Wonderful Days

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Film
Deutscher Titel Wonderful Days
Wonderful Days – Die Tage der Hoffnung
Sky Blue
Originaltitel
원더풀 데이즈
(Wonderful Days)
Produktionsland Südkorea
Originalsprache Koreanisch
Erscheinungsjahr 2003
Länge 87 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie Kim Moon-saeng
Produktion Lee Gyeonghak
Hwang Gyeonseon
Musik Won Il

Wonderful Days (Hangeul:

원더풀 데이즈

Wonderful Days) ist ein südkoreanischer Science-Fiction-Animationsfilm aus dem Jahr 2003.

Handlung

Der Film spielt im Jahr 2142. Die Umweltverschmutzung durch den Menschen hat zu einer Vielzahl von Umweltkatastrophen geführt und die Menschheit stark dezimiert. Eine elitäre Gruppe von Wissenschaftlern und anderen Intellektuellen hat auf einer Insel eine abgeschottet hochtechnisierte Stadt namens Ecoban gebaut, die eigentlich eine gigantische organische Fabrik zur Reinigung der Luft ist. Um existieren zu können, benötigt Ecoban viel Energie, die sie einzig aus diesem Reinigungsprozess bezieht.

Die privilegierten Bewohner von Ecoban sind nicht die einzigen Bewohner der Insel. Eine Gruppe Flüchtlinge hat sich ebenfalls auf der Insel angesiedelt. Sie leben in einem Ghetto, da ihnen wegen ihrer Verseuchung der Zutritt zu Ecoban verwehrt wird. Die Bewohner Ecobans behandeln diese Marrianer wie Menschen zweiter Klasse, deren einzige Daseinsberechtigung darin besteht, für sie zu schuften. Dies wird am Anfang des Films deutlich, wo eine Anzahl Marrianer nur deshalb stirbt, weil die Rettung einer technischen Installation der Ecobaner über ihr Leben gestellt wird. Die Ecobaner können sich deshalb wie Feudalherren aufführen, weil sie viel besser ausgerüstet sind als die Marrianer.

Bei solchen Zuständen wundert es nicht, dass sich unter den Marrianern Unmut breit gemacht und sich eine kleine Widerstandsgruppe gebildet hat, die zu gewalttätigem Widerstand bereit ist. Doch das ist nicht die einzige Bedrohung für Ecoban. Die wesentlich größere Gefahr für Ecoban ist Ecoban selbst. Natürliche Vorgänge und der Metabolismus der organischen Stadt Ecoban haben die Luft so weit gereinigt, dass dieser Erfolg die Existenz der Stadt bedroht, da sich damit die Energiequelle der Stadt erschöpft.

Die Führer Ecobans haben sich mit den Jahrzehnten an ihr Feudalherrentum gewöhnt und ihren ursprünglichen Auftrag, die Erde wieder bewohnbar zu machen, längst vergessen. Um ihre Pfründe zu sichern, planen Sie, das gesamte Gebiet um Ecoban zu verseuchen. Dass dabei alle Marrianer getötet werden, nehmen sie bewusst in Kauf. Bei einem solchen Ausgangszustand kann die Situation nur noch eskalieren.

Entstehungsgeschichte

Mit Produktionskosten von 30 Millionen US-Dollar ist Wonderful Days der teuerste Animationsfilm, der bislang in Südkorea produziert wurde. Bei der Produktion des Films wurden traditionelle 2D-Animation, 3D-Computeranimation und Miniaturmodellen verwendet. Auch beim Ton wurde ein erheblicher Aufwand getrieben, so sind mit erheblichem Aufwand eigens angefertigte Tonaufnahmen von echten Motorrädern in allen möglichen Fahrsituationen für die Vertonung der animierten Motorräder verwendet worden.

Veröffentlichung

Der Film feierte am 26. April 2003 seine Premiere auf dem Waterloo Festival for Animated Cinema in Kanada. In den folgenden Monaten wurde er auf mehreren weiteren Filmfestivals gezeigt, unter anderem bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2003 und auf dem Sundance Film Festival 2004. Am 17. Juli 2003 kam Wonderful Days in die koreanischen Kinos.

In Deutschland ist der Film auf DVD in einer Ausgabe erhältlich, auf der Wonderful Days sowie auf Koreanisch Wunderbare Gespräche (아름다운 이야기) zu lesen ist. Die DVD umfasst nicht nur die Kinofassung, einen um sieben Minuten längeren Director’s Cut und eine DVD mit Interviews mit den Machern, sondern enthält zusätzlich noch einen kompletten Soundtrack und kam am 2. Juni 2004 auf den Markt.

Rezeption

Auf dem Gérardmer Film Festival 2004 gewann der Film den Grand Prix in der Kategorie Animation. Der Hauptpreis ging ebenfalls an einen koreanischen Film, A Tale of Two Sisters von Kim Ji-woon. Auf dem Fantasporto 2005 war Wonderful Days als Bester Film nominiert, konnte sich aber nicht gegen Vincenzo Natalis Nothing durchsetzen.

Kevin Thomas schrieb in der Los Angeles Times vom 31. Dezember 2004: „Wie viele andere asiatische Science-Fiction-Anime auch: eine erstaunlich vorgestellte, von eindimensionalen Figuren bevölkerte Zukunftswelt, verfangen in einer abgedroschenen Handlung.“ (“Like a lot of other Asian sci-fi anime: a stunningly imagined world of the future populated with one-dimensional characters caught up in a trite plot.”)[2]

Die Filmzeitschrift VideoWoche schrieb über Wonderful Days: „Im ersten abendfüllenden Big-Budget-Cartoon von der Halbinsel treffen ‚Matrix‘ und ‚Mad Max 2‘ auf ‚Romeo und Julia‘, wenn in mitunter berückend schönen Bildern eine vergleichsweise schlichte Endzeitstory ihren vorhersehbaren Lauf nimmt. Für Eastern- und Animefans zweifellos ein Tip.“[3]

Weblinks

Einzelnachweise