101 Dalmatiner (1961)

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Film
Deutscher Titel 101 Dalmatiner
Originaltitel One Hundred and One Dalmatians
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1961
Länge 76 Minuten
Altersfreigabe FSK 0
Stab
Regie Clyde Geronimi
Hamilton Luske
Wolfgang Reitherman
Drehbuch Bill Peet
Produktion Walt Disney
Musik Filmmusik:
George Bruns
Lieder:
Mel Leven
Orchestration:
Franklyn Marks
Schnitt Roy M. Brewer Jr.,
Donald Halliday
Synchronisation

101 Dalmatiner, deutsch ursprünglich unter dem Titel Pongo und Perdita[1] veröffentlicht, ist der 17. abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt Disney Studios und erschien im Jahr 1961. Er basiert auf dem 1956 erschienenen Roman Hundertundein Dalmatiner von Dodie Smith, in dem sie Erinnerungen an ihren verstorbenen Dalmatiner Pongo verarbeitete.

Der Film wurde von Regisseur Wolfgang Reitherman, der auch bei Das Dschungelbuch Regie führte, und Walt Disney für vier Millionen US-Dollar produziert. In Deutschland wurde der Film besonders zu seinen Wiederaufführungen immer wieder umbenannt. 1980 lief der Film zum Beispiel unter dem Namen Pongo und Perdi – Abenteuer einer Hundefamilie in den Kinos.[2] Seit der Videoauswertung 1996 hat sich der Titel 101 Dalmatiner durchgesetzt.

Handlung

Bei den täglichen Spaziergängen mit Herrchen Roger begegnet Dalmatinerrüde Pongo der Dalmatinerdame Perdita und ihrem Frauchen Anita. Durch allerlei Tricks schafft Pongo es, dass sich Roger und Anita ineinander verlieben und er selbst Perdita erobert. Bereits kurze Zeit später bekommen die glücklichen Hundeeltern 15 kleine Welpen. Für die Hundebesitzer Anita und Roger zuerst eine große Freude, bis Anitas alte „Freundin“ Cruella De Vil auftaucht, die von einem Mantel aus Dalmatinerfell träumt und mit Hilfe der beiden vertrottelten Ganoven Jasper und Horace die Welpen entführt.

Mit Unterstützung zuerst der Hunde in der Nachbarschaft und später des ganzen Landes suchen und finden Pongo und Perdita ihre entführten Hundekinder und befreien sie aus der Gewalt von Cruellas Handlangern. Mittlerweile jedoch sind aus den ursprünglich 15 Welpen 99 geworden, da Cruella sie von überall her entführt hat. Natürlich lassen die beherzten Hundeeltern keinen der Welpen zurück, und es beginnt eine abenteuerliche Reise zurück nach Hause. Verfolgt von Cruella und den beiden Ganoven, müssen die Hunde sich allerlei einfallen lassen, bis sie die Entführer loswerden können. Am Ende erreichen Pongo und Perdita mit allen Welpen ihr Zuhause, wo sie von Roger und Anita überglücklich empfangen werden.

Einspielergebnis

Der Film spielte in den Kinos weltweit rund 216 Millionen US-Dollar ein, davon 145 Millionen US-Dollar in den USA.[3]

Synchronisation

Beide Synchronfassungen entstanden bei der Simoton Film in Berlin. Für die zweite Fassung schrieb Heinrich Riethmüller das Dialogbuch und führte die Dialogregie.

