Xayaburi-Talsperre
Xayaburi Sayaburi | |||||||
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Koordinaten | 19° 15′ 14″ N, 101° 48′ 49″ O | ||||||
Daten zum Bauwerk | |||||||
Sperrentyp: | Wehr[1] | ||||||
Bauzeit: | 2012–2019 | ||||||
Höhe des Absperrbauwerks: | 49 m | ||||||
Kronenlänge: | 810 m | ||||||
Kraftwerksleistung: | 1260 MW | ||||||
Betreiber: | Ch. Karnchang Public Company | ||||||
Daten zum Stausee | |||||||
Wasseroberfläche | 49 km² | ||||||
Speicherraum | 225 Mio. m³ | ||||||
Einzugsgebiet | 272 000 km² | ||||||
Bemessungshochwasser: | 3 980 m³/s |
Die Xayaburi-Talsperre (auch Sayaburi-Staudamm, laotisch:
, Aussprache: [kʰɯan sái.ɲaː.bùː.líː]) ist eine Talsperre mit einem Wasserkraftwerk am Mekong in der Provinz Sainyabuli (auch Sayaburi oder Xayaburi geschrieben) im nördlichen Laos, rund zehn Kilometer östlich der Provinzhauptstadt. Sie ist seit Oktober 2019 in Betrieb.
Bauwerksbeschreibung
Die Talsperre soll 350 km flussaufwärts von Vientiane entstehen und 770 km flussabwärts von Jinghong, der letzten der sieben chinesischen Talsperren, die bereits am Oberlauf gebaut wurden (vier) oder werden (drei). Es gibt noch zwei weitere größere Projekte am Unterlauf des Mekong.
Die Xayaburi-Staumauer ist 820 m lang und 32,6 m hoch und hebt den Wasserspiegel um 32 m an.[2][3] Das Wasserkraftwerk ist mit einer Nennleistung von 1.260 Megawatt geplant. Die erzeugte elektrische Energie soll zu 95 % in Thailand genutzt werden.[4]
Der entstehende Stausee soll eine Wasseroberfläche von 49 km² haben und sich bis zu 60 oder 90 km flussaufwärts erstrecken. Das Einzugsgebiet ist 272.000 km² groß.[2] Eine Schleuse und zwei Fischpässe sind ebenfalls geplant.
Die Baukosten betrugen 3,8 Milliarden Dollar bzw. 3,1 Milliarden Euro.
Am 7. November 2012 erfolgte ein symbolischer erster Spatenstich.[5][6]
Bauträger und Betreiber der Anlage ist die Xayaburi Power Company Limited, eine Tochter von Ch. Karnchang, Thailands zweitgrößtem Bauunternehmen, ein Unternehmen der japanischen Tokyu Group. Kreditgeber ist ein Konsortium aus vier thailändischen Banken.[7] Die Ingenieursarbeiten werden von der finnischen Gesellschaft Pöyry ausgeführt. Die deutsche Dorsch-Gruppe ist an der Planung des Projekts beteiligt.
