Benutzer:Emp2/Sandbox

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Pseudowissenschaft (neoklass. Lehn-Affixoid pseud- = unecht, vorgetäuscht, scheinbar; abgeleitet von dem altgr. Verb ψεύδω (pseudo): täuschen, lügen bzw. dem Substantiv ψεύδος (pseudos): Lüge, Täuschung [1]) ist ein abwertender Begriff für Theorien und Institutionen, die sich den Anschein der Wissenschaftlichkeit geben.[2]

Erste Begriffsbestimmung

Viele verbreitete Vorschläge zu einer groben Begriffsbestimmung[3] kommen zumindest in zwei Punkten überein:

  1. Pseudowissenschaften treten mit dem Anspruch auf Wissenschaftlichkeit auf.
  2. Pseudowissenschaften widersprechen etablierten wissenschaftlichen Theorien oder Forschungsmethoden.

Sowohl diese beiden Bedingungen wie deren weitere Präzisierung sind allerdings umstritten. Eine derartige Minimaldefinition erlaubt aber zumindest die Abgrenzung zu andersgearteten Vorstellungen oder Thesen, beispielsweise:

  1. Religion - insoweit diese keine selbst wissenschaftlich ausgearbeiteten Ansprüche erhebt, die in Konflikt mit akademisch etablierten naturwissenschaftlichen Theorien stehen. Ob die Theologie unterschiedlicher religiöser Traditionen diesen Konflikt vermeidet, ist allerdings unter Religionsphilosophen und Theologen umstritten. (Hilary Putnam beispielsweise argumentiert, dass genuin religiöse Wahrheiten prinzipiell nicht in Konflikt mit naturwissenschaftlichen Thesen geraten können. Andere bestreiten dies.[4]). - Hingegen werden moderne Formen der Schöpfungswissenschaft oder das Intelligent Design von vielen Wissenschaftstheoretikern als paradigmatische Beispiele für Pseudowissenschaften behandelt.[5]
  2. Esoterik oder Obskurantismus - insoweit hier ebenfalls keine wissenschaftlichen Ansprüche erhoben werden.
  3. nach heutigem Erkenntnisstand überholte Theorien, die aber zum Zeitpunkt ihrer Ausarbeitung nicht in Konflikt zu zeitgenössischen gut bestätigten und etablierten wissenschaftlichen Theorien oder Methoden standen. Beispiele wären etwa die unterschiedlichen Ätherhypothesen. - Diese Abgrenzung ist allerdings umstritten.

Die weitere Spezifikation der Kriterien valider Forschungsmethoden ist eine Frage, deren Antwortmöglichkeiten in der wissenschaftstheoretischen Diskussion der letzten Jahrzehnte kontrovers debattiert wurden. Ins Feld geführt werden beispielsweise Kriterien institutionalisierter Forschung wie: Falsifizierbarkeit, intersubjektive Überprüfbarkeit oder Offenheit gegenüber Korrekturmöglichkeiten. An Kriterien für die Auszeichnung von Pseudowissenschaften werden beispielsweise diskutiert: systematische Abschottung gegenüber Widerlegung und Kritik, nicht rational gerechtfertigte Selektivität gegenüber empirischen Daten, Vertreten einer geschlossenen Alternative statt einer schrittweisen Erweiterung bisheriger Theoriebildung und Forschungspraxis.

Historische Entwicklung pseudowissenschaftlicher Vorstellungen

Entstehung des Begriffs

Erstmals dokumentiert ist die Verwendung des Begriffs bei François Magendie. Er bezeichnete 1843 die Phrenologie als „eine Pseudo-Wissenschaft von heute“[6]. 1887 wird der Begriff von Thomas Huxley in zwei Essays - „Scientific and Pseudo-Scientific Realism“[7] und „Science and Pseudo-Science“[8] - verwendet. Huxley, ein vehementer Verteidiger der darwinschen Evolutionslehre und zu diesem Zeitpunkt ehemaliger Präsident der Royal Society, setzt sich in diesen Essays kritisch mit bestimmten nichtkausalen Auffassungen des Wesens naturwissenschaftlicher Gesetze auseinander. Derartige Auffassungen wurden von Gegnern der Evolutionstheorie vertreten, aber auch in dem Buch Vestiges of the Natural History of Creation - einer frühen, vor Darwins „On the Origin of Species“ erschienenen Publikation, in der Evolutionsideen vertreten wurden. Für Huxley ist eine solche nichtkausale Naturgesetztheorie mit Pseudowissenschaft verbunden: „Tatsächlich ist der fortwährende Gebrauch des Wortes „Gesetz“ im Sinne von etwas Aktivem nahezu das Kennzeichnen einer Pseudo-Wissenschaft. Ein solcher Gebrauch ist charakteristisch für die Schriften jener, welche sich an die äußere Form der Wissenschaft halten, aber keine Ahnung haben von deren Wesen.“[9]

Urprünge pseudowissenchaftlicher Anschaungen

Pseudowissenschaftliche Vorstellungen im 19. Jh.: Mesmerismus, Phrenologie usw

Rezeption dieser Strömungen in der Literatur der Romantiker und der frühen Science Fiction und Phantastik

Pseudowissenschaften hatte einen grossen Einfluss auf die Darstellung der literarischen Figur des verrückten Wissenschaftlers, und damit auch einen bedeutenden auf die öffentliche Wahrnehmung des Wissenschaftler allgemein. Die Darstellung des verrückten Wissenchaftlers hat in der Literatur zwei Haupttraditionen. Zum ersten als ein idealistisch gesinntem Chrack-Pot der in utopischer bzw. anti-utopischer Literatur vorkommt. Beispielsweise in den Werken von Jonathan Swift, Thomas More, Aldous Huxley, George Orwell. Zweitens als faustischer Wissenschaftler, der skrupelos mit den Seelen seiner Opfer spielt, um sein Ziel zu erreichen. Letzter gibt sich zwar oft als Wissenschaftler und wird so dargestellt, erreicht sein eigentliches Ziel aber oftmals durch Benutzung übernatürlicher Kräfte und Mechanismen. Diese Tradition lässt sich z.B. bei Edgar A. Poe, W.Webber u.a. finden, welche starkt von der vorstellung des böswilligen Mesmeristen, einer zu deren Zeit weitverbreiteten Pseudowissenschaft, beeinflusst wurden. Er spiegelt sich auch in Robert Wiene's Klassiker Cabinet of Dr. Caligari wieder.

Verbunden wurden diese zwei Traditionen erstmals in der Literatur des amerikanischen Schriftstellers Nathaniel Hawthorne. Hawthorne stand in engen Kontakt mit Anhängern des Memerismus, Spiritualismus, Phrenologie und der Homeopathie und war stark in diese Bewegungen eingebunden. Diese waren im 19. Jahrhundert weitverbreitete Pseudowissenschaften und verbanden sich mit philanthropischen utopischen Ideen, welche die Gesellschaft reformieren wollte, ähnlich wie Naturwissenschaft und Technolgie dabei waren die materielle Welt zu reformieren. Dieses Ideengemenge wurde um 1850 in den USA mit der Bezeichnungen "Sociology", "Social Scienes" "Universology" "Esoteric Anthropologie" u.a. bezeichnet, stand aber nach heutigen Standards am Rande der Wssenschaft. Hawthorne Buch "House of the Seven Gables" verbinden sich in der Figur Holgrave's der reformerisch eingestellte Social Scientist und der mesmerische Pseudowissenschaftler in einer Person[10].

