Django Unchained

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Film
Deutscher Titel Django Unchained
Originaltitel Django Unchained
Django Unchained logo.JPG
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch, Deutsch
Erscheinungsjahr 2012
Länge 165 Minuten
Altersfreigabe FSK 16[1]
JMK 14[2]
Stab
Regie Quentin Tarantino
Drehbuch Quentin Tarantino
Produktion Reginald Hudlin,
Stacey Sher,
Pilar Savone
Kamera Robert Richardson
Schnitt Fred Raskin
Besetzung
Synchronisation

Django Unchained [ˈd͡ʒæŋɡo ʌnˈt͡ʃeɪ̯nd] ist ein US-amerikanischer Western von Quentin Tarantino aus dem Jahr 2012. In den Vereinigten Staaten lief der Film am 25. Dezember 2012 an, in Deutschland am 17. Januar 2013. Er ist inhaltlich sowie musikalisch sehr stark geprägt durch den Italowestern sowie das Blaxploitationgenre und beinhaltet dementsprechend viele Anspielungen und Hommagen darauf.

Der Film wurde von Reginald Hudlin, Stacy Sher und Pilar Savone für Columbia Pictures produziert und wird in den Vereinigten Staaten von der Weinstein Company vermarktet. Zu den Hauptdarstellern zählen Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio und Samuel L. Jackson. Tarantino (bestes Originaldrehbuch) und Waltz (bester Nebendarsteller) erhielten 2013 für Django Unchained den Oscar.

Handlung

Django ist ein Sklave, der 1858 im Tiefen Süden der Vereinigten Staaten lebt und von seiner Frau Brunhilde getrennt wurde. Dr. King Schultz, ein deutscher Zahnarzt aus Düsseldorf, der seit einiger Zeit als Kopfgeldjäger arbeitet, befreit ihn, um mit seiner Hilfe die drei gesuchten Brittle Brothers aufzuspüren und zu töten. Im Gegenzug verspricht er Django die Freiheit. Die drei Brüder arbeiten unter falschem Namen als Sklavenaufseher auf der Plantage von Big Daddy. Dr. Schultz und Django finden und töten sie. Big Daddy ist darüber sehr verärgert. In der Nacht darauf mobilisiert er weitere Plantagenbesitzer und deren Helfer. Mit Fackeln und Kapuzen ausgerüstet reiten sie zu Dr. Schultz’ Nachtlager, um ihm und Django eine Lektion zu erteilen. Die haben das jedoch erwartet und den Wagen von Dr. Schultz mit Sprengstoff präpariert. Sie bringen diesen aus einer Beobachterstellung mit einem Gewehrschuss zur Explosion und Django erschießt den flüchtenden Big Daddy.

Im weiteren Verlauf ändern sie die Vereinbarung dahingehend, dass Dr. Schultz Django helfen wird, seine Frau zu finden, sofern dieser mit ihm über den Winter auf Kopfgeldjagd geht. Diese verläuft sehr erfolgreich, die beiden töten gemeinsam zahlreiche gesuchte Verbrecher und verdienen damit viel Geld. Nach Ende des Winters erfährt Schultz über ein Register verkaufter Sklaven, dass Brunhilde an Calvin Candie verkauft wurde und auf dessen Plantage Candyland in Chickasaw County, Mississippi arbeitet.

Da der Verkauf einer Sklavin mit dem Wert von etwa 300 US-Dollar für den reichen Candie wenig reizvoll wäre, täuschen Schultz und Django Interesse an einem teureren Sklaven vor, um diesen für private Ringkämpfe auf Leben und Tod einzusetzen. Sie bieten hierfür die übertrieben hohe Summe von 12.000 US-Dollar. Im Zuge der Verhandlungen zeigt Dr. King Schultz auch Kaufinteresse an Brunhilde. Candie gegenüber begründet er das damit, dass sie bei ihrer vorherigen Besitzerin Deutsch gelernt hat. Der schwarze Hausdiener Stephen, die rechte Hand Candies, durchschaut diese Strategie und teilt seinen Verdacht Candie mit. Daraufhin verlangt dieser für Brunhilde 12.000 US-Dollar und droht, sie andernfalls zu erschlagen. Schultz quittiert die Summe und erhält die Kaufurkunden, weigert sich jedoch, Candie abschließend die Hand zu schütteln. Da Candie wieder mit Brunhildes Tod droht, lässt sich Dr. Schultz zum Schein auf den Handschlag ein, erschießt Candie dann aber mit einem im Ärmel verborgenen Deringer. Im folgenden Schusswechsel sterben sowohl Schultz als auch viele von Candies Helfern. Um zu verhindern, dass auch Brunhilde erschossen wird, ergibt sich Django. Auf dem Weg zu einem Steinbruch, in dem er bis zu seinem zeitigen Lebensende schwerste Sklavenarbeit verrichten soll, kann er seine Aufpasser davon überzeugen, dass auf Candyland mit seiner Hilfe ein hohes Kopfgeld einzutreiben sei. Davon geblendet, lassen diese ihn frei und bewaffnen ihn. Django erschießt sie, greift sich ihr Dynamit und ein Pferd und zieht los zu seinem Rachefeldzug.

