as-Suyūtī

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Grabmal für as-Suyuti in Kairo, Ägypten

Dschalāl ad-Dīn Abū l-Fadl ʿAbd ar-Rahmān ibn Abī Bakr al-Chudairī as-Suyūtī (arabisch جلال الدين أبو الفضل عبد الرحمن بن أبي بكر الخصيري السيوطي, DMG

Ǧalāl ad-Dīn Abū l-Faḍl ʿAbd ar-Rahmān ibn Abī Bakr al-Ḫuḍairī as-Suyūṭī

; geb. 3. Oktober 1445 in Kairo; gest. 18. Oktober 1505) war einer der produktivsten und vielseitigsten muslimischen Gelehrten in Ägypten während der Mamlukenzeit. Er war zwar dem schafiitischen Madhhab verbunden, doch betrachtete er sich als absoluten Mudschtahid sowie als Mudschaddid des 15. Jahrhunderts. Die von ihm verfassten Schriften betreffen so unterschiedliche Felder wie Tafsīr, Hadith, Fiqh, arabische Sprachlehre, Sufismus, Geschichte und Adab.

Herkunftsfamilie

As-Suyūtī entstammte väterlicherseits einer persischen Familie, die ursprünglich in dem Bagdader Stadtviertel al-Chudairīya ansässig gewesen war, woher auch as-Suyūtīs Nisba al-Chudairī stammt. Neun Generationen zuvor war ein Ahn namens Humām ad-Dīn als Sufi in der Stadt Asyut heimisch geworden, von der die zweite Nisba as-Suyūtī kommt. Nachkommen dieses Humām ad-Dīn betätigten sich in Asyut als Kaufleute und Beamte. As-Suyūtīs Vater Kamāl ad-Dīn war Lehrer des Fiqh an dem von mamlukischen Emir Schaichū (gest. 1357) erbauten Schaichūnīya-Chanqāh in Kairo und Prediger an der Ibn-Tulun-Moschee. Sein Mutter war eine türkische Sklavin.[1]

Leben

Kindheit

As-Suyūtī wurde in der Nacht zum Sonntag, den 1. Radschab 849 (= 3. Oktober 1445), in Kairo geboren.[2] Nach einer Anekdote, die verschiedene Autoren anführen, wurde er zunächst Ibn al-kutub (‚Sohn der Bücher‘) genannt, weil seine Mutter ihn zwischen den Büchern seines Vaters zur Welt gebracht hatte, nachdem dieser sie beauftragt hatte, ein Buch für ihn zu holen. Die Wehen setzen just in dem Augenblick ein, als sie sich in seiner Bibliothek befand.[3] Die Kunya Abū l-Fadl soll der hanbalitische Ober-Qādī ʿIzz ad-Dīn Ahmad ibn Ibrāhīm al-Kinānī dem kleinen as-Suyūtī verliehen haben.[4]

Noch als as-Suyūtī ein kleines Kind war, nahm ihn sein Vater öfter in die Schaichūnīya mit, die direkt gegenüber Schaichū-Moschee war, in der er lehrte. So begleitete er seinen Vater zum Beispiel in ein Lehrkolleg von Zain ad-Dīn Ridwān al-ʿAqabī und bei anderer Gelegenheit in den Unterricht des schafiitischen Rechtsgelehrten Sirādsch ad-Dīn ʿUmar ibn ʿĪsā al-Warwarī. Als er erst drei Jahre war, brachte ihn sein Vater außerdem ein Mal in das Lehrkollegium von Ibn Hadschar al-ʿAsqalānī (gest. 1449). Deswegen listet as-Suyūtī diesen Gelehrten auch unter seinen Lehrern.[5]

Am 9. März 1451, als as-Suyūtī gerade fünfeinhalb Jahre alt war, verstarb sein Vater.[6] Der Knabe war zu dieser Zeit mit der Memorierung des Korans gerade bis zur 66. Sure gekommen. Die Vormundschaft für ihn wurde einer Gruppe von Männern anvertraut, zu denen der hanafitische Gelehrte Kamāl ad-Dīn Ibn al-Humām (gest. 1457) gehörte.[7] Dieser schickte der Mutter as-Suyūtīs jeden Monat einen seiner Studenten vorbei, der ihr Geld für die Fürsorge des Jungen überbrachte. Dieses Geld, so beteuert es as-Suyūtī in einer seiner Schriften, stammte nicht von Ibn al-Humām selbst, sondern von seinem Vater, der es ihm anvertraut hatte. Nach Ibn al-Humāms Tod kam as-Suyūtī unter die Obhut von dessen Schüler Ibn Musaifah, und nach dessen Tod im November 1458 übernahm der Gelehrte Dschalāl ad-Dīn al-Mahallī (gest. 1459), der an der Schaichūnīya lehrte, seine Betreuung.[8]

Ausbildung

Noch bevor as-Suyūtī acht Jahre alt war, schloss er die Memorierung des Korans ab. Danach lernte er die Hadith-Sammlung ʿUmdat al-aḥkām von ʿAbd al-Ghanī al-Maqdisī (gest. 1203), die beiden schafiitischen Rechtsbücher Minhāǧ aṭ-ṭālibīn von an-Nawawī (gest. 1277) und Minhāǧ al-wuṣūl von al-Baidāwī (gest. 1290), sowie die Alfīya von Ibn Mālik (gest. 1274) auswendig. Ende 1459 wurde er über die ersten drei Werke geprüft und erhielt eine Idschāza.[9] Für ein Jahr lang besuchte er außerdem an zwei Tagen der Woche den Unterricht seines Betreuers Dschalāl ad-Dīn al-Mahallī.[8]

Das Innere der Schaichūnīya-Moschee um 1907

Ende 1459 begann as-Suyūtī mit wissenschaftlichen Studien.[10] Zu seinen wichtigsten Lehrern gehörten der Imam der Schaichūnīya Schams ad-Dīn Muhammad ibn Mūsā as-Sīrāmī und der Bibliothekar der Schaichūnīya Schams ad-Dīn al-Marzubānī, die beide Hanafiten waren, und Schihāb ad-Dīn asch-Schārimsāhī. Bei as-Sīrāmī las er den größten Teil des Ṣaḥīh von Muslim ibn al-Haddschādsch, aš-Šifāʾ fī taʿrīf ḥuqūq al-Muṣṭafā von al-Qādī ʿIyād und die Alfīya von Ibn Mālik, die er bereits für seine Prüfung memoriert hatte. Anfang 1461 stellte as-Sīrāmī seinem Schüler eine Idschāza aus, in der er bestätigte, dass as-Suyūtī bei ihm die Alfīya und andere mittelgroße Werke zur arabischen Grammatik gelesen hatte, und as-Suyūtī die Erlaubnis zum Unterricht erteilte. Bei al-Marzubānī studierte as-Suyūtī unter anderem die Einführung zur arabischen Version der Isagoge des Porphyrios mit dem Kommentar von Hasan al-Kātī und einen Teil von Sibawaihs Kitāb. Bei asch-Schārimsāhī, der zu dieser Zeit schon sehr bejahrt war, erhielt er Unterricht in islamischer Erbanteilslehre (farāʾiḍ) und Arithmetik (ḥisāb).[11]

Im Juli 1461 begann as-Suyūtī den Unterricht im schafiitischen Fiqh bei dem Ober-Qādī ʿAlam ad-Dīn Sālih al-Bulqīnī zu besuchen. Weitere Lehrer waren:

  • Scharaf ad-Dīn al-Munāwī, der ihn in schafiitischem Recht und Koranexegese unterrichtete,
  • Saif ad-Dīn Muhammad Ibn Qutlubughā, bei dem er den Kaššāf von az-Zamachscharī, arabische Grammatik, Rhetorik und Dogmatik studierte,
  • Muhyī d-Dīn al-Kāfiyadschī, bei dem er den Talwīḥ von at-Taftāzānī, den Korankommentar von al-Baidāwī und weitere Bücher zu Koranexegese, Hadith, arabische Sprache und Rhetorik studierte, und
  • Taqī ad-Dīn asch-Schumunnī, bei dem er von 1463 bis 1468 Bücher zu Hadith, arabischer Sprache und Rhetorik studierte.[12]
  • der hanbalitische Ober-Qādī ʿIzz ad-Dīn Ahmad ibn Ibrāhīm al-Kinānī (gest. 1471), bei dem er unter anderem einen Ausschnitt aus Tādsch ad-Dīn as-Subkīs Ǧamʿ al-ǧawāmiʿ las.[13]

As-Suyūtīs Schüler ad-Dāwūdī (gest. 1539) bietet in seiner Biographie seines Lehrers eine alphabetisch geordnete Liste von 51 Scheichen, bei denen dieser gehört hat, bzw. die ihm eine Idschāza erteilt haben.[14]

Reisen und Lehrtätigkeit

Im Dezember 1464 reiste as-Suyūtī in den Hedschas, um die Wallfahrt zu vollziehen. In Mekka traf er eine Anzahl von Gelehrten, darunter den malikitischen Qādī und Grammatiker Muhyī d-Dīn ʿAbd al-Qādir und den Hadith-Gelehrten und Geschichtsschreiber Nadschm ad-Dīn ʿUmar Ibn Fahd, der ein Schüler seines Vaters gewesen war. Im August 1465 kehrte er nach Ägypten zurück. Wie er in seiner Autobiographie berichtet, reiste er im Februar 1466 für einen Monat nach Damiette und Alexandria, um dort andere Gelehrte zu treffen, Hadithe zu übermitteln und Werke zu unterrichten, die er abgefasst hatte. Nach Schams ad-Dīn as-Sachāwī ist as-Suyūtī auch nach al-Fayyūm und nach al-Mahalla gereist. Über seine Reise in den Fayyūm verfasste er eine eigene Schrift, die sich aber nicht erhalten hat.[15]

Anfang 1467 begann as-Suyūtī, in der Ibn-Tulun-Moschee, wo sein Vater gepredigt hatte und er ein Zimmer hatte, Hadith zu diktieren.[16] 1472 wurde er dann zum Professor für Hadith an der Schaichūnīya ernannt.[17] 1470 erhielt er außerdem den Posten als Scheich der Sufis an dem Mausoleum von Barqūq an-Nāsirī, dem früheren Statthalter Syriens, das sich am Qarāfa-Tor befand.[18]

Formulierung seines Anspruchs auf Idschtihād

Wahrscheinlich in den 1470er Jahren verfasste as-Suyūtī sein Werk über die Geschichte Ägyptens mit dem Titel Ḥusn al-muḥāḍara fī aḫbār Miṣr wa-l-Qāhira. In dieses Werk nahm er auch einen Abschnitt auf, der mit Ḏikr man kān bi-Miṣr min al-aʾimma al-muǧtahidīn („Erwähnung der Mudschtahid-Imame, die es in Ägypten gab“) überschrieben war. Diesen Abschnitt ließ er mit einem längeren autobiographischen Abriss enden. Damit brachte er klar zum Ausdruck, dass er sich als Mudschtahid betrachtete. In diesem Abriss er auch die Behauptung auf, in sieben Wissenschaften tiefgehendes Wissen (tabaḥḥur) zu besitzen, nämlich in Koranexegese (tafsīr), Hadith, Fiqh, Syntax und in den drei rhetorischen Wissenschaften maʿānī, bayān und badīʿ. In all diesen Wissenschaften mit Ausnahme des Fiqh, so erklärte er, habe er auch seine früheren Lehrer wissensmäßig übertroffen, ganz zu schweigen von anderen Gelehrten. Was seine Kenntnisse in anderen Wissenschaften anlangt, so nennt as-Suyūtī in absteigender Folge Usūl al-fiqh, Dschadal und Morphologie (taṣrīf), dann die Lehre von den Pflichterbteilen (farāʾiḍ), Stilkunst (inšāʾ) und Briefstellerei (tarassul), schließlich die Kenntnis der Lesarten des Korans und die Medizin. Bezüglich der Arithmetik (ḥisāb) gestand er ein, dass sie ihm am schwersten fiel und mental am fernsten lag. Wenn er sich mit einem damit zusammenhängenden Problem befasse, so schrieb er, habe er das Gefühl, als würde er versuchen, einen Berg zu versetzen. Umgekehrt meinte er aber, dass alle „Werkzeuge des Idschtihād“ bei ihm zur Vollkommenheit gelangt seien und er die Fähigkeit habe, zu jedem erdenklichen Problem ein Werk abzufassen, das die verschiedenen Lehrmeinungen, Argumente und den Dissens der Lehrrichtungen zusammenfasse.[19] As-Suyūtī nahm für sich in Anspruch, 200.000 Hadithe zu kennen, und meinte, damit alle Hadithe zu kennen, die es überhaupt auf der Welt gibt.[14]

Auseinandersetzungen mit anderen Gelehrten

Im Frühjahr 1484 hatte as-Suyūtī einen heftigen Disput mit dem schafiitischen Gelehrten Schams ad-Dīn Muhammad ibn ʿAbd al-Munʿim al-Dschaudscharī. Der Disput begann damit, dass ein Mann as-Suyūtī fragte, ob im Jenseits Frauen ebenfalls freitags Gott sehen können, oder ob diese Ehre Männern vorbehalten sei. As-Suyūtī antwortete auf diese Frage mit einer Schrift, in der er unterschiedliche Lehrmeinungen zu der Frage erwähnte und für diejenige Partei ergriff, die besagt, dass Frauen Gott im Jenseits nur an den Festtagen sehen können. Al-Dschaudscharī, der dies mitbekam, lieh sich die Schrift von as-Suyūtī aus, griff das Werk anschließend in einer sehr ausfälligen Weise an und erörterte in einer öffentlichen Vorlesung darüber die Fehler, die er darin meinte finden zu können. As-Suyūtī antwortete darauf mit seiner Schrift al-Lafẓ al-ǧauharī fī radd ḫubāṭ al-Ǧauǧarī („Die juwelenbesetzte Aussprache zur Widerlegung von al-Dschaudscharīs Wahnsinn“), in der er nicht nur die Position, die er in seiner ersten Schrift vertreten hatte, verteidigte, sondern auch al-Dschaudscharī vorwarf, in seinen Fatwas häufig Fehler zu machen, und selbst für sich in Anspruch nahm, ein absoluter Mudschtahid zu sein. Es kam daraufhin zu einem heftigen Konflikt, an dem mehrere Gelehrte beteiligt waren, und der nur durch den Geheimsekretär (kātib as-sirr) des Sultans Ibn Muzhir geschlichtet werden konnte. Al-Dschaudscharī verstarb wenige Monate später.[20]

Auch zwischen as-Suyūtī und Schams ad-Dīn as-Sachāwī (gest. 1497) bestand Zwietracht (munāfara).[21] As-Sachāwī wurde auch zu einem der schärfsten Kritiker as-Suyūtīs. In seiner Biographiensammlung aḍ-Ḍauʾ al-lāmiʿ fī aʿyān al-qarn at-tāsiʿ zu den Gelehrten des 9. Jahrhunderts der Hidschra (= 15. Jahrhundert christl. Zeintrechnung) widmete er as-Suyūtī einen Eintrag und machte ihm dort vor allem den Vorwurf des Plagiats. So beschuldigt er ihn, dass er ihm zur Zeit, als er noch sein Schüler gewesen war, eine große Anzahl von Werken gestohlen habe, darunter al-Ḫiṣāl al-mūǧiba li-ẓ-ẓilāl, al-Asmāʾ an-nabawīya und aṣ-ṣalāt ʿalā n-nabī. Auch bei seinem ersten Werk über das Verbot der Logik, das ein Auszug aus einem Werk von Ibn Taimīya sei, habe as-Suyūtī seine Hilfe in Anspruch genommen.[22] As-Sachāwī führte des Weiteren eine Liste von elf Werken auf, die as-Suyūtī seiner Meinung nach von seinem Lehrer Ibn Hadschar al-ʿAsqalānī gestohlen und entstellt hatte.[23] Außerdem behauptete er, dass as-Suyūtī aus der Mahmūdīya und anderen Bibliotheken alte Bücher entliehen habe, mit denen seine Zeitgenossen nicht vertraut waren, um den Text ein wenig zu modifizieren und umzustellen und hernach als eigene Werke auszugeben.[22]

As-Sachāwī ging in seinem Eintrag auch auf as-Suyūtīs Aussagen in Ḥusn al-muḥāḍara ein. So äußerte er, dass as-Suyūtīs Eingeständnis, dass ihm Arithmetik schwerfalle, der klarste Beweis für seine Dummheit (balāda) sei, weil Arithmetik, wie die Meister des Faches sagten, ein „Fach der Intelligenz“ (fann aḏ-ḏakāʾ) sei.[24] As-Sachāwī brachte auch seine Entrüstung darüber zum Ausdruck, dass as-Suyūtī ein Werk über Lesarten des Korans geschrieben hatte, obwohl er niemals einen Lehrer in diesem Fach gehabt hatte. Er stellte außerdem die Vermutung an, dass die Vielzahl von as-Suyūtīs Missverständnissen daher rühre, dass er sich nicht unter die Gelehrten mische bei ihren Vorträgen und nicht mit ihnen am Abend und bei ihren Hochzeitsfeiern zusammensitze, sondern sein Wissen nur aus Schreibheften und Büchern beziehe.[23] Die Anmaßungen as-Suyūtīs in seinem Pamphlet gegen al-Dschaudscharī interpretierte as-Sachāwī als einen weiteren Beleg für seine Dummheit (ḥumq), ja sogar Besessenheit (ǧann). Seine Invektive schloss er mit der Aussage ab, er habe as-Suyūtī immer schon für seinen Größenwahn (hawas) und seine Überheblichkeit (taraffuʿ) gekannt. Letztere habe sich sogar gegen seine Mutter gewendet, mit dem Ergebnis, dass diese sich häufig über ihn beschwert habe.[25] As-Suyūtī wehrte sich gegen die Anschuldigungen as-Sachāwīs mit einer Gegenschrift, die er al-Kāwī fī tārīḫ as-Saḫāwī („Das Ätzende zur Geschichte as-Sachāwīs“)[26] oder al-Kāwī fī radd ʿalā s-Saḫāwī[27] („Das Ätzende zur Widerlegung as-Sachāwīs“) nannte.