Verbindung von Pseudowissenschaft mit Ideologien und politischen Interessen

Obwohl viele Pseudowissenschaften eher harmlos oder gar unterhaltsam sind und manchmal nur von kleinen Gruppen verfolgt werden, so gibt es doch einige, die sich zu grösseren Bewegungen entwickeln können und Verbindungen mit bestimmten politischen Gruppen eingehen. So verbanden sich z.B. in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA der Messmerismus, die Phreneologie, der Spiritualismus und andere okkulte Stroemungen mit fortschrittliche-reformerischen politischen Ideen.

Während diese Verbindung aus heutiger Sicht durchaus auch allgemein positiv bewertete Resultate, etwa im Bereich der Frauenemanzipation, vorzuweisen hat, so bildet ein Verbund von Pseudowissenschaft und politischen Interessen gleichzeitg auch eine enorme Gefahrenquelle. Dabei ist die Gefahr besonders gross, wenn nicht mehr von jeweiligen Fachwissenschaftlern selbst festgelegt wird, was in ihrem Fachbereich als gute Wissenschaft einzuordnenen ist und was nicht, sondern von fachfremden oder ausserwissenschaftliche Personen oder Institutionen aus politischen oder ideologischen Gründen[11]. Kennzeichen ist, dass oftmals unqualifizierte Personen oder Personen, die extreme Aussenseiterpostionen vertreten in machvolle Positionen gelangen, die es ihnen erlaubt ihre Theorien effektiv zu propagieren und gegnerische Meinungen zu unterdruecken. Besonders deutlich wird das an den totalitären Regimen des 20. Jahrhunderts, aber auch in demokratischen Gesellschaften können solche Vorgänge beobachtet werden.

Nationalsozialismus

Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland war vor allem der Reichsführer-SS H.Himmler ein Förderer esoterischer und pseudowissenschaftlicher Ideen, die er durch die Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe zu fördern versuchte. Das Ahnenerbe propagierte neben Rassentheorien auch viel okkulte Theorien wie die Hohlwelttheorie und die Welteislehre. Nach letztere bestehen alle Himmelsobjekt und insbesonder die Sonne aus Eis oder sind zumindest vollständig von Eis bedeckt. Diese Welteistheorie wurde mit der Rassenideologie verbunden. Während für die Nichtarier eine Herkunft gemäss der Darwinschen Evolution akzeptiert wurde, stammten die Arier im Gegensatz dazu von Urkeimen ab, die gemäss Welteislehre ständig vom Himmel auf die Erde regneten.

Während die Welteislehre auch von dem Regime nahestehenden Wissenschaftlern wie P. Lenard scharf abgelehnt wurden, propagierte jener zusammen mit dem Physiker J.Stark eine "Deutsche Physik", ähnlich wurde von L.Bieberbach auch eine "Deutsche Mathematik" propagiert und entsprechende Zeitschriften gegruended[12][13] . Die unterliegende pseudowissenschaftliche Begründung war die, dass es zwei Typen des menschlichen Verstandes gäbe, der J-Typus des Ariers und der S-Typus, des Juden. Während ersterer anschaulich arbeitete - aus Sicht der Nationalsozialisten ein Vorzug- wurde dem S-Typus eine abstrakte Denkweise zugeordnet, was als undeutsch angesehen wurde. Wissenschaftler, welche zwar keine Juden waren, aber aus Sicht der Nationalsozialisten jüdisch-abstrakte Ideen verbreiteten, wurde als "Weisse Juden" angegriffen. So etwa Werner Heisenberg in der SS-Zeitschrift "Das Schwarze Korps".

Sowjetunion

Trofim D. Lysenko lehnte die mendelsche Vererbungslehre und die Darwinsche Evolutionstheorie ab und behauptete eine Entwicklungstheorie in der die Umgebung der vorherrschende Faktor der Entwicklung war, experimentell belegen zu koennen. Obwohl er seine experimentellen Resultate nie in unabhängigen wissenschaftlichen Journalen publizierte, sondern durch Zeitungsinterviews, und später in einem von ihm selbst gegründeten und kontrollierten Journal, publizerte, konnte er die Aufmerksamkeit Stalins erringen. Deswegen und wegen der Verträglichkeit seiner Doktrin mit der marxistischen Ideologie wurde er 1940 schliesslich zum Direktor des Moskauer Instituts für Genetik. In dieser machtvollen Position konnte er die Gegner seiner scheinwissenschaftlichen Ansichten ausschalten; die genaue Zahl ist unbekannt, aber es wird geschätz, dass bis zu hundert Wissenschaftler auf diese Art verschwanden. Viele wurden inhaftiert und exekutiert oder starben in Gefangenenlager. Es wird auch geschätz, dass mehrere Millionen Menschen an den Folgen von Hungersnöten starben, welche durch die Kollektivierung der russischen Landwirtschaft sowie durch Anwendung von auf Lysenkos falschen Theorien basierenden landwirtschaftlichen Methoden, verursacht wurden.

Olga Borisovna Lepeshinskaya (nicht zu verwechseln mit der Tänzerin gleichen Namens) wurde hauptsächlich wegen ihrer bäuerlichen Herkunft und aus ideologischen Gründen zum Vorstand der Abteilung für lebende Materie des Institutes für experimentelle Biologie der Akademie der medizinschen Wissenschaften ernannt. Eine machvolle Position, die sie rücksichtslos ausnutzte um wissenschaftliche Gegner auszuschalten. Auf diese Art konnte sie ihre scheinwissenshaftliche Vorstellungen der Zellvermehrung durchsetzen. Demnach vermehren sich Zellen nicht durch Zellteilung, sondern sie lösen sich zu Granulen auf, die sich danach wieder in alle möglichen Arten von Zellen verwandeln koennen. Auch aus inorganischen Kristallen können gemäss der Doktrin durch Zugabe von Nukleinsäure lebende Zellen entstehen. Lehrenden an den medizinischen Fakultäten in der Sowjetunion waren angewiesen, Lepeshinskayas Doktrinen zu lehren und keine positiven Verweise auf Zellteilung, wie sie in anderen Ländern als wissenschaftlich überprüft akzeptiert war, waren erlaubt.

Demokratischen Staaten

Aber nicht nur in totalitären Staaten bilden Pseudowissenschaften eine Gefahr; auch in Demokratien sind fragwuerdige Einflüsse von Pseudowissenschaften zu beobachten. In der Gegenwart wird von Wissenschaftlern besonders dei US-Adminstration unter G.W.Bush kritisert. Der US-Historiker S.Wilenz z.B. kritisert G.W.Bush als ersten wissenschaftfeindlichen Präsidenten der US-Geschichte[14]. Seiner Regierung werden auch vielfach manipulative Eingriffe in die Wissenschaft vorgeworfen, welche unter scheinwissenschaftlicher Begründung erfolgen würde[15][16][17] so hat die Union of Concerned Scientist in Dokumentationen Fälle veröffentlicht[18].[19] in denen sie solche unter scheinwissenschaftlicher Begründung ausgeführten Manipulationen sieht.

So wird etwa die Ernennung von W.D.Hager im Jahr 2002 durch die Busch Regierung zum Beratungkommitee für Verhütungsmittel der FDA, die amerikanische Zulassungbehörde die für die Zulassung von Medikamenten zuständig ist, als Beispiel genannt. Hager ist ein Geburtshelfer und Gynäkologe mit konservativ-christlichen Ansichten, welcher in seinen Schriften unter anderem das Bibelstudium als Heilmethode für menstruale Krämpfe empfielt. Hager erreichtev 2003 Aufmerksamkeit als ein Exekutivdirektor der FDA entgegen der üeberwältigender Mehrheit der zuständigen Beratergremien gegen die Freigabe zum rezeptlosen Verkauf von "Plan B" (ein Empfängnisverhütungsmittel; in Deutschland als "Pille danach" bekannt) entschied. Diese Begründung, dass Plan B, für jugendliche unter 16 nicht sicher sei, wurde von Fachleuten praktisch einhellig als nicht nachvollziehrbar und scheinwissenschaftlich abgelehnt. Nach J.Trussel, Mitglied eines FDA-Beraterkomitees, ist dieser Einwand ein vorgeschobener Einwand der wissenschaftlich plausibel klingen soll, aber keine wissenschaftliche Basis hat. Hager, Mitglied in einem der Beratergremium räumte später in einer Predikt vor einer Kirchengemeinde ein, dass er, entgegen den Gepflogenheiten aufgefordert worden sei, einen Minderheitenreport zu schreiben. Gott habe diese diese Information genutzt, um den Entscheid zu beeinflussen. Plan B wurde erst drei Jahre später zum freien Verkauf zugelassen.

