Kärcher (Unternehmen)

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Alfred Kärcher SE & Co. KG

Rechtsform SE & Co. KG
Gründung 2. Januar 1935[1]
Sitz Winnenden, Deutschland
Leitung Hartmut Jenner
Mitarbeiterzahl 14.400 (2021)[2]
Umsatz 3,092 Mrd. EUR (2021)[2]
Branche Reinigungsgeräte
Website www.kaercher.com/de
Kärcher-Hochdruckreiniger

Kärcher ist ein Hersteller von Reinigungsgeräten und -systemen. Das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Winnenden, Baden-Württemberg beschäftigt bei einem Umsatz von 3,092 Mrd. EUR weltweit 14.400 Mitarbeiter (2021) und gilt als Weltmarktführer.[2]

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1935 von Alfred Kärcher (1901–1959) in Stuttgart-Bad Cannstatt gegründet. 1939 folgte der Umzug mit 120 Mitarbeitern nach Winnenden, bis heute hat das Unternehmen dort seinen Hauptsitz.[3]

Zu den ersten wirtschaftlichen Erfolgen zählte ein Salzbadofen, zum energiesparenden Härten und Veredeln von Leichtmetallen. Die Anlage verkaufte sich bis 1945 über 1.200-mal, vor allem in der Luftfahrtindustrie.[4] Bereits im Betrieb seines Vaters entwickelte Alfred Kärcher elektrische Tauchheizkörper und Tiegelöfen zum Erhitzen von Fetten, Ölen und Teer für den industriellen Einsatz. Später entwickelte er zusätzlich benzinbetriebene Heißluftbläser, mit denen Flugzeugmotoren im Winter vorgewärmt wurden, um das Anlassen zu erleichtern.

Mit der Entwicklung des ersten europäischen Heißwasser-Hochdruckreinigers KW 350, später DS 350 im Jahr 1950 wurde der Grundstein für die spätere Entwicklung zum Hersteller von Reinigungstechnik gelegt. Seitdem ist Kärcher maßgeblich an der Entwicklung von Hochdruckreinigern beteiligt und besitzt 640 aktive Patente (Stand 2020[5]). Neben den Hochdruckreinigern bot Kärcher von 1955 bis in die 1970er Jahre vor allem Dampferzeuger für die Industrie und die boomende Bauwirtschaft an.

Im Alter von 58 Jahren verstarb Alfred Kärcher am 17. September 1959 an einem Herzinfarkt.[6] Er hinterließ seine Frau Irene Kärcher und die zwei gemeinsamen Kinder Johannes und Susanne.[6] Irene Kärcher übernahm fortan die Verantwortung für das Unternehmen. Der Umsatz des mittelständischen Unternehmens stieg mit seiner neuen Führung im ersten Jahr um 70 %.[6] 1962 wurde die erste Vertriebsgesellschaft außerhalb Deutschlands in Frankreich gegründet, in einem kleinen Vorort von Paris. Weitere Vertriebsgesellschaften folgten in Österreich, der Schweiz, Italien und in Belgien. Heute ist Kärcher mit 150 Gesellschaften in 78 Ländern präsent.[5][7]

Das Jahr 1974 markiert einen Wandel in der Firmengeschichte. Die Firmenfarbe wechselte von blau nach gelb. Zum anderen wurde der Schwerpunkt aufgrund einer zu starken Diversifikation komplett auf die Hochdruckreiniger gelegt, die nun im unverwechselbaren Kärchergelb gefertigt waren.[8] Seit Ende der 1970er Jahre betreibt Kärcher weltweit Reinigungsprojekte an Kunstwerken und denkmalgeschützten Gebäuden, unter anderem seit 1980 alle zehn Jahre an der Christusstatue in Rio de Janeiro.[9][10]

Durch die stetige Weiterentwicklung verkauften sich die Hochdruckreiniger in den 1980er Jahren immer besser. 1984 erschien mit dem HD 555 der erste Hochdruckreiniger für den privaten Gebrauch.

