YOUKI

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Das Internationale Jugend Medien Festival YOUKI findet seit 1999 jährlich im November in Wels in Oberösterreich statt. Die zentralen Festivalstätten sind das Medien Kultur Haus, der Alte Schlachthof Wels und das Programmkino Wels. Es ist das größte österreichische Jugendfilmfestival mit internationaler Ausrichtung.[1] Neben dem internationalen Filmwettbewerb, dem Kern des Festivals, liegt ein tendenzieller Schwerpunkt des Festivals auf der Vermittlung neuer Medien in Theorie und Praxis.

Geschichte

Aus den Österreichischen Filmtagen der 1980er und frühen 1990er Jahre entstand 1999 die KINOVA, ein Spielfilmfestival europäischen Zuschnitts in Wels. Unter der Leitung von Regisseur Andreas Gruber (u. a. Regie und Drehbuch: Hasenjagd – Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen) verfehlte das Festival seine Ziele und wurde nicht wiederholt. Als Nebenschiene der KINOVA fand 1999 auch erstmals das Schüler-Filmfestival YOUNG KINOVA (später YOUKI) statt. An drei Festivaltagen wurden Filme junger Nachwuchsregisseure projiziert.

Von 1999 bis 2007 fand die YOUKI jährlich unter der Leitung von Johann Schoiswohl statt und ist heute das größte österreichische Jugendfilmfestival mit internationaler Ausrichtung. Neben Johann Schoiswohl waren Iris Brunnbauer-Kransteiner (kaufmännische Leitung) und die Drehbuchautorin Heide Kouba[2] für das Programm mitverantwortlich. Jährlich gelangen rund 500 Einreichungen nach Wels, darunter auch Filme aus Irland, Norwegen, Litauen und Israel. Eine fünfköpfige Vorjury, besetzt aus Mitgliedern des Vorstands sowie medieninteressierten Schülern und Jugendlichen zeigt sich für die Auswahl des Wettbewerbsprogramms verantwortlich. Während des Festivals vergibt eine fachkundige Jury aus Vertretern der Filmbranche die Preise. 2008 waren an fünf Festivaltagen 86 internationale Nachwuchs-Filmproduktionen zu sehen (56 im Wettbewerb und 30 im Sonderprogramm). In Nebenschienen diskutierten und präsentierten etablierte Regisseure sowohl ihre Erstlingswerke, als auch aktuellen Arbeiten (z. B. Stefan Ruzowitzky, Arash T. Riahi, Alexis Dos Santos).

Ab Frühjahr 2009 wurde das Festival von Rudolf Agner, Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber geleitet. Seither haben vermehrt Themen aus den Bereichen Pop- und Jugendkultur Einzug in die Programmierung gefunden. Auch ist eine programmatische Distanzierung von Konzepten kanonisierter Medienpädagogik zu verzeichnen. Gäste der diskursiven Programmschiene Media Meeting waren u. a. Diedrich Diederichsen, Christiane Rösinger, Manuel Rubey u. a. Auch veranstaltet YOUKI seit der neuen Intendanz abendliche Konzerte. Auftretende Bands waren etwa PeterLicht, 1000 Robota, Sex Jams, Egotronic, Clara Luzia, Bernhard Fleischmann, Paper Bird u. a. Nachdem Agner 2013 seine Funktionen beim Festival zurücklegte, rückten die langjährige Mitarbeiterin Laura-Lee Röckendorfer in den Vorstand sowie Anna Spanlang als künstlerische Verantwortliche für den Internationalen Filmwettbewerb nach.[3] Seither wird das Programmkino im Medien Kultur Haus Wels als zentrale Spielstätte des Wettbewerbsprogramms genützt.

Nachwuchsfestivals wie das Up-and-coming-Festival Hannover oder das Machinima Europe Festival (UK) zeigten darüber hinaus ausgewählte Arbeiten aus ihren Festivalprogrammen. Im Rahmen derartiger Kooperationen war die YOUKI u. a. beim Nordic Youth Film Festival (NUFF) in Tromsø, den Schweizer Jugendfilmtagen in Zürich, dem Cinema Jove in Valencia oder beim Filmfestival Crossing Europe in Linz zu Gast.

In Folge der Festival-Ausgabe 2014 zogen sich Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber aus der Festivalleitung zurück. Wenige Tage darauf wurde das Duo mit der Leitung der Diagonale, Festival des österreichischen Films betraut[4]. Laura Röckendorfer und Boris Schuld leiten bis 2018 das Festival[5].

