 0,28 %) Einwohner |
• 1961: | 452 evangelische (= 84,01 %), 72 katholische (= 13,38 %) Einwohner |
Verkehr
Durch Wollrode führt in West-Ost-Richtung die Landesstraße 3460 (Dörnhagen–Wollrode–Wattenbach; früher im Bereich zwischen Dörnhagen, Wollrode, Albshausen und Körle: Bundesstraße 83), die in Richtung Osten nach Wattenbach verläuft. In Richtung Süden führt vorbei an Albshausen nach Körle die Kreisstraße 158 (ehemalige B 83).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Wollrode, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 7. Mai 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Wollrode. In: Webauftritt. Gemeinde Guxhagen, abgerufen im Oktober 2021.
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 43 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 97 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Guxhagen, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 39 f. (MDZ Digitalisat ).
- ↑ Trennung von Justiz (Justizamt Melsungen) und Verwaltung 1822: Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 72.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 90 .
- ↑ Einwohnerzahlen der Gemeinde Guxhagen (aus Webarchiv): 1996, 2002, 2006, 2010, 2018
Weblinks
- Wollrode. In: Webauftritt. Gemeinde Guxhagen
- Aus der Geschichte von Wollrode. In: Archiv Guxhagen.
- Wollrode, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Wollrode nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie