Daubersbach
Daubersbach Gemeinde Rügland Koordinaten: 49° 26′ 8″ N, 10° 35′ 30″ O
| |
---|---|
Höhe: | 382–404 m ü. NHN |
Einwohner: | 50 (Jan. 2021)[1] |
Postleitzahl: | 91622 |
Vorwahl: | 09828 |
Daubersbach (umgangssprachlich: Daubəschba[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rügland im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Im Dorf entspringt der Mögelheubach, ein rechter Zufluss der Zenn. Südöstlich des Ortes liegt die Flur Winterleiten, 1 km nordwestlich liegt das Bergholz, 0,75 km südwestlich liegt das Weinskershölzl. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft zur Staatsstraße 2245 (0,5 km südlich) bzw. zu einer anderen Gemeindeverbindungsstraße (1,75 km nordöstlich), die Stöckach (0,6 km nördlich) mit Oberfeldbrecht (1,4 km südöstlich) verbindet.[3]
Geschichte
Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort 1296 im Rothenburger Ächtbuch als „Tauerspach“. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Übername Duher (= der Schieber). Eine Person dieses Namens ist als Gründer dieser Siedlung anzunehmen.[2] Ursprünglich übte die Deutschordenskommende Virnsberg das Herrschaftrecht aus. Es ist ein Kaufbrief aus dem Jahr 1345 erhalten, in dem Rapot von Kulsheim der Kommende Virnsberg den Ort samt Untertanen für 601 Pfund und 71⁄2 Schilling überließ. Während des 30-jährigen Krieges wurde der Ort vollständig zerstört und musste neu aufgebaut werden.[4] 1732 wurde die heutige Form „Daubersbach“ erstmals bezeugt.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Daubersbach 7 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Obervogteiamt Virnsberg aus. Grundherren waren das Obervogteiamt Virnsberg (1 Hof, 1 Dreiviertelhof, 2 Halbhöfe, 1 Gut) und das brandenburg-ansbachischen Vogtamt Jochsberg (2 Güter).[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Daubersbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Buch und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Buch zugeordnet.[6] Am 1. Oktober 1821 wurde Daubersbach mit Fladengreuth und Kräft nach Unternbibert umgemeindet. Am 1. Januar 1977 wurde die Gemeinde Unternbibert im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Rügland eingemeindet.[7]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2014 | 2021 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 69 | 73 | 67 | 72 | 72 | 56 | 50 | 68 | 66 | 40 | 38 | 56 | 50 |
Häuser[8] | 10 | 10 | 12 | 13 | 7 | 11 | 10 | 11 | |||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
Der Ort ist auch nach der Reformation katholisch geblieben. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Trautskirchen) gepfarrt,[5] die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Dionysius (Virnsberg).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Dabersbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 569 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Daffersbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 572 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 63.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 847.
Weblinks
- Daubersbach auf der Website ruegland.de
- Daubersbach auf bibert.de (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
- Daubersbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Daubersbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Daubersbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b www.ruegland.de
- ↑ a b c E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 63.
- ↑ Daubersbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ Daubersbach auf der Website www.bibert.de
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 847.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1011.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 17 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 45 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 986, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1151, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1092 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1156 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1193 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1031 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 758 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).