Am 17. September 2009, dem 50. Todestag von Firmengründer Alfred Kärcher, wurde im einstigen Fabrikgebäude das Kärcher Museum eröffnet. Im Mittelpunkt der Präsentation befinden sich Dokumente zum Leben von Alfred und Irene Kärcher. Darüber hinaus werden unterschiedliche Felder der Reinigungstechnik dargestellt.[11]

Ende 2011 kaufte das Unternehmen das angrenzende Gelände der ehemaligen Ziegelei Pfleiderer in Winnenden. Durch die Erweiterung hat sich die Betriebsfläche fast verdoppelt.[12] Im September 2012 begannen die Bauarbeiten für die Erweiterung mit dem Abbruch der Ziegelei. Im September 2014 wurde ein neues Bürogebäude für 700 Mitarbeiter und ein Veranstaltungsgebäude für bis zu 800 Personen in Betrieb genommen. Seit 2016 ist das neue Kundenzentrum in Betrieb.[13] Der Komplex ist mit einer Brücke über dazwischenliegende Zuggleise mit dem seitherigen Standort verbunden.[14]

Im Jahr 2016 erreichte der Umsatz 2,33 Milliarden Euro[5] (Vorjahr: 2,22 Milliarden Euro).[15] 2017 erreichte Kärcher die Umsatzmarke 2,5 Milliarden Euro.[5]

Produkte

Der Reinigungsgerätehersteller bietet sowohl Produkte für den privaten als auch für den gewerblichen Gebrauch an. Home & Garden-Produkte für den Privatanwender haben die für Kärcher typische gelbe Farbe, Professional-Produkte für das Gewerbe sind in Anthrazit gehalten.

Bekanntheit erlangte das Unternehmen vor allem durch seine Hochdruckreiniger. Zum Produktsortiment zählen jedoch auch zahlreiche Reinigungslösungen für verschiedene Anwendungsgebiete: Hartbodenreiniger, Dampfsauger, Dampfreiniger, Scheuersaugmaschinen, Kehrmaschinen, Saugtechnik in unterschiedlicher Art, Pumpen und Bewässerungssysteme, Wasserreinigungsanlagen sowie Waschanlagen. Zusätzlich zu den Reinigungsgeräten gibt es passende Reinigungs- und Pflegemittel und Zubehör.

Im digitalen Bereich stellt Kärcher eine Service-App und einen digitalen Katalog zur Verfügung.[16][17] Mit [SQ] ONE von SoniQ Services bietet Kärcher eine Software für Gebäudereiniger an, die es ermöglicht, die gesamte Wertschöpfungskette eines Reinigungsunternehmens abzubilden.[18] Seit dem Frühjahr 2022 bietet die Firma auch einen Scheuersaug-Roboter namens Kira B 50 an.[19]

Werke und Standorte

Standorte in Deutschland

Seit dem Umzug Ende der 1930er-Jahre von Bad Cannstatt nach Winnenden im Raum Stuttgart hat Kärcher dort seinen Hauptsitz. Auf den rund 150.000 Quadratmetern ist neben der Hauptverwaltung mit den Zentralbereichen auch die Forschung und Entwicklung aller Produktgruppen untergebracht. Dazu gehört unter anderem eine Teststrecke für die Bodenreinigungsmaschinen, Geräteprüfstände, ein Soundlabor und eine Virtual-Reality-Einrichtung.[20] Zusätzlich befindet sich am Standort das Werk Winnenden, wo Scheuersaugmaschinen gefertigt werden.[21]

1965 wurde das Werk Obersontheim gegründet. Dort werden unter anderem Geräteträger und professionelle Kommunalkehrmaschinen gefertigt. Außerdem hat man sich hier auf die Blechverarbeitung spezialisiert, so dass auch die anderen Werke mit Metallkomponenten beliefert werden können.[22] Aber auch Geräte und Anlagen der Tochterfirma Futuretech werden hier angefertigt. Daneben ist auch die Reinigungsmittelfertigung im nahegelegenen Sulzdorf dem Werk Obersontheim angegliedert. Im Werk Obersontheim werden auch einzelne Bauteile in der Beschichtungsanlage beschichtet.[23]

Dem Standort Obersontheim wird auch das Logistikzentrum Obersontheim zugeschrieben. Von hier aus werden Zubehöre und Ersatzteile in die ganze Welt versendet. Darüber hinaus gehen hier auch alle Aufträge der Kärcher-Auslandsgesellschaften ein. In Spitzenzeiten werden täglich bis zu 14.000 Lieferscheinpositionen bearbeitet und an die 4.500 Pakete versendet.[20] Im Werk Bühlertal, das ebenfalls dem Standort zugeschrieben wird, werden überwiegend Produkte für Konsumenten wie Hochdruckreiniger und Dampfreiniger hergestellt. Das Werk Bühlertal ist mit seinen 17 Produktionslinien eine der größten Produktionsstätten von Kärcher.[20]

Seit 1983 werden in Illingen vor allem Kleinserien und Einzelfertigungen vorgenommen. Zusätzlich werden dort auch Schaltschränke, Kabelbäume und Portalwaschanlagen produziert.[24][25]

Das Service-Center Gissigheim im Main-Tauber-Kreis gibt es seit 1992. Hier werden Endverbraucher-Geräte, aber auch kleinere gewerbliche Produkte aus ganz Zentraleuropa gewartet und repariert. Ein Umzug des Service-Centers in den nahe gelegenen Ortsteil Buch der Gemeinde Ahorn ist für 2022 vorgesehen.[26][27]

Auslandsgesellschaften

Kärcher ist heute mit 150 Auslandsgesellschaften in 78 Ländern vertreten.[5][6][7] 1975 gründete Kärcher seine erste ausländische Produktionsstätte in Brasilien. In den folgenden Jahren entstanden in ganz Europa, den USA, Australien, Südamerika und Japan weitere Vertriebsgesellschaften.[28]

Kärcher Unternehmensverbund

Zu den 150 Tochtergesellschaften von Kärcher gehören Kärcher Industrial Vacuuming als Industriestaubsauger-Hersteller[29] und WOMA als Hersteller von Höchstdruckpumpen.[30] Neben dem zivilen Bereich produziert Kärcher in der 2005 gegründeten Tochterfirma Kärcher Futuretech GmbH in Schwaikheim „Systeme für Friedenskräfte“.[31]

Schon vor deren Gründung war Kärcher im Bereich der Schutz- und Versorgungssysteme tätig. Ebenso wie der italienische Hersteller für Hochdruckpumpen Leuco[32], gehört seit Januar 2014 auch das ebenfalls dort gegründete Unternehmen ISAL zum Unternehmensverbund. Hier werden unter anderem Aufsitzkehrmaschinen sowie Metallteile für die Automobilindustrie produziert.[33] Des Weiteren zählt das österreichische Unternehmen Bösch, bzw. dessen Geschäftsbereich Reinigung seit April 2016 zum Kärcher Unternehmensverbund.[34] Daneben gibt es noch amerikanische Unternehmen wie Castle Rock[35], welches sich auf Teppichreinigung spezialisiert hat, den Reinigungsgerätehersteller Windsor[36] und C-Tech[37], welches ebenfalls Hochdruckreiniger und dazu passendes Zubehör produziert. Anfang 2011 übernahm Kärcher zusätzlich den schwedischen Kommunaltechnikanbieter Belos.[38] Kärcher gründete 2017 mit der Zoi TechCon GmbH eine eigene IT-Beratung.[39]

Ende September 2019 gab Kärcher bekannt, sämtliche Geschäftsanteile der Max Holder GmbH, Reutlingen, einem Hersteller von Kommunalfahrzeugen und Weinbergtraktoren, übernommen zu haben.[40] Seit Januar 2021 firmiert das Unternehmen unter der eigens gegründeten Kärcher Municipal GmbH.[41]

Kärcher New Venture GmbH

Über die Kärcher New Venture GmbH investiert das Unternehmen Venture Kapital in Start-up-Unternehmen. Im Fokus stehen Unternehmen, die eine Lösung im Bereich Produkt, Material oder Dienstleistung anbieten, die es bislang noch nicht gab und aus denen heraus Kärcher sich Potential für die Zukunft verspricht.[42][43] So wurde bislang in Start-ups wie Mitte (Mineralisierung von Leitungswasser)[44], Skyline Robotics (Automatisierte Fensterreinigung)[45] oder Zan Compute (KI-basierte Analyseplattform für das Gebäudemanagement)[46] investiert. Das Team der New Venture GmbH nimmt regelmäßig an Veranstaltungen wie dem new.new Festival in Stuttgart teil.[42]

Kärcher Futuretech

Die Kärcher Futuretech GmbH mit Sitz in Schwaikheim, bei Stuttgart, ist ein Tochterunternehmen der Alfred Kärcher SE & Co. KG. Das Unternehmen beschäftigt 125 Mitarbeiter (Stand 2018).

