Liste österreichischer Oscarpreisträger

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Der Oscar (eigentlich Academy Award of Merit, dt. Ehrenpreis der Akademie) wird seit 1929 alljährlich von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences an Filmschaffende vergeben. Er gilt als wichtigste Auszeichnung seiner Art. Die Jahreszahl gibt das Jahr der Preisverleihung an.

Bei den Oscar-Verleihungen wurden österreichische Filmschaffende bisher 113 Mal nominiert und 37 Mal mit einer der begehrten Trophäen ausgezeichnet. Von den 20 aus Österreich stammenden Oscar-Gewinnern waren bis auf Maximilian Schell, Stefan Ruzowitzky, Christoph Waltz und Michael Haneke alle in die Vereinigten Staaten emigriert, über deren Staatsbürgerschaft sie zumeist auch verfügten. Die meisten von ihnen waren Juden, was aufgrund der Ausbreitung des Nationalsozialismus in Europa ab 1933 bei vielen auch der Grund für ihre Emigration war.

Am häufigsten mit einem Oscar ausgezeichnet wurde Billy Wilder, der in seiner Karriere sechs Oscars und einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk gewann. Am häufigsten nominiert wurde der Filmkomponist Max Steiner, der zwischen 1935 und 1956 insgesamt 21-mal leer ausging, aber auch drei Oscars gewann. Nominiert, aber nie ausgezeichnet wurden etwa Erich von Stroheim, Josef von Sternberg oder Otto Preminger. Keine Nominierung erhielt Fritz Lang.

Im Jahr 2009 wurde Revanche von Götz Spielmann in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film nominiert. In den Jahren zuvor hatten Darwin’s Nightmare (2006) von Hubert Sauper in der Kategorie Bester Dokumentarfilm, Copyshop (2002) von Virgil Widrich als Bester Kurzfilm und 38 – Auch das war Wien (1987) von Wolfgang Glück in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film Nominierungen erhalten. Im Jahr 2013 wurde Michael Hanekes Film Liebe in fünf Kategorien nominiert. Liebe ist erst der achte nicht englischsprachige Film, der in der Hauptkategorie Bester Film nominiert wurde. Des Weiteren wurde Haneke in der Kategorie Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch, die französische Protagonistin Emmanuelle Riva in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin nominiert.

Liste

Folgend eine Aufstellung aller aus Österreich stammenden Oscar-Preisträger: hier werden jene Personen als Österreicher gelistet, die in Österreich geboren wurden oder deutschsprachige „Altösterreicher“ waren. Demgemäß ist hier der in Galizien geborene, deutschsprachig aufgewachsene Billy Wilder zu finden, nicht jedoch der ungarischsprechende, in Budapest geborene Michael Curtiz. Die Liste ist nach dem Jahr der Auszeichnung geordnet:

01. 1935: Max SteinerThe Informer (Beste Filmmusik)
02. 1936: Erich W. KorngoldAnthony Adverse (Beste Filmmusik)
03. 1937: Paul MuniThe Story of Louis Pasteur (Bester Hauptdarsteller)
04. 1938: Joseph SchildkrautThe Life of Emile Zola (Bester Nebendarsteller)
05. 1938: Karl FreundThe Good Earth (Beste Kamera)
06. 1939: Erich W. Korngold – The Adventures of Robin Hood (Beste Filmmusik)
07. 1942: Nathan JuranHow Green Was My Valley (Bestes Szenenbild)
08. 1943: George FroeschelMrs. Miniver (Bestes adaptiertes Drehbuch)
09. 1943: Max Steiner – Now Voyager (Beste Filmmusik)
10. 1945: Max Steiner – Since You Went Away (Beste Filmmusik)
11. 1946: Billy WilderLost Weekend (Beste Regie)
12. 1946: Billy Wilder – Das verlorene Wochenende (Bestes adaptiertes Drehbuch)
13. 1950: Harry HornerThe Heiress (Bestes Szenenbild (Schwarzweiß))
14. 1951: Billy Wilder – Sunset Boulevard (Bestes Originaldrehbuch)
15. 1952: John AltonAn American in Paris (Beste Kamera, Farbe)
16. 1952: Fred ZinnemannBenjy (Bester Dokumentar-Kurzfilm)
17. 1954: Walter ReischTitanic (Bestes Originaldrehbuch)
18. 1954: Fred Zinnemann – From Here to Eternity (Beste Regie)
19. 1955: Sam SpiegelDie Faust im Nacken (Bester Film)
20. 1958: Sam Spiegel – Die Brücke am Kwai (Bester Film)
21. 1959: Frederick LoeweGigi (Bester Song)
22. 1961: Ernest GoldExodus (Beste Filmmusik (Drama))
23. 1961: Billy Wilder – The Apartment (Bester Film)
24. 1961: Billy Wilder – The Apartment (Beste Regie)
25. 1961: Billy Wilder – The Apartment (Bestes Originaldrehbuch)
26. 1962: Harry Horner – The Hustler (Bestes Szenenbild (Schwarzweiß))
27. 1962: Maximilian SchellUrteil von Nürnberg (Bester Hauptdarsteller)
28. 1963: Sam Spiegel – Lawrence von Arabien (Bester Film)
29. 1964: Sam Spiegel (Irving G. Thalberg Memorial Award)
30. 1967: Fred Zinnemann – Ein Mann zu jeder Jahreszeit (Beste Regie)
31. 1967: Fred Zinnemann – Ein Mann zu jeder Jahreszeit (Bester Film)
32. 1979: Peter ZinnerThe Deer Hunter (Bester Schnitt)
33. 1988: Billy Wilder (Irving G. Thalberg Memorial Award)
34. 2008: Die Fälscher (Bester fremdsprachiger Film), Regie: Stefan Ruzowitzky
35. 2010: Christoph WaltzInglourious Basterds (Bester Nebendarsteller)
36. 2013: Christoph WaltzDjango Unchained (Bester Nebendarsteller)
37. 2013: Liebe (Bester fremdsprachiger Film), Regie: Michael Haneke

Siehe auch

Literatur

  • Christian Cargnelli, Michael Omasta (Hrsg.): Aufbruch ins Ungewisse.
    • Band 1: Österreichische Filmschaffende in der Emigration vor 1945.
    • Band 2: Lexikon, Tributes, Selbstzeugnisse. Wespennest, Wien 1993, ISBN 3-85458-503-9.
  • Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004; die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004; die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6.

Weblinks

Wiktionary: Oscar – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Academy Awards – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien