Ybbstaler Voralpen

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Ybbstaler Voralpen
Landschaft der Ybbstaler Voralpen von nördlich St. Anton an der Jeßnitz (Türnitzer Alpen) aus

Landschaft der Ybbstaler Voralpen von nördlich St. Anton an der Jeßnitz (Türnitzer Alpen) aus

Höchster Gipfel Hochkogel/Gamsstein (1774 m ü. A.)
Lage Niederösterreich / Oberösterreich / Steiermark, Österreich
Teil der Niederösterreichische Kalkalpen (Trimmel) / Ybbstaler Alpen (AVE); Nördliche Kalkalpen
Einteilung nach Trimmel 1820 auch Ybbstaler Alpen;[1] ÖROK 045
Ybbstaler Voralpen (Österreich)
Koordinaten 47° 44′ N, 14° 47′ OKoordinaten: 47° 44′ N, 14° 47′ O

Die Ybbstaler Voralpen[1] sind die den Lassingalpen nördlich vorgelagerte Gruppe der Ybbstaler Alpen in Niederösterreich, mit kleineren Teilen in Oberösterreich und der Steiermark. Das Bergland ist der Kernbereich der niederösterreichischen Eisenwurzen.

Lage und Landschaft

Die Ybbstaler Voralpen liegen am Nordrand der Alpen, südlich von Amstetten, zwischen dem Oberösterreichischen Ennstal im Westen und dem mittleren Erlauftal im Osten. Während sich weiter südlich, in den Lassingalpen, mit Ötscher und Kräuterin schon hochalpine Stöcke der Kalkhochalpen befinden, sind die Voralpenberge waldige bis almige Höhenzüge mit Mittelgebirgscharakter, die Gipfelhöhen zwischen 1000 und 1500 Meter erreichen, und nur ganz im Westen, zum Gesäuse hin, mit Gamsstein und Voralpe an die 1800er-Marke reichen und alpinere Gipfelfluren zeigen. Die Gruppe kulminiert im Hochkogel des Gamssteinstocks mit 1774 m ü. A.

Durchzogen ist das Gebiet von den Talungen der oberen Ybbs, der Schwarzen Ois und dem Oberlauf der Kleinen Erlauf. Am Nordrand finden sich mit Waidhofen an der Ybbs und Scheibbs noch zwei Städte, und am Westrand der Markt Weyer, das Innere der Gruppe ist dünn und kleinstrukturiert besiedelt.

Zum Begriff der Ybbstaler Voralpen

Der Begriff wurde von Hubert Trimmel für seine Gebirgsgruppengliederung für das österreichische Höhlenverzeichnis von 1962 geprägt, und in orographisch definierten Grenzen festgelegt.[2] Sie finden sich nach Trimmel aber als Ybbstaler Alpen angegeben.[1] Nach den Empfehlungen der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) umfasst der Raum Ybbstaler Voralpen (Definition 1991, als touristisches Fördergebiet) die südlichen Gemeinden des Bezirks Amstetten inklusive der Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs.[3]

Umgrenzung und benachbarte Gruppen

Nach Trimmel, in dessen System sie die Untergruppe Nummer 1820 bilden, umgrenzen sich die Ybbstaler Voralpen:[4][5][1]

Nach ÖROK hat die Region die Nummer 045, und umfasst, von Nord nach Süd, die niederösterreichischen Gemeinden Sonntagberg, Waidhofen, Ybbsitz, Opponitz, St. Georgen und Hollenstein,[3] was dem Kernbereich der Gruppe nach Trimmel entspricht, aber bei Ybbsitz noch etwas weiter nach Norden ausgreift.

Hier schließen an: im Südosten Ötscher–Hochkar (043), im Südwesten Gesäuse–Salzatal (124), im Westen Mittleres Ennstal (078).

Eingeordnet werden die Ybbstaler Voralpen als Untergruppe zur Hauptgruppe der Niederösterreichischen Kalkalpen (Trimmel Nr. 1800) der Großeinheit Nördliche Kalkalpen (Nr. 1000). Nach Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE) gehören sie zu den Ybbstaler Alpen, deren Mittelabschnitt sie darstellen. Die Oberösterreichischen Anteile gehören zur Raumeinheit Enns- und Steyrtaler Voralpen.

Gliederung

Die Voralm, zweithöchster Stock der Gruppe

Gegliedert werden die Ybbstaler Voralpen von oberen Tal der Ybbs und ihren Nebenbächen im Zentrum, und den Bächen zur Enns im Westen, der Osten im Einzugsgebiet der Erläuf läuft in kuppiges Hügelland aus. Sie gliedern sich nach Trimmel in folgende Teilgruppen (angegeben mit den Außengrenzen der Gruppe):

Die Landesgrenze zwischen Ober- und Niederösterreich läuft über die Wasserscheide Enns–Ybbs südwärts, diejenige zwischen Niederösterreich und Steiermark ab der Voralpe weiter ostwärts, die Grenze Oberösterreich zu Steiermark nach Altenmarkt, an der Grenze von Gesäuse und unterem Ennsdurchbruchstal. Die beiden letztgenannten Länder haben nur geringen Anteil an der Gruppe.