Kärcher Futuretech entwickelt und produziert Systeme im Bereich Dekontamination, Wasserversorgung, mobile Verpflegung und Feldlager für sowohl militärische als auch zivile Einsätze. Die Systeme kamen beispielsweise 2015 im Senegal[47] und nach dem Erdbeben in Nepal[48] zum Einsatz. Zusätzlich bietet Kärcher Futuretech weltweit Logistikdienstleistungen und Schulungen an. Bei der Entwicklung ihrer Systeme greift Kärcher Futuretech auf die Erfahrung der Muttergesellschaft in der Brenner- und Hochdrucktechnologie zurück.[49] Im April 2020 bekam Kärcher Futuretech einen Zuschlag der Bundeswehr für die Lieferung von bis zu 400 Modularen Feldküchen. Laut dem Vorstandsvorsitzenden ist dies der größte Auftrag in der Geschichte von Kärcher.[50]

Kärcher Industrial Vacuuming GmbH

Die Kärcher Industrial Vacuuming GmbH (bis Ende 2021 Ringler GmbH)[51] mit Sitz in Waldstetten entwickelt und produziert Industrie- und Sicherheitssauger, Entstaubungsanlagen sowie stationäre Absaug- und zentrale Spanförderanlagen für unterschiedliche industrielle Bedarfe. Das Unternehmen wurde 1967 von Bernhard Ringler gegründet und ist seit 2010 Teil der Kärcher-Gruppe.[52] Seit Januar 2020 werden alle Produkte unter dem Markennamen Kärcher in der Farbe Anthrazit angeboten. Als weltweites Kärcher-Kompetenzzentrum für den Produktbereich Industriesauger wird der Standort Waldstetten künftig weiter ausgebaut werden.

WOMA

Die WOMA GmbH ist ein Hersteller von Höchstdruck-Wasserstrahl-Produkten. Das Duisburger Unternehmen wurde 1962 von Wolfgang Maasberg gegründet und ist seit 2011 Teil der Kärcher-Gruppe. Das Produktprogramm umfasst Hochdruckpumpen und -Aggregate sowie Wasserwerkzeuge.[53][54][55] Die Höchstdruck-Wasserstrahltechnologie kommt für den Abtrag von Anstrichen und Beschichtungen, die Instandsetzung von Beton, das Reinigen von Behältern und das präzise Schneiden von Metall zum Einsatz.[56]

Zoi

Die Zoi TechCon GmbH wurde im Juli 2017 gegründet und beschäftigt ungefähr 200 Mitarbeiter in Stuttgart, Berlin, Lissabon, Ho-Chi-Minh-Stadt und weiteren Standorten.[57][58] Zoi konzentriert sich auf die Entwicklung digitaler Lösungen, Cloud Transformation und Daten-Projekte, sowie Elektrotechnik und Design. Ziel ist es, global agierende Mittelstandsunternehmen sowie Großkonzerne bei der Digitalisierung mit neuen Technologien zu unterstützen und bestehende Enterprise-IT und Cloud zu vereinen. Bei Zoi arbeiten Spezialisten aus den Disziplinen IT, Mathematik, Biologie und Physik.[59][60]

Interpool

Die im Jahr 2003 in Berlin gegründete interpool Personal GmbH ist eine international ausgerichtete Personalmanagementberatung. Als Anbieter diagnostischer Dienstleistungen spezialisiert sich interpool auf die Themen Rekrutierung, Entwicklung und Auswahl von Fach- und Führungskräften wie auch Trainees weltweit. Seit dem Jahr 2017 ist die interpool Personal GmbH Teil der Kärcher-Gruppe.[61]

SoniQ Services

2015 gegründet, bietet SoniQ Services seit 2017 mit [SQ] ONE die erste One-Stop-Cloud-Plattform für die Gebäudereinigung. Die Software ermöglicht es Reinigungsunternehmen, Personal, Maschinen, Lieferungen und Kunden innerhalb eines einzigen digitalen Systems zu verwalten. SoniQ Services ist seit 2019 Teil der Kärcher-Gruppe, agiert aber als eigenständiges Unternehmen.[62][63]

Kärcher Municipal

Die Kärcher Municipal GmbH agiert seit 2021 als rechtlich eigenständiger Geschäftsbereich innerhalb der Kärcher-Gruppe am Standort Reutlingen, davor war das Unternehmen bis zum Aufkauf unter den Namen Max Holder aktiv (vormals u. a. Gebrüder Holder GmbH und Holder Maschinenbau GmbH). Bekannt wurde Holder zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Spezialist für die Herstellung von selbsttätigen Pflanzenschutzspritzen und einachsigen Ackerschleppern.

