Bechlin

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Bechliner Kirche

Bechlin ist ein Wohnplatz der Stadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg.[1] Bechlin war bis 1974 eine selbständige Gemeinde.[2]

Geographische Lage

Das ursprünglich eigenständige Dorf liegt an einer Grundmoränenplatte, von der in großem Umfang Schmelzwasser abgeflossen ist. In der Nähe verläuft die Bundesautobahn 24.

Geschichte

Erstmals wird Bechlin 1291 als eine Siedlung Borkwal erwähnt. Schon in der Jungsteinzeit war die Gegend des heutigen Bechlin bewohnt, wie zwei Steinäxte zeigen.[3] Ein bronzener Wendehalsring aus der Eisenzeit wurde ebenfalls auf der Gemarkung Bechlin bei Knackhorst gefunden, der der Jastorf-Kultur angehört. In der Bechliner Mesche fand sich ein mittelslawischer Burgwall (Hünenwall), rund 1,5 Kilometer nördlich des Ortskerns. Heute ist der Wall weitgehend abgetragen, er besaß einen Durchmesser von rund 70 Meter und wurde von einem mehr als 12 Meter breiten Wassergraben umgeben.

1315 nennt man das entstandene Straßendorf Bechelin. Um 1490 gehörte Bechlin zur im Kern reichsunmittelbaren Herrschaft Ruppin der Grafen von Lindow-Ruppin.

1699 gehörten zum Bechliner Gut zwei ziegelgedeckte Häuser, eine Scheune, ein Schafstall, ein Pferdestall, ein Kuhstall, vier Ritterhufen, drei bewohnte Bauernhufen, eine wüste Bauernstelle mit Land, zwei bewohnte Kossätenhöfe, ein Baum- und ein Küchengarten mit einem Teich, ein wüster Weinberg, zwei wüste Gärten, ein Pfuhl zum Riitersitz und mehrere Feldpfühle zum Fischen.

Für die Arbeit an der zweiten Auflage seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg besuchte Theodor Fontane im Juni 1864 Bechlin. Er skizzierte die Kirche und vermerkte die Sage um den Knief in seinem Notizbuch.[4] Bechlin hatte allerdings nur ein kurzes Gastspiel in den Wanderungen. Denn der Ort wurde lediglich im Kapitel "Dörfer und Flecken im Lande Ruppin" aufgenommen (Band 1, Die Grafschaft Ruppin), das Fontane in der dritten Auflage (1875) wieder herausnahm.

Sehenswürdigkeiten

  • Die hochmittelalterliche Dorfkirche wurde im 13. Jahrhundert im frühgotischen Stil aus behauenen Feldsteinen mit einem breiten Westturm errichtet. Sie wurde während der ersten Kolonialisierungsperiode vom damaligen Bistum Havelberg gegründet. Die Kirche wurde während des Dreißigjährigen Krieges niedergebrannt und in Teilen dem Erdboden gleichgemacht. Um 1700 wurde sie wieder aufgebaut, Hauptgesims und Dachstuhl entstanden neu. 1713 wurde der barocke Kanzelaltar aufgestellt, 1781 wurden Kirche und Turm instand gesetzt, vermutlich 1869 erhielt der Turm seine heutige Form. 1958 wurde die Kirche innen renoviert.[5]

Einzelnachweise

  1. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Stadt Neuruppin
  2. Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.15 Landkreis Ostprignitz-Ruppin PDF
  3. Ruppiner Land (= Werte unserer Heimat. Band 37). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1981, S. 111.
  4. Theodor Fontane: Notizbücher. Genetisch-kritische und kommentierte Edition. Hrsg. von Gabriele Radecke. 20. September 2018, abgerufen am 2. Februar 2020.
  5. Geschichte der Dorfkirche Bechlin – Kleine Baugeschichte. Förderverein Dorfkirche Bechlin e. V., abgerufen am 23. Oktober 2016.

Koordinaten: 52° 54′ 59″ N, 12° 45′ 55″ O