Er tötet zuerst eine Gruppe von Candies weißen Helfern, die zuvor einen Sklaven von Hunden hatten zerreißen lassen, und zieht dann weiter zur Candyland-Plantage. Als Candies Schwester mit ihrem Gefolge von dessen Beerdigung zurückkehrt, erschießt Django alle Weißen und lässt die Haussklavinnen fliehen; er schießt Stephen in die Knie und lässt ihn verwundet zurück. Mit einer großen Ladung Dynamit sprengt Django das gesamte Herrenhaus und reitet mit seiner Frau in die Nacht davon.

Hintergrund

Genre

Jamie Foxx, Christoph Waltz, Kerry Washington und Samuel L. Jackson bei der Premiere von Django Unchained in Paris im Jahr 2013

Bereits vor Django Unchained hatte Tarantino sich mit dem Genre des Italowestern befasst. Sein erster Kinofilm Reservoir Dogs – Wilde Hunde endete mit einem Stallo alla messicana, einer typischen Szene im Italowestern, die auch zu einem Markenzeichen Tarantinos wurde. Im Soundtrack zu Kill Bill – Volume 2 verwendete er mehrere Titel von Ennio Morricone, der vor allem als Komponist der Filmmusik zu vielen Italowestern bekannt war. 2007 wirkte Tarantino als Schauspieler in einer Nebenrolle an Takashi Miikes Western Sukiyaki Western Django mit. Seine letzte Regiearbeit vor Django Unchained war der Kriegsfilm Inglourious Basterds, dessen Soundtrack ebenfalls zahlreiche Musikstücke aus Western enthält. Auch der Titel der ersten Episode ist eine Referenz an den Italowestern.[3] Tarantino selbst bezeichnete Inglourious Basterds als einen in Frankreich spielenden Spaghettiwestern.[4] 2009 erklärte er, dass sein nächster Film wahrscheinlich ein Gangsterfilm oder ein Western sein würde.[5] 2015 veröffentlichte Tarantino mit The Hateful Eight dann als achten Film tatsächlich seinen nächsten Western.

Den Italowestern vermischt Tarantino in Django Unchained mit dem Blaxploitation-Genre.[6] Auch mit diesem Genre befasste sich Tarantino in der Vergangenheit, insbesondere mit dem Film Jackie Brown von 1997, der als Hommage an die Blaxploitation-Filme der 1970er gilt. Eine Anspielung auf den Blaxploitation-Klassiker Shaft ist der Name von Djangos Frau, Broomhilda von Shaft. Tarantino erklärte, dass es sich bei den Protagonisten von Django Unchained um Vorfahren von John Shaft handle.[7] Dessen Neffen wiederum verkörperte Samuel L. Jackson in der 2000 erschienenen Fortsetzung Shaft – Noch Fragen?

