Wünschendorf (Ahorntal)
Wünschendorf Gemeinde Ahorntal Koordinaten: 49° 49′ 50″ N, 11° 23′ 44″ O
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Höhe: | 381 (380–382) m ü. NHN |
Einwohner: | 4 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95491 |
Vorwahl: | 09202 |
Der Ahorntaler Gemeindeteil Wünschendorf
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Wünschendorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ahorntal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).
Geografie
Die Einöde liegt im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz etwas mehr als einen halben Kilometer westsüdwestlich des Gemeindesitzes Kirchahorn. Unmittelbar nördlich verläuft der Ailsbach, ein Zufluss der Püttlach.[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1255 als „Windischendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Aus dem Ortsnamen kann man schließen, dass es sich um eine Wendensiedlung handelt.[3]
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts lag Wünschendorf in der Dorfmarkung von Kirchahorn, einem Territorium, das der Landeshoheit reichsunmittelbarer Adeliger unterstand.[4] Diese hatten sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert, die für die Landeshoheit maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft übten die Grafen von Schönborn aus.[5][6][7] Die Hochgerichtsbarkeit stand den zum Hochstift Bamberg gehörenden Centamt Waischenfeld zu.[5] Als die reichsritterschaftlichen Territorien in der Fränkischen Schweiz infolge des Reichsdeputationshauptschlusses mediatisiert wurden, wurde auch Wünschendorf unter Bruch der Reichsverfassung am 1. November 1805 vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert. Damit wurde die Einöde ein Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[8][9]
Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern wurde Wünschendorf mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Bestandteil der Ruralgemeinde Kirchahorn. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Wünschendorf zusammen mit der Gemeinde Kirchahorn am 1. Januar 1972 ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Ahorntal.[10]
Verkehr
Eine Stichstraße führt zur 100 Meter nördlich des Ortes verlaufenden Staatsstraße 2185. Vom ÖPNV wird die Einöde nicht bedient, die nächste Bushaltestelle des VGN liegt in Kirchahorn. Die am schnellsten erreichbaren Bahnhöfe befinden sich in Creußen, Schnabelwaid und Pegnitz.
Literatur
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 62.
- Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
- Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 2). R. Oldenburg, München 1961, DNB 457322586, S. 583.
Weblinks
- Wünschendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- Wünschendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 5. Juli 2020.
- Wünschendorf im BayernAtlas, abgerufen am 5. Juli 2020
- Wünschendorf auf historischer Karte, abgerufen am 5. Juli 2020
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 292 (Digitalisat). Abgerufen am 5. Juli 2020
- ↑ Geografische Lage von Wünschendorf im BayernAtlas, abgerufen am 5. Juli 2020
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 62.
- ↑ Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66.
- ↑ a b Johann Kaspar Bundschuh: Kirchahorn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 99 (Digitalisat).
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 697.