10. Sicherungs-Division

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Die 10. Sicherungs-Division war ein Großverband der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte

Die Division wurde zum 3. Februar 1944 durch die Marinegruppenkommando Süd für Sicherungsaufgaben im Bereich des westlichen Schwarzen Meeres aufgestellt[1] und alle Seestreitkräfte in diesem Bereich zusammengefasst. Das Stabshauptquartier lag im rumänischen Konstanza. Der Divisionskommandeur war gleichzeitig Chef des Stabs der rumänischen Seestreitkräfte und Geleitchef Schwarzes Meer.[2] Die Division wurde im Juni 1944 im Zuge des deutschen Rückzuges aus Rumänien aufgelöst und die 1. Küstenschutzflottille Schwarzes Meer (Konstanza) und die 2. Küstenschutzflottille Schwarzes Meer (Sulina) gebildet.[3]

Am 2. Dezember 1944 wurde die 10. Sicherungs-Division für Sicherungsaufgaben im Bereich mittlere Ostsee (von Rixhöft bis Flensburg) neu aufgestellt. Dafür wurden die dem B.S.O. unterstellten Sicherungsflottillen in der Division zusammengefasst und einsatzmäßig dem Kommandierenden Admiral westliche Ostsee unterstellt. Die Dienststelle des B.S.O. wurde aufgelöst und der B.S.O. Hans Bütow wurden mit seinem Stab zur Divisionsführung überführt. Zusätzlich wurde die 1. Landungs-Division zur Aufstellung der Division herangezogen. Das Stabshauptquartier lag zunächst Swinemünde in Pommern und ab März 1945 in Kopenhagen in Dänemark. Dem Einsatzgebiet der Division schloss sich in der Danziger Bucht bis Kurland das Einsatzgebiet der 9. Sicherungs-Division an. Die Wilhelm Gustloff lag Anfang 1945 im maritimen Verantwortungsgebiet der 9. und 10. Sicherungs-Division vor Anker, lief dann aber ohne Sicherungsschiffe der Divisionen Ende Januar 1945 aus dem Hafen Gotenhafen aus.

Die Division wurde im Mai 1945 aufgelöst, wobei Teile der Division zu Kriegsende in die Minenräumdivisionen der GMSA überführt wurden.

Ab März 1945 war das Hauptquartier der Division auf der Reiher.

Kommandeure

Gliederung

10. Sicherungs-Division (1)

  • 1. U-Bootsjagdflottille
  • 3. U-Bootsjagdflottille (mit der Auflösung der Division ebenfalls aufgelöst und der 2. Küstenschutzflottille Schwarzes Meer zugeordnet,[3] nach erneuter Aufstellung Ende 1944 zur 9. Sicherungs-Division)
  • 23. U-Bootsjagdflottille (mit der Auflösung der Division ebenfalls aufgelöst und der 1. Küstenschutzflottille Schwarzes Meer zugeordnet)[3]
  • 30. Geleitflottille (mit der Auflösung der Division ebenfalls aufgelöst und der 1. Küstenschutzflottille Schwarzes Meer zugeordnet)[3]
  • 31. Geleitflottille (mit der Auflösung der Division ebenfalls aufgelöst und der 2. Küstenschutzflottille Schwarzes Meer zugeordnet)[3]
  • 3. Räumbootsflottille
  • 1. Landungsflottille
  • 3. Landungsflottille
  • 5. Landungsflottille
  • 7. Landungsflottille (mit der Auflösung der Division ebenfalls aufgelöst)
  • 3. Artillerieträgerflottille (ab Februar 1944)
  • 4. Transportflottille
  • 5. Transportflottille
  • Minenschiff Romania

10. Sicherungs-Division (2)

  • 1. Sicherungsflottille
  • 2. Sicherungsflottille
  • 20. Vorpostenflottille
  • 2. Minensuchflottille
  • 3. Räumbootsflottille kurz vor Kriegsende mit dem Begleitschiff M 535 (ex Gazelle, ex Hela, ex M 135)
  • 14. Räumbootsflottille
  • 3. Sperrbrecherflottille
  • 3. Artillerieträgerflottille (bis September 1944 und wieder ab Januar 1945)
  • 5. Artillerieträgerflottille (ab Februar 1945 von der 8. Sicherungs-Division)
  • 8. Artillerieträgerflottille (ab April 1944)

Einzelnachweise

  1. Kriegstagebuch der Seekriegsleitung 1939–1945. Hrsg.: Werner Rahn, Gerhard Schreiber, Hans-Josef Meierhöfer. Teil A, Band 54. Verlag E.S. Mittler&Sohn, Berlin, Bonn, Hamburg 1996, ISBN 3-8132-0654-8, S. 63.
  2. Jürg Meister: Der Seekrieg in den osteuropäischen Gewässern 1941–1945. J.F. Lehmann, 1958, S. 230 (google.de [abgerufen am 22. Juli 2020]).
  3. a b c d e Herwig Danner: Kriegsfischkutter: KFK. E.S. Mittler, 2001, ISBN 978-3-8132-0729-3, S. 33 (google.de [abgerufen am 22. Juli 2020]).