Obernbibert
Obernbibert Gemeinde Rügland Koordinaten: 49° 25′ 31″ N, 10° 33′ 29″ O
| |
---|---|
Höhe: | 414 (409–427) m ü. NHN |
Einwohner: | 36 (Jan. 2014)[1] |
Postleitzahl: | 91622 |
Vorwahl: | 09828 |
Obernbibert (umgangssprachlich: „Eʲbəʳnbīwəʳd“[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rügland im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Im Dorf entspringen zwei namenlose Bäche. Der eine mündet in die unmittelbar nördlich davon fließende Bibert, der andere ist ein linker Zufluss des Buchbächleins, eines rechten Zuflusses der Bibert. 0,5 km südöstlich liegt die Flur Winterranken. Die Kreisstraße AN 24 führt nach Unternbibert (2 km östlich) bzw. nach Hainklingen zur Staatsstraße 2245 (1,7 km nordwestlich).[3]
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1294 als „Obernnbibart“, als der Burggraf von Nürnberg der Deutschordenskommende Virnsberg diesen schenkte.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Obernbibert 11 Anwesen (5 Höfe, 5 Güter, 1 Schmiedgut) und 1 Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht, die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen übte das Obervogteiamt Virnsberg aus.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Obernbibert dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Virnsberg und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Virnsberg zugeordnet.[5] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Obernbibert in die Ruralgemeinde Unternbibert umgemeindet. Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1977 nach Rügland eingemeindet.[6]
Baudenkmal
- Haus Nr. 8: eingeschossiges Wohnstallhaus, Zwerchhaus mit Fachwerkobergeschoss, frühes 19. Jahrhundert; Fachwerkscheune gleichzeitig
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2014 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 64 | 48 | 82 | 77 | 79 | 78 | 80 | 90 | 54 | 45 | 44 | 36 |
Häuser[7] | 12 | 14 | 13 | 13 | 12 | 13 | 10 | 11 | ||||
Quelle | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Bartholomäus (Unternbibert) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Dionysius (Virnsberg).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Oberbiebert. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 156 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Obern Bibert. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 203 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 149.
- Georg Paul Hönn: Ober-Bibert. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 357 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 896.
Weblinks
- Obernbibert auf der Website ruegland.de
- Obernbibert auf der Website bibert.de
- Obernbibert in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Obernbibert in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Obernbibert im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b www.ruegland.de
- ↑ a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 149.
- ↑ Obernbibert im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 896.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1011.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 67 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 46 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 986, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1151, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1092 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1156 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1193 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1031 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 758 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).