Rückzug aus dem öffentlichen Leben

Die Nilinsel ar-Rauda, auf der as-Suyūtī die letzten Jahre seines Lebens verbrachte

1486 erhielt as-Suyūtī durch die Hilfe des abbasidischen Kalifen al-Mutawakkil den Posten des Scheichs der Baibarsīya-Madrasa.[28] Danach zog er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, wobei er dies damit begründete, dass er seine Lehrtätigkeit und Aktivität als Mufti aufgeben wolle, um sich ganz Gott zu widmen. Nach as-Sachāwī hielt er diese Selbstverpflichtung (iltizām) allerdings nicht lange durch, sondern nahm seine Aktivität als Mufti bald wieder auf, wobei er dies mit einem Traum begründete, in dem der Prophet Mohammed ihn für diese Selbstverpflichtung getadelt hatte.[25]

Am 2. Februar 1501 revoltierten as-Suyūtīs Studenten gegen ihn wegen schlechter Verwaltung von Stiftungsgeldern, und am 16. Februar erreichten sie seine Absetzung.[1] Nun zog er sich vollständig als Privatmann auf die Nilinsel ar-Rauda zurück.[29]

Über seinen dortigen Aufenthalt schreibt Ibn al-ʿImād:

„Emire und Wohlhabende besuchten ihn und boten ihm wertvolle Geschenke an, doch er lehnte ab. Al-Ghūrī schenkte ihm einen verschnittenen Sklaven und 1000 Dinar. Er gab das Geld zurück, nahm den Sklaven, ließ ihn frei und machte ihn zu einem Diener im Prophetengemach (sc. in Medina). Und zu dem Gesandten des Sultans sagte er: ‚Komm niemals wieder mit einem Geschenk zu uns, denn Gott hat uns so etwas entbehrlich gemacht.‘ Der Sultan bestellte ihn mehrfach ein, doch erschien er nicht bei ihm.“

Ibn al-ʿImād: Šaḏarāt aḏ-ḏahab fī aḫbār man ḏahab[14]

Auch als sein Nachfolger im Amt, Laischīn ibn Ballān al-Bilbaisī, im Juni 1503 starb, ließ er sich nicht dazu bewegen, das Professorenamt an der Baibarsīya wieder zu übernehmen.[29]

Tod und Begräbnis

As-Suyūtī starb am Freitag, den 19. Dschumādā II 911 (= 18. Oktober 1505), vor Tagesanbruch in seinem Haus auf der Insel ar-Rauda mit 61 Jahren, nachdem er sich eine Woche zuvor eine starke Schwellung am linken Arm zugezogen hatte, die möglicherweise ein Abszess war. Das Totengebet für ihn wurde in der al-Abārīqī-Moschee auf ar-Rauda nach dem Freitagsgebet gesprochen. Er wurde im Qūsūn-Hof in der Nähe des Qarāfa-Tors im Grab seines Vaters beigesetzt.[30] Am 18. Radschab 911 (= 15. Dezember 1505) wurde für ihn in der Umayyaden-Moschee in Damaskus eine ġāʾiba, also ein Totengebet in Abwesenheit, gehalten.[31]

Werke

As-Suyūtī schrieb im Laufe seines Lebens eine immense Anzahl von Werken. 283 davon listete er selbst in seiner Schrift Ḥusn al-Muḥāḍara auf. Sein Schüler ad-Dāwūdī führt in seiner Suyūtī-Biographie eine Liste mit über 500 Werken auf. Allerdings sind unter seinen Werken auch viele kurze Abhandlungen. Manche sind sogar nur ein Blatt lang.[32] Ad-Dāwūdī berichtet, dass as-Suyūtī manchmal täglich bis zu drei Heften voll schrieb und daneben noch Hadith diktierte und Antworten zu sich widersprechenden Hadithen gab.[14] Auch Schams ad-Dīn as-Sachāwī vermerkt, dass er „schnell im Schreiben“ (sarīʿ al-kitāba) war.[25]

Nach Nadschm ad-Dīn al-Ghazzī wurden die meisten von as-Suyūtīs Werken noch zu seinen Lebzeiten im Hedschas, in Syrien, in den osmanischen Gebieten, im Maghreb, bei den Tukulor in Westafrika, in Indien und im Jemen berühmt.[13] Thematisch weist as-Suyūtīs Textproduktion, die schon im Alter von 17 Jahren begann, eine außerordentliche Vielseitigkeit auf.[29]

