Zara (Schiff, 1930)
Zara 1938
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Die Zara war ein Schwerer Kreuzer der Regia Marina und Typschiff der Zara-Klasse. Das Schiff wurde nach der damals italienischen Stadt Zara benannt. Es wurde im Laufe der Schlacht bei Kap Matapan versenkt.[1]
Technische Daten und Beschreibung
Die Zara war 182,72 m lang, 20,62 m breit und hatte einen Tiefgang von 6,2 m.[1]
Maschinenanlage
Die Maschinenanlage der Zara bestand aus acht ölbefeuerten Drei-Trommeln-Thornycroft-Kesseln, die über zwei Parsons-Turbinen zwei Wellen mit je einem Propeller antrieben. Die Anlage erzeugte 95.000 PS, die das Schiff auf 33 kn beschleunigen konnten. Die Bunker des Schiffes konnten bis zu 2.400 t Öl fassen. Damit konnte bei 16 kn eine Reichweite von 5.400 sm erreicht werden. Bei Fahrt mit Maximalgeschwindigkeit fiel die Reichweite auf 1.150 bis 1.900 sm.[1]
Panzerung
Die Zara verfügte über ein bis zu 150 mm starkes Panzerdeck, bestehend aus dem 100 bis 150 mm starken Gürtelpanzer und dem 70 mm starken Deckspanzer. Die Geschütztürme und Barbetten hatten eine 120 bis 140 mm starke Panzerung. Zudem war der Gefechtsstand im Brückenaufbau ebenfalls mit 150 mm Panzerung geschützt.[1]
Bewaffnung
Die Hauptartillerie bestand aus acht 20,3 cm L/53 Geschützen[2], die in vier Doppeltürmen aufgestellt waren. Als Flak verfügte das Schiff ab Indienststellung über sechzehn Škoda 10 cm K10 Flugabwehrkanonen[3] in acht Doppeltürmen, vier 4-cm-Flakgeschütze[4] und acht 13,2-mm-MG Breda Modell 1931,[5] jeweils in Einzelaufstellung. Bis 1940 wurden zwei der 10 cm K10 und alle 4-cm-Geschütze entfernt. Als Ersatz bekam das Schiff acht Breda 3,7 cm L/54 Geschütze[6] und zwei 120 mm Leuchtgranatwerfer.[7] Das Schiff verfügte weder über Torpedobewaffnung noch über Anti-U-Boot-Waffen.[1]
Bordflugzeuge
Die Zara verfügte über ein Flugzeugkatapult, welches die Bordflugzeuge in Mittellinie über den Bug starten konnte. Das Schiff führte zwei IMAM Ro.43 Seeaufklärer an Bord mit.[1]
Kampfeinsätze
Am 7. März 1939 gehörte die Zara zur Abfangflotte, welche eine republikanische Flotte aus drei Schweren Kreuzern und sieben Zerstörern abfangen sollte. Aufgrund eines Feuerverbots konnten diese Schiffe nach Bizerte ausweichen und wurden dort interniert. Die Zara gehörte zu den Sicherungsschiffen bei der Besetzung Albaniens und gab den italienischen Truppen Artillerieunterstützung. Am 9. Juli 1940 nahm die Zara als Teil der 1. Kreuzerdivision der Konvoisicherungsgruppe an der Seeschlacht bei Punta Stilo teil. Es kam für das Schiff dabei zu keinem direkten Feindkontakt. Am 12. November 1940 lag das Schiff während der Schlacht von Tarent ebenfalls im Hafen, wurde aber nicht beschädigt. Am 29. März 1941 nahm das Schiff an der Schlacht bei Kap Matapan teil.[8][1]
Versenkung am 29. März 1941
Während der Schlacht bei Kap Matapan wollte die Zara dem liegengebliebenen Schwesterschiff Pola beistehen. In der Dunkelheit wurden die Schiffe von britischem Radar aufgeklärt und die Schlachtschiffe HMS Warspite und HMS Valiant konnten unbemerkt auf Kernschussweite zu dem Schiff aufschließen. Sieben Breitseiten (vier der HMS Warspite und drei der HMS Valiant) trafen innerhalb weniger Minuten die völlig überraschte Zara. Dem Zerstörer HMAS Stuart gelang zusätzlich noch ein Torpedotreffer.[9] Die englischen Schiffe drehten daraufhin ab. Die Zara war zu dem Zeitpunkt kampf- und manövrierunfähig und brannte auf ganzer Länge. Da das Schiff nicht sank, gab Kapitän Cattaneo um 2:00 Uhr den Befehl, das Schiff selbst zu versenken und zu verlassen.[10] Um 2:30 Uhr explodierten die angebrachten Sprengsätze, woraufhin das Schiff kenterte und sank. 783 Mann der Besatzung kamen dabei ums Leben.[11] Die Zara wurde erst nach dem Krieg, am 18. Oktober 1946 offiziell aus der Liste gestrichen.[10][1]
Literatur
- Michael J. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 978-3-613-01842-6.
