Zermützel
Zermützel ist ein bewohnter Gemeindeteil der Stadt Neuruppin im Ortsteil Krangen. Er liegt in der Ruppiner Schweiz am Zermützelsee. Im Jahr 2007 hatte er 75 Einwohner.
Geschichte
Zermützel wurde 1490 als Schermützel (vom slawischen Wort für Traubenkirsche oder Elsbeere) erstmals urkundlich erwähnt, als Gabe des Grafen Johann zu Lindow an dessen Gemahlin Anna von Sachsen. Eine über eintausend Jahre alte Urkunde verweist auf den slawischen Stamm der Zamzizi. Bis 400 n. Chr. lebte hier der Germanenstamm der Semnonen, der höchstwahrscheinlich ein großes Heiligtum auf dem Weilickenberg oberhalb der Boltenmühle am Tornowsee verehrte. In der Gemarkung Krangen weisen Werkzeug- und Waffenfunde aus geschliffenem Stein auf Vorfahren, die vor 4000 bis 7000 Jahren in der Gegend lebten.[1]
Die Zermützler lebten überwiegend von der Landwirtschaft. Nach dem Tod des letzten, 21-jährigen Graf Wichmann von Lindow-Ruppin kam 1524 auch Zermützel mit der Herrschaft Ruppin zum Kurfürstentum Brandenburg. Zu dieser Zeit bestand das Dorf aus 17 Hufen. Zum Lehnschulzen gehörten sechs Hufe. Drei bis vier Bauernhöfe in Zermützel teilten sich die übrigen elf Hufe. Um die Erträge der Höfe aufzubessern, erhielten die Bauern zur Grasgewinnung 1 bis 3 ha Wiesen in der Plagge. Das sind Wiesen mit minderwertigem Gras beiderseits des Rhins von der Fristower Brücke rhinaufwärts.
Als Überbleibsel der Seidenraupenzucht in Zermützel stehen zwei große Maulbeerbäume rechts des Weges vom Lindenhof ca. 100 m in Richtung Mückeneck. Die „Kolonisten“, Hugenotten, die von König Friedrich II. in Stendenitz angesiedelt wurden, brachten diesen Erwerbszweig mit.
Die Krangener Chronik, die 1963 abgeschlossen wurde, berichtet ausführlich über Landwirtschaft, über Not, Armut, Abgaben und Probleme des täglichen Lebens. Für das Schulwesen der damaligen Zeit ist von Interesse, was über den Schulbezirk Krangen, zu dem im Jahre 1810 auch Zermützel gehörte, in der Chronik aufgezeichnet ist.
Ein Schneidermeister und Küster aus Storbeck, der zweieinhalb Monate das Schullehrer- und Küsterseminar in Berlin besucht hatte, wurde 1797 in Krangen als Lehrer eingesetzt:
„Das Schulzimmer ist zugleich Wohn- und Arbeitszimmer der Familie. Die Knaben und die Mädchen sitzen natürlich sehr zusammengedrängt. So erscheint auch der Lehrer mit seiner Umgebung in einer höchst unseligen Gestalt. Aber trotz der unglücklichen Lage ist der Geist der Aufmerksamkeit, Ruhe, Ordnung, Folgsamkeit nicht ohne Freude. In Ermangelung einer Tafel benutzt man die Tür. Es ist noch eine besondere Stube im Küsterhause, welche als Schreibstube gebraucht werden könnte, aber es fehlt an Brennmaterial zur Heizung.
Über die Fortschritte der einzelnen Unterrichtsfächern wäre folgendes zu sagen: Geläufig und mit gehörigem Ausdruck lesen und mit Nutzen lesen, das kann kein einziges Kind. Noch nicht geläufig lesen 3 Knaben und 9 Mädchen. Gar nicht lesen können 9 Knaben und 14 Mädchen. Zum Buchstabieren und Silbenschreiben und -bilden braucht man zwei Winterhalbjahre. Mit Schreiben nach Vorschrift beschäftigen sich 2 Knaben und Mädchen keine. Mit Tafelrechnen nicht eins, mit Kopfrechnen 3 Knaben und 3 Mädchen. Mehr das Gedächtnis als das Nachdenken wird geübt, jenes durch auswendig lernen der 5 Hauptstücke, biblische Sprüche und Liederverse, dieses durch Fragen, Anmerkungen und Erzählungen. Die Bildung der Sprache muss beim Mangel der grammatischen Sprachkenntnisse des Lehrers ganz unterbleiben.