Verehrung

Die Zāwiya von Scheich ʿAbdallāh al-Dschuyūschī auf dem Muqattam

Schon bald nach seinem Tod wurde as-Suyūtī als Gottesfreund verehrt, und es wurden ihm Wunder (karāmāt) nachgesagt.[33] So berichtete sein Schüler ʿAbd al-Qādir asch-Schādhilī von ihm, dass er mehr als 70 Mal den Propheten Mohammed im Wachzustand gesehen habe und dass dieser ihm vorhergesagt habe, dass er ohne vorherige Bestrafung direkt ins Paradies eingehen werde.[34] Asch-Schādhilī schrieb as-Suyūtī auch die Fähigkeit zu, große Entfernungen in wenigen Schritten zurücklegen zu können. So erzählte er, dass er eines Nachmittags mit einem seiner Anhänger in wenigen Augenblicken von der Zāwiya des Scheich ʿAbdallāh al-Dschuyūschī auf dem Muqattam nach Mekka gereist sei, um dort mit ihm den Tawāf um die Kaaba zu vollziehen und auf die gleiche Weise mit ihm am Abend nach Kairo zurückzukehren.[35] Asch-Schādhilī meint auch, dass as-Suyūtī die osmanische Eroberung Ägyptens vorausgesagt habe, weil ein Schüler ihn hatte sagen hören, dass die Zerstörung Ägypten im Jahre 923 der Hidschra (= 1517 n. Chr.) beginnen würde.[36]

Nadschm ad-Dīn al-Ghazzī (gest. 1651) war der Auffassung, dass as-Suyūtī hinsichtlich der Schnelligkeit des Schreibens und der Abfassung von Werken eines der großen Zeichen Gottes (āya kubrā min āyāt Allāh) gewesen sei.[13] Wenn er keine Huldwunder gehabt hätte außer der Vielzahl und Exaktheit seiner Werke, hätte dies, so meint al-Ghazzī, für denjenigen, der an die Prädestination glaubt, als Beleg gereicht.[37]

Asch-Schaukānī (gest. 1834) verteidigte später as-Suyūtī gegen as-Sachāwīs Darstellung in aḍ-Ḍauʾ al-lāmiʿ. Er warf as-Sachāwī vor, eine „ungerechte Lebensbeschreibung“ (tarǧama muẓlima) von as-Suyūtī erstellt zu haben, deren Großteil hässliche Verleumdung (ṯalb faẓīʿ), widerwärtige Schmähung (sabb šanīʿ), Herabsetzung (intiqāṣ) und „Geringschätzung seiner guten Eigenschaften“ (ġamṭ li-manāqibihī) sei.[38] Dem gerecht Urteilenden entgehe nicht, was in diesem Bericht an Voreingenommenheit (taḥāmul) gegenüber diesem Imam (gemeint ist as-Suyūtī) stecke.[39] Man müsse sich hier an den Grundsatz der Gelehrten halten, die sich mit dem „Unglaubwürdig- und Glaubwürdig-Erklären“ (ǧarḥ wa-t-taʿdīl) der Tradenten befassen. Sie lehrten nämlich, dass man die Aussagen von Zeitgenossen übereinander nicht akzeptieren dürfe, wenn zwischen ihnen nur geringste Rivalität erkennbar sei. Dieser Grundsatz müsse erst recht für as-Suyūtī und as-Sachāwī gelten, weil bei ihnen die Rivalität so weit gegangen sei, dass sie gegeneinander Schriften verfassten. As-Sachāwī sei zwar ein Imam, dessen man sich nicht entledigen könne, wer aber sein Buch kenne, wisse, dass er gegenüber vielen seiner großen Zeitgenossen voreingenommen gewesen sei.[40] Was die von as-Sachāwī thematisierte Herabsetzung as-Suyūtīs durch andere Gelehrte angehe, so sei diese durch seinen Anspruch auf Idschtihād verursacht gewesen. Die Menschen verhielten sich häufig so gegenüber denjenigen, die diesen Rang erreicht haben, wie man an der Biographie Ibn Taimīyas ersehen könne.[41]