Weiteres Beispiel ist die Ernennung von G.C.Deutsch, ein Wahlkampfhelfer von G.W.Bush, als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit der NASA. Der damals 24 Jährige, ohne jegliche wissenschaftlich Qualifikation, wies den Webdesigner der NASA an, bei jeder Erwähnung von Big-Bang das Wort "Theorie" anzuhängen mir der Begründung, dass es nicht die Aufgabe der NASA sei eine Erklärung über die Existenz des Universums abzugeben, welche der Vorstellung der Schöpfung durch einen Intelligenten Designer zuwider läuft. Deutsch spielte auch eine bedeutende Rolle bei den wiederholten adminstrativen Versuchen dem NASA-Klimaforscher James E.Hansen Veröffentlichungen und Vorträge über seine wissenschaftlichen Daten zur globalen Erwärmung zu untersagen, welche der offiziellen Position der US-Regierung zuwiderliefen. Später wurden Unstimmigkeiten in G.C.Deutschs Lebenslauf, mit dem er sich bei der NASA bewarb, bekannt und er musste seinen Posten verlassen.

Pseudowissenschaft und Verschwoerungstheorien

Pseudowissenschaften sind vielfach kombiniert mit verschwoerungstheoretischen Vorstellungen. Dabei werden Verschwoerungen von anderen gesellschaftlichen Gruppen, Regierungen, oder etablierten Wissenschaften fuer die fehlende allgemeine Akzeptanz der eigenen Vorstellungen verantwortlich gemacht. Beispielsweise unterstellen Ufologen Regierungen und deren Institutionen oft Unterdrueckung von Fakten und vermeintlichen Beweisen zu ihren Thesen. Dies Affinitaet zu Verschwoerungstheorien wird von Gegnern der Pseudowissenschaft als bewusste Immunisierungsstrategie gegenueber Kritik interpretiert.

Wissenschaftsfeindlichkeit, Postmoderne und Pseudowissenschaft

Wissenschaftsfeindliche Bewegungen und Einstellungen lassen sich mindestens bis zur Zeit der wissenschaftlichen Revolution im 16. und 17. Jhd. zurueckfuehren. Gespeist wird die Wissenschaftsfeindlichkeit in der Regel von religioes-weltanschaulichen, politischen, wirtschaftlichen, ethischen und in der Neuzeit auch oekologischen Motiven [20] [21].

Teilweise sind diese der Wissenschaft feindlich gegenüberstehenden Bewegungen mit bestimmten pseudowissenschaftlichen Strömungen alliert. So etwa theistisch fundierte Weltsichten die eine wörtliche Bibelauslegung mit christlicher Schöpfungswissenschaft verbinden und den etablierten Wissenschaften, besonders der Evolutionstheorie, feindlich gegenüberstehen. Diese ist wie einige andere solche Strömungen im politisch rechten Spektrum angesiedelt, daneben gibt es auch wissenschaftsfeindliche Strömungen, die im linken politische Spektrum zu finden sind[22]. Hier werden zumindest Teile des Postmodernismus, des Dekonstruktivismus und die Social Science Studies genannt. Die Vertreter dieser zuletzt genannten Strömungen sind in der Regel selbst im akademischen Bereich an philosophisch, soziologisch oder kulturwissenschaftlich ausgerichteten Fakultäten angesiedelt. Eine Auseinandersetzung zwischen diesen Strömungen und Vertretern der Naturwissenschaften kulminiert in der Mitte der 1990er in den USA und ist seither unter dem Begriff “Science Wars” bekannt geworden. Im Verlaufe dieser Auseinandersetzung wurde diesen den Naturwissenschaft feindlich gegenüberstehenden Strömungen vorgeworfen, entweder wegen mangelnder Qualitaet ihrer Resultate selbst scheinwissenschaftlich zu arbeiten, oder wegen ihres extremen Relativismuses zumindest Pseudowissenschaften zu begünstigen.

Nicht alle feindlichen Strömungen gehen mit einer Pseudowissenschaft einher oder stellen die Wissenschaft an sich in Frage. Teilweise betrifft die Feindschaft nur einzelne Forschungsfelder wie etwa Nuklearforschung oder Rüstungsforschung und es wird gefordert, stattdessen andere etablierte Wissenschaften, die als gesellschaftlich wünschenswerter angesehen werden, zu fördern.

Gegenströmungen

Frueher wurden die pseudowissenschaftliche Strömungen vor allem durch andere gesellschaftliche Gruppen bekämpft – Regierungen, Kirchen, etablierte Wissenschaften-- sofern sie in ihnen eine Gefahr sahen. Teilweise aber auch durch prominente und einflussreiche Einzelpersonen wie etwa Th. Huxley oder im 20.Jhd Harry Houdini. Inzwischen haben sich jedoch spezifische Gruppen herausgebildet, die die Bekämpfung pseudowissenschaftlicher Auffassungen und Strömungen als eines ihrer Hauptziele ansehen. Seit den 1960er Jahren existiert – vorwiegend in industrialisierten Ländern – die so genannte Skeptikerbewegung, die aus Skeptikervereinigungen und Einzelpersonen besteht und sich in kritischer Absicht mit pseudo- und para-wissenschaftlichen Theorien auseinandersetzt. In den USA sind hierfür das „Committee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal (CSICOP)“ (gegründet 1976, nimmt eine führende Rolle ein) und die „Skeptics Society“ bekannt. In Deutschland gibt es die „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP)“. Die Bewegung trägt ihre Standpunkte hauptsächlich über Zeitschriften in die Öffentlichkeit. CSICOP gibt den Skeptical Inquirer heraus, die Skeptics Society den Skeptic und die GWUP die vierteljährliche Zeitschrift skeptiker.

Die heute populäre Verwendung des Begriffs “Pseudowissenschaft” wurde vor allem von dieser Skeptiker- und Brights Bewegung, sowie ihr nahestehenden Autoren wie Richard Dawkins, Mario Bunge, Carl Sagan und James Randi, gefoerdert. Diese Autoren betrachten Pseudowissenschaft als schädlich und verstehen die Befürwortung als Ausfluss politischer Interessen oder als vorsätzliche Täuschung zur finanziellen Bereicherung. In extremen Fällen sehen sie eine Gesundheits- und Sicherheitsgefährdung, die von der Verbreitung dieser Theorien und Praktiken ausgeht; so zum Beispiel im Fall einer medizinischen oder psychiatrischen Behandlung oder bei der Einschätzung von Sicherheitsrisiken. Die labelhafte Verwendung des Begriff „Pseudowissenschaft“ in der Auseinandersetzung dieser Gruppen mit Pseudowissenschaftlern wird teilweise kritisert; so etwa von Edgar Wunder, Ex-Mitglied der GWUP und zeitweiliger verantwortlicher Redaktionsleiter der von ihr herausgegebenen Zeitschrift „Skeptiker“: „Die im Diskurs gewählten Begriffe sind für jene 'Skeptiker' ebenfalls typisch: es handelt sich um von vornherein wertende bis diffamierende Begriffe (z.B. 'Aberglaube', 'Humbug', 'Pseudowissenschaft', 'Scharlatane', 'Sekten', 'PSI-Exponenten' - als Bezeichnung für Parapsychologen - u.a.m.), nicht um weitgehend deskriptiv-analytische Begriffe [...].“[37 Die praktische Verwendung dieses Begriff wird auch in der gegenwaertigen Auseinandersetzung mit der Intelligent Design Bewegung diskutiert. Ein Teil der Kritiker von Intelligent Design bevorzugen es auf den Begriff teilweise zu versichten, da es nicht sinnvoll sei dem Gegner “nur” ein Label aufzudruecken [23] ein anderer Teil halten die Verwendung des Begriffs fuer unproblematisch, solange er nicht eine Argumentation ersetzen soll, sondern die Verwendung argumentativ unterstuetzt wird. [24]

Wissenschaftstheoretische Vorschläge der Begriffsbestimmung

Die engere analytische Begriffsbestimmung von “Pseudowissenschaft” ist von Wissenschaftsphilosophen oft mit dem wissenschafttheoretischen Problem der Demarkation von Wissenschaft und Nichtwissenschaft in Verbindung gebracht worden. Praktische Bedeutung wird dem meist nur für solche Ideengebaude zugesprochen, deren Einordnung als Pseudowissenschaft nicht eindeutig ist. Historisch wird hier z.B. die Psychoanalyse genannt. Gelegentlich wird in der englischen Fachliteratur auch eine Unterscheidung in “Small Pseudoscience” und “Big Pseudoscience” gemacht. Während erstere ohne Probleme als Pseudowissenschaft eingeordnet werden können und keine wissenschaftstheoretische Analyse notwendig ist, ist bei “Big Pseudoscience” eine solche nähere Analyse notwendig[25].

Auch wird heute die Wissenschafttheorie generell nicht mehr als ein Fundament angesehen, auf dem eine wissenschaftliche Theorie oder Methode absolute sicher aufgebaut oder begründet werden kann. Vielmehr müssen sich Wissenschaftstheorien selbst der Kritik und and der Wissenschaftspraxis orientierten Tests aussetzen lassen, in denen sie sich bewähren müssen. Dies macht sich z.B. in der Position M.Bunges bemerkbar, der in Pseudowissenschaften eine exzellente Möglichkeit zum Test wissenschaftstheoretischer Theorien nach dem Grundsatz “Sag mir, wieviele Pseudowissenschaften du zu akzeptieren bereit bist, und ich werde dir sagen, was deine Wissenschaftstheorie wert ist” [26] sieht.

Karl Popper: Nichtfalsifizierbarkeit und verstärkte Dogmen

Die Einführung des Begriffs in die Diskussion der Wissenschaftstheorie des 20. Jahrhunderts geht auf Karl Popper zurück.[27] Popper hatte sich nach eigenem Bekunden ab 1919 mit dem Thema Pseudowissenschaft beschäftigt.[28] In diesem Rahmen entwickelte er zwei Abgrenzungskriterien.[29] Das sogenannte Falsifizierbarkeitskriterium war seine Lösung des Abgrenzungsproblems zwischen empirischen und nicht-empirischen Theorien. Popper unterteilte nicht-empirische Theorien in einerseits philosophische, mathematische, mythologische, religiöse und/oder metaphysische, andererseits pseudowissenschaftliche. Die pseudowissenschaftlichen grenzte er mit seinem zweiten Kriterium ab, dem Kriterium der verstärkten/verschärften Dogmen bzw. des ‚doppelt verschanzten Dogmatismus‘. Es charakterisiert Theorien – nicht nur zu Fragen der Wissenschaft, sondern auch zu Fragen der Ethik, Politik usw. –, die eingebaute Strategien zur automatischen Immunisierung gegen Kritik beinhalten. Eine Pseudowissenschaft ist für Popper eine Theorie, die den Eindruck der Wissenschaftlichkeit erweckt, aber solche verschärften Dogmen enthält. Popper machte dabei klar, dass er in seiner ersten Näherung an das Phänomen der Pseudowissenschaften nicht die Frage der Wahrheit für vorrangig gehalten habe. Auch fehlende Exaktheit oder Messbarkeit seien nicht sein Grundproblem gewesen. Er habe vielmehr intuitiv empfunden, dass es Theorien gäbe, die sich als Wissenschaften gerierten, tatsächlich jedoch mehr mit Mythen gemein hätten als mit Wissenschaft. Als Beispiele für Pseudowissenschaften nannte Popper den Marxismus, die Psychoanalyse, die Individualpsychologie und die Astrologie, als Gegenbeispiel Einsteins Relativitätstheorie.

Was jene Theorien attraktiv mache, sei vor allem ihre scheinbar umfassende Erklärungskraft für alles, was in ihrem Betrachtungsraum liege. Das Studium solcher Theorien hätte den Effekt einer intellektuellen Bekehrung oder Offenbarung. Dem Leser schienen sich die Augen für neue Wahrheiten zu öffnen, die „Nichteingeweihten“ verborgen blieben. „Ungläubige“ erschienen als Menschen, die sich weigerten, diese Wahrheit anzuerkennen. Als besonderes Charakteristikum solcher Theorien beschrieb Popper also, dass es für sie einen beständigen Strom von Verifikationen gäbe. Jeder neue Fall werde im Lichte vorhergehender „Erfahrungen“ betrachtet und dadurch als weiterer Beleg für die Richtigkeit der Theorie gewertet. Dies mache deutlich, dass die scheinbare Stärke dieser Theorien – die allumfassende Erklärungskraft – in Wahrheit ihre Schwäche sei.

Popper behandelt in seinem Hauptwerk, der Logik der Forschung (1935), nur das Falsifzierbarkeitskriterium. Der Begriff der Pseudowissenschaft kommt darin also nicht vor. Für den Philosophen Hans Jürgen Wendel erscheinen in einer Kommentierung der Logik der Forschung dennoch Metaphysik und Pseudowissenschaft im Hinblick auf die Abgrenzung zu empirischen Wissenschaften „zumindest verwandt, partiell vielleicht sogar identisch und daher aus ähnlichen Gründen problematisch zu sein.“[30] Er ist der Auffassung, dass die Eingrenzung auf das Problem der Metaphysik in erster Linie aufgrund der Diskussionen mit dem Wiener Kreis geschah, in dessen Umfeld die Publikation erfolgte.[31] Popper gab später zu, dass er bei der Niederschrift der Logik der Forschung davon ausgegangen war, dass nichtfalsifizierbare Theorien nicht rational diskutiert werden können und gestand ein, dass er in diesem Punkt seine Meinung geändert hatte.[32]

Kriterien dienen im Kritischen Rationalismus nicht zur Legitimation von Erkenntnis, sondern zur Klassifikation der Sätze gemäß der Art von Kritik, die möglich ist. Der Kritische Rationalismus lehnt die klassische Erkenntnistheorie ab – Popper sprach abwertend von Kriterienphilosophie. In der aktuellen Erkenntnistheoriedebatte steht er auf die Seite des Skeptizismus (die philosophische Richtung, die die Möglichkeit von Erkenntnis überhaupt anzweifelt; nicht zu verwechseln mit der Skeptikerbewegung).

Kritik am Falsifizierbarkeitskriterium

Nach verbreiteten Positionen geht Pseudowissenschaftlichkeit stets einher mit Nichtwissenschaftlichkeit, Nichtwissenschaftlichkeit wiederum mit mangelnder Falsifizierbarkeit: empirische Befunde können eine Theorie nicht als falsch erscheinen lassen. Auch in den verschiedenen wissenschaftstheoretischen Strömungen der Analytischen Philosophie wird bei der Abgrenzung von Wissenschaft teilweise Bezug genommen auf eine an die jeweilige wissenschafttheoretische Richtung angepasste Version des Begriffes „Falsifizierbarkeit“[33].

Der Wissenschaftstheoretiker Imre Lakatos lehnte ein solches Falsifizierbarkeitskriterium zur Unterscheidung von Wissenschaft und Pseudowissenschaft ab[34], allerdings eher aus praktischen, denn aus theoretischen Gründen.[35] Üblicherweise hält man es für einen exegetischen Fehler, ein derartiger Falsifizierbarkeitskriterium Karl Popper zuzuschreiben. Auch die Verwendbarkeit als Abgrenzungskriterium zwischen Pseudowissenschaft und Wissenschaft ist exegetisch und thematisch fragwürdig, da das Kriterium nur zwischen empirisch-wissenschaftlichen und nicht-empirisch-wissenschaftlichen Theorien unterscheiden kann.[36]. (In Karl Poppers Kritischem Rationalismus dagegen ist, wie erläutert, eine Theorie pseudowissenschaftlich, wenn sie vom äußeren Anschein her als wissenschaftliche Theorie erscheint, aber verstärkte Dogmen enthält. Damit ist gemeint, dass es keine Möglichkeit gibt, die Lehre zu kritisieren, da sie dazu konstruiert ist, jede Kritik in ihrem Sinne umdeuten oder abweisen zu können. Eine mögliche Form solcher Strategien sind Verschwörungstheorien, die jede Kritik als Fälschung und Propaganda der Verschwörer abweisen. So kann jedes analytische Ergebnis, jeder empirische Befund, jede Kritik nur als bestätigender Beleg einer solchen These aufgefasst werden. Während jede beliebige Theorie durch unwissenschaftliches Vorgehen mit Ad-Hoc-Hypothesen immunisiert werden kann, zwingen verstärkte Dogmen also sogar dann zur Immunisierung, wenn sie in einen wissenschaftlichen, kritischen und rationalen Kontext gesetzt werden.[37])

Larry Laudan hält das Kriterium der Falsifizierbarkeit für ungeeignet, da es zu nachsichtig sei: damit würde jede absonderliche Behauptung von Astrologen, Kreationisten oder wem auch immer wissenschaftlich, solange nur angegeben würde, welche Beobachtung sie als Widerlegung ihrer Theorie anerkennen würden. Für Richard McNally ist das Falsifizierbarkeitskriterium ebenfalls zu Abgrenzungszwecken unbrauchbar, da eine große Zahl der als pseudowissenschaftlich geltenden Theorien durchaus falsifizierbar, ja bereits widerlegt sei. Andererseits erfüllten einige etablierte wissenschaftliche Theorien das Falsifikationskriterium oder andere Abgrenzungskriterien nicht. Widerspruch erhalten solche Kritiken z.B. von Michael Ruse. Ruse kritisiert in einer Antwort an L.Laudan, dass in solchen Gegenargumenten das Falsifizierbarkeitskriterium falsch verstanden werde. Weder sei es als alleiniges Kriterium gedacht, sondern immer zusammen mit anderen methodologischen Kriterien, und zudem wird auch nur von empirischen Wissenschaften die Falsifizierbarkeit gefordert, nicht jedoch z.B. von Mathematik und Logik[38].

Nichtprüfbarkeit

Andere Vorschläge nehmen Bezug auf den Begriff der „Prüfbarkeit“, welcher eher in der Tradition von Rudolf Carnap steht[39]. Allerdings hat Carnap selbst darauf hingewiesen, dass empirische Überprüfbarkeit nur ein notwendiges, jedoch kein hinreichendes Kriterium für Wissenschaftlichkeit darstelle. Es grenze nur potentiell wissenschaftliche und kognitiv sinnlose Sätze voneinander ab. Letztere sind für ihn bedeutungslos und können daher weder falsch noch wahr sein (in Carnaps Diktion auch „Scheinsätze“, „metaphysische Sätze“). Typische pseudowissenschaftliche Hypothesen, etwa aus der Astrologie, betrachtet Carnap dagegen als kognitiv sinnvoll, aber nicht wissenschaftlich[40].

In diese Richtung gehen auch Vorschläge, die schlichte Unmöglichkeit empirischer Bestätigung als Kriterium für Pseudowissenschaften zu halten. Umgekehrt sind beispielsweise für Martin Gardner die Bestätigung einer Theorie durch Beweise und die Kompetenz der Forscher gute Kriterien für Wissenschaftlichkeit[41].

Die Abgrenzung von Pseudowissenschaften durch Verletzen derjenigen Kriterien, die für die Bestätigung („Prüfung“) wissenschaftlicher Theorien konstitutiv sind ist umgekehrt an die Probleme verwiesen, einen handhabbaren und theoretisch präzisen Begriff der Bestätigung auszuarbeiten. Besonders seit den 1960er Jahren wird versucht, das bereits von David Hume klassisch formulierte Problem wissenserweiternder Vernunftschlüsse (sog. Induktionsproblem) einer befriedigenden Antwort zuzuführen. Zahlreiche Wissenschaftstheoretiker halten dieses Problem in der gestellten Form für unlosbär, halten es aber für ersetzbar durch die Frage nach einer pragmatischen oder statistischen Ausarbeitung des Begriffs der Bestätigung einer Theorie[42] (vgl. dazu auch Abduktion, Schluss auf die beste Erklärung). Darüberhinaus werden für die theoretische Rekonstruktion wissenschaftlicher Erkenntnisweisen und Methoden die unterschiedlichsten Methodologien vorgeschlagen.[43]

Beispielsweise ist sogar umstritten, ob eine „konservative“ Haltung bezüglich der gerade leitenden Theorie gerechtfertigt ist, und zwar auch dann, wenn viele Bestätigungsversuche scheitern. Thomas Samuel Kuhn hatte sehr prominent vertreten, dass die Geschichte der Ablösung unterschiedlicher Theorien gerade nicht durch rationale Argumente sondern „Strategien der Massenüberredung“ geprägt sei und dass dies notwendig so sein müsse, da ein objektiver Vergleich der Plausibiltität konkurrierender Theorien oftmals prinzipiell unmöglich sei, weil diese Theorien selbst u.a. mit unterschiedlichen Konventionen darüber einhergehen, was als Bestätigung oder Widerlegung gelten kann (das Bündel all dieser Faktoren gehört für Kuhn mit in den Begriff „Paradigma“). Im Rahmen des sog. wissenschaftstheoretischen Strukturalismus, wie er von Sneed u.a. ausgearbeitet wurde, hat Wolfgang Stegmüller versucht, zentrale Anteile dieser Auffassung zu rekonstruieren. Da Theorien in diesem methodischen Rahmen nicht als Bündel von Sätzen aufgefasst werden, steht ein gescheiterter Bestätigungsversuch nicht in direktem Widerspruch zu einer Theorie, sondern kann beispielsweise so behandelt werden, dass das System, auf welches die Theorie angewendet wurde, schlicht nicht in die Menge der von dieser Theorie „intendierten Anwendungen“ gehört.[44]Da Theorien im wissenschaftstheoretischen Strukturalismus durch intertheoretische Relationen miteinander verküpft sind („Theoriennetze“) kann ein rationaler Vergleich zwischen unterschiedlichen Theorien nach einer wissenschaftlichen Revolution zumindest im Nachhinein noch standfinden, und zwar durch „Blockvergleich“ der Strukturkerne selbst im dem Fall, wenn ein Term-zu-Term Vergleich wegen Inkommensurabilität zwischen den individuellen Ausdrücken der verschiedenen Theorien nicht mehr möglich ist.