Außerdem enthält Django Unchained Elemente des Actionfilms, des Südstaaten-Epos und des Liebesfilms.[8]

Referenzen

Der Film enthält eine ganze Reihe von Referenzen auf Filme, Bücher oder andere kulturelle Hervorbringungen.[9]

  • Mehrfach wird Bezug genommen auf Sergio Corbuccis Italowestern Django aus dem Jahr 1966, so etwa im Titel des Films, in der Eröffnungsszene (Rückenansicht des Protagonisten, rote Namenseinblendung, Musik von Luis Bacalov) sowie im Motiv der Rache, das die Handlung beider Filme leitet. Der Schauspieler Franco Nero, der in Corbuccis Film die Titelrolle spielte, hat einen Gastauftritt: Django muss ausgerechnet ihm seinen Namen buchstabieren.
  • Auf Corbuccis Schneewestern Leichen pflastern seinen Weg von 1968 spielt Tarantino mit der Kopfgeldjagd in winterlicher Landschaft an sowie mit der zynischen Praxis, „tot oder lebendig“ Gesuchte konsequent zu erschießen, die sowohl Klaus Kinskis Rolle als auch King Schultz und Django an den Tag legen.
  • Dass Candie durch seine Nelke im Knopfloch hindurch ins Herz geschossen wird, zitiert Corbuccis Gefürchtete Zwei von 1969, wo ebendies im Showdown geschieht.
  • Die Szenen auf der Plantage enthalten Referenzen auf Richard Fleischers Sklavendrama Mandingo aus dem Jahr 1974: zum einen die Auspeitschung Djangos, zum anderen der tödliche Schaukampf, zu dem die Sklaven gezwungen werden. Anders als die anderen Grausamkeiten der amerikanischen Sklavenhalter, die Tarantinos Film schildert, hat es Kämpfe in dieser Form aber wohl nicht gegeben.[10]
Richard Ansdell: The Hunted Slaves (1861)
  • Die Sklavenjagd mit Hunden zitiert Richard Ansdells abolitionistisches Gemälde The Hunted Slaves aus dem Jahr 1861. Das abgebildete Paar ähnelt erkennbar Django und Hildi.
  • Candies treuer Haussklave Stephen, der stets die rassistische Perspektive der Weißen einnimmt, wird nach dem Modell des Protagonisten von Harriet Beecher Stowes Roman Onkel Toms Hütte dargestellt. Wie dieser trägt auch Tom einen weißen Haarkranz, weißes Hemd und schwarze Weste. Das Motiv der Flucht eines Liebespaars aus der Sklaverei – George und Elisa bei Beecher-Stowe, Django und Hildi bei Tarantino – haben der Roman und der Film zudem gemeinsam.
  • In Django Unchained erzählt Tarantino zudem eine Variante der Siegfried-Erzählung, jedoch entgegen der Aussage im Film und von Tarantino in Interviews nicht die Geschichte aus dem Nibelungenlied, sondern die Erzählung aus Richard Wagners Oper Siegfried, die sich selbst wiederum auf jüngere nordische Versionen der Brünhildsage stützt.[11] Tarantino vergleicht Siegfried mit Django, der seine Broomhilda sucht und befreit. Dazu muss er den Drachen töten, der im Film von Stephen symbolisiert wird, und das Höllenfeuer durchschreiten, von dem Brunhilde zurückgehalten wird (im Film die Sklavenfesseln und das Sklaventum).[12]
  • Die Figur des Dr. King Schultz wurde auch von den Roman- und Filmfiguren Karl Mays beeinflusst. Tarantino lebte während der Dreharbeiten zu Inglourious Basterds in Berlin. Er lernte dort die Karl-May-Filme der 1960er Jahre kennen und war begeistert von ihnen.[13]
  • Christoph Waltz verkörpert einen „schießfreudigen“ Zahnarzt, wie es bspw. der legendäre US-amerikanische Revolverheld „Doc“ Holliday war.
  • Franco Neros Rollenname Amerigo Veseppi ist vermutlich eine Anspielung auf den italienischen Entdecker Amerigo Vespucci (1451–1512).

Produktion

Dreharbeiten

Die Produktionsvorbereitungen begannen am 1. November 2011.[14] Zur Auswahl stand auch Will Smith für die Rolle Djangos, allerdings wurde letztendlich Jamie Foxx für die Rolle verpflichtet.[15]

Gedreht wurde in Santa Clarita, an der Evergreen Plantation in Louisiana, in Jackson Hole, an der Second Line Stages in New Orleans, auf den Alabama Hills sowie in den kalifornischen Orten Independence und Lone Pine.[16] Die Dreharbeiten begannen am 6. Februar und endeten am 25. Juli 2012.[14] Unter anderem waren Franco Nero, Kevin Costner[17] und Kurt Russell[18] in der näheren Auswahl oder waren für Filmrollen im Gespräch. Allerdings war von den dreien nur Ur-Django Franco Nero in einer kurzen Rolle zu sehen.