Literatur

Arabische Quellen
  • as-Suyūṭī: Ḥusn al-muḥāḍara fī aḫbār Miṣr wa-l-Qāhira. Ed. Muḥammad Faḍl Ibrāhīm. Dār Iḥyāʾ al-kutub al-ʿArabīya, Kairo, 1967. Bd. I, S. 335–344. Digitalisat (autobiographischer Abschnitt)
  • Šams ad-Dīn as-Saḫāwī (gest. 1497): aḍ-Ḍauʾ al-lāmiʿ fī aʿyān al-qarn at-tāsiʿ. Maktabat al-Qudsī, Kairo, 1935. Bd. IV, S. 65–70. Digitalisat eines Reprints – Lateinische Übersetzung in A. Meursinges Edition von as-Suyūṭīs Ṭabaqāt al-mufassirīn. Leiden 1839, S. 27–44. Digitalisat
  • as-Suyūṭī: Kitāb at-Taḥaddūṯ bi-niʿmat Allāh. Ed. E. M. Sartain. Cambridge 1975. Digitalisat (Autobiographie)
  • ʿAbd al-Qādir ibn Muḥammad aš-Šāḏilī (gest. 1528): Bahǧat al-ʿābidīn bi-tarǧamat Ǧalāl ad-Dīn. Ed. ʿAbdallāh Nabhān. Damaskus 1998.
  • Šams ad-Dīn Muḥammad ad-Dāwūdī (gest. 1539): Tarǧamat al-ʿallāma as-Suyūṭī. Ms. Berlin Wetzstein I 20 (= Ahlwardt Nr. 10134). Digitalisat
  • Muḥyī d-Dīn ʿAbd al-Qādir ibn Šaiḫ al-ʿAidarūs (gest. 1628): an-Nūr as-sāfir ʿan aḫbār al-qarn al-ʿāšir. Dār Ṣādir, Beirut, 2001. S. 90–94. Digitalisat
  • Naǧm ad-Dīn al-Ġazzī (gest. 1651): al-Kawākib as-sāʾira bi-aʿyān al-miʾa al-ʿāšira. 3 Bde. Dār al-Kutub al-ʿilmīya, Beirut, 1997. Bd. I, S. 227–232. Digitalisat
  • Ibn al-ʿImād (gest. 1679): Šaḏarāt aḏ-ḏahab fī aḫbār man ḏahab. Ed. ʿAbd al-Qādir al-Arnāʾūṭ, Maḥmūd al-Arnāʾūṭ. Dār Ibn Kaṯīr, Damaskus, 1993. Bd. X, S. 74–79. Digitalisat
  • aš-Šaukānī (gest. 1834): al-Badr aṭ-ṭāliʿ bi-maḥāsin man baʿd al-qarn as-sābiʿ. Dār al-kitāb al-islāmī, Beirut, ca. 1995. Bd. I, S. 328–334. Digitalisat
Sekundärliteratur
  • Carl Brockelmann: “al-Suyūṭī” in Enzyklopaedie des Islam Bd. IV, S. 620b–622b. Digitalisat
  • Carl Brockelmann: Geschichte der arabischen Litteratur. Band II. 2. Aufl. Brill, Leiden 1949. S. 180–204. – Supplementband II. Brill, Leiden, 1943. S. 178–198.
  • Jean-Claude Garcin: “Histoire, opposition politique et piétisme traditionaliste dans le Ḥusn al-muḥāḍara de Suyūṭī” in Annales islamologiques 7 (1967) 33-88. Digitalisat
  • Eric Geoffroy: “Al-Suyūṭī” in The Encyclopaedia of Islam. New Edition Bd. IX, S. 913a-916a.
  • Antonella Ghersetti: Al-Suyūṭī, a Polymath of the Mamlūk Period. Proceedings of the themed day of the First Conference of the School of Mamlūk Studies (Ca’ Foscari University, Venice, June 23, 2014). Brill, Leiden, 2016.
  • Ignaz Goldziher: Zur Charakteristik Ǵelâl ud-Dîn us-Suyûṭî’s und seiner literarischen Tätigkeit in Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften, Wien 69/1 (1871) 7-28. Digitalisat
  • Aḥmad al-Ḫāzindār, Muḥammad Ibrāhim aš-Šaibānī: Dalīl maḫṭūṭāt as-Suyūṭī wa-amākin wuǧūdihā. 2. Aufl. Maktabat Ibn-Taimīya, Kuweit, 1995.
  • Rebecca Skreslet Hernandez: The legal thought of Jalal al-din al-Suyuti: authority and legacy. Oxford University Press, Oxford, 2017.
  • Marlis J.Saleh: “Al-Suyūṭī and His Works: their place in Islamic scholarship from Mamluk Times to the present” in Mamlūk Studies Review 5 (2001) 73-90.
  • Elizabeth M. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. Cambridge University Press, Cambridge, 1975.