In jedem Fall ist aber, wie ausgeführt, nach überwiegender Mehrheitsmeinung umgekehrt nicht alles, was derartige wissenschaftstheoretische Ausarbeitungen der Begriffe Prüfung, Bestätigung, wissenschaftlicher Rationalität oder Methodik betrifft, bereits Pseudowissenschaft, sondern muss dazu beispielsweise auch mit dem Anspruch von Wissenschaftlichkeit auftreten oder andere zusätzliche Kriterien erfüllen.

Kriterienpluralismus

Paul R. Thagard schlägt das Vorhandensein der Faktoren Theorienbildung, Forschungsgemeinschaft und historischer Kontext vor, um Wissenschaften zu charakterisieren.[45] Sein Definitionsvorschlag lautet: "Eine Theorie bzw. eine Disziplin, die vorgibt, wissenschaftlich zu sein, ist genau dann pseudowissenschaftlich, wenn sie über lange Zeit hinweg weniger Fortschritte gemacht hat als alternative Theorien und sich vielen ungelösten Problemen gegenübersieht, wenn aber die Gemeinschaft der praktisch arbeitenden Wissenschaftler wenig Versuche unternimmt, die Theorie dahingehend weiterzuentwickeln, dass sie diese Probleme löst, und wenn diese Gemeinschaft wenig Sorge trägt, die Theorie gegenüber alternativen Theorien vergleichend zu beurteilen, und wenn diese Gemeinschaft sehr selektiv darin ist, was sie als Bestätigungen und was als Fehlschlag betrachtet."[46]

Vagere Begriffsbestimmungen: Familienähnlichkeit von Wissenschaften

Teilweise wird die Abgrenzung von Wissenschaft und Nichtwissenschaft mittels scharfer Kriterien, welche sowohl notwendig als auch hinreichend sind, auch für faktisch oder prinzipiell unmöglich erklärt. Eine moderate Alternative zu derartigen Präzisierungsversuchen besteht darin, am Begriff festzuhalten, seine Vagheit aber einzufangen, indem er etwa nach dem Modell von Familienähnlichkeitsrelationen oder als Bereich eines Spektrums mit lediglich klar fassbaren Extrempunkten verstanden wird.

Wissenschaft wird dann alternativ beispielsweise als ein Gatttungsbegriff aufgefasst, der nur durch das Konzept der Familienähnlichkeit beschrieben werden kann.[47] Dieser Begriff stammt ursprünglich von Ludwig Wittgenstein und versucht auf das Problem der Vagheit von Typbegriffen zu antworten. Wenn drei Gegenstände a, b,c nur „familienähnlich“ sind, kann u.a. der Fall sein, dass es gemeinsame Merkmale zwischen a und b sowie zwischen b und c geben kann, ohne dass es gemeinsame Merkmale zwischen a und c geben muss. Wittgensteins Beispiel sind u.a. die sehr divergenten Typen von Spielen: es ist schwer, Merkmale zu benennen, die Brettspielen, Gesellschaftsspielen usw. notwendig gemeinsam sind und dazu hinreichend sind, Spiele als solche zu individuieren. Dies hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der sog. Prototypensemantik, nach welcher wir beispielsweise als einen Vogel begreifen, was dem ähnelt, was wir als typisches Beispiel für Vögel kennengelernt haben (sagen wir, einem Spatz). Analog könnte es sich für Wissenschaften verhalten: es gäbe im Extremfall weder notwendige noch hinreichende Kritieren dafür, dass etwas als Wissenschaft zählt, aber Relationen der Familienähnlichkeit zwischen einzelnen Wissenschaften oder eine Nähe zu typischen Prototypen.

Der schwedische Philosoph Sven Ove Hansson versteht den Begriff Pseudowissenschaft innerhalb eines Spektrums, das von „wissenschaftlich“ über „unwissenschaftlich“ zu „pseudowissenschaftlich“ und „nicht-wissenschaftlich“ reicht. Unwissenschaftlichkeit bedeutet dabei den Widerspruch zu anerkannten Fakten, Nicht-Wissenschaftlichkeit den Verzicht auf jeden rationalen und empirischen Anspruch. Von Pseudowissenschaft kann nach diesem Verständnis nur gesprochen werden, wenn eine Lehre präsentiert wird, die im Konflikt zu einer an rationalen und empirischen Kriterien orientierten Forschung steht. Dabei können einzelne Elemente durchaus wissenschaftliche Erkenntnisse aufnehmen oder zumindest als solche präsentiert werden. Bei Lehren, die vollständig ohne rational-wissenschaftliche Erkenntnisse auskommen, handelt es sich dagegen um Nicht-Wissenschaft. Beispiele Hanssons sind u.a. Religion oder Esoterik. Der Teil des Spektrums, der einen Widerspruch zu anerkannten Theorien beschreibt, kann sehr unterschiedliche Phänomene aufnehmen: Fälschungen, handwerklich unzulängliche Wissenschaft oder unorthodoxe und sogar innovative Theorien, die sich jedoch in der Wissenschaftsgemeinde nicht durchsetzen können.

Unbestimmbarkeit des Begriffs

Der Wissenschaftstheoretiker Larry Laudan kritisiert den Begriff Pseudowissenschaft. Er werde überwiegend zum Zweck der Wertung und Ausschließung verwendet, sei aber nicht rational oder intersubjektiv fundiert. Eine bestimmte Begriffsbestimmung ist zwar möglich. Wenn diese aber lediglich zur Begründung des Ein- oder Ausschlusses bestimmter Disziplinen diene, so sei dies ein wissenschaftsfremder Zweck. Eine klare Trennlinie zwischen Wissenschaft und Nichtwissenschaft oder zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft gebe es faktisch schon deshalb nicht, weil kein Vorschlag „die Zustimmung von einer Mehrheit der Philosophen erhalten würde“[48] Laudan fordert, den Begriff Pseudowissenschaft nicht mehr zu verwenden. Er sei eine „hohle Phrase“, die nur unsere Gefühle ausdrücke.[49]

Der britische Psychologie-Professor Richard McNally[50] (Harvard, Newcastle), der sich selbst mit der Kritik von randständigen Therapierichtungen befasst, hält den Begriff der Pseudowissenschaft für unbrauchbar zu klaren Abgrenzungen im Vorhinein. Der Begriff habe nur geringen analytischen Gehalt. Den Begriff durch das Falsifizierbarkeitskriterium zu bestimmen hält er aus den angeführten Gründen für unbrauchbar. Konkrete angezweifelte Theorien sollten schlicht auf logische oder empirische Schwächen hin untersucht und gegebenenfalls kritisiert werden.

Einigen Auffassungen, welche sich dagegen aussprechen, dass scharfe Kriterien angebbar seien und daraus schließen, den Begriff Pseudowissenschaft aufgeben zu müssen, wird von einigen Gegnern Widersprüchlichkeit vorgeworfen, denn es werde zwar verneint, dass man einen wertenden Begriff wie Pseudowissenschaft verwenden könne, aber es würden trotzdem qualitative Bewertungen vorgenommen. Man versuche etwa, ein Abgleiten in einen Relativismus zu vermeiden, indem zwischen "guter" und "schlechter" Wissenschaft unterschieden werde[51]. G. A. Reisch argumentiert, dass bei einem Urteil über "schlechte Wissenschaft" letztlich doch implizit eine Demarkation vorgenommen werden. Dies sei allerdings keine Demarkation über Kriterien, sondern eher eine sogenannte Netzwerkdemarkation, wie sie schon von Otto Neurath vorgeschlagen worden war[52].