Die Schulstunden im Winter sind von 8 bis 11 und nachmittags von 12 bis 3. Öffentliche Schulprüfungen sind bis jetzt noch nie angestellt worden. Sommerschule wird nicht gehalten, selbst nicht einmal regelmäßig von Neujahr bis Ostern. Der Grund liegt in der Gleichgültigkeit vieler gegen Bildung und Erziehung ihrer Kinder. Das Schulgeld erhebt der Lehrer selbst und beträgt wöchentlich für ein Kind 2 Groschen. … Die Ausstattung der Schulstube besteht aus einem Tisch und 3 Bänken.[2]“
Das Lehnschulzengut Zermützel wurde während des Dreißigjährigen Krieges vom Inhaber des kurfürstlichen Amtes (verantwortlich für die Abgaben an den Kurfürsten) in Alt Ruppin als Privatbesitz erworben und entwickelte sich zum Rittergut. 1780 erwarb die Kämmerei das ehemalige Lehnschulzengut zu Zermützel von Herrn von Kleist für 8396 Taler. Ein erheblicher Teil des Kaufgeldes wurde durch Verkauf alter Eichen und Kiefern aus der Stadtheide aufgebracht. Am 24. März 1831 veröffentlichte die Stadt eine Verkaufsanzeige, da die Verwaltung des Gutes nicht mehr dem Kommunalzweck entsprach.[3] Die Besitzer wechselten dann durch alle Jahrhunderte sehr häufig, was offenbar mit der geringfügigen Ertragslage zusammenhing.
Im Herbst 1945 fiel das Gut Zermützel mit damals 346 ha Acker und 270 ha Wald unter die Bodenreform. 38 Siedler, die in Zermützel eine neue Heimat gefunden hatten, erhielten Land aus dem Bodenfonds. Ein Teil von ihnen gründete 1950 das Volksgut Zermützel, das schon zu Beginn der 1960er Jahre in der Läuferaufzucht erfolgreich war und mit dem Mastbetrieb in Stöffin kooperierte. Bis zur Wende 1990 hat das Volksgut mit der Kooperativen Pflanzenproduktion Neukammer mit Sitz in Gnewikow zusammenarbeitet. Seine landwirtschaftliche Nutzfläche wurde von dort aus bearbeitet. Auch die Viehwirtschaft erfolgte im Rahmen des Volksgutes Gnewikow.
Der Gutshof ist heute noch gut als solcher zu erkennen. Er besaß bis vor wenigen Jahren ein stattliches Gutshaus mit Zwerggiebeldach und kleiner Mansarde und Satteldach. Da kein Interesse an Erhalt und Nutzung mehr bestand, wurde das Gutshaus vor der Wende abgerissen. Die Zermützler Gutbewirtschaftung wurde nach der Wende beendet.
1766 hatte Zermützel 40 Einwohner. Im September 1945 wurden 76 Einwohner und 194 Flüchtlinge gezählt, im Jahre 2005 79 Einwohner.
Ortsstruktur
Einwohnerentwicklung in Zermützel von 1875 bis 1925[4] | |||||||||
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Jahr | Einwohner | ||||||||
1875 | 96 | ||||||||
1890 | 71 | ||||||||
1910 | 88 | ||||||||
1925 | 97 |
Zermützel war seit dem 1. Januar 1926 Ortsteil von Krangen und gehört seit Krangens Eingemeindung nach Neuruppin 1993 ebenfalls zu Neuruppin. Geblieben ist die Zuständigkeit des Ortsbürgermeisters von Krangen für Zermützel. In den Grundbüchern und Plänen des Bauamtes laufen die Eintragungen unter Krangen.
Die Anzahl der Bauern und die Größe der Bauernhöfe blieben bis in das 19. Jh. gleich. Jedoch die Namen und Familien haben gewechselt. Die älteste heute noch in Zermützel vertretene Familie ist Wittkopf. Familie Wittkopf ist in Zermützel seit 1879 ansässig. Wer sich für frühere Zermützler interessiert, findet Namen auf dem alten Friedhof von Zermützel.