Weblinks

Commons: Dschalāl ad-Dīn as-Suyūtī – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Brockelmann: Geschichte der arabischen Litteratur. Band II, S. 180.
  2. as-Saḫāwī: aḍ-Ḍauʾ al-lāmiʿ fī aʿyān al-qarn at-tāsiʿ. 1935, Bd. IV, S. 65.
  3. Siehe al-ʿAidarūs: an-Nūr as-sāfir ʿan aḫbār al-qarn al-ʿāšir. 2001, S. 90 und Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 24.
  4. Siehe al-ʿAidarūs: an-Nūr as-sāfir ʿan aḫbār al-qarn al-ʿāšir. 2001, S. 90.
  5. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 26.
  6. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 24.
  7. al-Ġazzī: al-Kawākib as-sāʾira. 1997, Bd. I, S. 227.
  8. a b Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 25.
  9. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 27.
  10. Ibn al-ʿImād: Šaḏarāt aḏ-ḏahab fī aḫbār man ḏahab. 1993, Bd. X, S. 75.
  11. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 27f.
  12. as-Suyūṭī: Kitāb at-Taḥaddūṯ bi-niʿmat Allāh. 1975, S. 242–47, und Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 28f.
  13. a b c al-Ġazzī: al-Kawākib as-sāʾira. 1997, Bd. I, S. 228.
  14. a b c d Ibn al-ʿImād: Šaḏarāt aḏ-ḏahab fī aḫbār man ḏahab. 1993, Bd. X, S. 76.
  15. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 39–40.
  16. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 41.
  17. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 42.
  18. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 42.
  19. as-Suyūṭī: Ḥusn al-muḥāḍara fī aḫbār Miṣr wa-l-Qāhira. 1967, Bd. I, S. 338f.
  20. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 58f.
  21. al-ʿAidarūs: an-Nūr as-sāfir ʿan aḫbār al-qarn al-ʿāšir. 2001, S. 93.
  22. a b as-Saḫāwī: aḍ-Ḍauʾ al-lāmiʿ fī aʿyān al-qarn at-tāsiʿ. 1935, Bd. IV, S. 66.
  23. a b as-Saḫāwī: aḍ-Ḍauʾ al-lāmiʿ fī aʿyān al-qarn at-tāsiʿ. 1935, Bd. IV, S. 68.
  24. as-Saḫāwī: aḍ-Ḍauʾ al-lāmiʿ fī aʿyān al-qarn at-tāsiʿ. 1935, Bd. IV, S. 67.
  25. a b c as-Saḫāwī: aḍ-Ḍauʾ al-lāmiʿ fī aʿyān al-qarn at-tāsiʿ. 1935, Bd. IV, S. 69.
  26. So Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 75f nach einer Handschrift in der Ägyptischen Nationalbibliothek.
  27. as-Saḫāwī: aḍ-Ḍauʾ al-lāmiʿ fī aʿyān al-qarn at-tāsiʿ. 1935, Bd. IV, S. 70.
  28. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 81.
  29. a b c Brockelmann: “al-Suyūṭī” in Enzyklopaedie des Islam Bd. IV, S. 620b.
  30. Sartain: Jalāl al-dīn al-Suyūṭī. Vol. 1 Biography and background. 1975, S. 109.
  31. al-Ġazzī: al-Kawākib as-sāʾira. 1997, Bd. I, S. 231f.
  32. as-Saḫāwī: aḍ-Ḍauʾ al-lāmiʿ fī aʿyān al-qarn at-tāsiʿ. 1935, Bd. IV, S. 68.
  33. al-ʿAidarūs: an-Nūr as-sāfir ʿan aḫbār al-qarn al-ʿāšir. 2001, S. 91.
  34. Ibn al-ʿImād: Šaḏarāt aḏ-ḏahab fī aḫbār man ḏahab. 1993, Bd. X, S. 77.
  35. aš-Šāḏilī: Bahǧat al-ʿābidīn bi-tarǧamat Ǧalāl ad-Dīn. 1998, S. 156f.
  36. aš-Šāḏilī: Bahǧat al-ʿābidīn bi-tarǧamat Ǧalāl ad-Dīn. 1998, S. 176f.
  37. al-Ġazzī: al-Kawākib as-sāʾira. 1997, Bd. I, S. 230.
  38. aš-Šaukānī: al-Badr aṭ-ṭāliʿ. 1995, Bd. I, S. 329.
  39. aš-Šaukānī: al-Badr aṭ-ṭāliʿ. 1995, Bd. I, S. 332.
  40. aš-Šaukānī: al-Badr aṭ-ṭāliʿ. 1995, Bd. I, S. 333.
  41. aš-Šaukānī: al-Badr aṭ-ṭāliʿ. 1995, Bd. I, S. 334.