Abgrenzung

Hauptartikel: Parawissenschaft

Die Parawissenschaft unterscheidet sich von der Pseudowissenschaft dadurch, dass bei ihr lediglich berechtigte Zweifel an der Wissenschaftlichkeit bestehen. Meist beziehen sie sich auf unklare, seltene und strittige Anomalien, die zwar durch eine wissenschaftliche Theorie erklärt werden, wobei die Theorie jedoch nach dem Forschungsstand zu weit hergeholt und unglaubwürdig erscheint. Oft handelt es sich um Phänomene, für die noch keine etablierten Erklärungen gefunden wurden.

Hauptartikel: Junk Science

Bei Junk Science wird im Gegensatz zur Pseudowissenschaft eine bewusste und vorsätzliche Irreführung vorgenommen und eine Lehre aus politischen, religiösen oder finanziellen Absichten vertreten. Damit soll interessengeleiteten Argumentationen der Nimbus und die Glaubwürdigkeit der Wissenschaftlichkeit verliehen werden. Dabei werden auch häufig Daten aus dem Zusammenhang gerissen oder gar gefälscht bzw. sonstige unredliche Methoden angewendet, um die eigene Position vorteilhaft darzustellen oder anderslautende Positionen abzuwerten.

Hauptartikel: Religion, Esoterik und Spiritualität

Die meisten Religionen bzw. spirituellen Lehren erheben keinen (uneingelösten) wissenschaftlichen Anspruch. Ihre Lehren und Weltanschauungen werden daher gemeinhin nicht als Pseudowissenschaften bezeichnet. Sonderfälle liegen dann vor, wenn Vertreter einer Religion Aussagen machen, die inhaltlich im direkten Konflikt zu naturwissenschaftlichen Theorien stehen, ohne selbst durch wissenschaftliche Methoden gestützt zu sein (sondern sich beispielsweise auf eine höhere Autorität berufen wie göttliche Offenbarungen oder Erleuchtungserlebnisse).

Hauptartikel: Cargo-Kult-Wissenschaft

Cargo-Kult-Wissenschaft ist ein Begriff von Richard Feynman. Der Begriff soll mangelnde wissenschaftliche Integrität kennzeichnen, die im Gegensatz zur Pseudowissenschaft im Wissenschaftsbetrieb selbst vorkommt. Dies bezieht sich beispielsweise auf das unkritische Zitieren von fremden Forschungsergebnissen und das ungeprüfte Voraussetzen ihrer Korrektheit, oder auch auf die Übernahme eines Teilergebnisses, wobei jedoch wesentliche Bedingungen für dessen Zustandekommen ignoriert werden. Der Ausdruck ist eine metaphorische Parallelbildung zum ethnologischen Begriffs des Cargo-Kult, er soll eine Praxis kennzeichnen, die zwar methodisch korrekt arbeitet oder oberflächlich betrachtet stimmige Ergebnisse liefert, die aber sinnlos geworden ist.

Hauptartikel: Protowissenschaft

Protowissenschaft oder Vorwissenschaft bezeichnet Theorien, die im keinen wissenschaftlichen Charakter besitzen, deren Vertreter jedoch ernsthaft und aufrichtig einen solchen Charakter anstreben und versuchen, die problematischen Elemente so zu korrigieren, dass vernünftige wissenschaftliche Aussagen in Zukunft möglich werden. Bei der Eröffnung eines vollständig neuen Forschungsfeldes befindet sich dieses im Allgemeinen eine gewisse Zeit lang in diesem Status.

Einigen wissenschaftlichen Theorien, die heutzutage akzeptiert sind, wurde von den damaligen Wissenschaftlern vorgeworfen, pseudowissenschaftlich, irrational oder offensichtlich falsch zu sein. Heute anerkannte Wissenschaften gingen also oft durch eine Vorstufe als Proto-Wissenschaft. Oft war auch tatsächlich ein potenziell wissenschaftsfähiger Kern mit pseudowissenschaftlichen, religiösen oder ideologischen Elementen verwoben, so dass sich erst allmählich ein wissenschaftlicher Kern herauszukristallisieren begann. Wesentlich bei der Unterscheidung zwischen Pseudowissenschaft und Protowissenschaft ist, dass letztere das Potenzial besitzt, sich nach allen Kriterien des jeweils anerkannten Standes der Wissenschaft weiterzuentwickeln. Beispiele von Theorien, die von Zeitgenossen als Pseudowissenschaften bezeichnet wurden, sind u.a. die Theorie des Urknalls oder der Schwarzen Löcher, die Kontinentalverschiebung, die Elektromagnetischen Felder, Keime als Krankheitserreger, Meteoriten oder die moderne Psychiatrie.[53]

Hauptartikel: Irrlehre

Eine Irrlehre ist eine vormals protowissenschaftliche These, die sich jedoch als unbrauchbar für die Wissenschaft herausgestellt hat. Nicht jede Irrlehre entwickelt sich zwangsläufig zur Pseudowissenschaft. Entscheidend ist, inwieweit ein Lehrgebäude über eine Anschlussfähigkeit für bestimmte Zielgruppen verfügt, die das konkrete Erkenntnisinteresse übersteigt.

Literatur

Fachbücher
Wissenschaftstheorie
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Ideengeschichte und Literaturwissenschaft
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siehe auch Artikel in Hanen / Osler / Weyant 1980

Soziologie und Psychologie
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Nachschlagewerke
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Populärwissenschaftliche Sachbücher
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  • Carl Sagan: Der Drache in meiner Garage oder Die Kunst der Wissenschaft, Unsinn zu entlarven. Droemer Knaur 2000. ISBN 3-426-26912-0
  • Georges Charpak: Debunked!: ESP, Telekinesis, and Other Pseudoscience. Johns Hopkins University Press 2004, ISBN 0-8018-7867-5
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Artikel
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Quellen