Die Kärcher Municipal GmbH soll Kunden im Bereich der Kommunaltechnik bedienen, unter anderem mit Maschinen zum Reinigen von Straßen, zum Mähen oder auch zum Schneeräumen.[64]

Sponsoring

Kultursponsoring

Seit 1980 hat das Unternehmen über 150 Kultursponsoring-Projekte betrieben.[65] Kärcher unterstützte so bereits Reinigungsarbeiten an der Space Needle in Seattle (2008), den Präsidentenköpfen am Mount Rushmore National Memorial (2005), den Memnonkolossen in Luxor (2003), den Kolonnaden am Petersplatz in Rom (1998), dem Brandenburger Tor in Berlin (1990) oder der Christusstatue in Rio de Janeiro (1980). Im Jahr 2011 wurde die Freilichtbühne Loreley gereinigt.[66] 2016 kamen das Hermannsdenkmal in Detmold und die Brunnen am Stuttgarter Schloßplatz hinzu.[67][68][69] 2018 wurden die Wände des Chors im Ulmer Münster, der Kirche mit dem weltweit höchsten Kirchturm, mit akkubetriebenen Rückensaugern gereinigt.[70] 2020 wurden parallel der Südturm des Berliner Doms[71] und das weltgrößte Bismarck-Denkmal in Hamburg gereinigt.[72] Auch an der Hufeisentreppe von Schloss Fontainebleau in Paris führte Kärcher 2020 Reinigungsarbeiten durch.[73] Zu den jüngsten Projekten gehört die Reinigung des 3.300 Jahre alten ägyptischen Obelisken auf der Place de la Concorde in Paris.[74] Zusammen mit Restauratoren und Denkmalpflegern werden die Monumente vom Schmutz der Jahrzehnte befreit. Je nachdem wie das Projekt gestaltet ist, kann es sein, dass den Reinigungsarbeiten von Kärcher Restaurierungsmaßnahmen folgen.[75]

Natur

2012 gründete Kärcher gemeinsam mit dem Global Nature Fund die Initiative „Sauberes Wasser für die Welt“. Die Zusammenarbeit ermöglicht den Bau von Pflanzenkläranlagen in Entwicklungs- und Schwellenländern.[76] Die Kläranlagen verhindern, dass Abwasser ungefiltert ins Grundwasser gelangt.[76] In Kolumbien in der Region Boyacá wird eine solche Anlage seit 2013 erfolgreich für die 4.000-Einwohner-Stadt San Miguel de Sema eingesetzt. Die Initiative wurde zusätzlich durch den Verkauf von Kärcher Hochdruckreinigern der eco!ogic-Reihe finanziert.[77] Seit 2019 besteht eine Kooperation mit dem Verein One Earth One Ocean, der sich weltweit gegen die Vermüllung von Stränden einsetzt.[78]

Bei Naturkatastrophen engagiert sich Kärcher sowohl national als auch international. Das Unternehmen unterstützt bei den Reinigungsarbeiten, spendet entsprechende Geräte oder auch Wasseraufbereitungsanlagen für sauberes Trinkwasser in Krisengebieten.[79][80][81]

Im Jahr 2020 trat Kärcher der Allianz für Entwicklung und Klima bei, um zertifizierte CO₂-Kompensationsprojekte mit positiver Entwicklungswirkung in Nicht-Industrieländern zu unterstützen.[82][83]

Gesellschaft

Kärcher ist außerdem Partner der Organisation SOS-Kinderdörfer und Mitglied des UN Global Compact Netzwerkes.[84] Seit dem Frühjahr 2011 unterstützt das Unternehmen den SOS-Kinderdorf e.V. sowohl mit Reinigungsgeräten als auch finanziell.[85] Kärcher wurde mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021 ausgezeichnet[86] und ist Mitglied des Klimabündnisses Baden-Württemberg[87].