Im Jahr 2019 folgten auf Boris Schuld und Laura Röchendorfer die beiden jungen Welser_innen Anna Rieder und Anna Prischl und das 20-jährige Festivaljubiläum wurde gefeiert.

Im Jahr 2020 verlegte das Festival alle Programm in den digitalen Raum. Von virtual Spaces als Festivalzentrum, Workshops und Vermittlung für Schulen, der gesamte Filmwettbewerb samt Q&As sowie den Konzerten und der Nightline wurde alles online ermöglicht und weltweit zugänglich gemacht.

Im Jahr 2021 nach einem umfassenden Strukturprozess leitet man kollektiver. Auf Anna Prischl folgt Philipp Feichtinger, der von nun an gemeinsam mit Anna Rieder für das Festival verantwortlich ist. Zusätzlich arbeiten Lisa Heuschober an der inhaltlichen Gestaltung des Rahmenprogramms sowie Martina Genetti an der Organisation des Internationalen Fimwettbewerbs.

2021 musste ebenso wieder kurzfristig eine online Variante her. Im Vergleich zum ersten Pandemiejahr entschied man sich nur den Wettbewerb und einzelne Talks zu streamen. Die Awards wurden im Rahmen einer online Gala vergeben. Alle anderen Veranstaltungen wurden später nachgeholt.

Wettbewerb und Media Meeting

Der Wettbewerb des Festivals in drei Alterskategorien gegliedert (10–14 / 15–20 / 21–26 Jahre). Die maximale Filmlänge für sämtliche Einreichungen ist mit 20 Minuten festgesetzt.

Die jeweilige Jury, bestehend aus Vertretern der Filmbranche, -kritik, -produktion etc. wählt aus den projizierten Werken die besten Filme aus, die schließlich mit den YOUKI-Trophäen und Preisgeldern bei der Abschlussgala prämiert werden. In allen drei Alters-Kategorien wird ein Hauptpreis vergeben. Sämtliche Filme haben zusätzlich die Möglichkeit mit dem Publikumspreis und dem Innovative Film Award ausgezeichnet zu werden. Letzterer würdigt auf formaler oder inhaltlicher Ebene herausragende, eigenständige Positionen im Kontext gegenwärtiger medialer Entwicklungen.

Ab 2010 wird zusätzlich zum Filmwettbewerb ein Drehbuch oder Konzept für einen noch unrealisierten Film prämiert. Neben Produktions-Kapital erhält der Preisträger dramaturgische Beratung von einem Experten.

Neben dem Filmwettbewerb liegt ein zweiter Schwerpunkt der YOUKI auf dem Media Meeting, das sich wechselnden Themen der Medien und des medialen Umfelds Jugendlicher widmet. In Workshops und Diskussionen werden Fragestellungen entworfen und erörtert bzw. neue Perspektiven auf die mediale Realität des 21. Jahrhunderts gewonnen.

Preisträger

Preisträger 2006: YOUKI 8
YOUKI-Hauptpreis Stefan Wipplinger: Revitimo

GRG1: Trick und Politik

YOUKI-Würdigungspreise Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn: Morgenrot

Martin Pühringer: Something About the Future
Andrea Mannel: Perspektiven
Leonie Wieser, Angelika Adensamer, Amira Ben Saoud: Gott, wir lieben uns / Das Schiff

Publikums-YOUKI milchfarm (Mörtelmayr, Pochlatko): Running Sushi
Preisträger 2007: YOUKI 9
YOUKI-Hauptpreis Jugend Medien Festival Berlin: Das Loch

Bundesgymnasium Vöcklabruck: Hannah

YOUKI-Würdigungspreise Alte Kantonsschule Aarau: Ein Musikvideo

Modellschule Graz: A Dream of Reality - not everything is what it seems to be

Publikums-YOUKI HLW für Kommunikations- und Mediendesign: Soccer Boy
Preisträger 2008: YOUKI 10
YOUKI-Hauptpreis David Segler: Die Aulmann Revolution
YOUKI-Würdigungspreise Amira Ben Saoud: Scrabble 1-4

Elisabeth Mitterhuber: Wisper
Krmpf Krmpf Studios: IOCC - Die Polizei im Rennen gegen die Zeit