Erstmals schnitt Fred Raskin für Tarantino einen Film anstelle der 2010 verstorbenen Sally Menke.

Wegen des Amoklaufs an der Sandy Hook Elementary School sagte die Produktionsfirma die Premiere für Django Unchained ab. Der Film feierte stattdessen eine Erstvorführung in kleinem Kreis.[19]

Marketing

Der erste Filmtrailer erschien im Juli 2012, der zweite im darauffolgenden Oktober.[20]

Musik

Tarantino verwendete für diesen Soundtrack zum ersten Mal nicht nur bereits bestehende Kompositionen, deren Schwerpunkt bei diesem Film auf klassischen Italowestern-Soundtracks liegt, sondern ließ sich einige Stücke extra für den Film komponieren, unter anderem von Ennio Morricone.[21]

Nr. Titel Künstler Originalfilm
01 Django (Main Theme) Luis Bacalov, Rocky Roberts Django
02 The braying Mule Ennio Morricone Ein Fressen für die Geier
03 Rito Finale Ennio Morricone Brutale Stadt
04 Lo chiamavano king Luis Bacalov, Edda Dell’Orso Lo chiamavano King
05 Norme con Ironie Ennio Morricone Brutale Stadt
06 Town of Silence (2. Version) Luis Bacalov Django
07 Gavotte Grace Collins
08 Freedom Anthony Hamilton, Elayna Boynton Originalkomposition für Django Unchained
09 Town of Silence Luis Bacalov Django
10 La corsa (2. Version) Luis Bacalov Django
11 Requiem (Verdi)Dies irae Masamichi Amano, Giuseppe Verdi
12 I Got a Name Jim Croce
13 I giorni dell’ira Riz Ortolani Der Tod ritt dienstags
14 The Big Risk Ennio Morricone Das Wespennest
15 Minacciosamente Lontano Ennio Morricone Die Grausamen
16 100 Black Coffins Rick Ross Originalkomposition für Django Unchained
17 Tracker’s Chant Ted Neeley, Bruce Landon Yauger
18 Nicaragua Jerry Goldsmith Under Fire
19 Sister Sara’s Theme Ennio Morricone Ein Fressen für die Geier
20 Ancora qui Elisa Toffoli, Ennio Morricone Originalkomposition für Django Unchained
21 Blue Dark Waltz Luis Bacalov Django
22 Für Elise Ludwig van Beethoven, Ashley Toman
23 Unchained (The Payback/Untouchable) James Brown, Tupac Shakur
24 Freedom Richie Havens
25 Ain’t No Grave (Black Opium Remix) Johnny Cash
26 Who Did That to You? John Legend Originalkomposition für Django Unchained
27 Too Old to Die Young Brother Dege
28 Un monumento Ennio Morricone Die Grausamen
29 Dopo la Congiura Ennio Morricone Die Grausamen
30 Trinity (titoli) – annibale e i cantori moderni Franco Micalizzi Die rechte und die linke Hand des Teufels (1970)
31 Ode to Django (The D Is Silent) Robert Diggs Originalkomposition für Django Unchained

Rezeption

Kritiken

Die Kritiken zu Django Unchained fielen im deutschen Raum allgemein gemischt aus.

cinefacts.de bemängelt zwar die Länge des Films, lobt jedoch beispielsweise die Besetzung und Atmosphäre. Tarantino liefere „einen stimmigen, erwartungsgemäß schrillen Mix aus rauem Western, Rache-Drama und Sklaverei-Porträt“.[22] epd Film knüpft ebenfalls positiv an die Besetzung an und hebt Leonardo DiCaprio als „schauspielerische Entdeckung des Films“ in seiner Rolle als „kultivierter, arroganter, satanischer und rassistischer Fiesling“ Candie hervor.[23]

filmstars.de bezeichnet den Film zwar als gut, doch sei er kein „Meisterwerk“, da es „zu viel Stückwerk“ gebe. Die Webseite ordnet den Film hier unter anderem als „bisweilen unsortierter, aber spaßiger Western mit reichlich Blut“ ein.[24] Für das Lexikon des internationalen Films stellt sich bei dieser „zitat- und beziehungsreiche[n] Ballade über den Kampf gegen Rassismus“ mit sich abwechselnden, „exaltierte[n] Gewaltspitzen“ und „anspielungsreichen Dialogen“ zum wiederholten Mal die Frage, „ob und wann Gewaltanwendung und Rache legitim“ sein könnten.[25]