Sport

Aber auch im Sport unterstützt Kärcher: Von 1994 bis 1997 war Kärcher Trikotsponsor des FC Schalke 04. Bereits seit 2005 besteht mit dem Fußball-Erstligisten VfB Stuttgart eine Sponsoring-Partnerschaft.[88] Auch mit dem SC Freiburg arbeitete Kärcher von 2013 bis 2018 zusammen.[89] Zum Drittligisten SG Sonnenhof-Großaspach ist Kärcher 2015 als Exklusiv-Partner dazugestoßen.[90]

2012 ist Kärcher zum Hauptsponsor des Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart[77] geworden und 2020 verlängerte der Reinigungsspezialist seinen Sponsoren-Vertrag bis 2031.[91] 2017 ist Kärcher dann auch zum Sponsor der Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart geworden[92]. Mit den MHP Riesen Ludwigsburg arbeitete Kärcher von 2017/2018 bis 2019 zusammen.[93]

Der Reinigungsgerätehersteller war 2017–2019 Namensgeber des Halbmarathons, einem der Höhepunkte des Stuttgart-Laufs.[94][95]

Für die Sauberkeit der Fahrzeuge bei der Rallye Dakar sorgt Kärcher seit 2012[96], die ADAC GT Masters begleitet das Unternehmen seit 2012 als Sponsor[97]. In der Formel 3 unterstützte der Reinigungsgerätehersteller seit 2016 den aufstrebenden Fahrer David Beckmann.[98] Mit der FIA World Rallycross Championship 2017 ging Kärcher ebenfalls eine Partnerschaft ein, die bis 2019 lief.[99][100]

Film

  • Die Saubermacher – Kärcher in Winnenden. Dokumentarfilm, Deutschland, 2015, 29:39 Min., Buch und Regie: Cornelia Andelfinger, Produktion: SWR, Reihe: made in Südwest, Erstsendung: 30. September 2015 bei SWR, Inhaltsangabe von ARD, Online-Video verfügbar.
  • Wie Kärcher Hochdruckreiniger beliebt machte. Deutschland, 2017, 11:55 Min., Produktion: Galileo / Pro7, Reihe: Galileo, Erstsendung: 6. Oktober 2017 auf Pro7, Online-Video verfügbar.
  • Deutschlands erfolgreiche Unternehmer: Hartmut Jenner. Deutschland, 2018, 4:32 Min., Produktion: LBBW (Landesbank Baden-Württemberg), publiziert online im Rahmen einer Artikelreihe der LBBW, Online-Video verfügbar.
  • Street-Gang. Kurzfilm und Preisträger der „Großen Klappe“ 2020, Deutschland, 2020, 00:54 Min., Skript/Idee: Lea Baustian und Lennard Liegmann, Produktion: Hans-Georg Throm, CZAR Film Hamburg, Lucas Pfaff, Michel Hoffmanns, Online-Video verfügbar.[101][102]