Zermützel hat drei voneinander deutlich getrennte Wohngebiete.
Zum ersten gehört der obere Dorfplatz. Dort liegt der heute noch so genannte Lindenhof, der jetzt als Wohnstätte dient. Das Wohnhaus, ein zweistöckiges, quergegliedertes großes Haus ist ein Fachwerkbau, in dem in den 60er Jahren der 20. Jh. noch der Rauchschlot der schwarzen Küche bestand, der mit einer preußischen Kappe gegen Regeneinfall geschlossen war. Gegenüber ist nach der Wende der Kremserhof entstanden. Bis 1995 gab es ein Lebensmittelgeschäft.
Zum zweiten gehört der untere Dorfplatz mit dem zentralen Gehöft der ehemaligen Gaststätte Wittkopf. Die Gaststätte Wittkopf feierte 1989 ihr 110-jähriges Jubiläum. 1999 hat das Ehepaar Klaus und Brigitte Wittkopf das Gewerbe für die Gaststätte aufgegeben. Die ehemaligen Höfe der Bauern Schmidt und Burrmann lagen neben dem Hof Wittkopf bergwärts und sind heute als solche kaum mehr zu erkennen.
Das Grundstück talwärts neben dem Hof Wittkopf ging 1926 aus der Tederan’schen Büdnerstelle hervor, deren Voreigentümer Alexander Freiherr von Swaine war, der Birkenhorst als Besitz hatte. Der kleinere Hausteil des Doppelhauses gleicht von der Baukonstruktion her dem Typenbau aus der Kolonistenzeit, der auch im Nachbardorf in Stendenitz anzutreffen war. Wie von Günter Krentz berichtet wurde, hat König Friedrich II. 1755 diese Kolonistenstellen eingerichtet.
Aus der mündlichen Überlieferung und aus der Krangener Dorfchronik kann man entnehmen, dass die ehemalige Thederan´sche Büdnerstelle einstmals das Haus des Jägers bzw. Fischers des Gutes war. Bis heute ließ sich für dieses Grundstück der Eintrag folgender Lasten im Grundbuch nicht löschen, weil der Nachfolger des Begünstigten nicht zu ermitteln ist. Laut Verleihungsurkunde vom 28. September 1789 hat Besitzer jährlich
„b 2 Scheffel Kienäpfel an die Gutsherrschaft von Zermützel zu liefern auch derselben
c 1 Tag Forsthanddienste und
d gewisse andere Dienste gegen Tageslohn zu leisten.
Eingetragen vigora de creti vom 22. Mai 1840.[5]“
Das dritte deutlich getrennte Wohngebiet in Zermützel an der Stendenitzer Brücke hat eine architektonische Attraktion. Dort liegt das für den Kunsthändler Ferdinand Möller (1882–1956) vom Architekten Hans Scharoun entworfene, 1937 erbaute Landhaus.[6][7]
Folgende lokale Bezeichnungen sind mündlich überliefert und z. T. noch heute gebräuchlich: Vorbuch: Waldgebiet zwischen Zermützel und Fristow. Ziegelwiese: Ufergebiet vor dem Mückeneck, auf dem Ziegelreste der ehemaligen Ziegelei zu finden sind. Galgenberg: Die tote Kiefer und Findlinge kennzeichnen diesen Ort ca. 500 m vom Ortsschild Zermützel in Richtung Ost. Akazienweg: Feldweg zwischen Wald und Feld in Richtung Nord-Ost von Ortsmitte aus. Kirchsteig: Weg von der Stendenitzer Brücke in Richtung Krangen (nur noch in der Waldlage vorhanden, das Stück am Waldrand ist jetzt untergepflügt). Hindenburgeiche: Eiche auf dem Platz vor dem Lindenhof (Bushaltestelle).
Infrastrukturentwicklung
Das in den heute noch gebräuchlichen Landkarten verzeichnete Übersetzen der Boote von Zermützel zur Rheinsberger Seenplatte geschah bis 1930 durch Pferdefuhrwerke der Fuhrunternehmer Burrmann, Wittkopf und Rösicke.