YOUKI-Würdigungspreis unter 14 Jahren Primarschule Gründen: Wolfi auf freier Pfote
Publikums-YOUKI Paul Baran: Habanero
Preisträger 2009: YOUKI 11
YOUKI-Hauptpreis Fabian Uitz: Railrunner
YOUKI-Würdigungspreise Peter Hübelbauer, Freitagsrunde: King_Harry

Moritz Walker: Asmus
Simon Sommer: Third World War

YOUKI-Würdigungspreis unter 14 Jahren Lucas Drobek, Lutz Meissner: Bolzplatz
YOUKI Special Award Augustin Rebetez: Carnaval / La fête du village de Courroux
Publikums-YOUKI Sanja Zivkovic: How I almost became a Canadian
Preisträger 2010: YOUKI 12
Internationaler Wettbewerb (10–14 Jahre) Klasse 6a, Berlin Metropolitan School: In deiner Haut

Johannes Smolle: Meteor Impact

Internationaler Wettbewerb (15–19 Jahre) Dokumentarfilmwerkstatt Verstecktes Leben: Danny Crash
Internationaler Wettbewerb (20–26 Jahre) Joséphine Adams: Close to you
Innovative Film Award Patrick Derieg: Aufhebung der Wirklichkeit im Lichtspieltheater
Publikumspreis Philipp Westerfeld: Calvin Fragmenti
Stipendium Perspektive österreichisches Nachwuchsfilmschaffen Clara Trischler: Das erste Meer
Hauptpreis für das beste Drehbuch Anna Levinson: Still Awake
Preisträger 2011: YOUKI 13
Internationaler Wettbewerb (10–14 Jahre) Fabian Rose, Neue Schule Hamburg: Kinder an die Macht
Internationaler Wettbewerb (15–19 Jahre) Mikhail Red: Inosensya
Internationaler Wettbewerb (20–26 Jahre) Lisa Weber: Die und der von da und dort
Innovative Film Award Liubou Zhuromskaya: Girls Named Masha
Publikumspreis Friedrich Tiedtke: Es war einmal im Winter
Drehbuchstipendium Philipp Keller: Die Mangolds
Preisträger 2012: YOUKI 14
Internationaler Wettbewerb (10–14 Jahre) Tobias Gartenlehner, Valentin Thier: Nr.5
Internationaler Wettbewerb (15–20 Jahre) Dilan Alabogaz, Jenny Esser, Heather Scheuer, Zoe Schwarz: Petites Fleurs
Internationaler Wettbewerb (21–26 Jahre) Ling Hong: Duet Dance
Innovative Film Award Johannes Bögle: Indische Alpen
Publikumspreis Ling Hong: Duet Dance
Preisträger 2013: YOUKI 15
Internationaler Wettbewerb (10–14 Jahre) Kidcam animation studio: Plastic Bertrand
Internationaler Wettbewerb (15–20 Jahre) Christian Hödl: Graceland
Internationaler Wettbewerb (21–26 Jahre) Assaf Machnes: Auschwitz on my mind
Innovative Film Award Cana Bilir-Meier: Semra Ertan
Publikumspreis Florian Bayer & Austrian Apparel: Infinite
Preisträger 2014: YOUKI 16
Internationaler Wettbewerb (10–14 Jahre) Gymnasium Haizingergasse Wien (AT) für „Der Liftboy“
Internationaler Wettbewerb (15–20 Jahre) Dominik Scherrer (CH) für „Rauschen“
Internationaler Wettbewerb (21–26 Jahre) Luk Ngo Tin (CHN) für „What About Tomorrow“
Innovative Film Award Sharath Candra Bose (IND) für „Penile Code“
Publikumspreis Tim Oppermann (AT) für „Precarious“
Preisträger 2015: YOUKI 17
Internationaler Wettbewerb (10–14 Jahre) Studio Da (RUS) für „The Tail“
Internationaler Wettbewerb (15–20 Jahre) Julian Dietrich (DE) für „Unterwasser ist es still“
Internationaler Wettbewerb (21–26 Jahre) Sybille Bauer (AT) für „Mariedl“
Innovative Film Award Dennis Stoermer und Rieke Hoppe (DE) für „the quick guide how to get famous in five minutes, how to get somewhere sometimes“
Publikumspreis Max Hammel (AT) für „The Dojo II – No Mercy Prision“
Preisträger 2016: YOUKI 18[6]
