Hl. Herz Jesu (Stadtoldendorf)

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Ehemalige Kapelle, links im Hintergrund die Kirche
Kirche, rechts im Hintergrund die ehemalige Kapelle

Die Kirche Heilig Herz Jesu ist die katholische Kirche in Stadtoldendorf, einer Stadt im Landkreis Holzminden in Niedersachsen. Das nach dem Heiligsten Herzen Jesu benannte Gotteshaus ist eine Filialkirche der Pfarrei Maria Königin mit Sitz in Bodenwerder, im Dekanat Weserbergland des Bistums Hildesheim. Die ehemalige Kapelle ist im Denkmalatlas Niedersachsen unter der ID 26805335 als Baudenkmal verzeichnet.

Geschichte

1542 wurden Stadtoldendorf und seine Kirche durch die Reformation protestantisch.[1]

Nachdem sich wieder Katholiken in Stadtoldendorf niedergelassen hatten, wurde 1911 eine katholische Kapelle erbaut, die als Bruchsteinbau im Baustil der Neugotik ausgeführt wurde. Am 8. Oktober 1911 erfolgte ihre Einweihung,[2] sie trug bereits das Patrozinium Hl. Herz Jesu.[3] Der Bau wird dem Architekt Maximilian Jagielski zugeschrieben,[4] nach anderer Quelle wurde die Kapelle nur im von Jagielski favorisierten Baustil errichtet.[5]

1944 bekam die Kapelle einen eigenen Geistlichen, 1949 wurde ein Pfarrhaus erbaut.

Durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 stieg die Zahl der Katholiken in Stadtoldendorf weiter an. Nachdem die Kapelle inzwischen zu klein geworden war, erfolgte 1969 ein teilweise Abriss der Kapelle und die Grundsteinlegung für die heutige Kirche, die 1970 geweiht wurde.

Um 1990 gehörte die Kirchengemeinde Stadtoldendorf zum Dekanat Holzminden, das später mit dem Dekanat Hameln zum Dekanat Hameln-Holzminden zusammengeschlossen wurde. Zur Pfarrgemeinde Stadtoldendorf gehörte damals auch die Kapelle St. Anna in Lenne,[6] die 1997 profaniert wurde.

Seit dem 1. September 2008 gehören zur Pfarrei St. Maria Königin in Bodenwerder auch die Kirchen Hl. Familie in Eschershausen und Hl. Herz Jesu in Stadtoldendorf, deren Pfarrgemeinden zu diesem Zeitpunkt aufgelöst wurden.[7]

Am 1. September 2012 wurden die Dekanate Bückeburg und Hameln-Holzminden, zu dem die Kirche in Stadtoldendorf gehörte, zum heutigen Dekanat Weserbergland vereinigt.[8]

Architektur

Kirche von 1969/70

Die Kirche steht auf dem Grundstück Hagentorstraße 15, zwischen der Hagentorstraße und der Straße Kampworth. Das 1969/70 erbaute Gotteshaus entstand nach Plänen des Architekten Karl August Muth aus Hannover. Ihre Vorgängerkapelle dient heute als Pfarrheim.

Siehe auch

Literatur

  • Willi Stoffers: Bistum Hildesheim heute. Hildesheim 1987, ISBN 3-87065-418-X, S. 142.
  • Maria Kapp: Die katholischen Kirchen in Stadtoldendorf und Bodenweiler: Frau Prof. Dr. Erika Simon, Würzburg, zum 85. Geburtstag am 27. Juni 2012 in Dankbarkeit gewidmet. In: Jahrbuch für den Landkreis Holzminden. 31. Ausgabe 2013 (2012), 93–124.

Weblinks

Commons: Hl. Herz Jesu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. St. Dionys Stadtoldendorf. Ev.-luth. Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder, abgerufen am 23. April 2022.
  2. Chronik von Stadtoldendorf. Kaese, abgerufen am 23. April 2022.
  3. Bischöfliches Generalvikariat Hildesheim (Hrsg.): Katholischer Gottesdienst in der Diözese Hildesheim. Hildesheim 1966, S. 78.
  4. Maria Kapp: Die katholischen Kirchen in Stadtoldendorf und Bodenweiler: Frau Prof. Dr. Erika Simon, Würzburg, zum 85. Geburtstag am 27. Juni 2012 in Dankbarkeit gewidmet. In: Jahrbuch für den Landkreis Holzminden. 31. Ausgabe 2013 (2012), 93–124.
  5. Ulrich Knapp: Das Bistum Hildesheim und seine Kirchen. Éditions du Signe (Hrsg.), Strasbourg 2002, ISBN 2-87718-893-0, S. 41.
  6. St.-Godehards-Werk (Hrsg.): Der Dom 1991. Hildesheim 1990, S. 127.
  7. Bischöfliches Generalvikariat: Urkunde über die Aufhebung der katholischen Pfarrgemeinden Heilig Herz Jesu, Stadtoldendorf, Heilige Familie, Eschershausen, Maria Königin, Bodenwerder und über die Errichtung der katholischen Pfarrgemeinde Maria Königin, Bodenwerder. Kirchlicher Anzeiger Nr. 7/2008, S. 160–162.
  8. Bischöfliches Generalvikariat: Urkunde über die Auflösung des Dekanates Bückeburg und des Dekanates Hameln-Holzminden sowie über die Neuerrichtung des Dekanates Weserbergland. Kirchlicher Anzeiger Nr. 4/2012, S. 92.

Koordinaten: 51° 53′ 0,1″ N, 9° 37′ 51,7″ O