Zeit Online erkennt im Szenenaufbau eine „stereotyp anmutende Struktur“, welche immer wieder zu „Distanzierungsschübe[n]“ führe. Die „Marke Tarantino“ verkomme hier „endlich zur Masche“, ein „robust gepanzertes Gemüt“ sei nötig, um den Film als „pures Genrestück“ genießen zu können.[26] Die Süddeutsche Zeitung betrachtet den Film als „eher schwerfällige[s] Hommage“ des Italo-Westerns.[27]

Im internationalen Vergleich wurde der Film als eher positiv bewertet. So erhielt Django Unchained auf dem Filmbewertungsportal Rotten Tomatoes rund 87 % positive Stimmen.[28]

Internationale Zeitungen wie The Guardian gaben dem Film fünf von fünf möglichen Sternen. In seinem Artikel ordnet der Filmkritiker Peter Bradshaw den „brillanten und brutalen Rachewestern“ als einen „kühnen und schrecklich lustigen Comic-Alptraum“ ein. Einmal mehr wird die Besetzung gelobt, aber durch Samuel L. Jackson mit seiner „außergewöhnlichen Darstellung“ als Candies Haushälter Stephen „völlig in den Hintergrund“ gestellt.[29] Der Filmkritiker David Denby endet seine Review in The New Yorker mit dem Urteil, dass Django Unchained „kein schuldiges Vergnügen“, sondern „ein schmutziges Vergnügen“ sei.[30]

Auszeichnungen

Noch vor der Premiere von Django Unchained wurde Quentin Tarantino Ende Oktober 2012 beim Hollywood Film Festival als bester Drehbuchautor geehrt. Nebendarsteller Leonardo DiCaprio gewann Anfang Dezember 2012 den National Board of Review Award. Zudem erhielten Christoph Waltz in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ und Quentin Tarantino in der Kategorie „Bestes Filmdrehbuch“ den Golden Globe Award. Ebenfalls nominiert wurden Nebendarsteller Leonardo DiCaprio, Tarantino in der Kategorie „Beste Regie“ sowie der Film in der Kategorie „Bestes Filmdrama“.

Christoph Waltz erhielt Ende Februar 2013 für seine Rolle des Dr. King Schultz den Oscar als Bester Nebendarsteller,[31] Quentin Tarantino wurde für das Beste Originaldrehbuch ausgezeichnet. Darüber hinaus war Django Unchained als bester Film für den Oscar nominiert.

Weitere Oscar-Nominierungen: Beste Kamera – Robert Richardson und Bester Ton – Wylie Stateman.

Der Film wurde für mehr als 3 Millionen deutsche Kinobesucher mit der Goldenen Leinwand ausgezeichnet.[32]

Besucherzahlen

Im Jahr 2013 wurden bundesweit 4.498.820 Besucher an den deutschen Kinokassen gezählt, womit der Film den vierten Platz der meistbesuchten Filme des Jahres belegte.[33][34]

In Österreich war Django Unchained mit 555.087 Besuchern der erfolgreichste Kinofilm des Jahres 2013.[35]

Synchronisation

Die deutschen Synchronarbeiten fanden bei der Interopa Film statt. Christoph Cierpka schrieb das Dialogbuch und führte die Dialogregie.

Rolle Darsteller Synchronsprecher[36]
Django Jamie Foxx Charles Rettinghaus
Dr. King Schultz Christoph Waltz Christoph Waltz
Calvin Candie Leonardo DiCaprio Gerrit Schmidt-Foß
Stephen Samuel L. Jackson Engelbert von Nordhausen
Broomhilda von Shaft Kerry Washington Sanam Afrashteh
Amerigo Veseppi Franco Nero Rainer Brandt
Randy Jonah Hill Tobias Müller
Big Daddy Don Johnson Reent Reins
Butch Pooch / Ace Speck James Remar Thomas Danneberg
U.S. Marshal Gill Tatum Tom Wopat Ronald Nitschke
Sheriff Bill Sharp Don Stroud Uli Krohm
Leonide Moguy Dennis Christopher Till Hagen
Lara-Lee Candie-Fitzwilly Laura Cayouette Sabine Arnhold
Billy Crash Walton Goggins Patrick Winczewski
Franky Quentin Tarantino Stefan Fredrich
Floyd John Jarratt Peter Groeger
Roy Michael Parks Kaspar Eichel