Weblinks

Commons: Kärcher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unternehmensregister (27. Juli 2010)
  2. a b c Frank Nipkau: Kärcher trotzt Corona: Mehr als drei Milliarden Euro Umsatz. In: Waiblinger Kreiszeitung. 14. Februar 2022, abgerufen am 15. Februar 2022.
  3. Über Kärcher – Starke Argumente für die Marke Kärcher | Kärcher. In: www.kaercher.com. Abgerufen am 6. September 2016.
  4. Alfred Kärcher-Förderstiftung – Alfred Kärcher. In: www.kaercher-stiftung.de. Abgerufen am 6. September 2016.
  5. a b c d e Kärcher Website: Über Kärcher. Abgerufen am 15. Juni 2022.
  6. a b c d Hall Of Fame: Die Kulturschaffende. Abgerufen am 6. September 2016.
  7. a b Weltmarktführer Kärcher stellt auf intelligente Echtzeit-IT aus der DXC Cloud um. Abgerufen am 5. Oktober 2017.
  8. Reinigungsgeräte – Hammerschlagblau, gelb, anthrazit – Konradin Verlag. In: www.beschaffung-aktuell.de. Abgerufen am 6. September 2016.
  9. Kultursponsoring. In: Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH. Abgerufen am 9. März 2016.
  10. Putzen für einen guten Zweck. Blue Competence Alliance Member, archiviert vom Original am 5. Oktober 2017; abgerufen am 5. Oktober 2017.
  11. Reise durch die Reinigungstechnik im Museum auf über 400 m² | Kärcher. Abgerufen am 4. Mai 2020.
  12. Dirk Herrmann: Kärcher in der Heimatregion auf Expansionskurs. In: Stuttgarter Nachrichten, 2. November 2011.
  13. Andreas Horbelt: Kommunikation im Raum: Mit Brancheninseln zum Selberkärchern. In: event-partner.de. 8. Juni 2017, abgerufen am 11. Januar 2019.
  14. Thomas Schwarz: Kärcher zieht in einen komplett neuen Bautenkomplex. In: Stuttgarter Zeitung, 1. September 2014.
  15. Kärcher meldet Rekordjahr. Abgerufen am 5. Oktober 2017 (englisch).
  16. Produktkataloge von Kärcher. Abgerufen am 28. April 2021.
  17. Reinigungsgeräte und Hochdruckreiniger | Kärcher. Abgerufen am 5. Oktober 2017.
  18. Was Software in der industriellen Gebäudereinigung leistet. Abgerufen am 28. April 2021.
  19. KIRA B 50 von Kärcher: Scheuersaugroboter für jeden | Kärcher. Abgerufen am 15. Juni 2022.
  20. a b c Gute Gründe für eine Karriere in unserem Unternehmen. In: kaercher.com. Abgerufen am 5. Oktober 2016.
  21. Kärcher modernisiert Werk Winnenden. B&I, 10. April 2019, abgerufen am 28. April 2021.
  22. Jürgen Stegmaier: 35 Millionen Euro für Obersontheim: Kärcher investiert in seine Bühlertal-Standorte. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 5. Oktober 2016; abgerufen am 5. Oktober 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swp.de
  23. Lisa-Maria Müller: Kärcher: Aus Obersontheim in die Welt. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 5. Oktober 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.swp.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  24. Lothar H. Neff: Kärcher investiert in Illingen: Neue Montagelinie für Autowaschanlagen. In: PZ-news.de (Pforzheimer Zeitung). 21. März 2019, abgerufen am 28. April 2021.
  25. Thomas Rosenberger: Kärcher: Portalwaschanlagen sind Handarbeit. 4. Dezember 2019, abgerufen am 28. April 2021.
  26. Service Center nimmt zentrale Rolle ein - Königheim - Nachrichten und Informationen. Abgerufen am 28. April 2021.
  27. Kärcher investiert in neues Service-Center in Ahorn - rationell reinigen Gebäudedienste. Abgerufen am 28. April 2021.
  28. Berufsstart – Klaus Resch Verlag KG: Standorte – Kärcher. In: www.berufsstart.de. Abgerufen am 5. Oktober 2016.
  29. Vogel Business Media: Kärcher übernimmt Industriesauger-Hersteller Kärcher Industrial Vacuuming GmbH. (vogel.de [abgerufen am 12. Oktober 2016]).
  30. Daniel Kamphaus: Woma in Duisburg ist Spezialist für Hochdruckpumpen. (derwesten.de [abgerufen am 13. Februar 2018]).
  31. Broschüre: Systeme für Friedenskräfte. (Memento des Originals vom 13. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.karcher-futuretech.com In: Kärcher Futuretech GmbH, 13. April 2011, (PDF; 16 S., 1,3 MB).
  32. Nur srl | www.nurwebagency.com: Production of high pressure pumps (made in Italy). In: www.manufacturing-high-pressure-pumps.com. Abgerufen am 12. Oktober 2016.
  33. Kärcher kauft italienischen Hersteller ISAL – rationell reinigen Gebäudedienste. In: www.rationell-reinigen.de. Abgerufen am 12. Oktober 2016.
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  38. n-tv Nachrichtenfernsehen: Kärcher verputzt Schweden-Kehrer: Hochdruck-Schwaben greifen zu. In: n-tv.de. (n-tv.de [abgerufen am 12. Oktober 2016]).
  39. Kärcher gründet IT-Beratung Zoi TechCon – rationell reinigen Gebäudedienste. Abgerufen am 5. Oktober 2017.
  40. Ulrich Schreyer: Kärcher übernimmt Max Holder, Stuttgarter Zeitung vom 20. September 2019, abgerufen am 20. September 2019
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