Rollenname Englische Synchronstimme Deutsche Synchronstimme (1961) Deutsche Synchronstimme (1980) Tierart[4]
Pongo Rod Taylor Gerd Vespermann Claus Jurichs Dalmatiner
Perdita Cate Bauer Uta Hallant Liane Rudolph Dalmatiner
Cruella De Vil Betty Lou Gerson Gisela Reißmann Beate Hasenau
Roger Ben Wright Ernst Jacobi Eckart Dux
Roger (Gesang) Bill Lee
Anita Lisa Davis Maria Körber Gisela Fritsch
Jasper Badun J. Pat O’Malley Harry Wüstenhagen Jochen Schröder
Horace Badun Frederick Worlock Franz Nicklisch Gerd Duwner
Nanny Martha Wentworth Inge Landgut Brigitte Mira
Pfarrer Luis van Rooten Ewald Wenck Anton Herbert
Danny George Pelling Alexander Welbat Wolfgang Völz Deutsche Dogge
Pip David Frankham Harry Wüstenhagen Wolfgang Ziffer
Towser Tudor Owen Peter Schiff Joachim Cadenbach Bloodhound
Lucy Martha Wentworth Anita Höfer Ingeborg Wellmann Gans
Colonel J. Pat O’Malley Erich Fiedler Arnold Marquis Bobtail
Sergeant Tibs David Frankham Gerd Duwner Wilfried Herbst Hauskatze
Captain Thurl Ravenscroft Jochen Schröder Gerd Holtenau Pferd
Collie Tom Conway Horst Niendorf Langhaarcollie
Labrador Ramsay Hill Joachim Nottke Labrador Retriever
Queenie Martha Wentworth Inge Wolffberg Hausrind
Princess Queenie Leonard Eva-Ingeborg Scholz Hausrind
Duchess Marjorie Bennett Inge Landgut Hausrind
Kuh Sylvia Marriott Erika Rehhahn Hausrind
Die Welpen Barbara Beaird Jörg Conradt Dalmatiner
Die Welpen Mimi Gibson Jeanette Blümel Dalmatiner
Die Welpen Sandra Abbott Oliver Redsch Dalmatiner

Entstehung

In diesem Film wurde zum ersten Mal ein neues Verfahren, die Xerox-Fotokopie, angewendet. Vorher musste jede Zeichnung per Hand mit Tinte zu Papier gebracht werden, was sehr zeitaufwändig war. Mit dem Fotokopiergerät ließ sich nun der skizzenhafte Reiz der Originalzeichnungen direkt auf den Film übertragen, wodurch die Produktion enorm beschleunigt wurde. Gleichzeitig löste das von Ub Iwerks eingeführte Verfahren auch die künstlerische Schwierigkeit, wie sich 101 Dalmatiner auf einem Filmbild unterbringen lassen. Das Xerox-Verfahren bestimmte für die nächsten zwei Jahrzehnte die Optik der Disney-Zeichentrickfilme. Die anfänglich durchaus angebrachte Neuerung führte jedoch zu einer allmählichen Verflachung der Disney-Animationskunst, die erst in den 1980er Jahren gestoppt wurde.

Rezeption

Auszeichnungen

Kritik

„Ein witziger Disney-Zeichentrickfilm voller hübscher Gags, der zeitlos-fröhliche Unterhaltung bietet.“

Adaptionen

2003 entstand eine Fortsetzung namens 101 Dalmatiner Teil 2 – Auf kleinen Pfoten zum großen Star! (101 Dalmatians II: Patch’s London Adventure). 1996 drehte Disney ein Remake als Realfilm, mit echten Hunden und Glenn Close als Cruella De Vil. Eine Fortsetzung namens 102 Dalmatiner folgte 2000. Im Mai 2021 erschien die Realverfilmung Cruella, die als Vorgeschichte zum Animationsfilm und den Realfilmen mit Close die Ursprünge von der Bösewichtin Cruella De Vil behandelt.

Video- und DVD-Veröffentlichungen

  • 101 Dalmatiner, Disney/Warner Home Video 2000
  • 101 Dalmatiner, 2-Disc-Limited-Platinum-Edition, Disney Home Video 2008
  • 101 Dalmatiner, Special Collection, DVD, Walt Disney Studios Home Entertainment, 2012
  • 101 Dalmatiner, Special Collection, Blu-ray, Walt Disney Studios Home Entertainment, 2012

Filmmusik

Literatur

  • Dodie Smith: Hundertundein Dalmatiner. (Originaltitel: The Hundred and One Dalmatians). Süddeutscher Verlag, München 1958.
  • Leonard Maltin: The Disney Films. 3. Auflage, 384 S. Hyperion, New York 1995.
  • Elmar Biebl, Dirk Manthey, Jörg Altendorf et al.: Die Filme von Walt Disney. Die Zauberwelt des Zeichentricks. 2. Auflage, 177 S. Milchstraße, Hamburg 1993.

Einzelnachweise

  1. 101 Dalmatiner bei Duckfilm.de
  2. 101 Dalmatiner. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. März 2017.
  3. 101 Dalmatians (1961) – Box Office Mojo. Abgerufen am 27. August 2019.
  4. https://disney.fandom.com/wiki/Category:101_Dalmatians_characters
  5. Lexikon des internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

Weblinks