Weiteres

Im englischen Original wird in einer Szene Deutsch gesprochen. So spricht Dr. Schultz mit Broomhilda Deutsch, um vor Mithörern sicher zu sein.

Franco Nero, Hauptdarsteller im Originalfilm Django aus dem Jahr 1966, hat einen Auftritt im Film. Er spielt einen Sklavenbesitzer, der an einer Bar einen kurzen Dialog mit Django (Jamie Foxx) führt. Auch Tarantino selbst hat einen Kurzauftritt als Aufseher eines Sklaventransports, der den Auftrag hat, Django in das todbringende Bergwerk zu überführen. Im englischen Original spricht er mit einem australischen Akzent.[37] Michael Parks tritt ebenfalls kurz in der Rolle eines Arbeiters auf. Er spielte bereits in einigen anderen Tarantino-Filmen eine kleine Rolle als Texas Ranger Earl McGraw, die sich mit der dargestellten Figur in Django Unchained in einigen Punkten, wie beispielsweise Mimik, Gestik und getragener Kleidung (Cowboyhut), vergleichen lässt. Russ Tamblyn spielt in einer kurzen Rolle Johnny Ketchum, den Helden des Westerns Sohn des Revolverhelden aus dem Jahr 1965. Die Tochter Tamblyns, Amber Tamblyn, tritt diesmal als seine Tochter auf. Der Schauspieler James Remar tritt in einer Doppelrolle auf: Zu Beginn spielt er den Sklavenhändler Ace Speck, später taucht er als Calvin Candies Leibwächter Butch wieder auf.

Es gibt mehrere Anspielungen auf andere Filme Tarantinos. So trägt in Kill Bill – Volume 2 der Grabstein, unter dem die Hauptfigur lebendig begraben wird, den Namen „Paula Schultz“, welcher wiederum eine für Tarantino typische Anspielung auf einen anderen Film der Filmgeschichte, The Wicked Dreams of Paula Schultz (1968) von George Marshall mit Elke Sommer, Bob Crane und Werner Klemperer ist. Außerdem steht auf einem Steckbrief der Name Crazy Craig Koons. Der gleiche Nachname kommt als Captain Koons in Pulp Fiction vor.

In Seth MacFarlanes A Million Ways to Die in the West hat Jamie Foxx als Django einen Cameo-Auftritt.

Im Haus des Calvin Candle befindet sich eine Büste der Nofretete. Der Film spielt im Jahr 1858, die Ausgabe der Büste wurde jedoch erst am 6. Dezember 1912 bei Ausgrabungen in Ägypten gefunden.

Weblinks

Literatur

  • Annerose Menninger: Quentin Tarantinos „Django Unchained“ (2012). Ein historischer Experimentalfilm als Geschichtsvermittler. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. 67, Heft 7/8, 2016, S. 455–470.
  • Joseph Vogel: The Confessions of Quentin Tarantino: Whitewashing Slave Rebellion in Django Unchained. In: The Journal of American Culture. Band 41, Heft 1, 2018, S. 17–27, doi:10.1111/jacc.12837.