- Geoffrey Bennett: Naval Battles of World War II. Pen & Sword, Barnsley 2003, ISBN 0-85052-989-1.
- Gordon E. Hogg Steve Wiper: Warship Pictorial 23: Italian Heavy Cruisers of World War II. Classic Warships Publishing, Tucson 2004, ISBN 0-9710687-9-8.
- Vincent P. O'Hara: Struggle for the Middle Sea: The Great Navies at War in the Mediterranean Theater, 1940–1945. Naval Institute Press, Annapolis 2009, ISBN 978-1-59114-648-3.
- Maurizio Brescia: Mussolini's Navy: A Reference Guide to the Regia Marina 1930–1945. Seaforth, Barnsley 2012, ISBN 978-1-84832-115-1.
Weblinks
- Zara Beschreibung auf Seite der Marina Militare
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Michael J. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 978-3-613-01842-6, S. 172–176
- ↑ 203 mm/53 (8") Model 1927 and Model 1929 Geschützbeschreibung auf navweaps.com. Abgerufen am 24. März 2022. (englisch)
- ↑ Škoda 10 cm K10 Geschützbeschreibung auf navweaps.com. Abgerufen am 24. März 2022. (englisch)
- ↑ 4-cm-Flak Geschützbeschreibung auf navweaps.com. Abgerufen am 24. März 2022. (englisch)
- ↑ 13.2 mm/75.7 (0.52") AA MG Model 1931 Geschützbeschreibung auf navweaps.com. Abgerufen am 24. März 2022. (englisch)
- ↑ 37 mm/54 (1.5") Models 1932, 1938 and 1939 Geschützbeschreibung auf navweaps.com. Abgerufen am 24. März 2022. (englisch)
- ↑ 120 mm/15 (4.7") OTO 1933 and 1934 Geschützbeschreibung auf navweaps.com. Abgerufen am 24. März 2022. (englisch)
- ↑ Maurizio Brescia: Mussolini's Navy: A Reference Guide to the Regia Marina 1930–1945. Seaforth, Barnsley 2012, ISBN 978-1-84832-115-1, S. 227.
- ↑ Geoffrey Bennett: Naval Battles of World War II. Pen & Sword, Barnsley 2003, ISBN 0-85052-989-1, S. 129.
- ↑ a b Gordon E. Hogg Steve Wiper: Warship Pictorial 23: Italian Heavy Cruisers of World War II. Classic Warships Publishing, Tucson 2004, ISBN 0-9710687-9-8, S. 19.
- ↑ Vincent P. O'Hara: Struggle for the Middle Sea: The Great Navies at War in the Mediterranean Theater, 1940–1945. Naval Institute Press, Annapolis 2009, ISBN 978-1-59114-648-3, S. 97.
Koordinaten: 35° 20′ 0″ N, 20° 57′ 0″ O