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  3. Vgl. die Übersicht von Hansson 1996; vgl. auch beispielsweise die u.a. bei A. Bird angeführten und diskutierten Urteilsbegründungen amerikanischer Gerichte.
  4. Vgl. Putnam: On negative Theology, Faith and Philosophy 14/4 (1997), 407-422
  5. So etwa von A. Bird, l.c.; vgl. auch Overton 2000
  6. “a pseudo-science of the present day”, F.Magendie (1843) An Elementary Treatise on Human Physiology. 5th Ed. Tr. John Revere. New York: Harper, p 150.
  7. T. H. Huxley: Scientific and Pseudo-Scientific Realism
  8. T. H. Huxley: Science and Pseudo-Science
  9. “In fact, the habitual use of the word „law,“ in the sense of an active thing, is almost a mark of pseudo-science; it characterises the writings of those who have appropriated the forms of science without knowing anything of its substance.” - Scientific and Pseudo-Scientific Realism, April 1887
  10. Taylor Stoehr: Hawthorne's Mad Scientists: Pseudoscience and Social Science in Nineteenth-Century Life and Letters: Pseudoscience and Social Science in Nineteenth Century Life and Letters. Hamden, Connecticut: Archon 1978, ISBN 0-20801-710-0
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  12. Segal Sanford: Mathematicians under the Nazis Princeton University Press, 2003
  13. J. Cornwell: Hitler's Scientists: War and the Devil's pact. Viking Press, 2003
  14. [1] Sean Wilenz: The Worst President in History?]
  15. Esther Kaplan: With God on Their Side: How Christian Fundamentalists Tramples Science, Policy, and Democracy in G.W.Bush's White House. New Press, 2004
  16. Mooney Chris: The Republican War on Science Basic Books, 2005
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  18. [2] Union of Concerned Scientists:Scientific Integrity in Policy Making. Cambridge, March 2004
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  24. Young, Matt / Edis, Taner (Hgg.): ‘’Why Intelligent Design Fails. A Scientific Critique of the New Creationism.’’ Rutgers University Press, (2006) ISBN 0-8135-3872-6
  25. A. Still, W. Dryden: The Social Psychology of "Pseudoscience": A Brief History, in: Journal of the Theory of Social Behavior 34 (2004), 265-290
  26. ’’The pseudosciences are excellent tests for any philosophy of science. Tell me how many pseudosciences you are willing to buy, and I’ll tell you what your philosophy of science is worth.’’ M.Bunge, ‘’Philosophical Dictionary, Seite 233’’
  27. „Incidentally, the philosopher Karl Popper coined the term, ‘pseudo-science’. The examples he gave were (Western) astrology and homeopathy, the medical system developed in Germany.“ V. V. S. Sarma: Natural calamities and pseudoscientific menace. Current Science 90:2 (25. Januar 2006); „The notion of pseudoscience, as coined by philosopher Karl Popper is discussed in the context of its application to library science and its implications for selection.“ Graham Howard: Pseudo Science and Selection. Collection Management 29:2 (24. Mai 2005); „The very prestige that science enjoys, however, has also given rise to a variety of scientific pretenders-disciplines such as phrenology or eugenics that merely claim to be scientific. The renowned philosopher of science Karl Popper gave a great deal of consideration to this problem and coined the term „pseudoscience“ to help separate the wheat from the chaff.“ Sheldon Rampton und John Stauber: Deciding What You'll Swallow. Trust Us We're Experts (New York: Jeremy P. Tarcher/Putnam, 2001), S. 55, ISBN 1-58542-059-X; „'Pseudoscience'... It's the catchword of the times in the scientific community. Originally coined by Sir Karl Popper in the 1950's, the term 'pseudoscience' has become a political weapon being hurled around the scientific and pseudoscientific communities to disclaim research that disagrees with a group's political or personal convictions“, Roberta C. Barbalace: Pseudoscience: A Threat to Our Environment EnvironmentalChemistry.com (2004).
  28. Karl R. Popper: Science: Conjectures and Refutations. Conjectures and Refutations (1963), S. 43–86.
  29. William W. Bartley: Rationality, Criticism, and Logic. Philosophia 11:1-2 (1982), Abschnitt XXIII
  30. Herbert Keuth, S. 3
  31. Vgl. Hans Jürgen Wendel, in: Klassiker Auslegen: Karl Popper, Logik der Forschung, hrsg. von Herbert Keuth, 2. Aufl. 2004 , S. 2f.
  32. Objective Knowledge, S. 40, Fußnote
  33. Wolfgang Balzer: Die Wissenschaft und ihre Methoden. Grundbegriffe der Wissenschaftstheorie (Alber, 1997), ISBN 3-495-47853-1
  34. Vgl. Imre Lakatos, Science and Pseudoscience, 1973 (Vorlesungs-Transkription, die später in verschiedenen Publikationen ediert wurde, etwa durch John Worrall and Gregory Currie (Ed.), The Methodology of Scientific Research Programs: Philosophical Papers Volume 1, Cambridge University Press, 1978 (sh. auch London School of Economics).
  35. „Is, then, Popper's falsifiability criterion the solution to the problem of demarcating science from pseudoscience? No. For Popper's criterion ignores the remarkable tenacity of scientific theories. Scientists have thick skins. They do not abandon a theory [merely] because facts contradict it.“)
  36. Vgl. das Beispiel bei Richard J. McNally, »Is the pseudoscience concept useful for clinical psychology?« The Scientific Review of Mental Health Practice / Fall ~ Winter 2003 Volume 2 Number 2
  37. Bartley, aaO
  38. Michael Ruse: "Response to Laudan: Pro Justice," Science Technology and Human Values 7, PP. 19- 23. Nachgedruckt 1983 in M. Lafollette, ED., Creationism, Sscience and the Law: The Arkansas Case. (MIT). Nachgedruckt 1988 in Michael Ruse (Hg.): But Is It Science?: The Philosophical Question in the Creation/Evolution Controversy, Buffalo: Prometheus Books
  39. R. Carnap, „Testability and Meaning“, Philosophy of Science III, 4th Oct '36, IV
  40. Schilpp, P.A. (Hrsg.): The Philosophy of Rudolf Carnap, Cambridge University Press, La Salle (Illinois) 1963.
  41. Gardner, Fads and Fallacies. In the Name of Science, 1957
  42. Vgl. dazu etwa Wolfgang Stegmüller: Probleme und Resultate der Wissenschafttheorie und Analytischen Philosophie, Bde. 2/1 (1974) und 2/2 (1985) und 4 (1973) sowie ders.: Das Problem der Induktion: Humes Herausforderung und moderne Antworten
  43. Für einen gut zugänglichen Überblick klassischer Positionen und einen moderat rationalistischen Vorschlag vgl. W. Newton-Smith: The Rationality of Science, London: Routledge Kegan & Paul 1981, ISBN 0-7100-0870-8
  44. Vgl. Wolfgang Stegmüller: Probleme und Resultate der Wissenschafttheorie und Analytischen Philosophie, Bd. 2/2 (1985)
  45. Thagard, Why Astrology is a Pseudoscience, in: M. Curd; J.A. Cover (ed.): Philosophy of Science. The Central Issues, 1998, S. 27-37
  46. "A theory or discipline which purports to be scientific is pseudoscientific if and only if: it has been less progressive than alternative theories over a long period of time, and faces many unsolved problems; but the community of practitioners makes little attempt to develop the theory towards solutions of the problems, shows no concern for attempts to evaluate the theory in relation to others, and is selective in considering confirmations and disconfirmations" (a.a.O.)
  47. Vgl. Reisch 1998, Williams 2000.
  48. „There is no demarcation line between science and non-science, or between science and pseudoscience, which would win assent from a majority of philosophers“ (Larry Laundan, Beyond Positivism and Relativism, (Boulder: Westview Press, 1996), p. 210.
  49. : „If we would stand up and be counted on the side of reason, we ought to drop terms like ‘pseudo-science’ and ‘unscientific’ from our vocabulary; they are just hollow phrases which do only emotive work for us”, Larry Laudan, Beyond positivism and relativism: Theory, method, and evidence. Boulder, CO: Westview Press, 1996, S. 218–219, S. 222
  50. Richard J. McNally: Is the pseudoscience concept useful for clinical psychology?. The Scientific Review of Mental Health Practice 2:2 (Fall/Winter 2003)
  51. John Dupre und Philip Kitcher bezeichneten z.b. den Kreationismus als extrem schlechte bzw. sehr schlechte Wissenschaft (G.A Reisch, Philosophy of Science, 65/2, 1998, 333), aber auch L. Laudan hat keine Vorbehalte, ein Fachgebiet als gute oder schlechte Wissenschaft einzuordnen: "Laudan has no reservations about talk about “good” and “bad” science as measured by their results and the evidence on behalf of their claims." [4]
  52. George A. Reisch: Pluralism, Logical Empiricism, and the Problem of Pseudoscience, in: Philosophy of Science, 65/2 (1998), 333ff
  53. William F. Williams (Hrsg): Encyclopedia of Pseudoscience (Facts on File, 2000), ISBN 0-8160-3351-X; Stephen Hawking, Hawking on the Big Bang and Black Holes (1993) World Scientific, ISBN 981-02-1078-7. „Cosmology was thought of as pseudoscience where wild speculation was unconstrained by any possible observations“, Albert Einstein: „It is possible that there exist emanations that are still unknown to us. Do you remember how electrical currents and 'unseen waves' were laughed at?“, [5]

Weblinks

Wiktionary: Pseudowissenschaft – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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