Hainklingen
Hainklingen Markt Flachslanden Koordinaten: 49° 25′ 53″ N, 10° 32′ 30″ O
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Höhe: | 430–448 m ü. NHN |
Einwohner: | 40 (1. Jan. 2017)[1] |
Postleitzahl: | 91604 |
Vorwahl: | 09829 |
Hainklingen (umgangssprachlich: Hānglinga[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Flachslanden im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Durch das Dorf fließt der Hainklingenbach, ein linker Zufluss der Bibert. 0,5 km nordwestlich liegt die Plattenhöhe, 0,5 km südöstlich der Bibertgrund. Die Kreisstraße AN 24 führt nach Obernbibert (1,4 km südöstlich) bzw. zur Staatsstraße 2245 (0,3 km nordwestlich), die nach Großhabersdorf (18 km östlich) bzw. nach Oberdachstetten (9 km westlich) führt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Schmalnbühl (0,8 km südwestlich).[3]
Geschichte
1294 wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde, mit der Burggraf Friedrich III. von Nürnberg Besitzungen dem Deutschen Orden zu Virnsberg überließ, als „Hegninklingen“ erstmals namentlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Bei der Schlucht des Hegino, wobei Hegino ein Personenname ist. Im 17. Jahrhundert war der Personenname offensichtlich unbekannt und man meinte den Ortsnamen von Heim ableiten zu können, dementsprechend ist von da an die Form „Haimbklingen“ bezeugt.[2]
Das Kloster Heilsbronn erwarb dort acht Anwesen, von denen drei im Dreißigjährigen Krieg bewohnt blieben.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Hainklingen mit Schmalnbühl eine Realgemeinde. In Hainklingen gab es 8 Anwesen. Das Hochgericht übte das Obervogteiamt Virnsberg des Deutschen Ordens aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Deutschordenskommende Nürnberg inne. Alle Anwesen hatten den Deutschen Orden als Grundherrn (Deutschordenskommende Nürnberg: 2 Höfe, 2 Halbhöfe, 1 Viertelhof, 1 Tropfgut, 1 Hirtenhaus; Deutschordenskommende Virnsberg: 1 Hof).[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hainklingen dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Virnsberg und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Virnsberg zugeordnet.[6] Am 12. Juni 1824 wurde Hainklingen in die neu gebildete Gemeinde Neustetten umgemeindet.[7] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese Gemeinde mit Hainklingen am 1. Januar 1972 in den Markt Flachslanden eingegliedert.[8]
Baudenkmal
- mittelalterliches Steinkreuz aus Blasensandstein an der Bibertbrücke am Weg nach Obernbibert[9]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2011 | 2017 |
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Einwohner | 67 | 57 | 69 | 62 | 60 | 68 | 64 | 80 | 57 | 55 | 38 | 42 | 40 |
Häuser[10] | 10 | 9 | 10 | 14 | 12 | 11 | 11 | 11 | |||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] |
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Flachslanden) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Dionysius (Virnsberg).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Haynklingen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 781 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 91.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 99.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 99 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Heimklingen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 256 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 329 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
- Hainklingen auf der Website flachslanden.de
- Hainklingen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Hainklingen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Hainklingen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b www.flachslanden.de
- ↑ a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 91.
- ↑ Hainklingen im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 329.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 99.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 949.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1003f.
- ↑ Das mittelalterliche Steinkreuz zu Hainklingen
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 35 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 44 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 985, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1091 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1155 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1192 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1029 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 757 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 327 (Digitalisat).