Kritik
Unter anderem der WWF befürchtet negative Auswirkungen des Projektes auf den Naturhaushalt und auf die Landwirtschaft. Im Mekong-Delta werden bis zu drei Ernten im Jahr auf dem fruchtbaren Boden eingebracht. Das Steigen des Meeresspiegels hat dort dazu geführt, dass dem Delta Land verloren geht und dass das Grundwasser immer mehr versalzt. Der Xayaburi-Staudamm trägt dazu bei, dass weniger Sedimente talabwärts transportiert werden. Wenn die Sedimente als Baustoff ausfallen, droht das Delta ökologisch umzukippen.[8]
Ende 2011 verschob die Mekong-River-Kommission aus den vier beteiligten Ländern Laos, Thailand, Vietnam und Kambodscha den Baubeginn zunächst, da man unter anderem negative Auswirkungen auf Fischerei und Landwirtschaft befürchtet. Eine Umweltverträglichkeitsstudie soll durchgeführt werden.[9] Die Mekong-River-Kommission, deren Entscheidungen jedoch nicht verbindlich sind, hat sich letztlich gegen den Bau des Staudamms ausgesprochen.[8]
Inzwischen bekräftigte der stellvertretende Minister für Energie und Bergbau, Viraphonh Viravong (
), es gebe keinen weiteren Diskussionsbedarf mehr. Diese Haltung der Regierung von Laos und das Verschwinden des Umweltaktivisten Sombath Somphone (
) im Dezember 2012[10] haben den internationalen Druck auf das Land weiter verstärkt.[11]
Siehe auch
- Liste der größten Talsperren der Erde
- Liste der größten Stauseen der Erde
- Liste der größten Wasserkraftwerke der Erde
- Liste von Talsperren der Welt
Weiterführende Literatur
- Eric Baran, Michel Larinier, Guy Ziv, Gerd Marmulla: Review of the Fish and Fisheries Aspects in the Feasability Study and the Environmental Impact Assessment of the Proposed Xayaburi Dam on the Mekong Mainstream. Report prepared for the WWF Greater Mekong, März 2011.
- Richard P. Cronin: Laos’ Xayaburi dam project. Transboundary game changer. (PDF; 765 kB) Global Water Forum Discussion Paper Nr. 1216, April 2012.
- Joakim Öjendal, Kurt Mørck Jensen: Politics and Development of the Mekong River Basin. Transboundary Dilemmas and Participatory Ambitions. In: Politics and Development in a Transboundary Watershed: The Case of the Lower Mekong Basin. Springer, Dordrecht 2012, S. 37–61.
- Gayathri Vaidyanathan: Remaking the Mekong. (PDF; 4,8 MB) In: Nature, Band 478, 20. Oktober 2011, S. 305–307.
Weblinks
- Projekt-Homepage
- Xayaburi Dam auf InternationalRivers.org, aufgerufen am 10. Februar 2013
- Timeline of Events. (PDF; 81 kB) Stand Juli 2013
- Gerhard Schlattl: Umweltaspekte lassen Nachbarstaaten an Mekong-Dammprojekt zweifeln. Wirtschaftskammer Österreich, Portal Außenwirtschaft, 21. April 2011, aufgerufen am 10. Februar 2013
Einzelnachweise
- ↑ Proposed Xayaburi Dam Project – Mekong River Procedures for Notification, Prior Consultation and Agreement (PNPCA). Mekong River Commission Secretariat. 24 March 2011.
- ↑ a b Further study on impact of Mekong mainstream development to be conducted, say Lower Mekong Countries. Mekong River Commission, 8. Dezember 2011.
- ↑ Sophat Soeung: Lao Dam Raises Alarm Among Conservationists. Voice of America - Khmer, 20. Dezember 2010, aufgerufen am 12. Dezember 2011
- ↑ Till Fähnders: Wenn der Mekong stillsteht. In: Frankfurter Allgemeine, 11. Oktober 2012.
- ↑ Laos baut umstrittenen Mekong-Staudamm. In: Spiegel Online, 5. November 2012.
- ↑ Dammbau trotz Kritik. Folgen für Natur und Landwirtschaft befürchtet. In: Nano, 3sat, 8. November 2012.
- ↑ Yuthana Praiwan: CK remains confident in state projects. In: Bangkok Post, 22. April 2010.
- ↑ a b Nick Reimer: Der Dammbruch. In: taz.de. 23. Februar 2013, abgerufen am 23. Februar 2013.
- ↑ Xayaburi-Staudamm-Entscheidung vertagt. Reisenews Online, 20. April 2011.
- ↑ Where is Sombath? Artikelsammlung zum Verschwinden von Sombath Somphone auf Sombath.org
- ↑ Keine Diskussion über umstrittenen Staudamm Xayaburi. In: Hannoversche Allgemeine, 16. Januar 2013.