Seit 1934 gibt es elektrisches Licht. Das Gut in Zermützel besaß bis 1944 eine Windturbine zur Stromerzeugung. Die Freileitungen in der Ortslage Zermützel wurden 1973 durch Erdkabel abgelöst.
Bis 1939 brachte eine Postkutsche mit 4 Pferden bespannt auf dem Wege von Neuruppin nach Rheinsberg die Post auch nach Zermützel.
Erst 1967 erhielt Zermützel eine befestigte Straße als Verbindung nach Krangen. Vorher war der unbefestigte Feldweg in Regenzeiten manchmal nicht passierbar.
Die Erneuerung der 300 m zentralen Dorfstraße ersetzte 1991 die „Katzenköpfe“ durch Betonkleinsteinpflaster mit Markierung des Gehweges. Bei dieser Gelegenheit wurde Straßenentwässerung installiert.
Im Jahre 1995 erhielt Zermützel zentralen Trinkwasseranschluss.
Ursprünglich trug die Anschrift fast aller Zermützler die Bezeichnung Dorfstraße, obwohl die Dorfstraße eine Reihe von Abzweigungen hatte. 2005 erhielten die Dorfstraße und deren Abzweigungen eigene Namen und entsprechende Straßenschilder.
Erholung und Freizeit
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab es Wassersporteinrichtungen. Der Deutsche Kanuverband hatte seine Station gegenüber der Gaststätte Wittkopf. Die Paddlergilde Rhinbrüder e. V. Neuruppin und später der Ruderklub Neuruppin hatte jeder ein eingezäuntes Grundstück mit Haus und Keller und Wasserversorgung im Mückeneck.
Von 1930 bis 1940 entstanden am Ostufer bis hin zum Mückeneck Wochenendgrundstücke. Das Heim „Mückeneck“ des Ruderclubs Neuruppin wurde ebenfalls in dieser Zeit gebaut. Nach 1945 wurde es dem Anglerverband übergeben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in der Zeit von 1960 bis 1970 die Bungalowsiedlung Mückeneck und von 1970 bis 1980 die Bungalowsiedlung Interessengemeinschaft Zermützel auf dem Gelände des ehemaligen Krautgartens des Gutes einschließlich Sportboothafen und Kanal. Ebenfalls entstanden Anfang der 1960er Jahre die Bungalows in der Berglage in Richtung Norden im Anschluss an das Dorf Zermützel.
Zwei große Campingplätze liegen am Zermützelsee. Die Campingplätze Stendenitz und Großer Rehwinkel wie auch die Plätze am See beidseitig der Fristower Brücke, der kleine Rehwinkel und ein Platz hinter dem Anglerheim Mückeneck dienten früher als Holzablage. Hier wurde Holz zu Flößen zusammengestellt, die dann den Rhin abwärts nach Neuruppin gestakt wurden.
In Zermützel gibt es eine Reihe von Ferienwohnungen. Der Kremserhof Zermützel (Ruppiner Fahrtouristik) bietet Reit- und Fahrmöglichkeiten mit Kutschen und Kremsern und außerdem rustikaler Bewirtung an.
Anlässlich des 500-Jahr-Jubiläums von Zermützel feierte die Gemeinde 1990 ein großes Sommerfest an der öffentlichen Badestelle von Zermützel. Daraus ist das jährliche Volksfest inzwischen zur Tradition für Zermützler, Urlauber und Teilnehmern aus der näheren Umgebung bis Berlin geworden.
Obwohl der Zermützelsee als Segelrevier ein kleiner See ist, bietet er doch gute Möglichkeiten zum Windsurfen und Segeln. Das Windsurfen wurde nach der Wende am Zermützelsee in ganz wenigen Jahren zum Massensport. Die Windsurfregatta wurde für viele Jahre zum festen Programm der Regatten in jedem Jahr. Die erste Windsurfregatta einschließlich Ulkregatta mit Kostümen fand 1982 statt.
Aus dem See können Barsch, Zander, Hecht, Aal, Waller, Karpfen und verschiedene Weißfische geangelt werden. Bis zum Beginn des Motorbootbetriebes im April und dann wieder nach Beendigung der Motorbootzeit ist das Wasser des Sees recht klar, in der Motorbootsaison trübt er ein, da der See nur bis 6 m tief und der Grund schlammig ist.