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Django Unchained. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Januar 2013 (PDF; Prüf­nummer: 136 628 K).
  2. Alterskennzeichnung für Django Unchained. Jugendmedien­kommission, abgerufen am 13. Mai 2018 (TV-Version).
  3. Peter Zander: Sehen Sie Tarantino unbedingt im Original. In: Berliner Morgenpost, 17. August 2009.
  4. Peter Sciretta: Quentin Tarantino in Preproduction on Inglorious Bastards. In: slashfilm.com, 4. Juni 2008 (englisch).
  5. Terri Schwarz: Quentin Tarantino Wants To Film A ’30s Gangster Movie. In: MTV Movies Blog, 7. Dezember 2012 (englisch).
  6. Tom Charity: Review: 'Django Unchained' is brilliantly acted across the board. In: CNN International, 26. Dezember 2012 (englisch).
  7. Darren Franich: 'Django Unchained' Comic-Con panel: Tarantino talks links to other movies, Don Johnson talks Foghorn Leghorn. In: Entertainment Weekly, 14. Juli 2012 (englisch).
  8. Auch zum Folgenden Annerose Menninger: Quentin Tarantinos „Django Unchained“ (2012). Ein historischer Experimentalfilm als Geschichtsvermittler. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 67, Heft 7/8 (2016), S. 461.
  9. Auch zum Folgenden Annerose Menninger: Quentin Tarantinos „Django Unchained“ (2012). Ein historischer Experimentalfilm als Geschichtsvermittler. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 67, Heft 7/8 (2016), S. 461 ff. und 469.
  10. Michael Zeuske: Sklavenhändler, Negreros und Atlantikkreolen. Eine Weltgeschichte des Sklavenhandels im atlantischen Raum. De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-042672-4, S. 101 (abgerufen über De Gruyter Online).
  11. Interview mit Quentin Tarantino „Ich habe Glück“. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 1. April 2015.
  12. Andreas Borcholte, Thomas Hüetlin: „Das ist das Höllenfeuer“. In: Spiegel Online, 22. Januar 2013 (Interview mit Quentin Tarantino).
  13. Rüdiger Suchsland: »Es macht mir unendliches Vergnügen, mit Christoph Waltz zu arbeiten.« In: artechock.de, 17. Januar 2013 (Interview mit Quentin Tarantino).
  14. a b Box office / business for Django Unchained. Abgerufen am 1. April 2015.
  15. Will Smith Out, Jamie Foxx In for Django Unchained. In: FilmJunk. Abgerufen am 1. April 2015.
  16. Django Unchained (2012) Filming Locations. Abgerufen am 1. April 2015.
  17. Garth Franklin: Kevin Costner Joins Tarantino’s “Unchained” (Memento vom 2. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) In: darkhorizons.com, 18. Juli 2011 (englisch).
  18. Kurt Russell to Replace Kevin Costner in Tarantino’s Django Unchained. In: movieline.com, 30. September 2011 (englisch).
  19. Premiere nach Newton-Massaker abgesagt. In: Rheinische Post, 18. Dezember 2012.
  20. Der zweite Trailer zu „Django Unchained“ ist da. In: MovieJones. Abgerufen am 1. April 2015.
  21. Django Unchained complete soundtrack list with movie references, The Quentin Tarantino Archives, 15. Januar 2013, aufgerufen am 19. Januar 2013
  22. Django Unchained. In: Kino.de. Abgerufen am 17. Juli 2020.
  23. Kritik zu Django Unchained. In: epd Film. Abgerufen am 17. Juli 2020.
  24. Die Filmstarts-Kritik zu Django Unchained. In: Filmstarts. Abgerufen am 17. Juli 2020.
  25. Django Unchained. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 17. Juli 2020.
  26. Django Unchained – Filmkritik. In: Zeit Online. Abgerufen am 17. Juli 2020.
  27. Bis die hippen Tarantino-Sätze kommen. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 17. Juli 2020.
  28. Django Unchained. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 17. Juli 2020 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  29. Peter Bradshaw: Django Unchained – review. In: The Guardian. 18. Januar 2013, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 17. Juli 2020]).
  30. David Denby: “Django Unchained”: Put-On, Revenge, and the Aesthetics of Trash. Abgerufen am 17. Juli 2020 (amerikanisches Englisch).
  31. Marc Pitzke: Servus, Hollywood! In: Spiegel Online, 25. Februar 2013.
  32. Goldene Leinwand – Django Unchained bei filmecho.de, abgerufen am 8. Januar 2013
  33. KINOaktuell: Was ihr wolltet: Münsters Kinojahr 2013, C. Lou Lloyd, Filminfo Nr. 4, 23.–29. Januar 2014, S. 24f
  34. Die erfolgreichsten Filme in Deutschland 2013. In: InsideKino. Abgerufen am 18. August 2019.
  35. „Django Unchained“ erfolgreichster Film in Österreich
  36. Django Unchained. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. März 2017.
  37. Bericht auf vulture.com