Natur und Tourismus

Karte der Eisenwurzen

Im Südosten der Gruppe, im Voralm–Gamsstein-Gebiet, liegt der Naturparkkomplex (Niederösterreichische) Eisenwurzen und Steirische Eisenwurzen.

Das ganze Gebiet ist leichtes Wander- und Mountainbike-Gebiet, und mit Wegen wohlerschlossen, aber als Voralpenregion alpinistischer „Geheimtipp“. Die Österreichischen Weitwanderwege 04 Voralpenweg, 06 Mariazeller Wege und 08 Eisenwurzenweg führen durch die ganze Gruppe, 04 und 06 vom Bischofberg bis Waidhofen gemeinsam, dann läuft der 04er nach Osten, der 06er nach Südosten, Mariazell zu. Der 08er quert Nord–Süd, ebenfalls über Waidhofen. Mit dem Königsberg gibt es kleines Schigebiet.

Das Gebiet wird heute vorrangig unter dem Begriff Eisenstraße touristisch präsentiert, einem Verbund, der sich zwischen Steyr, Wieselburg und Leoben erstreckt, und auf die historische Bergbau- und frühindustrielle Metallverarbeitungsregion (Kleineisenindustrie) Bezug nimmt.

Literatur

  • Josef Steffan, Werner Tippelt: Ybbstaler Alpen. 1. Auflage. Rother Bergverlag, München 1977, ISBN 3-7633-1228-5.

Einzelnachweise

  1. a b c d Ybbstaler Alpen z. B. in Lukas Plan: Verbale Beschreibung der Umgrenzung der Teilgruppen des Österreichischen Höhlenverzeichnisses. Verband Österreichischer Höhlenforscher, Stand: 8. Jän. 2008, S. 36;
    das Umweltbundesamt verwendet Ybbstaler Voralpen, vergl. Arbeitsgrundlage 2005/2006 zur Wassergüteerhebung, 1.4. Liste der Karst- und Kluftgrundwassermessstellen. (pdf (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umweltbundesamt.at, umweltbundesamt.at, Einträge unter „KK01820 Ybbstaler Voralpen“)
  2. G. Stummer: Der Aufbau des österreichischen Höhlenverzeichnisses. In: Verband österreichischer Höhlenforscher (Hrsg.): Wiss. Beihefte zur Zeitschrift „Die Höhle“. Nr. 27. Wien 1978, S. 49–60.
  3. a b Österreichische Raumordnungskonferenz (Hrsg.): ÖROK-Abgrenzung touristischer Fördergebiete. Empfehlung Nr. 31. Rundlaufbeschluß, 19. Juli 1991, S. 6.
  4. Verband österr. Höhlenforscher (Hrsg.): Gebirgsgruppengliederung für das Österreichische Höhlenverzeichnis und für das Höhlenverzeichnis der Bayerischen Alpen. Wien (68 Bl. unpaginiert, 1 Karte 1:500.000).
  5. Lukas Plan: Verbale Beschreibung der Umgrenzung der Teilgruppen des Österreichischen Höhlenverzeichnisses. Stand: Jänner 2021. Hrsg.: Verband Österreichischer Höhlenforscher. S. 36 (hoehle.org [PDF; 321 kB; abgerufen am 16. September 2022] Eintrag unter „Ybbstaler Alpen“).
  6. Grenze bei genau: Wegergraben – Graben ostwärts, dann nordwärts – Anhöhe bei Haus Freithofberg 11 (ca. 705 m) – Graben an den Ramingbach am Westfuß des Bischofbergs (ca. 640 m) – diesen aufwärts südlich um den Bischofberg herum – Anhöhe (720 m) östlich des Bergs am WW 04/06 – Graben nordost – Kohlenbach/L86 (bis ca. 510 m) – L6195 bis Kote 561 Wh. Großau; vergl. eHYD online
  7. genau: Haselgrabenbach – Kote 630/B22 – Grestenbach bis Mündung bei Gresten (Brücke 395 m) – Kleine Erlauf kurz aufwärts – Außerkühberg (Kapelle, ca. 500 m) – zum Ewixenbach und kurz aufwärts – Osterbergbach (Höhe bei Langegg/B22 440 m) – Schmiedlehnerbach (hinab auf ca. 360 m) – Kote 407/B22 – Saffenbach bis Mündung
    Außerkühberg ist nicht in der ÖK; vergl. eHYD online