Der Zermützelsee wird nicht nur durch den Rhin und den Rottstielfließ mit Wasser versorgt, zu nennen sind auch Zuflüsse vom Teufelssee, vom Kellensee und von Quellen zwischen Fristow und kleinem Rehwinkel.
Von Alt Ruppin führt ein Radweg durch den Wald an Molchow vorbei bis an den Grafendamm am Zermützelsee.
Legenden
Über das Leben hier in früheren Zeiten, über das Denken, Wünschen und Fürchten der Leute handeln die beiden mit dem Namen Zermützel verbundene Legenden.
Die Hexe im Teufelssee
Diese Legende erzählt über eine Hexe, die im Teufelssee ihr Unwesen getrieben haben soll und später in den Wald bei Rheinsberg verbracht worden sei.[8]
Das Blumenwunder von Zermützel
In der Dämmerung klopfte es leise an das Tor eines Gehöftes in Zermützel. Die Frau öffnete das Tor und erschrak furchtbar beim Anblick eines alten, abgemagerten Mannes, dessen Augen ebenfalls voller Furcht waren. Der Mann trug gestreifte KZ-Kleidung. Er bat um Zivilkleidung zur weiteren Flucht. Auf Fluchthilfe stand zu dieser Zeit die Todesstrafe. Es war im April 1945, zur Zeit des zu Ende gehenden Krieges. Die Frau trug die Verantwortung für ihre Familie, für ein kleines Kind und für ihren kranken Mann. Außerdem war die Frau für Hausbewohner verantwortlich, die hier auf dem Dorf vor Kriegsgefahren Zuflucht gesucht haben.
Da sie mutig war, sagte sie dem Flüchtling folgendes: „Verstecke dich in den Büschen des Friedhofes und warte, bis ein Mann mit langem grünem Mantel und Hut am Friedhof vorbeigeht. Er wird dort ein Päckchen fallen lassen und weitergehen. Wenn der Mann fort ist, kannst du dir den Anzug aus dem Päckchen nehmen und dich umziehen. Verstecke deine KZ-Kleidung in dem Päckchen, damit wir diese danach im Ofen verbrennen können.“
Der Frau kam es vor, als ob sie einen Hoffnungsschimmer auf dem Gesicht des Alten sah. Bevor er verschwand, sagte er: „Ich habe nichts, um dir zu danken. Ich werde aber Gott bitten, Zermützel reich zu segnen und zum Zeichen dafür 100.000 weiße Blumen so wachsen zu lassen, dass sie einen großen Blumenteppich bilden.“ Dort auf dem Friedhof, wo der Mann das Kleiderpäckchen fand, wachsen seit dieser Zeit im Frühjahr mehr als 100.000 Schneeglöckchen – wie ein weißer Teppich. Wer nicht glaubt, kann es zur Zeit der Schneeglöckchen dort sehen. Die Geschichte musste zuerst geheim bleiben, deshalb wissen nur wenige Zermützler die Ursache für dieses Blumenwunder.[9]
Persönlichkeiten
- Ferdinand Möller (1882–1956), deutscher Kunsthändler
- Alexander von Swaine (1905–1990), Tänzer, Choreograf, Tanzpädagoge
Literatur
- Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Erster Teil: Die Grafschaft Ruppin, Berlin 1862
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ruppiner Land (= Werte unserer Heimat. Band 37). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1981, S. 80.
- ↑ Hermann Arndt, Die Chronik des Dorfes Krangen bis zum Jahre 1963. Manuskript 1966
- ↑ Amtsblatt der königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Jahrgang 1831, Signalement S. 63f
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis von Brandenburg (Online als PDF-Datei)
- ↑ Quelle: Grundbuch von Krangen Blatt 101
- ↑ Ferdinand-Möller-Stiftung
- ↑ Ein Refugium und ein Erlebnis für die Sinne: Hans Scharouns Landhaus Möller in Zermützel bei Neuruppin (Memento vom 21. Januar 2011 im Internet Archive) Kulturportal Brandenburg, 18. März 2003
- ↑ Die Hexe im Teufelssee lexikus
- ↑ Dr. Klaus-Peter Garitz, Das Blumenwunder von Zermützel: Legende, 2006 erzählt
Koordinaten: 53° 0′ N, 12° 50′ O