U 200
U 200 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote) | |
---|---|
Angriff auf U 200 am 23. Juni 1943 im Westatlantik durch ein Flugzeug der Royal Air Force | |
Typ: | IX D2 |
Werft: | AG Weser, Bremen |
Bauauftrag: | 4. November 1940 |
Baunummer: | 1046 |
Kiellegung: | 3. November 1941 |
Stapellauf: | 10. August 1942 |
Indienststellung: | 22. Dezember 1942 |
Kommandanten: |
22. Dezember 1942 – 24. Juni 1943 Kaptl./Korvettenkapitän Heinrich Schonder |
Einsätze: | 1 Unternehmung |
Versenkungen: |
keine |
Verbleib: | am 24. Juni 1943 südwestlich von Island versenkt |
U 200 war ein U-Boot vom Typ IX D2, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine in der Atlantikschlacht eingesetzt wurde. Es sollte im Rahmen der Unternehmungen der sogenannten Gruppe Monsun im ost-asiatischen Seegebiet eingesetzt werden, wurde aber vor Erreichen des Einsatzgebietes versenkt.
Geschichte
U 200 wurde am 3. November 1941 bei der AG Weser in Bremen auf Kiel gelegt. Am 10. August 1942 lief es vom Stapel. Die Indienststellung fand am 22. Dezember 1942 statt. Der Kommandant des Bootes wurde Kapitänleutnant Heinrich Schonder. Schonder war 1935 in die Kriegsmarine eingetreten und galt als erfahrener Kommandant. Er hatte zuvor U 53, U 58 und U 77 kommandiert und insgesamt 14 Feindfahrten als Kommandant absolviert.
Das Boot gehörte bis zum 31. Mai 1943 der 4. Flottille (Stettin) zwecks Ausbildung an. Danach wurde es als Frontboot der 12. Flottille in (Bordeaux) unterstellt. Am Turm führte es das Wappen seiner Patenstadt Erfurt.[1]
Einsatz
U 200 lief am 12. Juni 1943 von Kiel zu seiner einzigen Unternehmung aus. Es war mit zehn weiteren Booten der Gruppe Monsun zugeteilt worden, welche ab Herbst 1943 im Indischen Ozean operierte. Von dieser Gruppe erreichten nur fünf Boote ihr Ziel.[2] Auch U 200 erreichte sein Operationsgebiet nicht.
Untergang
Auf dem Anfahrt nach Fernost wurde U 200 am 24. Juni 1943 südwestlich von Island von einer britischen Consolidated B-24H „Liberator“ des 120. Geschwaders angegriffen. Kommandant Schonder entschloss sich, sein Boot nicht tauchen zu lassen, sondern an der Oberfläche fahrend den Kampf mit dem Flugzeug aufzunehmen.[3] Zwei Wasserbomben trafen dicht am Vorschiff und beschädigten das Boot so schwer, dass es sank (Lage ). An der Untergangsstelle trieben Bootstrümmer und etwa 15 Überlebende auf dem Wasser.[4] Es konnte aber keiner gerettet werden. 68 Männer verloren ihr Leben. Darunter gehörten einige der Spezialeinheit Brandenburg an.
Das Boot hatte noch sieben Gäste der Division "Brandenburg" an Bord. Diese Soldaten sollten vor Südafrika an Land gesetzt werden um die Dock- und Werftanlagen in Durban/Südafrika zu sabotieren.
Einzelnachweise
- ↑ Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings Deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7822-1002-7.
- ↑ Bernhard Zand: Untergang vorm Morgenland. In: SpiegelOnline. Abgerufen am 8. April 2010 (einestages, Zeitgeschichten auf SpiegelOnline).
- ↑ Eckard Wetzel: "U-Boote vor Murmansk," Ullstein Verlag edition maritim, 4. Auflage Berlin 2008, ISBN 978-3-548-26810-1, Seite 16
- ↑ Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes-Verlag, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.