Internationaler Wettbewerb (10–14 Jahre) Kindertheater kidee Zürich: Robokid
Internationaler Wettbewerb (15–20 Jahre) Kidscam: Baffi Spioventi
Internationaler Wettbewerb (21–26 Jahre) Moritz Stieber (AT) Marville DC // Nina Khada (FR) Fatima
Innovative Film Award Sybille Bauer (AT) Die übrigen Mädchen // FROOM (CRO) The other Side of the Show
Publikumspreis IBMS + WRG/ ORG Wels: Seyra
Preisträger 2017
Internationaler Wettbewerb (10–14 Jahre) Grigor Vitez (CRO) für „Jorum“
Internationaler Wettbewerb (15–20 Jahre) Katharina Maunz (AT) für „Sensations“
Internationaler Wettbewerb (21–26 Jahre) Ádám Freund & Ádám Fekete (HUN) für „The Bloom of Youth“
Innovative Film Award Sunil Pandey (NPL) für „Ananta Yatra (Eternal Journey)“
Local Artist Award Eric Weglehner (AT) für „Untertoten“
Publikumspreis Augusto Aabo (DNK) für „Fucking Killas On Speed Dial“
Preisträger 2018
Internationaler Wettbewerb (10–14 Jahre) Laurin Steinhuber (AT) für „Gobi comes“
Internationaler Wettbewerb (15–20 Jahre) Lotta Schwerk (DE) für „Ninja Motherfucking Destrucktion“
Internationaler Wettbewerb (21–26 Jahre) Olga Kosanovic (DE) für „Valentin“
Innovative Film Award Katie Clark (GBR) für „The Grey Area“
Local Artist Award Jasmina Huynh (AT) für „The Shore of Unspoken“
Publikumspreis Hanis Bagashov (MKD) für „Mishko“
Preisträger 2019
Internationaler Wettbewerb (13–17 Jahre) Amir Hossein Tabbat (IRN) für „ A boy with a movie camera“
Internationaler Wettbewerb (18–22 Jahre) Zoe Borzi (AT) für „My World, Your World“
Internationaler Wettbewerb (23–27 Jahre) Gianluca Santoni (IT) für „Indimenticabile“
Innovative Film Award Sine Juhl (DEN) für „Sudden Growth“
Austrian Award Lisa Maria Bickel (AT) für „Lukewarm“
Publikumspreis Helena Dalemans (BEL) für „Her Name Was“
Preisträger 2020
Internationaler Wettbewerb (13–17 Jahre) Jugendfilm e.V. & UTE e.V. (DE) für „Got Luck!“
Internationaler Wettbewerb (18–22 Jahre) Karmen Obrdalj (BIH) für „Why Is Mom Always Crying?“
Internationaler Wettbewerb (23–27 Jahre) Duda Gambogi (BRA) für „Endless Love“
Innovative Film Award Leonardo Martinelli (BRA) für „Around Copacabana“
Austrian Award Bahare Ruch (AT) für „Bussi, Baba“
Preisträger 2021
Internationaler Wettbewerb (13–17 Jahre) Weerapat Sakolvaree (THA) für „24“
Internationaler Wettbewerb (18–22 Jahre) Alexandra Artamonova (RUS) für „Bedtime Story“
Internationaler Wettbewerb (23–27 Jahre) Muhammad Heri Fadli (MYS) für „Jamal“
Innovative Film Award Elsa Hunter-Weston (UK) für „Please Introduce Yourself“
Austrian Award Lutia Johow (AT) für „Bata Nebo, Chants to the Gods“

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.oberoesterreich.at www.oberoesterreich.at
  2. http://agso.uni-graz.at/marienthal/biografien/kouba_heide.htm
  3. Ende des Triumvirats: Beim Jugendfest „Youki“ rücken zwei Frauen nach vorne (Memento vom 6. Juni 2014 im Internet Archive)
  4. STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H.: Diagonale: Höglinger und Schernhuber neues Intendanten-Duo. In: derStandard.at. (derstandard.at [abgerufen am 3. März 2018]).
  5. Oberösterreichische Nachrichten: Youki - „Ein paradiesischer Zustand“. (nachrichten.at [abgerufen am 3. März 2018]).
  6. YOUKI Preisträger_innen 2016 - Youki. In: Youki. (youki.at [abgerufen am 19. April 2017]).